hm, im zweifelsfall seh ich mein Kind lieber auf der Couch sitzen als einen Abhang runterstürzen. Es gäbe aber auch noch ein paar Aktivitäten dazwischen. Nicht ganz so fad, aber auch nicht lebensbedrohend. Und die Mutter wird sich sicher nicht sagen können "Naja, wenigstens habens was erlebt in ihrem Leben". LG Leon
Es ist halt unüberlegt... Wie lange kann sich ein Kind in einer Wand halten - wenn es rutscht und sich nicht mehr vor und zurück traut, die Finger werden kamm - die Füsse müde - da kratzt was an der nase - und wie schnell ist die Bergrettung da (die braucht auch minimum 30 Minuten - wenns mit dem Helikopter einfliegt)... Der Schutz ist ja da - nur die Zeit eben nicht.
ich verstehe dieses wehren gegen eine auf der hand liegende erkenntnis nicht. der steig mag tausendmal klettertechnisch A und damit "leicht" sei - wenn´s daneben 100 meter steil runter geht, ist die konstellation, in der gegangen wurde, einfach ein leichtsinn. das zu sagen ist wichtig, um aufzuklären. kinder fallen im straßenverkehr aus dem vertrauensgrundsatz raus - und das aus gutem grund. auch am berg kann man niemals von einem erwachsenenverhalten ausgehen und daher MUSS ich mich als verantwortlicher danach richten. es ist keine mutmaßung, dass hier zuwenig vorsicht am werk war, sonst hätte es nicht zwei tote und einen schwerverletzten gegeben - es war ja keine "höhere gewalt" wie ein steinschlag oder felsbruch.
Richtig. Und trotzdem dürfen und können sich Kinder im Straßenverkehr bewegen. Die richtige Schlussfolgerung hier ist, dass der genannte Steig für Kinder dieses Alters durchwegs geeignet ist, sofern die üblichen Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigt werden und die Kinder über die entsprechende Trittsicherheit verfügen. Reißerische Pauschalierungen und Vorverurteilungen wie sie hier von manchen kommen, sind unqualifiziert und unüberlegt.
straßenverkehr ist nicht straßenverkehr, inkale. und ein steig neben einem abgrund ist kein spazierweg, sondern tendenziell gefährliches terrain für 3 und 5jährige. trittsicherheit und übliche sicherheitsvorkehrung - das ist der schlüssel. zumindest eins davon war nicht vorhanden - an einer stelle, wo es 100 meter runtergeht.
Ja und wenn jemand ein Kind auf der Strasse (draußen) alleine gehn lässt, und es meint es müsse auf die Strasse rennen und direkt in ein Auto ist es auch desjenigen Eltern schuld, weil das Kind offensichtlichst nicht aus dem Vertrauensgrundsatz draußen war. Und Eltern grundsätzlich schuld sind wenn Kinder in ihrer Obsicht sterben, man kann dann eigentlich nur eruieren ob die Eltern den Kindern die möglichkeiten mitgegebene haben mit der Situation ansich umzugehen. Oder ob sie einfach meinten, MEIN Kind kann das , das geht schon da passiert nichts. oder sie selbst fahrlässig ihre Möglichkeiten überschätzt haben und somit ihre Kinder in gefahr bringen.
Danke für die Aufklärung . Ich kenne den Steig. Das Kind war nicht allein. Und die Eltern haben übliche Sicherheitsvorkehrungen nicht beachtet. Was willst jetzt also damit sagen? Worüber wird hier jetzt diskutiert?
natürlich war das kind nicht allein, inkale. und wenn du den steig eh kennst - dann weißt du auch, dass da einiges nicht zusammenpasst. wenn man an der unfallstelle "mit vorsichtsmaßnahmen" geht, sprich entsprechend langsam und möglichst weit weg vom seil/abgrund, dann stürzt man auch nicht gleich runter, wenn man stolpert. es liegt nahe, dass das kind zu nah am abgrund oder sogar außerhalb des seils war. das gemacht hat, was kinder in dem alter gelegentlich tun: anweisungen nicht befolgt, sich irrational verhalten. zumindest die mutter hätte dicht am kind sein müssen, inkale. SIE hätte diejenige sein müssen, die nach dem kind greift. genaugenommen. nicht der vater mit dem anderen kind in der trage. wenn man das mit dem straßenverkehr vergleicht - hier ist nicht eine fußgängergruppe schön links mit reflektoren an der kleidung hintereinander gegangen und ein besoffener raser hat zwei umgemäht und den dritten verletzt - hier war keine fremdeinwirkung, das fehlverhalten muss in der gruppe gelegen sein. denn wie sonst geht ein "harmloser, einfacher wanderweg" mit mit zwei toten und einem kind auf der intensiv zusammen?
Ich rede von alleine ohne volle aufmerksamkeit der eltern was das Kind tut, bzw. es nichtmehr an der Hand führt weil es das eh schon kann oder weil es irgendwann lernen muss. Oder anderen Gründen die nichts mit den Kind zu tun haben. Kinder sterben auch an Spielplätzen, der großteil aber weil die Eltern ihre Pflichten vernachlässigen bzw. ihren kindern mehr zutrauen als sie schaffen und dann nichtmal beaufsichtigen. Der Tod ist leider ein zu endgültiger Beweis das man etwas anders machen hätte sollen.
