1. Sassenach

    VIP

    ich weiß es ist nicht lustig, aber ich muß so lachen.:D meldezettel hatte ich schon angedacht.

    @alex3: ja aber das meinte ich ja. ich sage nicht, dass es ein einpacken für immer in einen nebel geben muß. aber eben dem kind dort helfen, wo es nötig ist. wenn das so für euch funktioniert, finde ich das sehr gut. wenn ein anderes kind ein bisschen mehr braucht, sollte das aber auch legitim sein.
     
  2. Alex3

    Alex3 überwiegend heiter
    VIP

    Genauso sehe ich das auch. Nehmen, was nötig ist. Nicht mehr und nicht weniger. Und das ist von Kind zu Kind verschieden und braucht eine gewisse Zeit zum Herantasten...
     
  3. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast


    Ja - aber es ist echt nicht lustig - wenn dein Kind mit einem Dippel auf der Hand daherkommt - der angeblich schmerzt- der Kinderarzt sich das anschaut - schallt und dich umgehend in die nächste Kinderklinik transferiert. Er hat sich geschnitten - gras und dreck kam in die Wunde - das ganze wuchs wieder zusammen - was die Chirurgen dort aus der Wunde rausgeholt haben möchte ich gar nicht sagen - eiter - Steine und vermodertes Gras - und er konnte mit der Hand echt alles tun - und das einem Chirurgen zu erklären dass dein Kind eben ADHS hat und sowas nicht spürt - ich weiss nicht wie oft ich Diskussionen mit einem Kinderpsychologen hatte - klar die verstehen das - aber selbst die Ärzte schauen dich an als wärest du eine Person non grata. Seitdem wird unser ADHSler mindestens 1x pro Tag auf Verletzungen kontrolliert.

    P.s: Concerta hilft bei dem Problem genau 0 - das ist etwas was nicht korrigierbar ist - aber liegt im Bereich Wahrnehmungsstörungen - also ADHS
     
  4. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Hallo,

    auch Entwicklungsverzögerungen bzw. Wahrnehmungsstörungen haben einen icd-Code - das würde ich jetzt nicht als Beweis dafür heranziehen, dass es sich bei ADHS um eine "Krankheit" handelt.

    Ich bin ja Doman-vorbelastet, und da ist die Basisannahme, dass sich Wahrnehmungsstörungen unterschiedlich auswirken - ein Kind reagiert eben mit Hyperaktivität, das nächste mit Rückzug, und es ist auch durchaus möglich, dass Mischformen vorliegen und die Klassifzierung des Kindes (bzw. eben seine Reaktion auf die eigene gestörte Wahrnehmung) sich im Laufe der Jahre verändert.

    Wobei ich schon verstehe, dass eben eine bestimmte Sammlung von Symptomen dann z.B. als ADHS diagnostiziert werden und ggflls. temporär Medis Erleichterung bringen können.

    Es fällt mir aber schwer, es als isolierte Krankheit zu betrachten. Eher als neurologische Überempfindlichkeit, die beim jeweiligen Menschen halt eine bestimmte Symptomatik zur Folge hat.
     
  5. Alex3

    Alex3 überwiegend heiter
    VIP

    Ich habe ADHS schlicht als Mangel an Botenträgerstoffen wahrgenommen, der sich bei Kinder unterschiedlich intensiv auswirkt, aber eben immer eine gewisse Bandbreite an Störungen umfasst.

    Meine diesbezüglich unbelastete Tochter bekam mit 5 Jahren für etwa 14 Tage Minirin verschrieben, um in der Nacht endlich die Windelhose loszuwerden. Danach war ihr Körper in der Lage, das notwendige Hormon selbst zu produzieren und die Sache war nie wieder ein Thema.
    Leider funktioniert das bei Dopamin&Co. nicht genauso (obwohl ich insgeheim sehr darauf gehofft habe :eek:).
     
  6. Sassenach

    VIP

    Das weiß ich doch.;) Die handvoll hier die schreibt und betroffen sind, die kennen die Unterschiede aber es lesen ja viele im Forum die damit überhaupt noch nie in Berührung gekommen sind und eben nur die "Propagandasicht" kennen.

