1. Elsli

    VIP

    Ich weiß, dass ich hier schon etlich Threads aufgemacht habe, aber für mich ist das alles "so neu".

    Meine Große ist heute schon wieder von der Schule zu Hause geblieben.
    Ich habe mit ihr "ein ernstes Wörtchen" geredet, dass es nicht so weitergehen kann. Ich habe jetzt bis auf Deutsch alle mündlichen Prüfungen abwenden können, bzw. mit den betreffenden Lehrern für's erste Lösungen gefunden. In Deutsch gehen ich/wir (mit wir meine ich meine Tochter) morgen in die Sprechstunde. Da wird sich aber sicher auch eine Lösung finden. Es geht um das Referat, dass sie bereits hätte halten sollen.
    Anfang Juni hat meine Tochter ein Erstgespräch bei einer Psychotherapeutin. Ein Termin für eine Diagnostik steht ebenfalls fest.
    Sie hat mir gesagt, es fällt ihr schwer aufzustehen. Gestern war sie lange im Bett, aber da habe ich mir nichts gedacht, es war Sonntag und sie ist ein Teenie. ;)
    Sie hat mir auch gesagt, sie war den ganzen Tag nervös und weiß aber nicht warum. Sie hat die Französisch-HÜ bis zum Abend hinausgezögert. Um 22 Uhr hat sie sich dann hingesetzt, wie lange sie auf war, weiß ich nicht. Davor hat sie drei Stunden in der Badewanne verbracht. :oeek:
    Ich habe sie gefrat, ob sie weiter in die Schule gehen will oder sich eine Lehrstelle suchen will.
    Sie weiß es nicht. Sie sagt sie hat überhaupt keine Motivation, weil sie das Gefühl hat, dass alles was sie in der Schule machen so unnötig ist.
    Für's erste habe ich ihr jetzt einmal gesagt, sie soll eine Liste mit "Schule" und "Lehre" machen und jeweils die positiven und die negativen Punkte hinschreiben. Vielleicht fällt ihr dann die Entscheidung leichter.
    Waren eure Teenies auch einmal in so einer Krise? Mittlerweile sehe ich es als Krise an.
    Wie habt ihr es gelöst? Wo habt ihr angesetzt?
     
  2. DaisyD

    VIP

    Ich glaub nicht,dass ich ihr mit 15 alles aus dem weg räumen würde, was ihr unangenehm ist. Ihr alle mündlichen Prüfung,bzw Referate ersparen .....Ich weiß nicht, irgendwie hab ich das Gefühl,deine Tochter schlendert planlos durch die Gegend und nirgendwo sind fixe Vorgaben.

    Andererseits ....wenn sie den Alltag nicht alleine geregelt bekommt, also z.b. so ins bett gehen,dass sie am nächsten Tag auch in die Gänge kommt, dann würde ich da eingreifen.
    In dem Alter hab ich tlw schon noch gedrängt, dass sie entsprechend ins bett gehen, wenn am nächsten Tag Schule ist. Da wusste ich schon im Normalfall, wann sie ins bett gegangen sind
     
  3. Ich kann nur von mir erzaehlen, ich war auch so planlos und vor allem sehr unmotiviert und oft zu Hause - meine Mama hat mir da insofern nicht geholfen da ich keine feste Regeln hatte bzw sie damit wohl überfordert war - Ergebnis- ich wurde ohne Schulabschluss und Ausbildung erwachsen.

    Ich würde echt mal streng durchgreifen, Handyverbot, Taschengeldverbot, gemeinsam zusammensetzen und lernen, abprüfen usw.

    Alles Gute!
     
  4. Elaine

    VIP

    Das willst du vermutlich nicht lesen, aber ich glaube, dass du einfach zu gutmütig bist und deine beiden Mädchen das ausnutzen.