das skurrile ist ja dass die Leute diese stahlseilsicherungen als Haltegriffe benutzen, anders reißt sowas ja nicht aus.... Weil wenn man in den Bergen ist geht man natürlich äußerst talseitig damit man sich festhalten kann wenn man abstürzt... Total absurdum- genau andersrum gehörst- man geht bergseitig damit man im Notfall talseitig ausweichen kann die Schnüre sind nur zur Zierde da- es sei denn man hängt sich ein.... Wenn die Verankerung nachgibt ist man wohl so oder so verletzt. Weil jE öfter dran gerüttelt wird umso instabiler wird's... Schuld ist der Betreiber gäbe es keine Seile hätte sich das Problem erledigt und keiner würde am Rand balancieren
Ich kenne leider viele verwaiste Eltern! Auch durch viele Unglücke! Aber ich kenne keine Eltern, die jemals ihr Kind oder ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben oder hätten!!!!!!! Gerade diese Eltern waren meist übervorsorglich, sogenannte Bilderbuchfamilien!!!!! Der Bruchteil einer einzigen Sekunde entscheidet vieles!!!!! Und ich glaube mittlerweile, d man gar nichts verhindern kann, d der Tag feststeht! Ich habe keine Ahnung von dieser Familie, auf diesem Klettersteig, wie was wirklich passiert ist, aber ich weiß, wie diese Mutter jetzt leidet und darauf mit Steinen (Worten) zu werfen, weil selber kann einem d ja nicht passieren ist unfassbar! Möget ihr niemals in solch eine Situation kommen! Und nein, es passiert nicht nur den anderen, jeden kann es treffen!
viele eltern in deinem umfeld haben ihre kinder verloren und du kennst alle einzelnen umstände so genau, dass du sagen kannst, niemals lag auch nur der kleinste fehler bei den eltern? wie kommt das?
Ich bin die erste gewesen, die gesagt hat, ich wär den mit meinem Kind nicht gegangen. Aber wer ohne Sünde sei, der werfe den ersten Stein. Ich seh und erleb am Berg ständig Dinge, wo ich mir denk, das hätte ich mich nicht getraut. Und mich macht sowas auch manchmal zornig. Aber glaubst nicht, Lucy, dass die Mutter sich selbst wohl die größten Vorwürfe macht? Dass sie jetzt Tag und Nacht grübelt, und keine Ruhe mehr finden wird? Ich hör die Stimme meiner Oma, und vergess sie nie, als sie in Gedanken zu ihrem Kind meinte "Einmal noch, bitte einmal noch möcht ich deine Stimme hören, und wenn sie auch nur was Freches sagen würde... Da war sie schon über 80... Ich denk mir dann immer, es gibt auch Momente, in denen ich müde bin, in denen ich Entscheidungen treffe, wo ich mir hinterher denke, das mach ich so sicher nimmer... Wo ich mich überreden lass, weil irgendwem was weh tut, weil irgendwer quengelt... Nein, perfekten Leuten passiert das nicht, ich weiß. Aber wer bin ich, der ich Glück hatte. Einfach gesegnetes Glück. Ich bin dafür, aufzuhören, solche Klettersteige zu verharmlosen. Und inhaltlich geb ich dir Recht. Aber die Mutter in mir möchte einfach nur diese Frau trösten. Denn diese Erfahrung, Lucy, die wünsch ich keinem. Und von wegen Verantwortung und Strafe - sie hat die Höchststrafe bekommen, meinst nicht?
Woher wollt ihr das alles wissen? Vielleicht ist jemand ausgerutscht, vielleicht hat sich d Kind von der Hand gerissen, vielleicht war gerade eine Wespe unterwegs, vielleicht sind sie durch einen Knall erschreckt, vielleicht........waren sie einfach für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt, im Traumland........ Es braucht doch trotz aller Sicherheitsmaßnahmen nur ............ Wir alle mutmaßen, aber niemand weiß was wirklich war. Wollen wir uns d alle nur so vorstellen, damit wir ja sicher sind, d es uns sie passieren kann, weil schon die Vorstellung einem den Verstand raubt?
Wei ich selbst eine betroffene mama bin, wenn auch nicht durch ein Unglück. Aber diese Menschen lernst du am Abgrund kennen. Da ist kein Platz von heiler Familie vorspielen oder lügen. Was ist ein Fehler? Fehler machen wir alle, nur gehen sie nicht immer tragisch aus!
ich glaube, dass dieses elternpaar den höchsten preis gezahlt hat, den eltern für einen fehler zahlen können. wenn man davon ausgeht, dass es um fehler und deren bestrafung / sühne geht. nur - darum geht es nicht. mir zu mindest nicht. mir geht es darum (zitat): Ich bin dafür, aufzuhören, solche Klettersteige zu verharmlosen. und um diesen seltsamen drang, 5jährige dorthin führen, wo sie mit 8 oder 10 besser hinpassen. weil sie körperlich und geistig dann den anforderungen besser gewachsen sind.
Ja, eh. Da bin ich bei dir. Aber ich kenn auch die andere Seite. Und diese andere Seite findet das halt grad hart. Obwohl ich weiß, was du meinst. Und das selber finde. Ich bin da zwiegespalten, weil selbst mich noch diese Trauer um ein Kind getroffen hat, das schon 20 Jahre vor meiner Geburt gegangen ist.
ja, artemis, das ist dein filter, durch den du das thema siehst und erlebst. und zwei tote und ein wahrscheinlich - wenn es überlebt - versehrtes kind IST hart. für die mutter wohl eine lebenslage aufgabe, das zu verarbeiten. und ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht jahre dauert, das in der gesamten tragweite (einschliesslich der verhinderbarkeit) anzunehmen. es ist im ausmaß des leides unfassbar. das wäre doch schon mal ein grund für alle, die in die berge gehen, ein bisschen nachzudenken und eventuell auch ein bisschen UMzudenken.
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