Ganz ehrlich - wenn ers kann, braucht ers mMn nicht 5x lesen.

 

selbiges problem hab ich auch immer wieder mit meinem sohn.. in der ersten klasse vs wollte er mir dann nimma in die schule gehen weils mit der lehrerin net so recht gepasst hat und sie ihm ein system aufzwingen wollte wo er sich dagegen gesträubt hat. er ist total begeistert wenn er neues lernen kann aber das ständige wiederholen von sachen die er schon kann ist etwas mühsam für ihn - es unterfordert ihn einfach, jetzt hat er eine andere lehrerin und es geht um einiges besser. aber probs gibts immer noch wenns darum geht dinge auszumalen oder es so leseaufgaben gibt wo er fehlendes dazu malen soll - er weiß was er ließt aber er hat keine lust es hin zu malen. Frei malen ist kein problem aber etwas aufzingen da hat er so seine probleme und irgendwie kann ich ihn auch verstehen.

und ehrlich den gleichen satz 5 mal lesen würd mir auch keinen spaß machen vor allem wenn ich es ohne probleme lesen kann.

 

Ich kann Euch mal ganz kurz schildern, wie das in der Montesssorischule abläuft.....Beispiel ein Mädel (mein Sohn ist noch nicht ganz so weit, aber es kommt....)....das Mädel also 6 Jahre voller Tatendrang fängt Schule an.....und enteckt nun dort die Buchstaben auf alle möglichen Weisen, wie es ihnen dort eben ermöglicht wird.....Das Mädel beginnt Wörter zu schreiben und sogar kleine Geschichten zu schreiben - zwar noch nicht richtig geschrieben, aber es wird immer besser.....es bastelt richtige kleine Büchlein, malt was dazu, schreibt was dazu............und geht erst seit 5 Wochen in diese Schule........und die Motivation nimmt kein Ende....

Im Gegenzug dazu lernens in der 1. Kl. VS das M und das A in groß und klein und müssen es 100x schreiben und die Lernfreude nimmt mit jedem TAg merklich ab........

 

@ buam2 dafür muss es aber nicht unbedingt ne montessori schule sein - msk klassen sind auch normal so geführt und dennoch wurde eingebremst und gelenkt zumindest bei sohnemann, tochter geht in eine ander mehrstufenklasse und dort läuft auch alles wunderbar also auch montessori kannst net in einen topf werfen manche lehrer machens wunderbar und andere eben nicht!

 

Ja, da gebe ich Dir recht! Ob das von den Lehrern abhängig ist? Können die sich echt aussuchen, nach welchem Schema sie arbeiten? Oder ist da die Direktorin ausschlaggebend?

Ich höre oft von so wunderbaren Volksschulen....und dan sehe ich unsere VS, die wirklich nach Schema F mit brutalem Druck arbeitet, dass wirklich viele Kinder Probleme haben..........schad

 

denke schon das es an den lehrern liegt und bei weitem nicht an der direktion immerhin sind beide msk klassen in der selben schule , aber so gegensätzlich geführt worden das es wohl nur an den lehrern liegen kann...

 

Wir haben die Methodenfreiheit des Lehrers. http://www.bmukk.gv.at/medienpool/14041/lp_vs_zweiter_teil.pdf

 

Aha...ok.....ist halt dann schad, dass Kind - zumindest hier bei uns mit Sprengelpflicht - einfach in die Sprengelschule kommt und auch noch einer Lehrerin zugeteilt wird, ohne dass man Einfluss darauf hätte......und das Kind dann eben bei genau dieser Lehrerin mit genau dieser Methode funktionieren muss.........Klappt halt nicht bei allen Kindern.....