    Schule passt nicht, Schulwechsel, neue Schule bzw. alte Schule passt wieder nicht so wirklich .... oft zu Hause bleiben ..... irgendwie fehlt da die Struktur in der ganzen Sache. Auch wenn sie eine Lehrstelle sucht, wird sie in der Früh aufstehen müssen und Dinge zu erledigen haben, die ihr mehr oder weniger liegen.

    Was ich auch bedenklich finde ist, dass bei dir ja beide Töchter ähnliche "Probleme" haben. Beide sind bei der Psychotherapie bzw beim Psychiater (wenn ich mich recht erinnere). .... Vielleicht solltest du doch einmal auch dein Verhalten überdenken .....
     
  5. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Sehe ich auch so.

    Das würde ich eigentlich nicht akzeptieren. Wenn man krank ist bleibt man daheim, sonst nicht. Bei unserem jüngeren Kind gab es auch hin und wieder die Ansätze krank zu spielen um daheim bleiben zu können. Schnupfen oder leichte Unpässlichkeiten wurden von uns nie als Grund für daheim bleiben akzeptiert. Zumindest probiert sollte es werden und es kam dann nur sehr, sehr selten vor, dass die es tatsächlich so schlimm war, dass Kind früher heimgehen konnte.. Mittlerweile gibt es diese Versuche so gut wie überhautp nicht mehr.

    Ich weiß nicht ob die Teenager das in diesem Alter schon so gut abschätzen können, wo die Unterschiede liegen. Es ist ja nicht so, dass man im Lehrberuf nichts lernen muss. Da ist genauso Stoff zu erarbeiten.

    Vielleicht würde ihr helfen einen kleinen Freizeitjob anzunehmen, da würde sie dann sehen wie es im richtigen Arbeitsleben läuft.
    Mein Kind hat erst "verstanden" was das Arbeitsleben tatsächlich bedeutet, als wir heuer begonnen haben Kind aktiv mitarbeiten zu lassen.
     
  6. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    noch eine stimme für zu gutmütig.
    das ist die übliche pubertäts-tranigkeit, diese depressive und ängstliche phase haben fast ALLE jugendlichen mal, da muss sie durch.
    ihre belastungsfähigkeit wird sich gegen null einrenken, wenn du ihr alles aus dem weg räumst. ihr fehlen dann die erfolgserlebnisse, die wichtig sind nachdem man sich selbst überwunden hat.

    ich habe zwei fälle in der familie, bei denen es bis heute noch nicht gut ausgegangen ist (20 und 27 jahre alt), weil die eltern irgendwann viel zu früh mit "xxx ist erwachsen, er/sie muss schon wissen was er/sie tut" kapituliert haben. angefangen hat auch alles mit schulangst, verweigerung, schwänzen,...
     
  7. mein sohn war mit 15 gleich, auch null motivation, 1000 ausreden, dauernd "ich hab so kopfweh/bauchweh" und wenn ich ihn trotzdem richtung schule losgeschickt hab, hat er geschwänzt etc

    er hatte dann folgende wahlmöglichkeiten

    entweder schule und seinen job machen
    wenn er will schulwechsel, allerdings dort dann mit motivation

    oder sich informieren, was er lernen will, sich selbständig um eine lehrstelle kümmern und das dann durchziehen

    er hat sich dann für eine lehre entschieden, ich war alles andere als glücklich, weil ich ihn schon gern weiterhin in der ahs gesehen hätte und er auch durchaus das potential dafür hatte, aber, ja...

    er hat sich dann auf die füße gestellt, ich hab ihm dann auch geholfen (nachdem er selber den arsch hochbekommen hat allerdings erst) und nachdem er im märz oder so (ich weiß es nicht mehr genau) eine fixe zusage für eine lehrstelle hatte (mit 1.9.) hab ich ihn von der schule abgemeldet und ihm ein halbes jahr quasi geschenkt (sprich, er konnte daheimbleiben, die ganze nacht am pc verbringen, den ganzen tag schlafen etc - ohne streitereien, bzw sudereien meinerseits)

