1. RaphSa

    RaphSa Teilnehmer/in

    Und das funktioniert obwohl Du da bist? Da ist in der Papa-Woche wirklich nur er für die Kinder zuständig, kümmert sich um das Frühstück, Mittag- und Abendessen, die Jause für den KIGA, um die Wäsche, anziehen, in den KIGA bringen usw.? Und die Kinder gehen mit ihren Anliegen immer zu ihm und du hältst dich da ganz zurück?
    Da ist ja mehr damit verbunden als Aktivitäten am WE und ins Bett bringen!
     
  2. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Das klingt doch gut.

    Lass deinen Bald-Exmann mal mit den Kindern machen und guck einfach mal zu. Wenn frau nämlich entspannt sieht, dass das alles recht gut funktioniert gehen auch die Ängste weg.

    Hab auch mit dir Geduld. Ein Schritt nach dem anderen...
     
  3. becsi

    becsi Teilnehmer/in

    Ich weiss dass viele Menschen, vor allem Mütter, Vorbehalte gegen die Doppelresidenz haben, mein Sohn (jetzt 9) und mein Exmann leben das Modell seit ca. fünf Jahren, und es funktioniert für uns gut.

    Voraussetzung ist aber, dass der Vater echtes Interesse am Kind hat. Mein Ex ist ein toller Vater, er hat auch während der Beziehung alles gemacht, hat gute Nerven, macht manches zwar anders, aber es funktioniert. und vor allem: er hat eine super Bindung zum Kind. Und er ist ein fairer Ex. Der zwar verletzt war weil ich die Trennung wollte, aber von Anfang an das Kind da außen vor gehalten hat. Passt die Vater-Kind-Bindung und das Mutter-Vater-Verhältnis, sind die größten Hürden meines Erachtens gemeistert. Denn wenn es eine Gespächsbasis gibt, dann gibt es auch einen Weg, Probleme die auftauchen zu lösen.

    Sohn wechselt immer Montags zum anderen Elternteil, Übergabe des Rucksacks mit seinen "Reisesachen" - Ecard, Mutter-Kind-Pass, Taschengeldbörse, Schlüssel, Kuscheltiere das grad immer mit muss ... ist in Schule oder Hort.

    Sein Vater und ich wohnen in Wien im selben Bezirk, wir haben beide eine Basisausstattung, Kleidung wird also nicht mitgegeben- ist zweifellos ein finanzieller Mehraufwand, weil man mehr braucht als wenn man nur einen Wohnort hat. Wir haben ein Gemeinschaftskonto, auf das wir beide die Hälfte der Alimente einzahlen, und von dort buchen wir auch allgemeine Ausgaben wie Kleidung, Medizin, Schulsachen, Sportkurse ab. Auch da ist ein gutes Einvernehmen oder eine Regelung, wieviel man maximal ohne Rücksprache des anderen ausgeben darf sinnvoll. Weihnachten und Ferien allgemein machen wir uns ein paar Monate vorher aus. Also ein Jahr ist er am 24. abends bei mir, im nächsten Jahr abends beim Papa.

    Das funktioniert sicher nicht für alle Kinder, aber ich denke für mehr, als man denkt.

    Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Mediation.
     
  4. Hexi68

    Hexi68 3-fach Bubenmama

    Ich glaube, das die Gleichwertigkeit der Eltern-Kind Beziehungen nicht unbedingt aus einer 50:50 Zeitaufteilung resultiert, sondern vielmehr im Umgang der jeweiligen Elternteile mit dem Kind, dessen Alltag und Leben sowie Bedürfnissen.
     
  5. becsi

    becsi Teilnehmer/in

    Zeit bzw die Dauer des Kontaktes ist schon ein wesentlicher Faktor ... vor allem Alltags-Zeit ... Hausübungen, Arzttermine und andere Erledigungen finden nunmal meist wochentags statt ... und wenn jemand deutlich weniger Zeit mit dem Kind verbringt als der andere wird der die Zeit wohl eher mit Freizeit füllen wollen, als mit Alltagsnormalität. Deswegen ist ein annäherndes halbe: halbe in meinen Augen gut, weil dann Klischeerollen wie Freizeitdaddy und Alltagsmum deutlich weniger Chancen haben sich zu etablieren.

    Es gibt nach Trennungen eh kein Ideal ... aber verschiedne Wege der Annäherung.
     
  6. Hexi68

    Hexi68 3-fach Bubenmama

    Genau das, ist für mich der springende Punkt!
    Es gibt meiner Meinung nach nicht DAS PATENTREZEPT, die Superlösung.....weil die Gegebenheiten, die individuellen Vorraussetzungen einfach zu verschieden sind.
     
  7. Liselotte

    Liselotte Gast

    50:50 (mehr oder weniger) ermöglicht eine Gleichwertigkeit, dass es nicht zwingend zu einer führt ist eh klar. Da brauchts noch andere Faktoren. Hast ja auch in intakten Beziehungen oft keine Gleichwertigkeit ;)
    Aber das klassische Modell machts mE nahezu unmöglich, zumindest kenne ich keine Familie mit diesem Modell wo beide Elternteile gleichwertig sind oder sich so empfinden.
     
  8. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Alleine so "Kleinigkeiten" wie, welche Kleidergrösse hat das Kind, welche Telefonnummer hat der Kinderarzt, wann ist Training im Sportverein, wie heissen die LehrerInnen, wer sind die Freunde und wann ist das Bauchweh wirklich Bauchweh und wann vielleicht nur was anders, sind Dinge, die weiß ein Elternteil nur, wenn es Alltag mit dem Kind regelmäßig lebt.
     

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