    Das Problem an ADHS ist, dass es differentialdiagnostisch sehr nahe an der Sensorischen Integrationsstörung dran ist und auch die Schnittmenge mit Asperger groß ist. Ich "entdecke" immer mehr Kinder, die beides bzw. alles drei haben. So wie Alex3 schreibt einerseits ist es eine "fehlzündung" im Gehirn, natürlich ist auch die Wahrnehmung beeinträchtigt. Der Dopaminmangel, so denke ich, löst halt am meisten das ADS aus, das H kommt halt dann bei der Wahrnehmungsproblematik dazu. Wenn dann noch die Hypersensibilität dazukommt. Naja, es ist schon ein kleiner Supergau der sich da abspielt. Natürlich sind diese Kinder nicht krank im eigentlichen Sinne, es gibt auch keine Heilung. Aber Kindern diesen ständigen Supergau im Gehirn auszusetzen, nur damit sie ja nicht in die Fänge der Pharmaindustrie geraten, halte ich für einen falsch postitionierten Stellvertreterkrieg.

    Wer oder was ist Doman? Interessant zu lesen ist auch die Ulla Kiesling (aber die kennst du sicher, ich schreibs nur der Vollständigkeit halber) bzw. die Jane Eyres. Mir gefällt noch immer am besten das Bild, wo eine Wahrnehmungsstörung so beschrieben wird:"Bei "normalen" Kindern/Menschen fährt der Reiz geradlinig wie auf einer Autobahn ins Gehirn und sucht sich sein Ziel, kommt direkt an. Bei einem Mensch mit Wahrnehmungsproblematik/SI/ADHS schießt die Info zu schnell/zu langsam hinein und steht plötzlich in einem Dschungel und muß sich mit der Machete erst einmal den Weg zum Ziel freischlagen.;)

    Ich kann dir nur sagen, dass bis jetzt alle Profis eher sehr vorsichtig waren mit vorschnellen diagnosen und eher alle von Momentaufnahmen sprechen, welches F ist ihnen ziemlich egal, weil der Behandlungsansatz immer der gleiche ist.:)

    Um das nochmal klar zustellen, ich bin nicht dafür das jedes Kind mit Schuleintritt Ritalin erhält und gut ists. Aber so wie Alex es beschrieben hat, empfinde ich das als sehr sinnvoll. Es darf dir nie die beine fürs gehen ersetzen, aber gegen eine Krücke spricht ja nichts oder? Wenn man sie wirklich braucht?

    Daher wäre ein generelles Verbot imo ein Knieschuß für Betroffene.
     
  7. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Ich bin voll für die Krücke, missversteh mich da nicht. Es gibt Momente, da sind "solche Kinder" unpackbar, und wenn man durch Medikamentengabe eine Deeskalation erreichen kann, ist das wunderbar.

    Was mich immer stört, ist Desinformation, und die ist halt oft gegeben - manche Eltern glauben, sie müssen bei einer derartigen Diagnose Medis geben.

    Ulla Kiesling kenne ich tatsächlich - bei ihr waren wir 1 1/2 Jahre lang zur SI-Therapie :). War sicher auch ein Bausteinchen...

    Meine Tochter ist ja schwer wahrnehmungsgestört, wobei wir das Glück haben (nennen wir es einmal so), dass eine andere Diagnose dominant ist und die Auswirkungen daher nie in eine andere Schublade als "Entwicklungsverzögerung" gestopft wurden. Also standen auch Medikamente nie zur Diskussion, wobei wir, denke ich, alle Phasen hatten - von quasi-autistischem Rückzug mit allen Arten von Stereotypien bis zum derzeitigen Hypergeplapper ;).

    Jedenfalls war ich mit den konventionellen Therapiemöglichkeiten nie sehr zufrieden und habe immer nach Alternativen gesucht bzw. suchen müssen. Bei der Logo war´s eine bestimmte Therapieform, die eine Logopädin dann sozusagen für uns erlernt hat, und die für Annabelle den Durchbruch bedeutet hat. Heute sind wir übrigens bei einer sehr guten Kassenlogopädin, die ich nach einer Pause mehr oder minder zufällig gefunden habe. Aber das ist mehr als o.t.

    Doman jedenfalls ist ein Ansatz - ich verlinke einmal hier:
    Wikipedia Englisch: The_Institutes_for_the_Achievement_of_Human_Potential


    Ich bin darauf gestoßen, weil ich im Fernsehen eine Dokumentation über Marietta Cloppenburg gesehen habe - ein Kind, dem schlechteste Chancen zugebilligt wurden, und das dann mit Hilfe des Doman-Programmes letzten Endes sogar in eine Regelschule gehen konnte.

