1. SunnyMelone

    SunnyMelone Teilnehmer/in

    hallo zusammen, ich hab heute einen bericht gelesen wo er befürwortet wird, kindern zur konzentration ritalin und ähnliches zu geben. die leistungen würden angeblich besser werden und es soll sogar auch für die unis etc legalisiert werden. würdet ihr das bei euren kindern auch befürworten oder eher andere übungen zur konzentration bevorzugen? lieben gruss, maria
     
  2. taenzerin

    taenzerin Teilnehmer/in

    ritalin ist ein medikament, das der suchtmittelverordnung unterliegt, und kein traubenzucker o. ä.
     
  3. Ellinor

    Ellinor Teilnehmer/in

    Ritalin würde ich nur verabreichen, wenn es ärztlich verordnet wird. Will heißen, wenn es eine anständige Diagnose gibt.
    Niemals aber einfach nur, um sich ein bisschen besser konzentrieren zu können - da gibt es weit effektivere Methoden (kürzlich zb einen Vortrag über Life Kinetik gehört - eine Art Bewegungs- und Koordinationsschulung für Kinder und Erwachsene, sehr gut zur Lernbegleitung geeignet).
     
  4. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Konzentration stimmt - ist unwahrscheinlich dank Ritalin. Aber das ist eine Nebenwirkung des Medikaments.

    Ritalin ist kein Traubenzucker, wir sind nicht in Amerika wo jedes 2te Schulkind diese drogen nimmt um besser in der Schule zu sein.

    ADHS ist eine Hirnstoffwechselkrankheit - einem Insulinkranken das Insulin wegzunehmen hat auch nur Nachteile - und so ähnlich ist es bei ADHS.
     
  5. Sassenach

    VIP

    Wer glaubt damit ein besseres Maturazeugnis zu bekommen, bitte:rolleyes: Traurig finde ich nur für wirklich betroffene, dass durch diesen Mißbrauch?! das ganze in so ein zwielichtiges Eck gerückt wird. Eltern von Kindern mit ADHS wollen nichts anderes als Eltern von Herzkindern, Epileptikern, Diabetikern, usw. auch, ihren Kindern helfen! ritalin ist eben ein Weg, nicht mehr und nicht weniger.

    Für alle andere gibt es definitiv sinnvollere Möglichkeiten, die ich auch einfach ausprobieren würde.
     
  6. minniemausie

    minniemausie Teilnehmer/in

    Quelle?

    Warum sollte genau das für die Unis legalisiert werden? Es stimmt, es ist das beliebteste Akademikerdopingmittel.

    Es ist ein Medikament, das sehr umstritten ist, da es bei Kindern beruhigend wirkt (wird bei ADHS Kindern eingesetzt) und bei Erwachsenen aufputschend wirkt.

    Es macht je nachdem sehr schnell süchtig und die Menschen sind "stille" Abhängige (bedeutet: die Beschaffung ist relativ einfach, Menschen sind sozial angepasst, man nimmt es heimlich irgendwo).
    Psychologie: "Wow, was f?r ein Gef?hl!" - SPIEGEL ONLINE

    Es gibt besseres als Ritalin und das fällt nicht unter das strenge Betäubungsmittelgesetz.
    Konzentrationstipps:
    Ich kaue immer Kaugummi und trinke nebenbei Wasser, schwarzen oder weißen Tee, mache jede Stunde fünf Minuten Pause, massiere die Augenbrauen und die Ohrläppchen.
    Weiters zu empfehlen sind Bachblüten Tropfen, die man sich in der Apotheke gut zusammenmischen kann bzw. gut gelüftete Arbeitszimmer.
     
    minniemausie, 6. Dezember 2012
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Dezember 2018
    #6
  7. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Das ist absoluter Blödsinn.

    Wenn du einem Kind, das kein AD(H)S hat, Ritalin gibst, dann ist es alles, aber kein bisschen ruhig. Entsprechend kann ein erwachsener AD(H)S Patient von Ritalin profitieren.

    Ritalin macht einen AD(H)S Patienten nicht süchtig.

    Man sollte sehr genau zwischen Gebrauch und Missbrauch eines Medikamentes unterscheiden.

