1. Liselotte

    Liselotte Gast

    Oberstufenmathematik brauchst du in den Bereichen Wirtschaft, Technik, Naturwissenschaft, Soziologie in vielfältiger Weise... Sogar im graphischen Bereich ist sie wichtig.

    Vielleicht nicht immer alles und vielleicht nicht unbedingt die 3 Abwandlung des 5 Integrals, aber allein das verstehen von Zusammenhängen ist sehr oft sehr hilfreich.
     
  2. Chania

    PLUS + VIP

    Also kann man als Ergebnis dieser Diskussion sagen:

    Es ist eh alles super, ihr Eltern versteht einfach nicht, wie wichtig das alles für Eure Kinder ist. Die Lehrpläne sind top, die Kinder müssen mit 13 Jahren ein breit gefächertes Allgemeinwissen haben und da kann man einfach nichts ausklammern. Weder Gesteinsarten noch Bruchterme und sämtliche 1000 Jahreszahlen in Geschichte, selbstverständlich auch keine einzige Formel, etc.

    Ok, Thema erledigt. Ich geb's auf.

    lg
    Chania
     
  3. Solanum

    VIP

    unterstufenmathe lässt sich mMn nicht kürzen, beim Rest ist es wohl gut wenn die L Schwerpunkte setzen und den UNterricht so gestalten, dass es den KIndern aus was bringt.
     
  4. BLS

    BLS
    VIP

    Ich glaube, das musst du schon differenzierter sehen.

    Es kommt sehr auf die Lehrer an.
    Von 1000 Jahreszahlen lernen war bei meinem Sohn im Geschichtsunterricht keine Rede. Zu den Tests mussten nur wenige wichtige Eckdaten gewusst werden, im Vordergrund standen die Ereignisse. Für mich persönlich waren das fast zu wenig Daten, da meiner Meinung nach diese Daten helfen, den Lauf der Geschichte zu strukturieren. Ich muss zugeben, ich hab ihm dann noch ein paar mehr lernen lassen.
    Jetzt in der Oberstufe habe ich den Eindruck (5.Kl. Gym) bei historischen Ereignissen wird der Bezug zur Gegenwart hergestellt. Beispiel: Thema war Sklaverei bei den Römern - die Schüler mussten über Sklaverei und Ausbeutung der Gegenwart recherchieren und ein Gruppenreferat darüber vorbereiten.

    Betr. Gesteine hat ja mane9 schon gut erklärt, dass in Bio der jeweilige Lehrer Schwerpunkte im Stoff setzen kann (übrigens danke:wave:, ich hab mich schon länger gewundert, wie diese enorme Stoffmenge in Bio zur Gänze unterrichtet werden kann). Die Gesteine hat der damalige Bio-Prof nur kurz vorgetragen und war dies nicht Thema eines Tests (vielleicht hat er es mündlich abgefragt, war aber offensichtlich nicht so schwer wiegend).

    Wegen dem Mathe-Thema: ja, das finde ich wichtig. Die gesamten Mathegrundlagen brauchst du zwingend in der Oberstufe (Prozentrechnen wurde übrigens sehr ausführlich gemacht, auch kurz Anfang der 5. Kl. wiederholt, also das ist dann ein Versäumnis eures Prof!).

    Betreffend Bruchterme findet man sehr viel im Internet. Wenn es deiner Tochter so Schwierigkeiten bereitet, sollte sie recherchieren.
    Und die Grundlagen wiederholen (Bruchrechnen, Gleichungen lösen, kürzen etc.).
     
  5. Chania

    PLUS + VIP

    Um das klarzustellen, meine Tochter hat ein Gut in Mathe. Sie ist zwar ein wenig langsamer aber wenn sie es begriffen hat, kann sie es auch. Leider kann ich ihre Fragen nicht befriedigend beantworten, warum sie das lernen muss. Sie kann sich einfach nicht vorstellen, das jemals wieder zu brauchen. Ich versuche mein Bestes, ihr zu erklären, dass sie das brauchen wird, obwohl ich selber andere Erfahrungen gemacht habe. Ebensolche Fragen bekomme ich aber auch in vielen anderen Gegenständen. Und das bedeutet nicht automatisch, dass sich meine Tochter mit dem Stoff schwer tut.

