Wie gesagt: ich hab mir zwei Schulen angeschaut und bin bei zwei fündig geworden.
Da gibt es sicher auch im Großraum Wien noch mehr als nur diese beiden

Es sei denn, du willst nicht nach Schulen suchen, sondern über Sinn und Unsinn von Latein diskutieren.

Bei Wahl eines Realgymnasiums lässt sich Latein ganz sicher vermeiden! Nur hat man dann wieder diese "unnötigen" Naturwissenschaften ...

Oder wie sieht es mit bilingualen Zweigen (z.B. BRG19, GRG23VBS) aus?

Ich seh gerade, das Problem ist ja nicht nur Latein, sondern auch Französisch. Na dann wird es natürlich schwierig. Man könnte sich auch fragen, warum (fast) nur Englisch als 1. lebende Sprache angeboten wird, wenn doch Spanisch/Türkisch/Chinesisch so viel besser wäre ...

Ich finde das ehrlich gesagt schade, denn gerade in Wien gibt es so viele Möglichkeiten nach Neigung des Schülers zu wählen. Ob das System, nun bilingual oder modular oder Schulversuch oder Schwerpunkt (wie neu- oder altsprachlich, naturwissenschaftlich, wirtschaftskundlich, technisch, musisch-kreativ, Sportschule usw.) oder Reformschule heißt. Da sind so viele Möglichkeiten drin!

 

dass das alte Schulsystem vielleicht mal überdacht gehört glaub ich ja auch, aber wie mans macht wirds immer falsch sein (für den einen oder anderen).

Ich hätt auch nix dagegen, die Jugendlichen dabei zu fördern selbst zu denken - aber wie macht man das? Die Schule zielt derzeit fast nur darauf Sachen auswendig zu lernen, oder systematisch zu denken. Ein bisschen mehr Kreativität müsste man den neuen Generationen schon entlocken. Bei Aufsätzen kann man das zwar ausleben, aber sonst?

Egal, das führt eh zu weit.

 

In Österreich geht es da um die Definition Gymnasium / Realgymnasium.
Ein Gymnasium ist IMMER an Latein gebunden - spätestens ab der 5. Klasse. (3. Klasse lebende Fremdsprache, 5. Klasse Laten oder umgekehrt)
Im Realgymnasium gibt es nicht unbedingt Latein- aber sicher auch nicht mehr als zwei lebende Fremdsprachen (ausgenommen Wahlpflichtfach). Da gibt es in der 5. Klasse entweder Latein oder eine zweite lebende Fremdsprache.
In Europa sehe ich mich dem Lateinischen auf alle Fälle näher als dem Arabischen oder gar dem Chinesischen. Außerdem macht für mich Französisch in Europa (und Afrika, was auch näher ist, als Lateinamerika) mehr Sinn als Spanisch oder Italienisch. Französisch ist einfach als Verkehrssprache noch sehr wichtig, Spanisch ist hier bei uns eher vernachlässigbar - es sei denn als Urlaubssprache.
Tolll würde ich finden, wenn meine Kinder (sofern sprachbegabt) eine romanische und eine slawische Sprache lernen könnten - und dazu aber auf alle Fälle Latein.

 

Ich hab mich vor ein paar Jahren sehr darum bemüht, Chinesisch an der Schule meiner Töchter einzuführen (weil ich meinen Kindern das stundenlange Pendeln ersparen wollte ). Zuerst wurde Interesse geheuchelt, dann hatte ich den besten Chinesischlehrer in Wien soweit, dass er bereit gewesen wäre, aus seinem "Revier" im Wiener Süden bis nach Floridsdorf zu fahren. In der Schule durften wir dann keine Werbung machen...für jedes andere Freifach sind die Lehrer aber schon in die Klassen hausieren gegangen, und als ich nachgefragt habe, hats geheißen, es besteht kein Interesse bei den Schülern. Ich wusste aber aus den Klassen meiner Töchter, dass sehr wohl Interesse bestand, dass aber nie jemand in den Klassen gefragt hatte. Später habe ich dann erfahren, dass bei der Stundenaufteilung in erster Linie darauf geschaut wird, dass jeder Lehrer, der bereits an der Schule unterrichtet, genug Stunden kriegt, und seis für unverbindliche Übungen wie Perlenknüpfen und dass man nicht für nur 2 Wochenstunden jemand von außen holt.

 

ich konnte bei meinen beiden kindern diesbezüglich keinen zwang orten.

 

das ist eine tücke des systems (ich will das nicht verniedlichen oder herunterspielen) - aber mir ist nachvollziehbar, dass jeder schulleiter schaut, dass seine lehrer ihre stunden vollkriegen.