    Und zum Schluss: Bachblüten sind nachgewiesen wirkungslos.
     
  8. davidmama

    davidmama Gast

    diese tipps sind aber nix für jemanden mit ad(h)s.
     
  9. Sassenach

    VIP

    Genau das macht mich bei der Diskussion so nervös und wütend, das ist eben nichts was sich mit "ein bisserl austoben beim Sport und Kaugummi kauen":rolleyes: (meine güte wäre unser Leben einfach, mein Kind würde nur noch Kaugummi kauen) lösen läßt. Leider helfen so hochqualitative (achtung! Ironie!!!!) Medienberichte nicht. Auch findet man immer mehr Schrott im Stil des Kopp Verlags im Internet, der einem dann als "Rettungsanker" verkauft wird. Dezente Hinweise auf die meist zwielichtigen Vereine die im Impressum angeführt werden oder wenn man ein bisschen weiter scrollt auf den Seiten so "tolle" Inhalte wie Hiv sei ja nur eine Lüge, werden dann abgeschmettert.

    Schlimm, wenn dann ausgerechnet diese Leute betroffene Kinder haben und ihnen die Hilfe, die sie benötigen, verweigert wird. Stelle ich mir wenig schön vor.
     
  10. miauzi

    miauzi Teilnehmer/in

    methylphenidat bzw ritalin ist chemisch gesehen nicht viel anders als amphetamin/speed.
    und genau so wirkt es auch.

    ALLE menschen, egal ob sie nun adhs haben oder nicht, sind auf speed konzentrierter und leistungsfähiger.
    ein erwachsener kann und soll selbst entscheiden, ob er sich dopen will.

    ritalin ist kein "medikament", das irgendetwas heilt.
    es ist eine droge, die man, so wie alle drogen, zu seinem vorteil nutzen kann, wenn man missbrauch vermeidet.

    obwohl ich ritalin für erwachsene mit konzentrationsschwierigkeiten und unter leistungsdruck für eine vertretbare option halte, bin ich strikt gegen eine anwendung bei kindern.

    ob und wann man legale drogen konsumiert, obliegt einem selbst. ein kind kann diese entscheidung noch nicht treffen, und niemand sollte einem kind drogen aufdrängen.
     
  11. miauzi

    miauzi Teilnehmer/in

    ritalin macht auch jemanden mit adhs nicht ruhig.es macht ihn konzentriert und ungelangweilt, wodurch sich manche menschen ruhig verhalten. es bleibt aber trotzdem ein stimulanz (wie kaffee,speed und kokain).
    und jeder kann süchtig werden auf ein mittel, das den dopamin-haushalt pusht.egal ob er adhs hat oder nicht. das ist einfach eine sache der persönlichen tendenz zu suchtverhalten bzw des umgangs mit der droge.

    und NATÜRLICH entsteht nach längerer anwendung ein gewöhnungseffekt. nachdem ich ein jahr auf einer dosis von 20 mg täglich war (und au der dosis sind viele kinder), hab ich mich total unkonzentriert und nervös gefühlt, wenn ich mal einen tag ausgesetzt habe. das sind mmn schon psychische entzugssymptome.

    da ich nicht auf irgendwas süchtig sein will, nehm ich es nur noch situationsbedingt (in schwangerschaft und stillzeit allerdings gar nicht). also wenn ich für die uni viel zu lernen/schreiben habe, oder lange in vorlesungen rumsitzen muss. da ist mir aufgefallen, dass ich auf diese art einen viel geringeren verbrauch habe. also ungefähr 5 tabletten pro woche, anstatt den ursprünglich verschriebenen 14.

    mein arzt findet das auch sehr gut so. leider kennen sich die meisten neurologen mit dem medikament unreichend aus und verschreiben "auf spiegel" anstatt "auf bedarf".
     
  12. Mimi27

    Mimi27 verliebt

    Völlig richtig.
    Für den Körper sind sie wirkungslos, für die Psyche oftmals sehr, sehr hilfreich. Bachblüten sind ein wunderbarer Beweis des Placebo-Effekts.
     
