1. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    hier gibt es auf jeden fall einen enormen aufholbedarf.
    warum aber?
    einige schaffen es wirklich gut, andere leider überhaupt nicht. hier müsste (egal ob HS oder AHS lehrer) einiges an der ausbildung (und hier gehört auch eine gesunde portion psychohygiene dazu) verbessert werden. aber wie gesagt es gibt diese lehrer.
    leider zt. richtig. wichtig ist hier (wie ich kürzlich erfahren habe gibt es das auch in gewissen schulen) der rückhalt von direktion und (zumindest einigen) kollegen um das durchhalten zu können.
    das ist nicht möglich und wäre mit sicherheit nicht in allen fällen gerechtfertigt - in manchen jedoch schon, va. wenn gewalt im spiel ist-. andere kinder werden zb. ohnehin vom jugendamt in wohngemeinschaften betreut aber auch hier ist die schulische unterstützung natürlich nicht vordergründig, da es genügend andere probleme gibt.
    aber auch innerhalb der schulen kann einiges getan werden um zb. das selbstvertrauen zu stärken, oder eben spezielle förderung bestimmter schüler die sich schwer tun.
    grübel. das hast du oben- mit anderer wortwahl- auch schon geschrieben, ist jedoch auch beim zweiten mal für mich nicht nachvollziehbar.
    wenn dein kind die eignung hat dann wird es diese empfehlung auch bekommen. ich bin sowieso gegen "geschenkte noten um in die AHS gehen zu dürfen". dann erzieht man sich frustrierte AHS schüler die außer lernen nur zeit zum lernen haben, aber trotzdem keinen erfolg (obwohl sie in einer KMS evtl. in der zweiten leistungsgruppe gute erfolge erzielen würden)
    tja. meine tochter ist irgendwie mittendrin, aber weder sie noch ich empfinden es als katastrophe.
     
  2. Q

    Q Teilnehmer/in

    Ich gehe nur auf dieses ein: nein, mein Vertrauen in die Objektivität und Lauterkeit des Systems ist nicht so groß wie deines. Und es geht nicht um geschenkte, sondern um vorenthaltene Noten, zumindest wäre das meine Befürchtung.

    Leider ist es außerdem so, dass gute Erfolge in der zweiten Leistungsgruppe bestenfalls den Unterschied zwischen ungelernter Hilfsarbeit und der Chance auf einen Lehrberuf machen. Die Wahl zwischen AHS-Oberstufe und BHS hat man da z.B. nicht mehr.
     
  3. sane

    sane Teilnehmer/in

    Es würde ja dennoch nicht jeder ins Gym gehen (da sind wir wieder bei der Unterstützung der Eltern, aber zumindest würden diese Schüler dann in der ersten Leistungsgruppe sein, hätten dann bessere Berufschancen.

    Nur würde sich an der Leistung der Kinder nichts ändern, wenn sie nach wie vor keinerlei Unterstützung bekommen um bessere Leistungen zu bekommen.

    Wo sollen sie es denn sonst machen?
    Die Kinder, die zuhause betreut werden, müssen ja genauso ihre Aufgaben erledigen und haben dennoch Freizeit - manche mehr und manche weniger.
    Mir tun eher die Kinder leid, die um 6 aus dem Hort kommen und dann noch Lernen sollten. In meinen Augen wäre es besser die restliche Zeit bis zum Schlafengehen noch mit den Eltern zu nützen, als die restlichen Aufgaben zu machen.

    Warum diesen Kindern nicht im Hort mehr Förderung zu kommen lassen? Aber hier scheint die Freizeit wichtiger zu sein.
     
  4. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    ich bin ziemlich sicher, dass deine befürchtung wenn überhaupt in den seltensten fällen vorkommt. geschenkte noten sind jedoch häufiger zu beobachten.
    außer meiner tochter war noch ein kind mit AHS empfehlung in der KMS. dieser ist mittlerweile in einem gegenstand in der 3. LG in den anderen in der 2. . der wäre wohl ziemlich auf die nase gefallen in einem gymnasium.
    unsinn!
    in der zweiten LG mit eins oder zwei kannst du ohne aufnahmsprüfung aufgenommen werden. in der ersten LG ist die note egal man erfüllt genauso wie mit einem AHS zeugnis die voraussetzungen.
    problem ist es auf jeden fall mit einem 3.LG zeugnis eine lehrstelle zu suchen.

    alles nachlesbar bei der HP des zuständigen ministeriums ;) . abgesehen davon kenne ich einige die nach der HS in eine HTL, BAKIP, ORG und HAK gingen. (bzw. noch hingehen)
     
