1. Turmalin333

    Turmalin333 Teilnehmer/in

    In den USA auf den Unis ist das nix neues die feiern partys mit ritalin und Alkohol....
    Brauchen dann wieder mehr ritalin damit sie am nächsten Tag nicht vor lauter Müdigkeit von der Bank fallen..
    Ich finde das eine sehr sehr schlechte Entwicklung, vorallem bekommt man das in den USA sehr sehr schnell verschrieben ( hab ich selber mitbekommen als ich drüben gearbeitet hab) da bekommen das schon Volksschüler damit sie dem Druck gewachsen sind ( dem ausserschulischen Leistungsdruck wohlgemerkt um den geht es den eltern hier, welches Kind ist in welchen Zeichen Ballet Fußball Kunst.... Kursen...)
    Ich hoffe es kommt bei uns nie so weit
     
  2. Sassenach

    VIP

    Das denke ich nicht, die Ärzte sind sehr darauf bedacht es nicht! zu verschreiben. Schwarze Schafe wird es leider überall geben.
     
  3. Turmalin333

    Turmalin333 Teilnehmer/in

    Ich hoffe es, wie gesagt ich hab da einiges mitbekommen, im College gibts einen regelrechten Markt für Ritalin und Co..
    Und irgendwie hab ich das Gefühl auch bei uns werden immer mehr Kinder mit Konzentrationsstörungen lieber Medikamentös behandelt...
    Meine Cousine war in den 80er Jahren ein ADS Kind, hatte es sehr sehr schwer aber Niemand wäre auf die Idee gekommen ihr Medikamente zu verschreiben..
    Kind einer Freundin bekam die Diagnose und quasi mit der Diagnose wurden meiner Freundin gleich die Möglichkeiten einer Medikamenten Behandlung vorgeschlagen..
    Meine Freundin wills ohne Medikamente probieren....
     
  4. Sassenach

    VIP

    Ich will das nicht beurteilen, aber es gibt immer Gegenbeispiele. Ich kenne jemanden, auch baujahr so um 80/81 herum, der aus heutiger Sicht zu 100% ADHS hat. Damals war das eben noch ein Novum offenbar, keine passende Behandlung und schon gar keine Medikamente. Die schulzeit war eine qual und vorallem! das soziale Leben hat darunter gelitten. Es geht bitte nicht nur immer um Schule, Leistung und Anpassung daran. Wer mir jetzt erklärt, man muß weder Leistung erbringen noch Freunde haben, der lügt. Der Mensch ist ein soziales Tier und wer nicht sein lebenlang von der Mindestsicherung leben will (bitte keine wertung, wer nicht kann, der kann nicht, dafür ist sie da), muß Leistung erbringen und sozial verträglich sein.
    Was an einem isoliertem Leben, Mobbing und ständigen Frustrationen so angenehm sein soll, ich weiß es nicht.

    Dh durch ständige Medienberichte über die USA und sonstigen zwielichtigen Internetseiten wird das ganze Thema stigmatisiert. Einerseits wird es als Scheindiagnose hingestellt, die sich geldgeile Ärzte und Pharmaindustrien aus dem Hintern ziehen, um einen Absatzmarkt zu haben. Andererseits werden die leistungsgeilen, karrieristen Eltern in den Fokus gezerrt, die zu faul, zu bequem sind die gesamte alternativmedizinische Palette zu bedienen oder denen das Kind halt einfach wurscht ist, hauptsache a ruah ist.:rolleyes:

    Der Impetus deiner Freundin in allen Ehren, es gibt natürlich viele Möglichkeiten die ein Kind meines Wissens nach mit ADHS so wie so angetragen bekommen wird, weil ja auch andere Baustellen da sind (oft graphomotorische Schwächen, wahrnemungsproblematik, hypersensibilität, ...), nur ob sie auf lange Sicht ihrem Kind mit diesem "bloß keine Medikamente" einen gefallen tun wird, muß sich erst weisen.

    Ich bemühe immer das Beispiel der Epilepsie, niemand würde auf die Idee kommen, einem epileptischen Kind die Medikation zu verweigern. Das ist genauso Pharmazie, von der selben Industrie und Traubenzucker sind diese Medikamente auch nicht. Im Prinzip ist es genauso eine "Fehlleistung" des Gehirns wie bei einer ADHS. Also warum hier das große Bahö? weil einige Doddeln denken sie brauchen nicht lernen und sich nicht anstrengen, weils eh ein Pillchen dafür gibt? Da sehe ich viel mehr die Problematik dahinter.