Wär doch umgekehrt besser, das die Kinder (bzw. deren Eltern) die Wahlfreiheit hätten, in welche Klasse zu welcher Methode das Kind kommt, anstatt die Kinder zwangsbeglücken mit einer Methode die vielleicht hint- und vorne nicht paßt

 

also zwangsbeglücken wars ja auch net wir hatten schon die wahl zu ein paar dingen nein zu sagen also welche klasse es auf keinen fall sein soll zb. aber da wir die leherinnen ja auch nicht kannten zu der zeit und wie der unterrichtsstil eben ist half uns das auch net wirklich.. aber jetzt ist er eh in einer anderen klasse und es läuft zumindest besser als vorher in die optimale klasse kann er leider net gehen da dort seine zwilli schwester ist und die lehrer und auch wir die kinder schon gerne getrennt haben. sonst fällt er in sein kiga schema zurück punkto unselbständig sein weil seine schwester für 2 spricht..gg

 

Ok...naja...ist halt immer schwierig irgendwie....zu 100% wird es nirgendwo passen denk ich....

 

Ich mache mich hier sicher unbeliebt, aber mir ist das egal.

Individuelle Förderung von begabten / schwächeren Schülern ist gut und sinnig. Dennoch müssen Kinder lernen, das nicht immer alles was es zu tun gibt nur Spaß macht und das beginnt bereits in der Volksschule. Wenn die Hälfte der Klasse beim 1x1 noch Übungsbedarf hat, dann muss die andere Hälfte, die dieses bereits im Schlaf kann mitüben, wird keinem Schaden. Auch das Ausmalen, Schwungübungen müssen, obwohl ein Kind bereits Buchstaben schreiben kann mitgemacht werden. Es schadet nicht.

Zu erkennen, dass das Kind in die Schule gehen muss und dort mitarbeiten muss um nicht durchzufallen, das gehört mMn zur Schulreife dazu. Dass das Kind erst einmal in der Schule mit all den neuen Eindrücken ankommen muss, steht außer Frage. Die meisten Kinder kommen zum Semester in der Schule richtig an. Manche früher, manche später - auch klar. Aber es dauert halt mehr als 6 Wochen. Wichtig finde ich dass die Eltern mitarbeiten. Hat das Kind Frust in der Schule, wäre es wichtig herauszufinden, wo dieser herkommt. Denn nur weil sich ein Kind "langweilt" ist es nicht immer automatisch "unterfordert", sondern es kann schlicht und ergreifend einfach nur keine Lust haben, weil es seinen Willen durchsetzen will. Im KiGa war es so: Kind wollte keine Vorschulblätter machen, Kind musste nicht. In der Schule ist das anders, für viele Kinder ist das eine neue Situation, etwas machen zu müssen, worauf es keine Lust hat.

Ich versuche meinem Kind immer wieder zu erklären, warum er mitarbeiten soll, auch wenn er etwas nicht mag. Ich bringe aus dem Alltag Beispiele, wo ich etwas tun muss und darauf keine Lust habe. z.B. Ich mag eine saubere Wohnung haben also muss ich putzen. Aber ich mag nicht Putzen. Da der Wunsch nach einer sauberen Wohnung größer ist als der Impuls nicht zu putzen, putze ich und denke dabei daran, das ich nachher zufrieden bin, wenn die Wohnung sauber ist.
Und so versuche ich die div. Aufbauarbeiten zu erklären. Zuerst müssen die Übungen gemacht, damit man darauf aufbauen kann.

 

deine ansichten entsprechen nicht den modernen lerntheorien, welche in den schulen jener länder mit guten und v.a. erfolgreichen schulsystemen umgesetzt werden.
dass ein kind nicht unbedingt unterfordert sein muss, sondern auch einfach keine lust haben kann, das ist klar. die frage ist aber: woher kommt diese akute unlust? kinder haben von natur aus einen intensiven wissensdrang, der ihnen durch unser traditionelles schulsystem schlichtweg abtrainiert wird und das ist das problem. das ist normalerweise mein herzensthema (autonomes und freies lernen), habe aber heute egt und mir fehlt die energie, länger herumzudiskutieren. in ein paar wochen vielleicht es gibt aber ganz viel tolle literatur, auch online, dazu!

 

Nun ja.....ich sehe das anders rum......wenn der Unterricht anders gestaltet wird, dann gibt es das Problem nicht, dass Kinder etwas nicht machen wollen, sondern dann wollen sie einfach.....Und dann nehmen sie auch Arbeiten in Angriff, die sie nicht so gerne mögen mit der Zeit, weil sie es lernen einfach selbstverantwortlich zu handeln....das dauert, geht nicht von heute auf morgen.......aber mit dem System, das doch großteils noch in den Volksschulen herrscht ist das eben nicht möglich.....Es ist Frontalunterricht im Gleichschritt......