    heuer kommt er ins 4. lehrjahr, macht nebenher lehre mit matura und ist im großen und ganzen glücklich und zufrieden mit seinem leben - scheinbar war sein weg für ihn passend

    am fertigsten hat mich diese motivationslosigkeit und dieses dauernden "kranklügen" gemacht - wenn er seinerzeit wirklich was gröberes gehabt hätte, hätte ich es ihm wahrscheinlich nicht geglaubt :eek:


    ich hatte auch kein problem mit den 6 monaten "sandeln", allerdings, wie geschrieben, dazu hab ich erst meinen sanctus gegeben, als er einen fixen zukunftsplan hatte
     
  8. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Hm, also nicht jeder Teenager der kein Bock auf Schule hat ist gleichzeitig ein verwöhntes Balg.

    Ich war in dem Alter ähnlich auch inkl. Schule schwänzen. Ich bin morgens aus dem Haus, bin durch die Gegend gestromert und war "pünktlich" wieder zuhause. Irgendwann flog ich auf und meine Mutter hat reagiert wie es viele hier empfehlen. Hart durchgreifen, Taschengeld entziehen etc.pp.

    Heute weiß ich, es war total das falsche. Ich war mitten in meiner ersten depressiven Episode und meine Mutter hätte mich damals zu einer Jugendtherapeutin schleifen sollen. Hat sie aber nicht... :boes:

    Die TE tut es zum Glück und ich würd da jetzt echt nur noch irgendwie das Schuljahr herumbringen und dann weiterschauen. Und bitte bitte bei der Diagnostik darauf bestehen, daß das Thema Depressionen abgeklärt wird.
     
  9. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    ich finde das perfekt, wie du das gelöst hast! hut ab!!! man macht sich ja sorgen und niemand freut sich, wenn das kind die ahs abbricht. aber du hast das richtig gemacht und wirst jetzt belohnt, ich werde mich bemühen, da mal genauso klar zu sein, sollte es meine kinder auch betreffen.

    in meiner familie war die situation gleich, aber da hat man versucht, das kind durch die ahs zu treiben- in einem fall ist das mit sitzenbleiben und ach-und-krach matura "gutgegangen" (da kam dann danach das uni- und weiterbildungschaos, das bis heute, 10 jahre später, anhält), im anderen fall ist es trotz sitzenbleibens mit einem unrühmlichen abbruch (pflichtschulabschluss mit 19) geendet, die eltern haben sich fast überschlagen, wie man das kind retten solle, jetzt sitzt es in einer lehrstelle rein über beziehungen und wird auch das nicht zu ende bringen, weil alles zu bequem eingerichtet wurde rundherum.

    man würde seinen kindern gerne vieles abnehmen, aber ab einem gewissen alter ist das total kontraproduktiv. da muss hilfe anbieten auch wirklich nur hilfestellung geben heißen, und nicht "komm, ich machs schon".
     
  10. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Die TE wurde ja im Bezug auf fachkundige Hilfe schon aktiv. Trotzdem glaube ich nicht, dass es hilfreich ist, Schlendrian zu unterstützen.
     
  11. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    denk ich auch. nichtmal bei diagnose depression, auch da hilft einem struktur, grade in so einem fall braucht man was zum "anhalten". und niemand will hier ein militär-bootcamp aufziehen, aber 15-jährigen muss man wirklich nicht mehr alles aus dem weg räumen.
     
  12. Dinimama

    VIP

    eine psychologische/psychotherapeutische abklärung mit darauffolgender therapie ist ja noch nicht unbedingt ein unterstützen von schlendrian.

    im gegenteil, ich finde es gut, dass da jemand einen blick von außen tut, manche schwierigkeiten lassen sich innerhalb des systems oft nur schwer lösen.

    ich habe vergleichbare situationen zwei mal in meinem näheren umfeld.
    in einem fall geht es um ein mädchen, das sehr gute leistungen gebracht hat, sich aber damit immer mehr überfordert hat, bis dann irgendwann gar nichts mehr ging.

    nach einer kompletten auszeit (sie war ein halbes jahr im ausland, ist dort dann wieder in die schule gegangen) geht sie nun in eine maturaschule. es wir ihr immer noch schnell alles zu viel, in kleinen schritten und ihrem eigenen tempo kommt sie aber doch voran, was ja das wichtigste ist, und sie hat ein klares ziel, die matura, vor augen.

    ohne therapeutische unterstützung der gesamten familie wäre das wohl nicht so einfach gewesen!
     