    Ein Kind mit einer waschechten ADHS hat primär Schwierigkeiten und unsere Welt ist eigentlich nicht dafür ausgelegt für diese Kinder, es ist ein täglicher Supergau. Viel zu viele Reize, alles hell, laut, schnell, jedes Gehirn ist "überfüttert" mit Reizen. Aber wer nicht im Faß im Wald leben kann oder will, wird die Bedingungen schaffen müssen, dass eben auch die Kinder ein Leben voller Qualität haben. Wenn die Therapien ausgeschöpft sind, dann ist eine Medikation ein adequates Mittel, davon bin ich überzeugt.
     
  5. Turmalin333

    Turmalin333 Teilnehmer/in

    Sicher ist es meiner Cousine nicht leicht gefallen die schulischen Herausforderungen zu meistern, aber ihre eltern haben sie immer unterstüzt und haben damals versucht auserhalb der Schule Förderung ihr Kind zu finden. Es war sicher nicht leicht und meine Cousine hat sich bis zur matura durchgekämpft und nur durch ihren starken Willen und viel viel lernen und Unterstützung durch die Eltern und dann auch durch gute Freunde hat sie es geschaft..
    Damals wurde den eltern gesagt, ein typischer Zappelphillip halt...
    Die Lehrer waren übrigens alle nicht sehr tolerant, haben das Kind als bösartig und lästig empfunden... die sind dann noch zusätzlich als Last dazugekommen... Meine Cousine ist gottseidank daran nicht zerbrochen sondern gewachsen..
    Meine Freundin finde ich mutig das sie sagt ich versuchts mal ohne Medikamente, solange es ihrem Kind dabei gut geht warum nicht; sie hat allerdings immer die Möglichkeit auf Medikamente zurückzugreifen. Das ist der Unterschied..
    Und es gibt sehr viele Alternativen zu Medikamenten...
    Ich verteufle die Medikamente ja gar nicht, ich glaube meine Cousine hätte sich damals viel Leid erspart, aber irgendwie ( eben auch durch die Medien wie schon Jemand erwähnt hat) bekommt man das Bild vermittelt
    Kind hat Probleme -Medikamente helfen...
    Ich hätte keine Ahnung was ich in der Situation in der meine Freundin mit ihrem kind ist tun würde...
     
  6. Sassenach

    VIP

    Eben und hier scheiden sich die Geister. Wirksam für mich! sind Therapien wie Ergotherapie, therapeutisches Klettern Reiten, ... und soziale Kompetenztrainings für ältere Kinder, alle verhaltenstherapeutische Ansätze. Als letzte "therapeutische" Säule eben die Medikation. (die sicherlich nicht bei jedem Kind nötig ist, aber eben bei einigen schon).

    Aber was ich schon gelesen habe an "maßnahmen" die so erfolgreich sein sollen: eine flasche von diesem vielgelobten Equazen kostet schlappe 30 euro, jegliche globuli, bachblüten, salben, aromaöle, ... kosten ein kleines Vermögen. Da steckt keine Industrie dahinter?;)
    Alles Mittel die auf den Glauben abzielen (ich habe mit glauben kein Problem), nur in wieweit kann ein Kind daran bereits glauben? Da wird auf mMn nicht weniger kriminelle Art besorgten Eltern, die bereits meist ein Vermögen für Therapien ausgegeben haben und in Zukunft werden, das Geld aus der Tasche gezogen und Kinder mit wirkungslosen Mittelchen bearbeitet. Ich verstehe die Angst und Sorgen sehr, sehr gut, aber da werden Hoffnungen an Dinge geknüpft, die maximal einen Placeboeffekt erwirken.

    Jeder will sein Kind beschützen, aber warum unnötig quälen? ich verstehe es nicht. Im Endeffekt muß das Kind in der Schule sitzen, das Kind wird ständig ermahnt, das Kind eckt an, ... nicht primär die Eltern.

    Edit: zu deinem letzten Satz, das ist für mich das Hauptproblem, dass Stimmungsmache von Leuten betrieben wird, die nicht annähernd von der Thematik betroffen sind und überhaupt keine Ahnung von dem Leidensdruck haben. Kinder vor den "bösen" Drogen zu bewahren ist sehr rühmlich, aber das sollte man mit Hirn betreiben. Nicht jeder Arzt ist kriminell, primär haben sie mal einen Eid geschworen den Menschen zu helfen. Gerade Kinderärzte erlebe ich als Menschenfreunde und sehr bemüht, das beste zu wollen für ihre Patienten. Ich kann es nur immer wieder betonen, mir wäre bis jetzt kein Arzt begegnet der leichtfertig den Rezeptblock zückt und nicht vorher die ganze Palette an Möglichkeiten ausschöpft.
     