 

Meine beiden jüngeren Kinder haben sich in der 3. Klasse für Latein entschieden und daher in der 5. die Wahl zwischen Russisch, Spanisch und Altgriechisch. Die Kollegen, die sich für Französisch entschieden haben, müssen in der 5. dann Latein nehmen.
Mein großer Sohn besuchte einen wirtschaftkundlichen Zweig und hatte gar kein Latein. Ich denke, dass die Wahlmöglichkeiten je nach Neigungen und Talenten des Kindes gut abgedeckt werden.

 

Das stimmt aber eben nicht, sondern scheint ein "Fakt" zu sein, dass sich nur gerade sehr hartnäckig hält.
Demnach müssten ja 90% der Wiener Schüler Latein können oder sich irgendwie verrenkt haben, um dem zu entgehen.

 

Nein, es kommt maximal ein bisschen Kultur mit, aber Chinesisch ist zu zeitaufwändig, um da noch viele andere Themen einfließen zu lassen.

 

Ja natürlich, das ist nachvollziehbar, wenn auch kurzsichtig. Aber die Art, wie man mich hat auflaufen lassen, statt mir vorher klipp und klar zu sagen, dass die Schulleitung eh nicht interessiert ist, das hab ich echt als Verarschuing empfunden.

 

Und Slawisch?

 

wenn schon änderung, dann wäre ich für türkisch.

 

@tondy:
Lies mein Post doch noch einmal.
Ich fände eine slawische Sprache sehr vernünftig und sicherlich bereichernd...genauso wie eine romanische- und auf alle Fälle mehr als Arabisch oder Chinesisch.

 

Ich würde mal behaupten, dass die Schulleitung da zwischen den Stühlen sitzt und einerseits die Vorgaben des Dienstgebers (SSR) umsetzen muss und andererseits für die Schüler ein Angebot bereit halten will.
Daher würde ich nun nicht davon ausgehen, dass die Schulleitung nicht interessiert war. Der Chinesisch-Lehrer war vermutlich nicht vom SSR gestellt oder doch??

 

jemand auflaufen lassen ist beschissen.
aber warum denktst du, es wäre kurzsichtig?

 

Wenn an einer Schule zuviel angeboten wird, kommt im Endeffekt nicht mehr alles zustande, und ein Großteil der Schüler und Eltern ist frustriert.

 

Doch, er ist einer der ganz wenigen, die an Schulen unterrichten dürfen. Ich habe als Mutter und Elternvertreterin den Vorschlag gemacht und mich auch bereit erklärt, den Lehrer zu fragen. Damit waren sie einverstanden. Wenn die Schulleitung die Priorität auf die Interessen der Schüler gesetzt hätte, wäre uns nicht verboten worden, in den Klassen dafür Werbung zu machen. Ich wär auch nicht beleidigt gewesen, wenn sie mir gleich erklärt hätten, dass sie lieber die eigenen Lehrer mit Stunden versorgen wollen. Aber sie waren halt nicht ehrlich, das werfe ich ihnen vor.

Es gibt halt auch Fächer, die an dieser Schule nicht angeboten werden und die trotzdem für einige Schüler interessant und wichtig wären. Wenn ich nicht aus anderen Quellen gewusst hätte, dass Chinesisch in Wien als Freigegenstand angeboten wird, dann hätte ich es in der Schule nie erfahren. Die haben in der Administration zwar eine tolle Mappe stehen, welche exotischeren Fächer an welchen anderen Schulen angeboten werden, aber weder Schüler noch Eltern wissen davon. Das find ich einfach fies.

 

die kurzsichtigkeit verstehe ich noch immer nicht.
information, die nicht die schule direkt betrifft, halte ich für eine hol-schuld der eltern/schüler und nicht für eine bring-schuld der schule.

wenn chinesisch für mein kind interessant und wichtig ist, dann muss ich mich als elternteil darum umschauen.

dass sie dir nicht gleicht gesagt haben, dass sie einen schuldfremden lehrer nicht wünschen/tolerieren, finde ich feig.

 

Ich sag immer - wozu brauchen meine Kinder eine Fremdsprache wenn sie sie nicht anwenden können. Klar - englisch muss sein - französisch - italienisch - spanisch je wie man will.

Wobei ich mich über manches Sprachangebot duchaus wundern muss - hebräisch, chinesisch - japanisch - etc etc... Wozu bitte?? Will dass die Frau Mama lernen oder der Herr Papa. Wie will man einem Kind die sprache vermitteln - wenn es mit niemanden üben kann denn mit 2x die Woche 1 Stunde sprechen ist ja nicht lernen - dass ist grösstenteils üben.