  13. das sehe ich auch so. ich war sicher auch leicht depressiv aber auch faul im Nachhinein gesehen, aber das ständige Schule schwänzen hat mich weder bei den Lehrern beliebt gemacht noch bei den meisten Schülern.
    Mit mir hat auch keiner gelernt usw, ich denke das haette ich sehr gebraucht.
    Aber es ist natuerlich nicht jedes Kind gleich, aber Teenager sind nicht alle gleich schwerst depressiv sondern versuchen halt alles was geht
     
  14. Elaine

    VIP

    Natürlich kann auch immer eine Depression der Grund sein, aber was mich stutzig macht ist, dass hier ja anscheinend beide Mädchen ganz ähnliche Probleme zur gleichen Zeit haben ....

    Mich freut es auch nicht in der Früh aufzustehen, ich frag mich auch manchmal wozu ich eigentlich in der Arbeit sitze usw .... aber deshalb kann ich auch nicht zu Hause bleiben.

    Würde ich meinen Mädchen die Tür öffnen und ihnen die Möglichkeit geben zu Hause zu bleiben, würden sie diese Möglichkeit natürlich auch liebend gerne annehmen. Und meine Mädchen hatten durchaus auch schon so manche Probleme zu überwinden (inklusive Schulwechsel und Mobbing).
     
  15. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Nananana, du hast mich falsch verstanden!

    Ich meinte nicht, dass eine medizinische Abklärung ein Unterstützen des Schlendrians ist. Ganz im Gegenteil! Den Schlendrian bezog sich auf das Fernbleiben vom Unterricht.
     
  16. anna-mari

    anna-mari Aktive/r Teilnehmer/in

    Mein Bruder hatte mit 15 eine ähnliche Phase. Er hatte keine Lust mehr auf die Schule, schwänzte viel und blieb sitzen. Auch Lustlosigkeit war bei ihm an der Tagesordnung. Er hielt sich sehr viel lesend in seinem Zimmer auf.
    Meine Eltern haben letztendlich so gehandelt wie die Doertie. Sie haben es akzeptiert, Alternativen aufgezeigt (Ausbildung, andere Schulen) und ihn sozusagen ein wenig an die Hand genommen, ihm aber letztendlich jegliche Freiheit für seinen weiteren Weg gelassen. Ein Zwang weiterhin das Gymnasium zu besuchen, wäre bei ihm garantiert kontraproduktiv gewesen. Voraussetzung war halt, dass er irgendetwas tun "muss" nach einer gewissen Auszeit. Nachdem er sich über Lehrstellen etc. informiert hatte, entschied er sich (völlig autark) dafür doch noch sein Abi zu machen. Welches er letztendlich mit 1,3 abschloß.
     

  17. naja, es liest und schreibt sich, 4 jahre später, deutlich chilliger, als es war - ich hatte schon schlaflose nächte, teilweise auch heulkrämpfe und bin meinem mann und meinem besten freund gehörig auf die nerven gegangen mit meiner hardcore schwarzmalerei und co (ich geh, obwohl ich mich selbst als positiven menschen sehe, generell immer vom allerschlechtesten aus, bzw bereits mich aufs allerschlechteste vor :eek:)

    und es macht dich schon fertig, wennst siehst, dass dein eigenes kind einerseits total unglücklich ist und andererseits lügt, sobald er den mund aufmacht

    er hats 5,6 wochen durchgezogen mit dem schuleschwänzen, bis ich durch zufall draufgekommen bin, bzw verdacht geschöpft hab und dann aktiv investigativ tätig wurde