    Sassenach, 11. Dezember 2012
    , Zuletzt bearbeitet: 11. Dezember 2012
    #46
  7. NinaS

    NinaS Gast

    alle
     
  8. NinaS

    NinaS Gast

    es ist immer nett, wenn blinde von der farbe reden.

    nur weil es kurzsichtige gibt, die sich mit dem blindenstock durchs leben tasten, brauch kein mensch ne brille? und wieso um alles in der welt bekommen diabetiker insulin, das ist schließlich tödlich. lebensqualität kommt in deinem weltbild bzw dem deiner freundin auch nicht vor, oder? naja, sie leidet ja nicht.

    sowohl mein mann als auch ich haben trotz ads abitur und ein abgeschlossenes hochschulstudium, ich habe sogar promoviert. und trotzdem sagen wir nicht zu unseren kindern, wurschtelt euch gefälligst genauso wie wir durchs leben, wer braucht denn schon leistung seinem potential entsprechend. so ein bißchen frust wegen wollen und nicht können kann man schließlich aushalten. und ein vernünfitges sozialleben wird auch völlig überbewertet.
     
  9. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Da muss ich Dir widersprechen, denn es gibt durchaus Eltern (ich kenne z.B. eine Mutter aus dem Forum persönlich), die nicht damit einverstanden sind, ihr epileptisches Kind mit Medikamenten "niederzustrecken".

    In manchen (leichteren?!) Fällen sind die Medikamente wohl tatsächlich ein Segen. Oft spricht ein Kind aber auf bestimmte Medis gar nicht an bzw. werden die dann in Dosen verabreicht, die das Kind im Alltagsleben profund beeinträchtigen.

    In Wirklichkeit - das ist eine andere Diskussion, ist mir schon klar, aber ich wollte es einfach anmerken - geht es bei den Epi-Medikamenten ja zumindest manchmal auch um die Unterdrückung von Anfällen, die einfach schiach anzuschauen sind.

    Deinem letzten Satz kann ich übrigens vollinhaltlich zustimmen: genau das ist das Problem. Nur kann man manchen Problemen eben nicht mit einem Pillchen beikommen - da muss man sich intensiv mit der Situation und potentiellen Lösungsmöglichkeiten auseinandersetzen und individuell etwas finden (wenn man Glück hat).
     
  10. Sassenach

    VIP

    Gut, das Beispiel ist vielleicht nicht perfekt. die tochter einer Freundin hat(te) Epilepsie und ich glaub nicht, dass sie die Medikamente bekam, damit keiner die Anfälle sehen muß, sondern weil das einfach enorm belastend war und diese Anfälle ja auch Auswirkungen haben und Schäden verursachen. So lapidar ist das ja nicht.

    Ich bin auch wirklich nicht pro Ritalin, damit einfach alle ein simples Leben haben. Die meisten werden bis zu einer Medikation so wie so schon einen längeren Leidensweg haben. Ich sehe natürlich schon auch die Bringschuld bei den Eltern vorher "reinzuhauen" und "reinzubuttern" was geht. Aber sich gegen eine Hilfe komplett zu sperren, weil sie von den Medien in eine düstere, kriminelle Ecke gedrängt wird, halte ich für falsch.
     
  11. Cat-Steve

    Cat-Steve Von nun an geht´s bergauf

    Es ist überhaupt nicht lapidar. Leider helfen die Medikamente (bezogen jetzt auf Epilepsie) nicht immer. In jedem Fall handelt es sich um eine Symptombehandlung, und die Ursache bleibt bestehen. Manchmal hören die Anfälle (mitsamt potentiell negativen Auswirkungen) auf, manchmal haben Betroffene auch unter Medikamenten unverändert ihre Anfälle. Manchmal ist nicht einmal sicher, ob durch die Medikation weniger Anfälle auftreten.

    Es ist, wie gesagt, ein anderes Thema - gewisse Parallelen sind halt schon da. Was dem Einen nutzt und die Lösung eines Problems bedeuten kann, ist für den Anderen nicht gut bzw. sind die Nebenwirkungen manchmal übermächtig und stellen die positiven Effekte in den Schatten.

    Information ist in beiden Fällen alles bzw. die individuelle Handhabung eines Problems und das Abwägen, ob für eine spezielle Person eine medikamentöse Behandlung passt oder nicht.
     