    Für mich heißt es eher, dass die Kinder den Sinn hinter dem Unterrichtsstoff nicht verstehen und die Lehrer auch nicht fähig sind, ihnen das zu erklären. Nicht, dass sie es lernen müssen, das steht ja außer Frage. Sondern WARUM sie es lernen müssen. Diese oft gestellte Frage meiner Tochter an die Lehrer konnte nie zu ihrer Zufriedenheit beantwortet werden. Und ich glaube, dass es an der Zeit wäre, den Kindern Stoff so anzubieten, dass sie Freude daran haben, ihn sich zu erarbeiten und sich nicht dem Zwang ergeben und es halt einfach tun, weil sie müssen.

    lg
    Chania
     
  6. Dinimama

    VIP

    die frage nach dem "warum" habe ich mir selbst als schülerin und auch danach in so mancher zusatzausbildung schon gestellt.
    bei manchen inhalten habe ich erst im nachhinein begriffen, dass sie gar nicht so unwichtig waren wie erst gedacht, für manches braucht man wohl auch ein gewisses alter, um es interessant zu finden.

    zu hinterfragen ist wohl auch ein typisches merkmal der pubertät, ich diskutiere mit meinem 14-jährigen regelmäßig über denn sinn mancher fächer (bei ihm ist es musik, das er stark in frage stellt.)
    meine antwort ist dann oft: "du gehst in eine allgemeinbildende schule, im sinne der allgemeinbildung ist es also sinnvoll, auch über sachen bescheid zu wissen, die dich jetzt nicht so ansprechen!"

    ich erwarte mir in den weniger geliebten fächern auch keine supernoten, dass er es aber zumindest einmal gehört hat finde ich gut. und ich finde es enorm förderlich, wenn die lehrerInnen in diesen fächern gut sind und so vielleicht doch ein gewisses interesse geweckt wird.




    (ich habe aber das glück, dass ihn die für viele so mühsamen fächer wie mathe, physik oder chemie interessieren und er dafür des öfteren sogar gerne lernt.)
     
  7. ich kann nachvollziehen was du meinst bzw. das unverständnis deiner tochter.
    auch meine kinder haben mich öfter mal gefragt, wozu und warum und das interessiert mich doch nicht.

    aber du als erwachsene?
    du kannst ihr doch begriff "allgemeinbildung" vermitteln (OK - teenager nehmen solche erklärungen nicht immer an, aber ich habe das gefühl, du selber haderst mit einer breitangelegten allgemeinbildung in der schule).

    oder hat das vielleicht mit dem umstand zu tun, dass lernen und wissen immer mit unangenehmer arbeit gleichgesetzt wird?
    liegt es daran, dass in den schulen zuwenig vermittelt wird, dass lernen DÜRFEN eigentlich immer noch ein privileg ist?
     
  8. Solanum

    VIP


    mein haupthaar wird langsam weiß, ich bin schon lange aus der pubertät heraus udn farge mich studium immer wieder "wozu muss ich das lernen". manchmal ist die antwort schlicht: für den abschluß! manchmal wird einem später klar, dass das doch nicht alles für nichts war.
    ich kann mich aus meiner schulzeit an viele lähmende schulstunden erinnern, aber fast nichts hat sich als unnötig herausgestellt (die sinnhaftigkeit von 6 jahren latein zweifle ich noch immer an, v.a., weil ich in den 6 jahren latein nicht erlernt habe), vieles aber als sehr schlecht unterrichtet.

    dieses sammelsurium an wissen mahct die ahs für mich auch für meine kinder sehr erstrebenswert. ich finde es schön, dass ich von so vielem ein bisserl was weiß und so neu erworbenes wissen eher einordnen kann.
     
  9. BLS

    BLS
    VIP

    Ist bei meinem Sohn genauso, bei vielen Inhalten sieht er den Sinn nicht. Ich rede mit ihm darüber und über den Vorteil einer breiten Bildung. Auch wenn er nicht restlos davon zu überzeugen ist (ich hab aber den Eindruck, da ist auch pubertärer Widerstand dabei, aber das sei ihm zugestanden), hört er mir zu.

    Wir diskutieren oft über manche Themen der einzelnen Fächer, da zeigt er schon Interesse.

    Jetzt in der 5. kommt langsam die Neugier auf manche Inhalte. Und ich denke, vieles wird er erst als Erwachsener verstehen und schätzen lernen.

    Ich persönlich habe in der Unterstufe sehr gekämpft, der Stoff war überwiegend uninteressant. Meine Leidenschaften und Interessen habe ich in der Oberstufe entdeckt (okay Mathe war nie dabei:D), aber vieles war schon cool.
     
