Ich kenne das von meinem Sohn! Ich versuchte zu erklären, dass es Kinder gibt, die diese Übung brauchen. Mein Sohn erarbeitet sich die Schreibschrift mit meiner Hilfe selbst. Als die Lehrerin merkte, sein Leseniveau geht über "Mimi im (gemalten Haus" hinaus, reagiert sie, bestellte mich zur gemeinsamen Problemlösung in die Schule. Die Lehrerin bat mich um Zusammenarbeit, das hat gepasst. Was mich stört ist: Wenn ein Kind gewisse Aufgaben zu langweilig findet z.B. ausmalen, wälzen Eltern das Problem auf die Schule ab. Nur Bildung ist nicht ein reines Schul- und Staatsproblem, da müssen wir Eltern schon mitarbeiten. Sei es das Kind bei Defiziten zu unterstützten, sei es durch Unterforderung zu fördern oder fordern, sei es durch Gespräche mit der/dem KlassenlehrerIn. Im Falle der TE sehe ich andere Problematiken, die mitunter von der Lehrerin ausgehen und für das Kind ungut sind und noch werden können.
UNTERSCHREIB. ich kenne das von meinem ältesten sohn sehr gut. zu ihm hätte schon in der VS eine alternativschule besser gepasst... er hat aber trotzdem in der regelschule 4 recht schöne jahre verbracht. lg pezi
Ich freunde mich grad immer mehr mit dem Vorschul-Gedanken an. Gestern war er schon wieder zu müde um all seine Übungen des Buchstabentages in der Schule zu erledigen (sie durchlaufen in 2 Stunden 10 oder 12 verschiedene Stationen) und musste dann 2 Blätter zu Hause fertig machen. (3x dürft ihr raten, ja auch das Wörter schreiben, dazwischen ein Sternderl, dann wieder das selbe Wort, Sternderl usw. war dabei) Vielleicht ist es ihm wirklich zu viel...vielleicht ist es ihm einfach wirklich zu langweilig...ich kann es nicht beurteilen
@TE - ich beneide dich nicht um die Entscheidung. Ist sicher nicht leicht. Aber die Einschätzung können ja nur du und die Lehrerin vornehmen. Ihr seid die einzigen die ihn in der Beziehung kennen. Ich wünsche dir viel Kraft und würde nur vorschlagen, nicht vorschnell zu handeln.
@Provence Du kennst dein Kind am besten. Die Lehrerin hat gerade mal 1,5 Monate Einblick. Die Unterscheidung zwischen Unter- und Überforderung ist oft nicht leicht, weil die Symptome sehr ähnlich sind. Zumindest auf den ersten Blick. Wie reagiert dein Kind, wenn du ihm anspruchsvollere Sachen zu machen gibst (zB einfache Rechnungen in Textbeispiele verpackt, Lückentext statt wiederholtes Wortabschreiben)? Verweigert er da auch oder ist er daran interessiert? Bei meinem Buben hat sich ziemlich schnell herauskristallisiert, dass er bei den Aufgaben seiner Schwester (2 Jahre älter) mit Feuereifer dabei ist, seine eigenen Aufgaben aber verweigert oder nur seeehr schleppend erledigt lG
Bitte keine Panik - es ist Mitte Oktober der 1. Klasse, das ist alles ganz normal. Die erste Klasse ist enorm anstrengend - ich kann mich noch gut an die Worte unseres Lehrers damals erinnern: "Das ist für die Kinder Schwerstarbeit". Sowas wie der Buchstabentag oben verlangt auch viel Selbstorganisation von den Kindern, da geht es nicht nur ausschließlich um die einzelnen Arbeitsblätter. Aber wie gesagt, es ist normal, dass die Kinder damit noch überfordert sind. Natürlich gibt es immer irgendwelche Kinder in der Klasse, die das schon schaffen. Aber dein Sohn wird das auch, da bin ich mir nach deinen Erzählungen ganz sicher. Wichtig ist in meinen Augen, dass er Erfolgserlebnisse hat! Immer wieder von deiner Seite darauf hinweisen, was besonders gut geklappt hat. Mit ihm seine Lernfortschritte besprechen. Das wird schon! BLS
Äh, das ist mir erst jetzt aufgefallen: er hat von diesen 10 Stationen bis auf 2 Arbeitsblätter alles geschafft? Das ist super, dein Sohn ist sicher kein Kandidat für die Vorschule!!! Versetz dich doch mal in die Situation deines Sohnes, nach nur 1, 5 Monaten Schule und den gewaltigen Umstellungen für so ein kleines Kind ist das eine enorme Leistung. Und nach dieser Leistung hat er das Recht müde zu sein. BLS
Das ist leider oft das Problem in der Schule. Die ganze VS Zeit steht und fällt mit der Lehrerin. Gut ist, wenn die Lehrerin die Kinder da abholt wo sie sind, und die Kinder entsprechend fördert. Wenn die Kinder die schneller mit den Übungen fertig sind, ewig warten müssen bis auch die letzten fertig sind, und in der Zwischenzeit still bleiben müssen, aber keine Beschäftigung bekommen, geht das irgendwann schief, weil den Kindern alles mögliche einfällt.