  5. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    aber warum dann nicht gleich die gesamtschule?


    reformen des schulsystemes könnten darauf rücksicht nehmen eben auch für diese kinder massive verbesserungen anzubieten.


    zb. zu hause. spielen mit den freunden am nachmittag um seinem natürlichen bedürfnis nach bewegung nachzugehen - oder auch nur zu quatschen-.
    üblicherweise sind in betreuungsstellen etwa 11/2 stunden lernzeit (also hausaufgaben uä.) inbegriffen. wenn sie nach der zeit noch nicht fertig sind wäre es gemein sie den rest des nachmittages weiter am sessel festzuhalten anstatt sie herumtoben zu lassen.
    und mal ehrlich. wenn die eltern heimkommen gibt es einiges zu tun (ist ja nicht so, dass die mütter und väter den ganzen tag daheim zeit haben und das kind nur aus spaß im hort unterbringen).
    die zeit zum gemeinsamen spielen ist damit auch schon begrenzt.
    und wenn ein volksschulkind täglich mehr als 11/2 stunden für die hausübung braucht dann läuft sowieso etwas schief. entweder zu viel hausübung (somit gespräch mit dem lehrer) wenn alle betroffen sind, oder das kind tut sich schwer (dann hat es auch wenig sinn es weiter am sessel festzupicken, sondern ein gezieltes erklären ist angesagt, oder das kind würde sich zb. am abend leichter tun die hausübung schnell zu erledigen (es gibt einfach kinder die am nachmittag kein hirn mehr für schulsachen haben, nach dem spielen jedoch sind die energien wieder da um sich konzentrieren zu können.)



    gezielte förderung innerhalb der nachmittagsbetreuung wäre sicher ok. ich glaube auch, dass wenn sich die eltern zusammentun und die bezahlung aufteilen (da ja die nachmittagsbetreuung nicht schulzeit ist) oder eine förderung irgendwoher durchboxen um diese leute zu bezahlen wäre es sicher sinnvoll. jedoch nicht zu ungunsten der freizeit, sondern nur zum effektiveren gestalten der lernzeit.
    zusätzliche veränderungen im bereich der lernbetreuung in nachmittagsbetreuungseinrichtungen sind sicher sinnvoll, aber keinesfalls anstatt reformen des schulsystemes.

    nächster vorschlag wäre: streichen wir den turnunterricht, in der zeit könnte man so viel lernen und da wird dann nur herumgehopst! ;) (wär doch auch schwachsinn)

    und nicht alle die keine förderung daheim bekommen gehen in die nachmittagsbetreuung, dh. die würden wieder übrigbleiben.
     
  6. Ich-bin-Ich

    Ich-bin-Ich stranger than Wulftrud

    ich werf in die diskussion jetzt mal die MEHRSTUFENKLASSEN ein... welche ich als sehr geeignet betrachte innerhalb einer sozialen gruppe leistungsdifferenziert zu unterrichten...

    leider werden diese ab der unterstufe quasi kaum mehr oder nur noch privat angeboten....

    aber das wäre ev. auch in einer gesamtschule ein ansatz welchen man überlegen könnte. bedeutet allerdings mehr personalaufwand, ansonsten funktioniert es nicht.

    jutta
     
  7. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    mehrstufenklassen finde ich auch genial. gerade dort ist die individualität des einzelnen schülers gut durchführbar und dementsprechend bleiben die schüler nicht irgendwo hängen und verstehen ab dort nur noch bahnhof, sondern machen erst weiter, wenn sie das was sie gerade tun verstanden haben.

    andere schüler sind halt immer weit vorne ohne sich fadisieren zu müssen.
     
  8. Q

    Q Teilnehmer/in

    Ich hingegen glaube kaum, dass sich Kindergarten- und Grundschulkonzepte so ohne Weiteres auf die Sekundarstufe übertragen lassen.

    Neben der objektiven Leistungsfähigkeit des Schülers entwickeln sich nämlich in dieser Zeit auch schon subjektive Haltungen zu Erfolg und Leistung, die maßgeblich von der Peer Group beeinflusst werden. Die AHS-Unterstufe ist ja auch die Zeit, wo die "Streber" erstmals ausgegrenzt werden und andererseits ihrerseits zu Segregation zu tendieren beginnen, wo die Schüler auch selbst ein Bewusstsein als "guter", "mittelmäßiger" oder "schlechter" Schüler entwickeln.