  10. Chania

    PLUS + VIP

    Von beidem ein bisschen. Breit angelegte Allgemeinbildung, wenn den Kindern die Aufbereitung Freude macht, wäre das Ziel.

    Es geht so viel verloren in sturem Auswendiglernen. Ganz anders, wenn die Kinder z.B. selbständig ein Referat vorbereiten. Da sehe ich Freude, Interesse, Ehrgeiz bei meinem Kind. Für sie wäre also der Weg, dass sie sich selbst für ein Thema entscheidet und es recherchiert. Dass sie da genauso Jahreszahlen lernt oder physikalische Formeln erklären muss, ist plötzlich völlig egal. Beispiel: Albert Einstein. Nach den üblichen Daten, die man so von seinem Leben findet kam plötzlich von ihr aus die Frage, wie kann ich e=mc2 meinen Mitschülern erklären, wenn sie mich fragen? Was bedeutet das? Und, nachdem sie herausfand, dass Einsteins Gehirn zu Forschungszwecken aufbewahrt wurde, hat sie sich die Bedeutung von Gliazellen recherchiert.
    Da war auch plötzlich die Arbeit, die da dahinter steckte, völlig egal.

    Ganz anders lief das Lernen für Geschichte ab. Langweilig dreinschauen, Buch her, gelangweilt lesen, noch langweiliger auswendig runtersagen, abprüfen, fertig. Dabei wäre das Thema durchaus auch anders zu bearbeiten (Zwischenkriegszeit).

    Mir ist völlig klar, dass die Kinder sich nicht für alles begeistern werden, was für sie wichtig ist. Aber warum muss es 90 % langweilig und nur 10 % super sein?

    lg
    Chania
     
  11. Solanum

    VIP

    lernen MÜSSEN ist - meiner erfahrung nach - immer ein prozess, der unangenehm beginnt, zu dem man sich überwinden muss (später ist es oft schön und belohnend, aber der anfang ist hart). die kinder in der schule lernen nicht aus eigenem antrieb: sie bekommen gesagt was sie lernen müssen.

    (das ist für mich sehr ok. ich fände es nicht gut, wenn meine kinder da völlig freie hand hätten und dann in manchen gebieten große lücken hätten).
     
  12. BLS

    BLS
    VIP

    Ich persönlich mache mit meinem Sohn jetzt die Erfahrung, dass ich enorm viel an Wissen aus der AHS mitgenommen habe. Hätte ich nicht gedacht! Und einiges lerne ich noch dazu!
     
  13. Maggie

    VIP

    Unsere Kinder (also chanias und meine Tochter) - die ja in die gleiche Klasse gehen - haben leider einen wirklich sehr schlechten Mathelehrer, der nicht imstande ist, ihnen die einfachsten Grundzüge zu erklären (und glaubt mir, das ist nicht nur subjektiv gesehen so, sondern ein jahrelanges Problem an dieser Schule). Und leider überwiegen die Profs, die stur ihren Stoff runterbeten oder gefühlt wochenlang nicht da sind und dann den Stoff innerhalb kürzester Zeit den Schülern reindrücken.

    Anderseits ist Chemie das Lieblingsfach meiner Tochter. Nicht unbedingt, weil sie der Stoff grundsätzlich so brennend interessiert, sondern weil die Prof. es versteht, die Kids zu begeistern. Also es macht schon viel aus, wer unterrichtet.

    Allgemeinwissen ist einfach wichtig, um viele Zusammenhänge zu verstehen. Aber erklär das mal einer 14jährigen. ;)
     
  14. das stimmt sicher.

    aber die profs sind wie sie sind - ich frage mich, wie kann man junge menschen unterstützen, dass sie sich nicht von einem untalentierten prof die freude an einem gegenstand oder gar am lernen an sich verleiden lassen?

    aber ja - das alter der kinder ist tatsächlich ein schwieriges.

    welche position kann man da als elter einnehmen?
    :eek::eek:
     
  15. BLS

    BLS
    VIP

    Okay, aber dann geht es nicht um den Stoff an sich, sondern liegt es, wie ich vorhin schon geschrieben habe, am Lehrer.
    Und leider gibt es einige schlechte Lehrer!
    So Lernsituationen wie von dir oben geschildert, gab und gibt es bei uns auch. Ich diskutiere dann viel mit meinen Sohn über die zu lernenden Themen, versuche Hintergründe tiefer zu erläutern und Zusammenhänge herzustellen (er merkt sich so den Stoff auch leichter und kann Fragen in den Tests, in denen vernetztes Denken gefordert ist, besser beantworten).

