1. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Habe mich wohl unklar augedrückt :wave:
    Mit Anfängern in Lehrberufen meinte ich Lehrlinge (also Jugendliche die sich zu einer Lehre entschließen).
     
  2. fst

    fst Gast

    Genau, Angst führt zu Vermeidungsverhalten.
    Bzw bei meinem Mann war es so, dass Jeder auf seiner Tafel die Antwort zB zur Rechnung schreiben musste und es in die Höhe halten. Wer falsch lag wurde geschlagen. Und natürlich oft wieder von den Eltern wenn sie es zuhause erwähnten.

    Es haben manche die Grundfertigkeiten in diesem System gut angeeignet, andere sind daran zerbrochen und haben schnell die Schule abgebrochen.

    Aber ich denke keine von uns denkt nur ansatzweise an ein solches System für unsere Kinder.
     
  3. change00

    change00 Gast

    Siehst, das sehe ich ganz anders. Das ist eine grundlegende Einstellung, die die Eltern den Kindern zu vermitteln haben und in meiner Generation war das noch so, denn unsere Eltern haben uns das so vermittelt. Das ist genau das, was die Schulen seit längerem anprangern: dass immer mehr Erziehungsarbeit auf sie abgewälzt wird und die Eltern vielfach nicht mehr bereit sind, ihre Kinder zu erziehen; Die schule soll auf einmal alles machen. aber dafür ist die schule nicht da. Die Schule ist in erster Linie dafür da, um Wissen und fertigkeiten zu vermitteln und auch den Umgang in einer sozialen Gruppe. Es ist aber sicher NICHT Aufgabe der Schule, die Kinder zu erziehen und sich damit rumschlagen zu müssen, dass offenbar immer mehr Eltern nicht bereit sind, das zu übernehmen. Insofern kann ich mit deiner Einstellung dazu null anfangen.
     
  4. Solanum

    VIP

    das sehe ich anders.
    die eltern erziehen ihre kinder zu hause, die lehrerInnen erziehen die kinder in der schule. jedeR in seinem/ihrem bereich. die schule hat auch erziehungsaufgaben!
     
  5. change00

    change00 Gast

    Nicht die grundlegenden, wie Respekt, Grüßen, Aufmerksamkeit, Anerkennung von Autoirärspersonen, etc. das haben schon die Eltern zu vermitteln. Und wenn das alles die Schule machen soll, dann bitte Klasse mit 10-15 Schülern, eine Menge Stützpersonal und doppelt so viele Lehrer.

    Ich kann es nur nochmals sagen: in meiner Generation haben solche Dinge die Eltern erledigt, zumindest weitgehend, Ausnahmen gibt es natürlich immer. Heute wollen das offenbar viele Eltern nicht mehr und hängen das der Schule um. Ergebnisse bekannt (reihenweise Schüler, die keine Lehrstelle finden, weil sie nicht nur die fachlichen Grundkenntnisse nicht besitzen, sondern vor allem auch nicht die sozialen Grundfertigkeiten).
     
    change00, 4. April 2016
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4. April 2016
  6. hejoka

    VIP

    Hier ein Artikel zum Wissen vor 20 und 50 Jahren und heute.
    SCHULE: Man wollte nichts wissen - DER SPIEGEL 4/2011


    Lehrkräfte hatten schon immer das Gefühl, dass die SchülerInnen früher besser waren als heute.
    Entspricht nur eben nicht der Datenlage, sondern ist ein subjektives Empfinden.


    Auszüge aus dem Artikel:

    SPIEGEL: Herr Prenzel, die erfahrene Lehrerin Ursula Sarrazin klagt darüber, dass Grundschüler heute weniger könnten als noch vor 20 Jahren. Was sagt der erfahrene Bildungsforscher?

    Prenzel: Der Bildungsforscher sagt: Diese Vermutung lässt sich nicht belegen. Ganz im Gegenteil - wir haben über die vergangenen 15 Jahre sehr zuverlässige Daten darüber gewonnen, was junge Menschen beherrschen. Und da sehen wir beträchtliche Fortschritte.


    SPIEGEL: Gibt es denn Studien, die Schülerleistungen früher und heute direkt vergleichen?

    Prenzel: Da stoßen wir an methodische Grenzen. Aber wenn einmal alte Testaufgaben erneut gestellt werden, findet sich kein Hinweis darauf, dass die Schüler früher besser waren. Man muss es eher andersherum betrachten. Schüler können heute Dinge, von denen man vor 50 Jahren nur träumen konnte.

    SPIEGEL: Wirtschaftsvertreter beklagen, dass manche Schulabgänger nicht reif für eine Ausbildung seien.

    Prenzel: Natürlich genügt auch heute nicht jeder Schüler, der die Hauptschule verlässt, den Ansprüchen. Aber man muss die positive Entwicklung sehen und auch berücksichtigen, dass die Ansprüche sich deutlich verändert haben. In vielen Bereichen wird viel mehr verlangt. Vergleichen Sie einen Heizungsinstallateur vor 50 Jahren und einen Heizungstechniker heute - wenn Sie sich das Anforderungsprofil anschauen, sind das zwei Welten.

    SPIEGEL: Und die Schulen halten tatsächlich Schritt mit dieser Entwicklung?

    Prenzel: Ja. Wenn man es historisch betrachtet, dann sieht man, dass sehr viel mehr Menschen hohen Anforderungen genügen.Das einfachste Beispiel ist der Anteil der Schüler am Gymnasium. Vor hundert Jahren lag er bei einem Prozent. Wenn Sie damals vorhergesagt hätten, dass rund 40 Prozent eines Jahrgangs ein Gymnasium besuchen, wären Sie für verrückt erklärt worden.