  13. Sassenach

    VIP

    Gerade von dir als Betroffene hätte ich mir Verständniss und einen differenzierteren Ansatz erwartet, Schade. Ich plane sicher nicht mein Kind auf Zwang zu behandeln, ich werd mein Kind nicht mit "Drogen" füttern. :rolleyes: Ich werd so aggressiv, wie kann man Eltern, die ihrem Kind ein "normales" Leben versuchen zu ermöglichen, in der Welt in der wir nun einmal leben, mit solchen Vorwürfen konfrontieren?!
    Es gibt nun einmal eine Schulpflicht (gsd) durch die auch diese Kinder durchmüssen.

    Bitte lies mal im UF für besondere kinder, welchem Leidensdruck manche Kinder ausgesetzt sind. Ihnen diese Hilfe zu verwehren, nur weil man Ritalin und Co. in ein kriminelles Eck befördern will, nein ich seh es nicht ein.
     
  14. Sassenach

    VIP

    Aber ehrlich? Da zünd ich mir doch lieber eine Duftkerze an, lass mir ein lavendelbad ein und trink Kamillentee oder ähnliches, kommt unterm Strich billger.;)
     
  15. miauzi

    miauzi Teilnehmer/in

    ich will ritalin keineswegs in ein kriminelles eck stellen!
    aufgrund meiner persönlichen erfahrungen mit der substanz halte ich sie allerdings für kinder absolut ungeeignet. damit will ich keine eltern beleidigen, die ihren kindern ritalin geben.
    die tun auch nur, was sie für richtig halten, und wollen bestimmt das beste für ihr kind.
    und über dieses "beste" lässt sich halt streiten.

    mein ansatz ist es, die welt und ihre anforderungen zu ändern, anstatt die kinder :)
    mir wollte man auch schon in der volksschulzeit ritalin verschreiben. zum glück hat mein papa das bis zu meiner volljährigkeit verboten. stattdessen war ich in einer montessori-volksschule, in der ich mein lernen nach meinen eigenen interessen gestalten konnte. später bin ich aus zwei gymnasien gefolgen und hab erst mit 21 im zweiten bildungsweg maturiert.

    wahrscheinlich hätte ich es mit ritalin in der schule leichter gehabt. aber wer weiß, wie es sich sonst noch auf meine entwicklung ausgewirkt hätte.

    ungefähr so fühlt sich das leben als adhs-frau an ;)

    My Chemical Romance - Na Na Na [Official Lyric...


    und so, wenn man ritalin nach mehreren monaten normaler einnahme (kein missbrauch) absetzt:
    Flunk - True Faith with Lyrics
     
  16. Sassenach

    VIP

    gut mittlerweile gibt es ja nicht nur ritalin, man kann mit der dosis "spielen" usw., usf. Gegen eine generelle Änderung der Gesellschaft wäre ich auch, nur meiner Erfahrung nach kämpfen wir hier auf recht verlorenem Posten.
    Lies dich durchs Forum welche Aufregung es gibt, wenn ein Kleinkind noch völlig der Norm entsprechend seine Emotionen ausprobiert und auslebt. Wie die Umwelt auf einen kleinen Buben reagiert, der eben nicht nur lieb, nett und leise ist, kann ich dir auch recht umfassend erzählen. Natürlich gibt es Nischen, mein sohn geht auch in einen reformpädagogischen Kindergarten, nur wie lange geht das gut?

    Ich kenne halt auch Leute, die nie behandelt wurden und es wirklich schwer hatten und im Erwachsenenalter an Depressionen und co leiden. die nehmen halt Antidepressiva, ist das so viel weiser?
     
  17. Lacrima-gaudii

    Lacrima-gaudii Teilnehmer/in

    ritalin ist eine notlösung für kinder mit adhs. und auch nicht als lebenslange dauerlösung zu verwenden.für betroffene familien ein kurzzeitiger segen wenn es hilft, aber hat in händen von gesunden nichts verloren.
     
  18. miauzi

    miauzi Teilnehmer/in


    die umwelt, die nicht akzeptieren kann, dass kinder (und auch erwachsene, aber bei kindern ist besondere toleranz gefragt) laut,schlimm,frech,emotional,zornig,zappelig,aufmüpfig,gelangweilt und ungehorsam sind, ist bei mir im o*a*r*s*c*h daham ;)

    nicht jeder muss mich oder meine kinder mögen.
    als mutter ist es mir jedoch ein anliegen, eine umgebung für sie zu wählen, in der ihnen mit achtung und toleranz begegnet wird, und sie keine schweren medikamente nehmen müssen, um sich anzupassen.