Ich sage, es liegt icht an den Kindern, es liegt an der Form des Unterrichts......und grad in dem Alter ist es doch wichtig, dass die Kinder noch 'mögen'.....es baut ja alles darauf auf - kein Wunder, dass dann eben die Kinder im Hauptschulalter die Null-Bock-Haltung haben, keine Lust auf nix, keine Vorstellung von der Zukunft, keinen Plan vom Leben......weil ihnen die Jahre vorher alles eingetrichtert wurde, aufgezwängt wurde....und Pisa spricht sowieso für sich......Wenn das Shculsystem schon so toll wäre und so richtig, hätten wir andere Ergebnisse bei allen möglichen 'Leistungstests' denke ich.....Warum schneiden die anderen Ländern so gut ab? Es gibt doch einen Grund.....

 

@Milchreis: Sicher ist unsere Gesellschaft in vielen Belangen zu lustbetont. Dennoch denke ich, dass man den natürlichen Lerneifer der Kinder nicht mit purer Lust gleichsetzen kann. Für Kinder ist lernen das Natürlichste auf der Welt, sie tun es vom ersten Atemzug weg - und sie MÜSSEN es gerne tun, sonst können sie sich nicht entwickeln.

Sitzen sie dann mal in der Schule, heißt es, sie müssen Geduld lernen, sie müssen Abläufe lernen, sie müssen lernen, sich einzufügen. Natürlich sind das wesentliche Aspekte, aber aus Sicht der Kinder ist das komplett unsinnig, sie wollen ja mit Wissen gefüttert werden, lesen und schreiben lernen!

Also wird, anstatt den angeborenen Lerntrieb der Kinder auszunutzen, lieber der schwierigere, frustigere Weg beschritten - die Kinder werden in ein Schema gepresst, bis sie kapiert haben, dass sie nicht viel zu wollen haben in der Schule.

 

Alles Gute für die Geburt und eine schöne erste Zeit des Kennenlernens!

 

Ich bin Ausbildungsleiterin und bilde einen Lehrling als Ausbilderin aus, ich ernte die Früchte, die die VS als Basis säht.

Woher kommt die Unlust: Aus dem nichts, es gibt nicht für alles wohlklingende Gründe. Ich mag meine Arbeit, mache sie gerne, sie erfüllt mich, aber manchmal habe ich keinen Bock drauf, einfach so, ohne Grund. Ich habe gerne eine saubere, ordentliche Wohnung, aber manchmal interessiert mich das putzen nicht, das hat keine tiefgründigen Gründe.

Genauso fühlen Kinder!!! Warum sollte es ihnen anders gehen in der Schule. Wissensdurst, Interesse, schön und gut, aber nicht täglich ist das zu 100% vorhanden. Anstatt jenen Scheiß zu analysieren, sollten wir Eltern dem Kind vermitteln, dass es Tage gibt, wo man keinen Bock hat irgendetwas zu tun und das dies auch o.K. ist. Dennoch kann man sich am Riemen packen und trotz Unlust Dinge zu erledigen. Das gehört zum Leben dazu, das müssen die Kinder Step by Step lernen, sonst gehen sie irgendwann unter.

 

Wenn es nur 'Tage' sind - ok..... da muß jeder durch, auch in der noch so tollsten Schule kommt das vor, da kannst Du Dir sicher sein....

nur wenn sie generell keine Lust mehr haben -also überhaupt nicht....dann paßt es doch nicht mehr....und wir reden hier von Volksschülern, Schulanfängern, denen einfach ab dem 1. Schultag oft die Freude genommen wird.....und nicht von Lehrlingen....

 

Da möchte ich mich anschließen!!!

Schöne Kuschelzeit und Kennenlernzeit mit deinem Noch-Bauchzwerg. Und ich diskutiere gerne mit dir weiter wenn du wieder mehr Zeit hast, ich schätze dich als Diskussionspartnerin sehr!
Alles Liebe wünscht Milchreis