    Wir waren dann auch in Philadelphia, und es ist ein genialer Ansatz, den man wohl aber nur verfolgt, wenn man wirklich sehr verzweifelt ist (12-Stunden-Programme, und das ist die Nettozeit, kann man nur ausüben, wenn man eben keinen anderen Ausweg sieht. Meine Erfahrung).

    Alternativ haben wir dann ein bisschen mit der psychomotorischen Ganzheitstherapie geliebäugelt (ich war sogar bei einer Infoveranstaltung in Rastatt). Siehe hier, wen´s interessiert: http://psychomotorischeganzheitstherapie.de.foerdervereinpsyga.de/2.html

    Und zuletzt haben wir dann auch über ein Jahr TST gemacht, ein Ansatz von Linda Scotson, die selbst vorher jahrlang mit ihrem Sohn nach Doman gearbeitet hatte und auch mit ihm erstaunlich viel erreicht hat. Link folgt: http://www.scotsontechnique.com/intro.php

    Das sind die alternativen Ansätze, die ich persönlich zur Behandlung oder sagen wir: Verbesserung von Wahrnehmungsstörungen kenne. Basisorientierte Ansätze, die wirklich den neurologischen Zustand langfristig verbessern wollen (bzw. im Falle von Linda Scotson das physisch und neurologische Gesamtsystem - aber das führt schon wieder zu weit).

    Bei uns ist der Leidensdruck nicht mehr so groß, und das Bedürfnis nach einem normalen Leben wurde übermächtig, also verfolgen wir heute keinen dieser Ansätze mehr. Meine Tochter erhält allerdings in der Schule täglich eine Einheit Ergo und wir gehen zum Mototurnen bzw. zum Heilpädagogischen Voltigieren (wo jetzt auch eine Pause folgen wird).

    Natürlich macht man mit einem schwerer betroffenen Kind mehr, aber wie Ulla Kiesling einmal zu mir sagte: "Es ist nicht so wichtig, was man macht, sondern dass man etwas macht." (Damit meinte sie, dass man mit dem Kind arbeitet und eben einen therapeutischen Ansatz verfolgt).

    Was - punktuell - sicherlich auch eine Medikamentengabe sein kann. Aber halt nicht nur und auch nicht ohne Überlegung und Plan dahinter.
     
  8. Sassenach

    VIP

    Wow, bei der "Päpstin" herself:D:cool: (ich gestehe, in hochphasen war ich schon kurz davor sie anzurufen, aber derzeit schrecken mich die kosten dermaßen und wir sind diesbezüglich gut versorgt.)

    gut, jetzt verstehe ich auch mehr worauf du hinaus willst. DAS unterschreibe ich dir zu 150% und Ritalin darf keine Krücke für Faulheit, Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit whatever sein. Das ist natürlich richtig. Ich frag aber auch in den betreffenden Threads immer nach, was schon gemacht wurde.;)

    Ich finds auch traurig, dass viele erst im VS Alter aktiv werden, wenn es quasi schon recht knapp wird und der leidensdruck schon unermäßglich groß sein muß.:( mir hat man letztens gesagt, das zeitfenster für Wahrnehmungsstörungen geht bis ca. zum 8. Lebensjahr, dass man noch Verbesserungen erzielen kann, danach ist es mehr ein erarbeiten von Strategien zur Bewältigung der situationen, also alles sehr auf der kognitiven Ebene. Keine ahnung was die Kiesling dazu sagt?!

    Den Wunsch nach einem normalen Leben denke ich haben eben alle und wenn man statt vielleicht 3 oder 4 terminen in der woche nur noch 1 hat mit der Hilfe von Ritalin, bedeutet das halt auch einen Gewinn von lebensqualität.:eek:
     
  9. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Bezüglich Zeitfenster: Ich persönlich finde es schwierig, erst im VS-Alter anzufangen. Nicht nur, weil der Leistungsdruck groß ist, sondern auch, weil die Kinder dann schon mehr hinterfragen, was denn mit ihnen los bzw. inwiefern sie denn anders als andere Kinder wären, weil sie halt zu einer Therapie gehen müssen. Die meisten Therapieformen (die ich kenne - kann immer nur aus meiner Erfahrung berichten) basieren ja darauf, dass man mit den Kindern auch zuhause übt. Es gibt da zwar gegenläufige Strömungen, die streng zwischen der Mutter- und der Therapeutenrolle differenzieren, aber ganz pragmatisch betrachtet, passiert Lernen durch Wiederholung, und wer wäre da besser geeignet, um die besagten Wiederholungen mit Kindern durchzuführen.