    Wizo - Diese Welt mit Text


    <3
     
  19. Sassenach

    VIP

    du leichter gesagt als getan. hat denn eines deiner kinder adhs? das problem ist, dass das pipi langstrumpf prinzip nicht immer lebbar ist und auch nicht für jeden machbar.

    nicht jeder kann sich die teure privatschule leisten zb. nicht jeder ist gerne unangepasst. nicht jede form von adhs ist vielleicht zwingend medikamentös therapierbar.
     
  20. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Ach Kikaninchen,

    Rege dich nicht auf. Es gibt hier soviele "nichtsahner" im Forum - die haben von ADHS gelesen und schon mal gehört und schon sind die Experten was das Thema Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom angeht.

    Um das ganze mal anzugehen - mein Sohn hat ADHS - er ist nicht minderbemittelt. ER hat einen normalen IQ, er hat keinerlei soziale Defizite. Er ist kein Monster, kein Störenfried und auch kein Kind dem man ansieht - dass es ADHS hat. Er hat eine ganze normale Erziehung genossen bzw. geniesst er die immer noch. Er ist ein ruhiger, gutmütiger junger Mann, gut in der Schule, er will sich weiterentwickeln, er will lernen - nicht damit wir glücklich sind, sondern weil er sich etwas beweisen will - nämlich dass - dass er trotz seiner mehr oder weniger "Behinderung" - genauso gut ist wie alle anderen Menschen auch, und wenn er etwas mehr dafür tun muss ist er gerne dazu bereit.

    Was die Medien jedoch mit diesen kleinen "Monstern" macht - ist unter jeder Kritik. Man wird angepöbelt - man wird schikaniert - man sagt man hätte in der Erziehung versagt.

    Nur so wie sich die Sache entwickelt missfällt mir sehr. Jede lernschwierigkeit, jeder "Fetzen" in der Schule wird dazu genutzt um irgendeinem Kind eine ADHS anzudichten. Das Lernen und das konzentrieren ist ein Prozess der sich im Kopf abspielt und trainiert werden muss. Wird er dass nicht - heisst das noch lange nicht das das Kind eine ADHS Problematik hat.

    ADHS kann man nicht wegtrainieren, man kann es auch nicht wegdenken oder hoffen - dass sich das irgendwann mal auswächst. Aber irgendwann wird mein Kind vielleicht so weit sein - dass es ohne merkbare Defizite am Leben teilnehmen kann - er ist auf dem besten Wege dorthin.

    Es ist reine Schikane zu denken, dass man ein Kind mit Psychopharmika vollstopft weil man das Kind nicht anders erträgt, ne es läuft andersrum - die Kinder werden aufgrund der Diagnose selbst so verunsichert und "anders gedacht" - dass es manchmal einfach anders nicht geht. Das Selbstwertgefühl rasselt in den Keller, jede noch so kleine Abweichung der Norm wird auf die grosse Glocke gehängt - das Kind ist eben anders - das Kind kann ja nichts dafür - das Kind kann sich noch so sehr bemühen - es wird einfach anders bleiben wie die andere - mit oder ohne Medikamente - es hat den stempel ADHS auf seiner Seele.

    Mein Kind braucht wegen der Schulischen Leistungen keine Medikamente - letztes Schuljahr teilweise als Klassenbester abgeschlossen. Das hat nichts mit Medikamenten zu tun, sondern mit Training- Training und nochmals Training, sehr vielen positiven Gedanken und dem Rückhalt der Familie - dass wir wissen dass er sein bestes versucht und wenns mal nicht so läuft sind wir da um ihn zu trösten - denn er setzt sich seine Ziele meist zu hoch.

    Und selbst wir als betroffene Eltern werden und können nie Experten in ADHS werden. Dazu ist das Spektrum einfach viel zu breitgefächert - das reicht vom übernervös bis hin zu schwersten Auffälligkeiten.
     
    Zwergenfee, 8. Dezember 2012
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. Dezember 2012

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