Also ich entwickle da auch grad so meine Theorien... Da stecken wir Kinder zwischen 5 Jahren und- mind. 1 Jahr lang in den Kindergarten. Denen ist dort schon langweilig. Im letzten Jahr "spielen" sie Schule und nehmen, je nach Engagement im KiGa bereits viel von der ersten klasse vorweg. Die Schwungübungen, das Ausmalen, die Zuordnungen, das Abzählen, das in Gruppen-zuordnen. Und dann sind sie endlich in der Schule - und dann geht das unterschiedslos so weiter - nur sozial, sollten sie auf einmal ein völlig anderes Verhalten an den Tag legen. Stundenlang ruhig sein. Ich war heute beim Buchstaben-Tag dabei. Die haben 2 Stunden Stationen nonstop gemacht. Ohne Pause. Schon gut - es handelt sich um Stationenbetrieb. Aber die mussten 2 Stunden sich konzentrieren. Mir haben sie schon richtig leid getan. Die Luft wurde stickig, die meisten haben nur 6 Stationen geschafft. Und die Unterschiede zwischen können und Vorbildung und anwendungsvermögen waren eklatant! Die Guten marschieren da durch und die schwächeren müssen sich anstrengen und sind dann schon recht ko. Ich habe nicht das Gefühl gehabt, dass der Stationenbetrieb eine Differenzierung erlaubt, dazu waren die Aufgaben zu umfassend, das brauchte einfach seine zeit. (jedenfalls bei mir beim lesen und buchstabieren...) [ich gehöre auch nicht zu denen, die die Methodenvielfalt, oder das eigenverantwortliche Lernen zu den allein heilbringenden Strategien ernennen. Manchmal ist es vermutlich ganz angenehm sich was in aller Ruhe erklären zu lassen, ob das frontal oder inmitten der Klasse ist, ist mir wurscht, Hauptsache: nachvollziehbar, verständlich und idealerweise interessant]
Was ich auch nicht nachvollziehen kann, warum nur alle 2 Stunden eine Pause gemacht wird? Wenn die Kinder um 12 Uhr aus haben, hatten sie nur 1 Pause am Vormittag. Ich finde das ehrlich gesagt zu wenig, denn die Kinder müssen sich 4 Stunden konzentrieren mit einer Unterbrechung von gerade mal 10 Minuten. Wie soll man denn da in der 4. Stunde noch aufnahmefähig sein? Dass da gerade 1.Klassler erschöpft sind wundert mich nicht. Vielleicht bildet unsere VS da ja eine Ausnahme mit der Pausenregelung. Oder ist das bei euren VS auch so? lG
Bei uns ist nach jeder Stunde eine Pause. Und wenn sie mit irgendwas früher fertig sind, ist auch mal früher Pause, oder die Kinder können hinten spielen. Das wird sehr flexibel gehandelt.
Nein gab es bei uns nicht - in der ersten Klasse hat unser Lehrer die Pausen nach dem Durchhaltevermögen gestaltet. Also oft schon nach 25 Minuten Pause gemacht. BLS
Was wird bei euch am Buchstabentag gemacht? Bei uns sind die meisten Stationen eigentlich lustig und nicht anstrengend, zB irgendwas kosten, den Buchstaben aus Plastilin formen, in der Fühlkiste suchen, ein Puzzle bauen, einen am Boden aufgeklebten Buchstaben mit einem Matchbox Auto nachfahren...
Wenn ihm fad ist, spricht das doch eher dafür, dass er "überreif" ist. Wieso soll er in einem Jahr gerne Dinge machen, die ihm jetzt schon zu eintönig sind?
@Pythia: weil er in einem Jahr vielleicht schon reif genug ist, auch Dinge zu tun, die ihm nicht gefallen? @BrigitteS: war bei uns auch so, sehr spielerisch mit fühlen, formen, abgehen ... trotzdem hat's ihm nicht getaugt, weil es für ihn Kindergartenkram war. Lesen und schreiben konnte er eh schon längst. Aber verweigern war trotzdem kein Thema, da hätte ich auch ein, zwei ernste Worte mit ihm gesprochen. WAS gemacht wird, bestimmt die Lehrerin, WIE du es machst, da gibt es oft einen Spielraum.
Das hat aber nicht zwangsläufig mit Reife etwas zu tun. Unterforderte, sehr gut begabte Kinder, sind "reifer" als die meisten ihrer gleichaltrigen Kollegen. Nur wissen wir Erwachsene es halt nicht immer richtig zu deuten lG
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