  12. miauzi

    miauzi Teilnehmer/in

    ich bin froh, dass ich meine eltern hatte und nicht andere.
    anscheinend wäre ich sonst der gefahr ausgesetzt gewesen, dass meine eltern auf die psychologen gehört und mich schon als kleines kind mit einem mittel, das chemisch nicht wirklich was anderes ist als speed, vollgepumpt hätten.
    "auf spiegel" wahrscheinlich, weil das die meisten ärzte so verschreiben.

    ich hatte wirklich ein glück :)
     
  13. Sassenach

    VIP

    heroin ist ein opiat, viele schmerzmittel sind das auch. gibts du jemanden, der einen schweren unfall hatte keine schmerzmittel, weil das sind ja böse drogen?:rolleyes: verzeihung, das ist schwachsinn und auf dem niveau einer kronenzeitungpropaganda, dumm und undifferenziert.

    schön, dass du eine glückliche kindheit hattest, ich denke die meisten eltern, die sich um ihr kind kümmern und sorgen, wollen genau das erreichen. nur euer weg ist nicht allgemeingültig, wie sich für dich dein adhs dargestellt hat, ist nicht allgemeingültig. daher die lanze über alle zu brechen ist sehr arrogant und auch kurzsichtig.
     
  14. miauzi

    miauzi Teilnehmer/in

    so meine ich das doch gar nicht.
    heroin ist übrigens ein opioid und ein absolut wirksamer hustensaft :)
    http://www.yoism.org/images/BayerHeroin-Thumb.JPG

    ich finde drogen nicht "böse". jedes medikament ist eine droge, und jede als rauschmittel benutze droge hat auch ihren medizinischen nutzen (bei bestimmter dosis und indikation).

    manche drogen sind sogar legal und es ist gar nicht schlimm, wenn erwachsene sie zum spaß oder genuss nehmen.

    einem kind würde ich eine droge allerdings nur, und nur dann verabreichen, wenn sie medizinisch unbedingt notwendig ist. zb bei starken schmerzen oder einer behandlungsbedürftigen krankheit.
    dazu zähle ich auch schwere psychische erkrankungen, wie endogene psychosen.

    adhs ist meiner meinung nach eben keine krankheit, sondern eine andere art der wahrnehmung und des verhaltens. mit einer geeigneten umgebung gibt es keinen leidensdruck und dadurch keinen zwang, medikamentös zu therapieren.

    die probleme einer adhs ergeben sich immer von außen.
     
  15. Sassenach

    VIP

    überraschung :D

    adhs hat aber eine icd code und somit ist das deine persönliche Meinung. ich empfinde kinder mit adhs auch nicht als krank oder behindert, klassifiziert ist es aber ebenso. was gut ist, somit haben diese kinder mehr recht auf unterstützung, therapien usw. und eltern erhalten die unterstützung, die sie brauchen. natürlich ist es eine andere art der wahrnehmung, natürlich braucht es eine optimale umgebung.
    Das mit dem Leidensdruck stimmt so einfach nicht, dass ist eben deine Sicht der Dinge, du kannst dich nicht für alle adhsler sprechen:confused: Die Probleme ergeben sich leider mit Sicherheit nicht nur von außen, die Problematik wird nur von außen verstärkt.

    Aber wenn das alles nicht hilft? noch einmal, nicht jeder kann sich vorstellen im faß im wald zu leben, vollständig isoliert. ich halte das auch für wenig sinnvoll. ich finds einfach fahrlässig einem kind, wenn wirklich alles versucht wurde, wenn alles optimiert wurde, die nötige hilfe zu verweigern.
     
  16. NinaS

    NinaS Gast

    du lebst wohl getreu dem motto "ich bastle mir mein weltbild"

    du erweckst nicht den eindruck, als ob du fundiertes wissen hättest. mit ausgeprägtem ads hat man sogar alleine in einer waldhöhle probleme
     
  17. Lorian

    Lorian Teilnehmer/in

    Ich seh das zwiespaltig. Auf der einen Seite denke ich, es gibt Kinder, denen man mit Medikamenten wirklich helfen kann. Nur, die Beurteilung, wann das wirklich nötig wird, hat sich doch in unserer Leistungsgesellschaft verändert. Und da würde ich mir die USA erstmal nicht als Masstab nehmen. Oder einen Arzt, der dafür bekannt ist, dass er da leichtfertig Pillen verschreibt. Das sind Psychopharmake und da muss man wirklich gut abwägen. Ich hätte das alles früher verteufelt, aber mittlerweile denke ich, unter Umständen kann das helfen. Es kann aber nicht der Dreh- und Angelpunkt einer Problemlösung sein.
     