    Aber natürlich müsste besser unterrichtet werden, da gebe ich dir recht.
     
  16. Chania

    PLUS + VIP

    Danke, Maggie. Du bringst es auf den Punkt. Gefühlt wochenlang? Den Klassenvorstand (Musik und Englisch) haben sie seit der Weihnachtsstunde nicht mehr gesehen. Sogar die Schularbeit war suppliert.
    Ich muss nicht extra erwähnen, dass Chemie auch das Lieblingsfach meiner Tochter ist, oder?

    Ich bin froh, dass sie soviel Ehrgeiz hat, sich Dinge, die sie nicht auf Anhieb versteht, mit Trotz und Willen einfach so lange zu erarbeiten, bis sie es checkt. Aber natürlich empfindet sie es als mühsam, nerven- und zeitraubend. Vor allem, wenn sie sieht, dass es doch auch ganz anders geht. Ich hätte die Hälfte der Diskussionen zur Sinnhaftigkeit nicht, wenn zumindest 70 % des Unterrichts so gestaltet wäre, dass er auch Spaß und Freude bringt. Den Rest "lernen müssen" würden die Kinder sicher problemlos in Kauf nehmen.

    Und, um zur TE und Ihrem Problem zurückzukommen. Geografie ist auch so ein Thema. Langweilig, laaaaaangweilig, faaaaad und völlig unnütz - so kommt es bei den Kindern an.

    lg
    Chania
     
  17. BLS

    BLS
    VIP

    Okay Maggie, dann habt ihr wirklich Pech.

    An der Schule meines Sohnes waren diese schlechten Lehrer immer Einzelfälle. Z. B. der letztes Jahr in Chemie, obwohl dieser Prof heuer Bio unterrichtet und in diesem Fach wieder toll ist (für mich nicht ganz verständlich). Der Mathe-Prof der 3. u. 4. Kl. war auch sehr eigen, konnte absolut nicht erklären (mein Mann hat sich da sehr engagiert).

    Jetzt in der Oberstufe sind fast alle Lehrer top und engagiert. Ich hoffe, sie bleiben uns bis zur Matura erhalten.
     
  18. Chania

    PLUS + VIP

    Gute Frage!!!

    Ich versuche immer ausgleichend zu sein. Also nicht dem Kind das Gefühl zu geben, der Lehrer ist Scheiße und sie wäre das Opfer. Wenn es ein Thema ist, wo ich ihr helfen kann, dann versuche ich, ihr das Thema schmackhaft zu machen, sie zu begeistern. Ihr in der Praxis zu zeigen, wie sie das verwerten oder erarbeiten kann.

    z.B. Mathe. Ich habe mit ihr ein Rezept mithilfe umgerechnet um ihr klar zu machen, dass sie Mathe tatsächlich brauchen wird. Also wenn ich ein Rezept habe wo die Hauptzutat 100 g hat und ich habe aber nur 70 g davon, wie viel muss ich von den anderen Zutaten nehmen?

    Aber immer geht das nicht und auch nicht immer kann ich bei dem Thema helfen. Und immer öfter nimmt sie es einfach hin, dass es so ist und lässt nur gelegentlich fallen, wie frustrierend das für sie ist.

    lg
    Chania
     
  19. das finde ich wirklich gut - und ich glaube, dass du deiner tochter damit auch sehr hilfst.

    bei der frustration sind wir dann bei einer anderen frage - ist frustration immer vermeidbar?
    muss man sie bis zu einem gewissen grad akzeptieren und integrieren?
    grad wenn sie lehrerin werden will.....:eek:
     
  20. Maggie

    VIP


    Wir beide haben mit unseren Mädels eh viel Glück, aber wenn du in der Klasse ein Kind hast, das sich grundsätzlich schwer beim Lernen tut, kannst du einer Horde Nachhilfelehrer den nächsten Urlaub finanzieren.

    Sie hatte eigentlich vor, an der Schule zu bleiben und dort zu maturieren. Jetzt hat sie sich an einer anderen Schule beworben (Schulweg statt 3 Minuten zu Fuß wäre dann über eine Stunde je Richtung).
    Aber vielleicht haben sie ja, falls sie in Wien nicht genommen wird, in der Oberstufe mehr Glück mit den Profs. Denn es gibt schon auch einige gute an der Schule - das sollte der Gerechtigkeit halber auch mal geschrieben werden.
     

Diese Seite empfehlen