    Die Gefahr, die ich sehe, ist der soziale Sog nach unten - dass nämlich Leistungsverweigerung, Aufsässigkeit und schlechtes Benehmen im Unterricht als sozial erstrebenswerter gesehen werden als Kooperation und Leistung. Die "Hängematte" der niedrigeren Leistungsgruppen leistet dem noch zusätzlich Vorschub, die "coolen" ruhen sich halt in der 2. LG aus, wo ihnen bei äußerst mäßiger Leistung auch noch die Noten nachgeschmissen werden, und schütten Hohn und Spott über die aus, die Ehrgeiz und Leistung zeigen.

    Das passiert sogar in den undifferenzierten AHS, wird dort aber durch den Leistungsdruck der Schule einigermaßen aufgefangen, früher oder später finden sich diese störenden Subjekte halt in der Ehrenrunde oder in der HS wieder. Bei Gesamtschulen fällt dieser Selbstreinigungseffekt hingegen weg, in den Nebengegenständen kann ja aufgrund des einheitlichen Maßstabes sowieso nur auf dem Niveau der 3. LG unterrichtet werden (was mir Leute, die in den Experimentalschulen der 70er waren, ja auch berichtet haben), und in den Hauptgegenständen wird entweder die 1. LG durch mangelnde Motivation der Schüler das Niveau ebenfalls runtergezogen (man kann ja auch die 1. LG nicht vollkommen leerräumen, egal was man insgesamt für Schüler hat), oder es bilden sich elitäre Zirkel, die eben sozial ausgegrenzt sind.

    Die Praxis der Schulen ist eben nicht so rosa und heil wie die sozialromantische Theorie. Wenn gute Schüler dann mit Diebstählen, Vandalismus und körperlicher Gewalt von den anderen bedroht werden, hört sich der Spaß auf, und viele Schulen sind einfach damit überfordert, das abzustellen, oder führen dann gefängnisartige Regime ein (wie die öffentlichen High Schools in den USA, wo an den Schultoren bereits Securities und Metalldetektoren stehen), die halt dann keine offene und respektvolle Lernumgebung mehr darstellen.
     
  9. Ich-bin-Ich

    Ich-bin-Ich stranger than Wulftrud

    in einer mehrstufenklasse entsteht durch die alterskurve alleinig schon ein "sog nach oben" ... sprich die neuanfänger sehen das ziel, sehen das wissen und wollen selbstverständlich nicht "klein und unwissend" bleiben....

    mehrstufenklassen ermöglichen es talentierten schülern in einzelnen fächern oder im gesamten eine schulstufe zu übersspringen, in der anderen richtung, also wenn ein schüler länger braucht, kann er stoff wiederholen ohne den sozialverband zu wechseln.
    in der volksschule funktioniert das ziemlich gut... wie so ein konzept in einer unterstufe aussehen könnte, weiß ich allerdings nicht.

    allerdings wird ein auf mehrstufenklassen basierendes gesamtschulkonzept nicht diskutiert, .... das was diskutiert wird lehne ich ab. bevor meinem kind ein derartiger unterricht droht wechselt es in die privatschule. und ich glaub genau DAS wird die regierung mit einer zwangseinführung dieses systems auch erreichen. eine soziale splitting - halt nicht in ahs und hs sondern in privat und öffentlich - was dann tatsächlich finanziell unterpriviligierten kindern die letze hoffnung auf equivalente bildung raubt.

    jutta
     
  10. Q

    Q Teilnehmer/in


    Wobei der Gesetzesentwurf, der derzeit vorliegt, ja nur ein Etikettenschwindel ist. Es wird weiterhin Schulen nach §129a geben, die nur nach AHS-Lehrplan unterrichten, deren Abschluss unbeschränkt zu weiterführenden Schulen berechtigt etc. und Schulen nach §129b, die geführt werden wie die KMS.

    Einziger Unterschied: das 4. Klasse VS-Zeugnis ist unabhängig von den Noten zum Schulzugang für alle Schulen ausreichend (was in der Praxis genau nix ändert, denn in vielen Gegenden geht ohne ein "lauter Einser"-Zeugnis sowieso nix mit AHS), und nach der 6. Schulstufe sollen Schüler aus der §129b-Schule, die ein gutes Zeugnis (über Leistungsgruppe steht da nix drinnen, gemeint ist wohl die erste LG) haben, in die 7. Schulstufe der §129a-Schulen und AHS wechseln können sollen (Lex Pröll, das ist das, was NÖ hineinreklamiert hat).