    und ich hab mich oft zusammenreissen müssen, dass ich ihn nicht pack und zur vernunft schüttle und ich hab mich oft in selbstmitleid gesuhlt ("was hab ich getan, dass ich das mitmachen muss" - wobei mir immer schon bewusst war, dass es viel, viel schlimmeres gibt und dass es zwar übel war, aber jetzt wirkliches riesendrama)

    ich hab mit meinem mann geredet und dann haben wir gemeinsam mit ihm geredet (also mit unserem sohn), ich hab mich zusammengerissen und bin ruhig geblieben, keine vorwürfe in irgendwelche richtungen, aber doch klar vorgaben, wie es weitergehen wird

    er hats ja auch über "die mögen mich in der klasse nicht und die kv hasst mich sowieso seit der ersten und wird mich auch nie durchlassen etc" - was in summe übertrieben war, bzw eine ausrede und die kv hat ihn nicht gehasst, die hatte nur (durchaus verständliche) probleme mit seiner unmotiviertheit und seinem desinteresse

    daher auch das angebot, die schule zu wechseln (was allerdings eher schwer gewesen wäre, da 5. klasse ahs, die eh immer ziemlich voll sind)

    was in der zeit komplett ausgelassen hat, war das ams und co - ich war mit ihm dort (wer weiß, ob er sonst hingegangen wäre) und angeboten habens ihm nix, außer einen talentetest, oder sowas in der art

    wir haben dann stunden damit verbracht, diverse lehren anzuschauen, was macht man da genau, was ist man anschließend etc

    er wollte dann was technisches machen und hat dann einmal ein paar tage probegearbeitet und dann die diversen aufnahmstests gemacht und bekam dann eine fixe zusage - das war dann sein letzter schultag und mein mann und ich haben eine flasche champagner getrunken und ich konnte nach monaten endlich wieder einmal beruhigt schlafen ;)

    was ich, bei den beiden kindern allerdings nie gemacht habe (außer einmal in der vs bei der großen), ist, dass ich ihnen alles abgenommen habe, dauernd in der schule war etc - wenns it einem prof probleme gab, dann erster weg, selber reden

    als die große ihre "rebellische" phase hatte und auch des öfteren angeeckt ist in der schule (da wars 13, 14) bekam ich auch des öfteren anrufe der kv und hab ihr am telefon erklärt, wenn sie ein problem mit meiner tochter hat, dann soll ich das mit ihr persönlich klären, ich kann damit leben, dass 7 knallfarben am kopf und zerrissene jeans hat, weil ihre schulischen leistungen, naja, sagen wir so, immer passabel war

    ich war auch, als in der 5. 5 fleck im zeugnis hatte, nie in der schule - ich hab ihr angeboten, dass ich ihr nachhilfe in einem fach (mathematik) organisieren (wollte sie nicht), aber ich bin nicht zu den profs gegangen und hab versucht noch irgendwas zu retten

    sie hat sich mit ihrer faulheit selber in die lage gebracht, also solls auch allein wieder rausfinden

    der "verschissene" sommer (welchen kind taugts, wenn andere baden gehen, dass daheim sitzt und mathematik und geografie lernt und dann auch noch 2 bauchwehprüfungen abzulegen hat, die wie eine pizza it 3fach käse im magen liegt) war ihr eine lehre - ihre noten wurden nie überragend, aber sie hatte in ihrer verbleibenden schulzeit nie wieder eine nachprüfung, bzw ich glaub auch nie wieder eine entscheidungsprüfung, so viel hats dann doch unterm jahr gemacht
     
  18. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Vieles wurde hier schon gesagt, womit ich d´accord gehe....