    Aber zurück zu dem, was ich eigentlich sagen wollte: mit zunehmendem Alter kann man dann einfach aufgrund der sozialen Entwicklung mit Widerstand des Kindes gegen das sture Üben rechnen (bei Doman ist das - nonanet, bei so einem Wahnsinnsprogramm - ein Riesenthema, wie man den Widerstand des Kindes überwinden kann). Bei kleineren Kindern ist das einfacher - da kann man spielerisch vorgehen.

    Ulla Kiesling hat jedenfalls weder im persönlichen Kontakt noch in einem der Bücher, die ich von ihr gelesen habe, über Zeitfenster gesprochen. Wahrnehmungsstörungen haben wir ja letzten Endes alle, und vielleicht ist es bei jüngeren Kindern leichter, etwas zu erreichen, weil die einfach noch in jeder Hinsicht flexibler sind als Erwachsene. Wir nehmen aber ständig wahr bzw. lernen ja das ganze Leben lang dazu - in dem Sinne glaube ich nicht, dass es eine Altersgrenze für die Arbeit an einer Verbesserung der Wahrnehmung bzw. des "Verarbeitungsteils" gibt.
     
  10. Sassenach

    VIP

    Ich empfinde es auch sehr schwer erst im VS Alter zu starten, erlebe es aber recht oft in meinem Umfeld, dass die Eltern ablocken, nicht sehen wollen und sich halt "durschwurschteln" bis es eben nicht mehr geht, eben dann mit dem Leistungsdruck der Schule.

    Ich frag noch einmal nach, weil es mich jetzt selber interessiert, wegen diesem "zeitfenster". ich denke auch, dass man etwas tun kann, ist die Frage ob man im Erwachsenenalter zb, wenn man schon jahrelang, vielleicht jahrzehnte? kompensiert hat, die Nervenverbindungen gelegt sind? noch sehr viel tun kann?
     
  11. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Ohne Dir da jetzt eine fachlich kompetente Antwort geben zu können, würde ich davon ausgehen, dass "nix fix" ist, im Hirn.

    Wenn ein Sinn ausfällt, jetzt z.B. der Sehsinn - dann heißt es ja auch, dass eine betroffene Person als Kompensation einen anderen Sinn - z.B. den Tastsinn oder vielleicht auch das Gehör - intensiver einsetzt und im Laufe der Zeit verbessert bzw. in diesem Bereich halt dann ungewöhnliche Fähigkeiten entwickeln kann.

    Ich habe z.B. definitiv Probleme mit dem Gleichgewichtsempfinden - wenn ich mit Annabelle, eh bei Ulla Kiesling, schaukeln musste, wurde mir schlecht.

    Sie meinte, dass das daran läge, dass ich eben über Jahrzehnte hinweg nicht geschaukelt bin und dass ich, wenn ich jetzt den Fokus darauf läge und eben viel schaukeln würde, sehr wohl meine Überempfindlichkeit in dem Bereich regulieren könne.

    Tu ich allerdings nicht :).
     
  12. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Das ist das was ich bei Kiesling nicht verstehe - und weswegen wir dann auch die Therapie dort abgebrochen haben. sie wollte doch auch gleich geschwisterkind behandeln - die hatte nämlich zu viel Muskeltonus - dass was mein Sohn zu wenig hatte... Das war für mich der Grund einzusehen - dass niemand in die Norm passt - und mein Sohn am wenigsten - der war nach solchen therapien so hochgefahren - dass wir zu 3t nach 2 Stunden eine eigene Therapie gebraucht hätten...

    P.s: geschwisterkind hats nicht geschadet der übergrosse Muskeltonus - ist eben sehr sportlich und hat enorm viel Kraft in ihrem Körper...
     
  13. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Naja - die Kiesling-Zeiten sind für uns lange vorbei. Für mich war´s der erste Kontakt mit sensorischer Integration, und im Nachhinein habe ich noch viel extremere Varianten der sensorischen Stimulierung und Regulierung kennengelernt.

    Ich glaube sowohl dass Deine Kleine einen zu hohen Tonus hatte als auch, dass es für sie kein Problem dargestellt hat.

    Einschreiten muss man dann, wenn Probleme bestehen und nicht, wenn das Potential für Probleme erkannt wird.
     