    Facit:
    - es wird weiter AHS geben (sonst wäre die Bestimmung "oder AHS" sinnlos)
    - in den Modellregionen werden die AHS zu §129a-Schulen umgewandelt, die Aufnahmekriterien bleiben in der Praxis gleich
    - in den Modellregionen werden die Restschulen (HS, KMS, was auch immer) in §129b-Schulen umgewandelt
    - ein paar Schüler, die vielleicht von ihrer VS-Lehrerin wirklich nicht geliebt wurden, werden medienwirksam in die AHS/§129a-Schule wechseln

    Es steht nirgends etwas von organisatorischer Zusammenlegung, gemischtem Lehrbetrieb, nicht einmal Leistungsgruppen sind explizit erwähnt.

    Wischi Waschi halt.
     
  11. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    "streber"- so es überhaupt welche sind, denn was ist ein streber ;) viel lernen tun kinder mit schlechten erfolgen auch bzw. gute schüler müssen nicht unbedingt lernen- fallen in einer nicht altersgemischten klasse in der alle dasselbe mache müssen weit stärker auf.

    auch wenn du als "streber" betitelt wirst ist es nicht zwangsläufig so, dass das so bleiben muss, es hängt einfach sehr vom allgemeinen verhalten ab. andernfalls würde meine tochter immer noch den strebertitel tragen. sie ist jedoch in der klassengemeinschaft anerkannt und sie holen sich tw. wenn sie es gerade brauchen hilfe von ihr, oder sie verteidigt andere schüler wenn sie der ansicht ist diese werden von lehrern ungerecht behandelt. gute noten müssen nicht unbedingt einen negativen touch in einer klassengemeinschaft von pubertierenden hinterlassen ;) .
    schlechte noten sind nicht erstrebenswert - auch nicht in der klasse meiner großen, obwohl dort schlechte noten eigentlich den durchschnitt darstelllen :( - aber viele haben einfach resigniert, eben weil sie nicht mitkommen, weil ihnen die grundlagen für das was sie können müssten fehlen weil sie im stoff weitergezogen wurden obwohl sie das vorhergehende nicht verstanden haben (und zwar in den meisten fällen schon in der volksschule - übrigens ohne MSK denn von so einer schule kam nur meine tochter alle anderen von 0815 volksschulen-.

    warum kann in den nebengegenständen nur auf dem niveau der 3.LG unterrichtet werden auch in solchen gegenständen ist es durchaus möglich kinder mit besseren noten stärker zu fördern und von schwächeren kindern zu?
    abgesehen davon ist es bei MSK (um die es ja gerade ging) ja sowieso wieder völlig anders ;) .

    lieber Q meine tochter geht in eine schule wo du mit deiner aussage über "sozialromantik" wahrscheinlich milde belächelt- wenn nicht ausgelacht wirst-.
    wenn du nur minimale bereiche weißt worunter schüler und lehrer zu leiden haben, dann gehst du wahrscheinlich die nächsten tage frustschiebend durch die gegend. aber trotz aller probleme bleiben die 1. LG kinder nicht auf der strecke. und die 2. oder 3. LG kinder die noch nicht resigniert haben lassen sich von den kindern die sich auskennen helfen.
    und was die schulen der USA betrifft haben wir hier den gigantischen vorteil, dass nicht jeder trottel eine puffn daheim hat die von den kindern zum abreagieren benützt wird.
     
  12. gartenzwerg

    gartenzwerg linke emanze

    wischi waschi ist ohnehin fast alles was halbherzig erstellt wird um den wahlversprechen genüge zu tun :rolleyes:
    Q was DAS betrifft (wischi waschi entwurf)treffen sich unsere meinungen- bitte im kalender anstreichen :D .
     
  13. Q

    Q Teilnehmer/in

    Nur dass mich das in dem Fall eher freut, denn ich kann mit einiger Gewissheit davon ausgehen, dass in unserer Stadt die zwei Gymnasien in der Substanz erhalten werden werden (wir haben ja eine wunderbare Sport-HS, die sich ganz prächtig zum Experimentieren eignen wird), dass wir weiter Latein angeboten bekommen werden und dass - wenn ich den §129a richtig lese - in diesen Schulen analog den AHS keine innere Abqualifizierung von Schülern möglich sein wird.

    Dass das System nach oben durchlässig sein soll, begrüße ich, die Umsteigeschiene nach der 2. HS mag einigen noch den Zugang zu höherer Bildung retten.
     
  14. schwarze-katz

    schwarze-katz Teilnehmer/in

    Gut so, sonst hätten Eltern, die soooo gerne g´studierte Kinder wollen, die aber sonst nicht das Zeugs dazu hätten, echt Pech.
     

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