    Würde ich hier schreiben, was ich alles mit meinen beiden, vor allem aber mit dem einen Sohn erlebt und versucht und getan habe damals, wäre wohl ein kleines Buch voll geschrieben... ;)

    Kann dir nur aus Eigenerfahrung mitgeben, dass ich es auch sehr wichtig finde, nicht so schnell nachzugeben und sehr bestimmt zu verlangen, dass sie z.b. zur Schule geht - und wenn es gar nicht funktioniert, zb. muss sie selbst die Lehrerin anrufen und es ihr erklären (die Lehrkraft muss natürlich im Wesentlichen schon Bescheid wissen über den status quo, natürlich)... auch sagen, dass du die Entschuldigungen nicht unterschreiben wirst etc.
    Klingt hart, ist sicher für den Elternteil auch nicht easy.

    Der Grat zwischen "ich helfe dir, aus dem Tief wieder rauszufinden" und "ich akzeptiere, dass du es grade alleine nicht auf die Reihe bekommst, aber wenn ich dir helfe, musst du auch diverse Vorgaben akzeptieren/einhalten"... ist verdammt schmal und leider auch sehr sehr schwierig, emotional... für alle Familienmitglieder...!! :(

    Der Große hat aus Verzweiflung und Versagensängsten immer wieder mal versucht, mit "Bauchweh"/"Halsweh" doch daheim bleiben zu können... ich konnte aber gsd immer gut ein/abschätzen, wie die Lage ist und hab ihn gedopt (Globuli etc.) und zur Schule geschickt... auch der Jüngere hatte eine Phase (Versagensängste auf hohem Niveau...), nach dem Übertritt ins Gym, da haben uns die Kinesiologin und einige andere Dinge, sowie wieder vor allem unser "Hartbleiben" was das zur Schule gehen betraf, langfristig Erfolg gebracht.

    Ich wusste, wenn wir das einreißen lassen würden, daheim zu bleiben ("=davonlaufen vor der Realität, vor der Konfrontation mit den Dingen, denen man sich nicht stellen will oder glaubt, zu versagen"), dann haben wir quasi "verloren" - und gsd hatte ich recht und wir haben es gut hinbekommen.

    Natürlich mit vielen vielen Gesprächen (Verbote wie schnuffi meinte, sind manchmal gut, aber in eurem Fall nicht das Zielführende, finde ich persönlich). Gespräche unter dem Motto: "Was bedrückt dich, woran glaubst du zu scheitern? Was würdest du gerne tun? Alternativen? Es ist ok und ich verstehe, dass du gerade ein persönliches Tief hast - ich sehe, wie schlecht es dir gerade geht... ich werde da sein, dir helfen, aber du musst auch mitarbeiten, denn ohne deine Zutun wird es nicht besser werden - wir werden dir helfen, deinen Weg zu finden und ihn zu gehen, doch DU musst ihn gehen, wir helfen dir dabei"... usw.

    Negative Gefühle sollen und müssen ausgesprochen/ausgedrückt werden - leise, weinend, laut, zornig... ich habe immer versucht, ruhig zu bleiben und zuzuhören, den richtigen Zeitpunkt (bei uns oft abends vor dem Schlafengehen... man muss halt genug Zeit einplanen... denn bei uns z.b. hat das ganze dann 1,2 Stunden gedauert - wenn sie sich mal öffnen können, heulen, reden... dann muss man diese Chance wahrnehmen und alles liegen und stehen lassen. Und das Wichtigste ist, ihnen zu zeigen und zu sagen: Fehler passieren, jeder hat seine Bereiche, wo er gut oder weniger gut/erfolgreich ist, doch diese zu meiden wäre der falsche Weg... man muss daran arbeiten, wie man etwas, wo man Probleme hat, verbessern kann, damit man lernt, auch diese Schwierigkeit zu meistern - und wenn man es geschafft hat (mit Teilerfolgen und kleinen Schritten vorwärts, zeitweise aber auch rückwärts), dann ist geht man gestärkt hervor aus dieser Sache und darf sich zurecht auf die Schulter klopfen und freuen... !:hug::hug:

    Dass sie gerade motivationslos ist, ist typisch fürs Alter - die Frage "Was willst du machen?" bringt da meistens nichts - denn sie wissen es ja gerade nicht... man muss ihnen Wege aufzeigen und sie führen, ausprobieren lassen, immer wieder etwas anregen, vorschlagen... mit ihnen "sich selber suchen gehen".... manchmal eine lange Reise.... *seufz*

    Meinem Gefühl nach, so wie du deine Tochter beschreibst, ist sie für mich eher der Schultyp und eine Lehre wäre wohl nicht "die Lösung". Vielleicht braucht sie 1 Ehrenrunde... wenn sie nicht positiv abschließt...
    Da ich selbst beides aus Erfahrung kenne - Schultyp und Lehre-Typ glaube ich, dass ihre derzeitigen Probleme nicht auf diese Art und Weise (also Lehre statt Schule) gelöst werden würden....

    Alles Gute, Asterix:wave:
     
  19. ich hab auch, wie hierforums oft zu lesen ist, außer in der ersten volkschule den kinder nie irgendwas vergessenes nachgebracht oder geholt und ab dem 2. semester in der 1. ahs in der früh nichts mehr "schnell" unterschrieben, oder das geldbörsl gezückt

    sie hatten den ganzen vorabend zeit dafür und wenn es sich da nicht ausgegangen ist, dann ist es sich auch bei mir in der früh nimmer ausgegangen

    und wenns ihre 7 zwetschken nicht einpacken können, dann ists pech

    mag sich jetzt hart und herzlos lesen, aber ich wollte, dass selbständig werden und mitdenken und sich um ihre sachen kümmern

    klappen tuts mal so mal so :D

    als der kleine gestern wieder in die schule fuhr kam er an und hat freundlich und höflich gebeten, ob ich seine wäsche wasche, er hatte ja am we so absolut keine zeit, weil er dauernd unterwegs war ;)

    nachdem er entsprechend gefragt hat, hab ich gesagt, dass ichs mache - ist ja jetzt auch kein problem

    er hat einen freund, auch knapp 19, wo die eltern immer noch alles machen und tun und zahlen etc

    lt seinen angaben (mein sohn lügt da nicht, das weiß ich, ob der freund die wahrheit sagt, kann ich nicht beurteilen) macht die mama immer noch die ganze wäsche, richtet ihm jause und wenns nix gibt, bekommt er geld mit, angeblich bekommt er die kinderbeihilfe als taschengeld und sämtliches gewand etc kaufen auch die eltern - der bursch wir 19, wohnt zu hause und verdient knapp 1.000,- netto

    bei mir spielts das alles nicht mehr ;)

    auch die große arbeitet neben dem studium geringfügig und finanziert sich damit gewand, fortgehen, festivals co

    wenns urlaub fahrt, bekommts einen zuschuss von uns, aber das wars auch schon
     
  20. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    liebe winnetou, du siehst, dass sowas extrem häufig vorkommt und ein ziemlich natürlicher teil der pubertät ist.
    weder desinteresse noch die absolute hilfestellung haben sich bei anderen als hilfreich erwiesen, es kommt auf einen guten mix aus unterstützung, abklärung und perspektiven aufzeigen aber auch einfordern an.

    @doertie,
    das glaub ich dir sofort, dass das alles andere als chillig war. allein dieses gelüge macht einen wahnsinnig, ich kenne das noch aus der familie. da verzweifeln eltern total, schwanken zwischen hilflosigkeit und "schüttel-wut". umso beachtlicher, dass du da trotzdem den richtigen weg klar durchgezogen hast.

    sich auf ein nuller niveau einzupendeln fällt soooo leicht, wenn das die eltern mittragen. die kinder aus meiner familie wohnen bis heute entweder zuhause oder in von den eltern vollfinanzierten wohnungen, weil sie sonst obdachlos wären und wahrscheinlich nichtmal die mindestsicherung beantragen würden, weil man da jemanden anrufen muss und formulare ausfüllen.
     

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