  14. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    ritalin wäre für mich hinsichtlich meiner kinder die letzte wahl - erst dann, wenn alle anderen substanzfreien methoden zur konzentrationssteigerung versagt haben und das kind sich selber schulisch sehr im wege steht, würde ich über das anpeilen einer verschreibung nachdenken.
     
  15. miauzi

    miauzi Teilnehmer/in

    bei mir hätte der schulische erfolg nur eine sekundäre priorität, im vergleich zu einem aufwachsen ohne chronischen medikamentenkonsum.
    es muss nicht immer das gymnasium sein.

    ich hab meine matura auch erst mit 21 am zweiten bildungsweg (und zu 90% im selbststudium alleine) gemacht. vorher hatte ich wirklich anderes im kopf :)
     
  16. Sassenach

    VIP

    Genau das meine ich und ich hätte bis dato noch keinen Arzt erlebt, der das anders sieht. Medikamente kommen dann zur Sprache, wenn das Kind sich trotz aller Bemühungen selber im Weg steht und in einer Spirale von Frust und negativen Erlebnissen feststeckt.
     
  17. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    naja, ein minimalistischer schulischer erfolg hat durchaus priorität für mich. du hast recht, es muss nicht immer gym sein. auch matura - egal ob erster oder zweiter bildungsweg - muss nicht sein, ich bin die letzte die solche behauptungen aufstellen würde.

    aber zumindest das absolvieren der vs und des hs-abschlusses sollte ein kind schon packen können, ohne sich selber im weg zu stehen. und bei einigen kindern ist das ganz ohne hilfmittel schwer möglich.

    weil: das ganze leben dann hilfsarbeiter, weil schulische basisqualifikationen fehlen :confused: ich denke dass das kind seinen erziehern dereinst dann auch nicht dankbar sein wird. medikamentenfreiheit hin oder her.

    (medikamentenfreiheit ist für kinder/jugendliche natürlich wichtig - wenn sie möglich ist und den basis-schulerfolg nicht gefährdet!)
     
  18. Alex3

    Alex3 überwiegend heiter
    VIP

    In einer Welt, in der Kinder größtenteils über ihre schulischen Leistungen definiert und bewertet werden und daraus auch ihr Selbstwertgefühl ziehen, ist es aber nicht wirklich einfach, das alles als unbedeutsam beiseite zu wischen, oder die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten oder sich mit fruchtlosen Therapien zu begnügen.

    Ich weiß ja nicht, wer aller Ritalin und seine Wirkungsweise wirklich kennt, aber meiner Meinung nach ist das nicht das Teufelszeug, als das es oft dagestellt wird. Klar wäre es -auch fürs elterliche Gewissen- netter, wenn man sich damit nicht auseinandersetzen müsste, aber man hat eben die Verantwortung für sein Kind und dessen Zukunft und da gilt es abzuwägen, was für das Kind besser ist: seine Intelligenz hinter der Unfähigkeit, sich konzentrieren zu können, einfach vergammeln zu lassen aus "moralischen" Gründen, oder doch ein wenig medikamentös nachzuhelfen und ihm Erfolgserlebnisse bescheren die durchaus aus eigener Kraft, aber eben mittels konzentrierten Arbeitens, entstehen. Und ihm eine Zukunft bieten, die über Hilfsarbeiten hinausgeht!
     
  19. Pythia

    Pythia Teilnehmer/in


    Never ever!

    Hätte ich ein ADHS-Kind, würde ich Medikamentengabe vermeiden bis aufs letzte. Ich bin der Meinung, dass ein kleiner Mensch, der unter der Einwirkung psychostimulierender Substanzen aufwächst keine Chance auf eine gesunde Entwicklung der Psyche hat.

    Für ein Nicht-ADHS Kind sowieso nicht! Gibt genug andere Möglichkeiten, die Konzentration zu steigern (Zuwendung, Auseinandersetzung, Ernährung (Vitamin B, Lecithin etc.), Training etc.)
     
  20. Sassenach

    VIP

    zu min. bei adhs kindern gibts es keinen zusammenhang zw. der ernährung und dem Verhalten. Eine ganz liebe Freundin sagt immer "mit voller hose ist gut stinken" sprich, wenn ich das problem nicht habe, kann ich Ritalin und co. sehr schnell verteufeln.

    Wer glaubt ein ADHS Kinder wird mit bisschen Sport, Liebe und Omega 3 Fettsäuren geheilt, ja, wenn es so einfach wäre. :)
     

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