    SPIEGEL: Ein solcher Zuwachs lässt sich leicht erreichen, wenn man nur das Niveau weit genug senkt.

    Prenzel: Das Niveau ist aber nicht einfach gesenkt worden. Wir können für die letzten 15 Jahre sehr genau sehen, dass der Anteil der Gymnasiasten gestiegen ist, das Niveau aber nicht gesunken.

    Der Artikel bezieht sich zwar auf Deutschland, aber in Österreich ist es sicher nicht viel anders.


    Gruss
    Manuela
     
    hejoka, 5. April 2016
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Dezember 2018
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  7. Solanum

    VIP

    das deckt sich mit meinem eindruck. die jungen von heute sind nicht viel anders als wir. was sie besser können ist sich selbst zu präsentieren.
     
  8. lisibeth

    lisibeth Teilnehmer/in

    Mein Sohn ist mittlerweile erwachsen und studiert. Er hatte damals in Wien in einer Privatschule einen super Lehrer.Der achtete sehr auf die Schrift und Ordnung. Auch Rechtschreibung War ihm sehr wichtig. Außer bei Geschichten, da war der Inhalt wichtig. Er war streng, hielt viel an Höflichkeit, wenn Kinder sich nicht benahmen hatte er ein Gespräch mit den Eltern. War aber nur bei 1 Kind so. Aber er war gerecht, ist auf die Kinder eingegangen. Wenn er merkte sie können sich nicht konzentrieren , ist er mit ihnen in den Garten gegangen. Mein Sohn konnte vor Schuleintritt fließend lesen und sehr gut rechnen. Es war ihm nie fad. Mitarbeit der Eltern War erwünscht. Z.b das Einmaleins.
    Meine Tochter geht jetzt 3 Klasse Volksschule. Hatte einen Schulwechsel. Mittlerweile die 4 Lehrerin. Die ersten zwei waren nicht gut. Sie haben in der 1 Klasse nicht mal alle Buchstaben gelernt. Die Schrift war egal, Rechtschreibung sowieso und Lesehausaufgabe auch. Die 2 Lehrerin war nicht viel anders. Sie haben in Deutsch nur angeschrieben, keine Sätze gebildet weder Test oder sonstiges gehabt. Außer Kängerutest wo die Lehrerin meinte es sei Blödsinn. Meine Tochter konnte lesen schreiben und weit rechnen, ihr war nur fad. Die Lehrerin weigerte sich ihr was anderes zu geben. Die hat dich halt an den schwächsten orientiert. War auch eine Privatschule, mittlerweile mit Begabtensiegel.Nach dem Wechsel hatte sie eine ganz tolle Lehrerin . Erst Ende der 2 Klasse ist sie gerne in die Schule gegangen und es war ihr nicht fad.In Deutsch musste sie viel nachlesen. Sowohl ordentlich schreiben, auf die Rechtschreibung zu achten, was bis jetzt egal war und Geschichten zu schreiben. Hat sie alles geschafft6bis auf die Rechtschreibung da arbeiten wir dran. Leider hat sie jetzt ein Baby bekommen und die Übergangslehreri ist wieder nicht so gut. Aber mittlerweile ist mein Kind größer und freut sich schon auf die 4. Den da haben sie wieder eine gute und nette. Ist jetzt viel geworden aber was ich damit sagen will ist, viele Eltern merkten gar nicht ht Day die Kinder nicht die Buchstaben gelernt haben. Auch das viele nicht lesen konnten. Die waren froh das die Kinder keine Hausaufgabe hatten und nichts mit den Kindern lernen müssen. War in der 1 Schule nicht gewünscht. Es werden dort sicher die meisten ins Gymnasium kommen. Ist ja eine Privatschule, aber das Legnniveu ist ein anderes, als d wo meine Tochter jetzt ist. Und ich denke mir wichtig ist die richtige Lehrer/in aber auch die Mithilfe der Eltern. Man muss den Kindern das richtige lernen lernen. Mein Kind liebt übrigens ihre wöchentlichen Quiz. Und wenn sie mal Fehler hat, ärgert sie sich nur. Aber ihren Selbstwertgefühl schadet es nicht.

    LG Lisbeth
     
  9. lisa11

    VIP

    An den letzten Sätzen ist was wahres dran!

    Die Kinder lernen in der Volksschule nicht mehr, wie man richtig lernt. MMn würde zu den Basisaufgaben des Lehrers in der 1. Klasse gehören, bei jedem Kind herauszufinden welcher Lerntyp er/sie ist. Einem Kind, das eher der auditive Typ ist, nützt es nichts, wenn es 10x die gleichen Wörter schreiben muss. Es muss sie hören können. Umgekehrt genauso.
    Außerdem wäre es nicht schlecht, wenn die Lehrer auch Lernstrategien vermitteln würden.

    Und jemanden auf Fehler aufmerksam machen ist per se ja noch nichts schlimmes. es muss wertschätzend und respektvoll erfolgen, dann leidet auch das Selbstwertgefühl nicht.
    Meine Tochter hat mir heute die Wochentage aufgeschrieben. Es war alles richtig, nur der Mittwoch wurde zum Mietwoch.
    Ich hab sie gelobt, dass die Reihenfolge stimmt und alle andern Tage richtig geschrieben waren, und gemeint, dass der Mittwoch von Mitte kommt, und nicht, dass man an diesem Tag etwas vermietet.
    Sie hat gelacht und war kein bißchen gekränkt.

    LG, Lisa
     

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