  18. Alex3

    Alex3 überwiegend heiter
    VIP

    Nach mittlerweile 10 Jahren Erfahrung mit einem ADHS-Kind und einem nicht diagnostizierten aber eindeutigen ADS-Vater muss ich mich eigentlich miauzi anschließen.
    Als mein Sohn in der Volksschule war, haben wir nach den Testungen alles mögliche probiert, sind irgendwann auch auf Ritalin gekommen, das sogar in geringer Dosis (1/2 Tablette) gute Wirkung gezeigt hat. Da er allerdings auch an Tourette Syndrom leidet und die Tics durchs Ritalin verstärkt wurden, habe ich es wieder abgesetzt. Mit viel persönlichem Einsatz, mannigfaltigen Problemen und schlaflosen Nächten wegen des schulischen Erfolges hat er es durch die AHS-Unterstufe geschafft (dank seiner raschen Auffassungsgabe, die seine Konzentrationsschwäche immer wieder gemildert hat)
    Zwischenzeitlich bekam er Strattera verschrieben, das ich ihm aber nach einem Blick auf den Beipackzettel nicht gegeben habe und bin im Bedarfsfall - soll heißen Verzweiflungsanfall, wegen der Unfähigkeit sich auf irgendetwas zu konzentrieren und zahllosen vergeudeten Stunden in denen er ins Heft geschaut hat, ohne irgendetwas mitzubekommen - auf Ritalin zurückgekommen.

    Jetzt ist er bald 16 und nimmt, wenn gar nichts mehr geht und zwei Lerntage ohne messbares Ergebnis verstrichen sind, 2 bis 3 Tage vor der Schularbeit jeweils ein Ritalin in der Früh, das bei ihm wahre Wunder wirkt - und die Tics nimmt er in Kauf...

    Ich glaube nicht, dass jemand, der davon nicht betroffen ist, sich vorstellen kann, wie das ist, wenn ein Kind stundenlang vor seinen Unterlagen sitzt, lernen WILL, und einfach nicht kann. An manchen Tagen ist er nicht einmal in der Lage, ein Mathebeispiel durchzulesen und durchzudenken, geschweige denn, es zu lösen - ohne dass ich neben ihm sitze und versuche, seine Gedanken auf das Wesentliche zu lenken. Und an solchen Tagen und davon gibt es etwa 10 pro Jahr und alle sammeln sich in der dunklen Jahreszeit an - sind wir beide froh und dankbar, dass es Ritalin gibt... Eine Tablette und er nimmt eine halbe Stunde danach seine Sachen zur Hand und arbeitet einfach 2 bis 4 Stunden konzentriert und problemlos an seiner Arbeit.

    Da es aber auch andere, und zum Glück überwiegend gute Tage gibt, sehe ich auch keinen Sinn in einem permanenten Spiegel - und der Arzt ist mit unserer Methode einverstanden. Denn immerhin geht es um einen Menschen und nicht um irgendwelche zu beweisende Theorien...
     
  19. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast



    :D:D:D:D so wie mein sohn der mit dem Fahrrad mit Voller Fahrt - der hatte sicherlich 20 Sachen drauf gegen den einzigen Stromkreis im Umkreis von 300 Meter gefahren ist - er hat regelrecht drauf zugesteuert...

    aber danach war er fast 1 Stunde total normal, Schmerzreize lösen wohl bei ADHS irgendwas aus - aber frag mich nicht was - auf jedenfall ist er dann kurzfristig ziemlich normal... Aber das ist nicht zum ausprobieren bitteschön - ich weiss es auch nur - weil mich die Leute im Krankenhaus schon mit Nachnamen ansprechen wenn ich zur Türe reinkomme.
     
  20. Alex3

    Alex3 überwiegend heiter
    VIP

    :D
    Meiner hatte ein Moped...ca. ein halbes Jahr lang. Am Anfang war es neu, jetzt ist es ein Schrotthaufen.

    Weil hier die Rede davon ist, dass man Ritalin so leicht bekommt: In unserer Apotheke schauen mich jetzt noch alle schief an und kleben immer einen fetten roten Suchtmittelpunkt auf mein Rezept, wenn ich alle paar Jahr mal eine Schachtel kaufe...;) Und der Hausarzt darf es gar nicht verschreiben, so heikel ist das.
     

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