An Jene, die sich zur Geburt im Spital angemeldet hatten: Wurdet Ihr über die Risiken der Geburt aufgeklärt? (Ich selbst habe vor 20 Jahren in der Rudolphstiftung entbunden und wurde NICHT aufgeklärt, vor 19 Jahren im AKH hingegen schon.)
Nein. (ich hätte aber in der Situation auch nicht unbedingt eine Liste aller Dinge, die schief gehen könnten hören wollen)
Ist das bei einer vaginalen Geburt überhaupt Vorschrift? Bei Kaiserschnitten schon, das ist ja eine OP - da unterschreibt man diesen Papierkram, auch bei einer PDA - aber sonst? Eine Geburt zählt vermutlich nicht als "Intervention", oder?
Ich hatte ein Vorgespräch mit einem Anästhesisten. Der hat mich über die PDA-Möglichkeiten informiert. Hab ich aber 2x nicht gebraucht. War alles kurz und schmerzhaft. Über die vaginale Geburt hab ich im Geburtsvorbereitungskurs viel gelernt.
ich habe vor 8 und 5 jahren an 2 verschiedenen spitälern entbunden und wurde nicht aufgeklärt (hatte aber auch keine pda oder andere invasive eingriffe).
Müsste diese Aufklärung nicht vor Eintritt einer Schwangerschaft erfolgen um irgendwie sinnvoll zu sein?
detto. ich war so unaufgeklärt, dass mir erst jahre später bewusst wurde, in welcher gefahr mein erstgeborenes kind war.
Nein, da wird nur vermittelt, wie man erfolgreich NICHT schwanger wird. Und ernsthaft, wenn man nichtschwangeren erzählt, was da rund um die Geburt alles passiert, könnte das durchaus abschreckend wirken. @topic vor 10 Jahren entbunden und wurde sowohl im Geburtsvorbereitungskurs als auch im Anmeldegespräch UND von der Nachsorgehebamme umfassend aufgeklärt. Alles drei lief über ein KH, somit hatte ich ein Gesamtpaket und zum Zeitpunkt der Geburt war schon vieles vertraut. Das hat mir als Erstgebärende sehr geholfen und ich war nicht SO nervös.
Dann würde es einige Kinder nicht geben, denke ich Ich hatte auch nur ein Vorgespräch mit dem Anästhesisten und habe die Erklärung über die Risiken der PDA unterschrieben, dann aber eh keine gewollt.
Ich hab vor 4 Jahren in der Rudolfstiftung schon einen Haufen Papierkram bzgl. Risiken, Notkaiserschnitt, PDA und intervenierende Geburtshilfe (Zange, Saugglocke, Dammschnitt, etc.) unterschrieben. Heuer wäre das in Klosterneuburg auch so gewesen, ich hab dann aber doch im SMZ-Ost entbunden, da war das kein Thema.
Welche Aufklärung meinst du? Die über die möglichen Eingriffe ins Geburtsgeschehen und deren mögliche Auswirkungen (Zange, PDA, Wehenmittel ...) oder die über was alles beim natürlichen Verlauf einer Geburt schiefgehen kann? Über zweiteres muss das Krankenhaus nicht aufklären. Darüber darfst du dich selber informieren. Was alles beim Schlucken schiefgehen kann, klärt ja auch nicht der Kellner auf lg bine
Ein eigenartiges Statement. Glaubst Du wirklich, dass die Rolle der Gesundheitsberufe im Krankenhaus bei einer Geburt vergleichbar ist mit der eines Kellners der Dir Deinen Kaffee serviert? Natürlich soll sich die Gebärende selbst darüber informieren, was bei einem natürlichen Geburtsverlauf in ihren eigenen 4 Wänden passiert. Auch dies ist nicht mit einer Geburt im Spital vergleichbar. Sobald sich eine Schwangere zu einer Geburt in einem Krankenhaus anmeldet, geht sie mit diesem Krankenhaus einen Behandlungsvertrag ein, der einerseits die Begleitung bei der Geburt, andererseits das Setzen von situationsadäquaten Maßnahmen bei Mutter und Kind beinhaltet. Und das gehört selbstverständlich im Vorhinein aufgeklärt. Es ist ja nicht von vorneherein davon auszugehen, dass eine Geburt jedenfalls "natürlich" und komplikationslos verlaufen wird.
Was meinst du mit Geburtsrisken? Ich hatte bei Kind 1 u 2 keinerlei Vorbesprechungen, bei Kind 3 hatte ich ein verpflichtendes Vorgespräch mit dem Anästhesisten, in dem über alle möglichen Szenarien gesprochen wurde, zb was bei einer PDA passieren kann u welche möglichen Konsequenzen es gibt, was im Falle der Notwendigkeit eines KS passieren wird, etc. Auch wurde mein medizinischer Status erhoben um etwaige Problematiken von vornherein anzugehen. War ein privates Spital.
@ all: Danke für Eure Antworten. Ich denke momentan viel über das Thema Patientenaufklärung nach. Es gibt vielleicht 2 gravierende Unterschiede zwischen einer "normalen" Intervention und einer Geburt: Bei einer - beispielsweise - Endoskopie kann ich mich entscheiden, diese (evtl. auch nach der Aufklärung) nicht durchführen zu lassen. Diese Entscheidung würde bei der Geburt nix nutzen, da kann ich lediglich entscheiden, in einer anderen Einrichtung oder eben in keiner Einrichtung zu entbinden... Der zweite Unterschied ist wohl der, dass ich bei einem normalen Eingriff volle Entscheidungsvollmacht habe, bei der Geburt aber nur hinsichtlich mir selbt, nicht hinsichtlich meines Kindes /Beispiel Ablehnen der Blutkonserve bei Zeugen Jehovas) Ich freue mich, noch emhr Ansichten zu lesen
in der steiermark meldet man sich im öffentlichen kh nicht zur geburt an, man fährt einfach hin, wenn es soweit ist.
Dammriss; Scheidenriss; Risiken, die sich aus der Lage des Kindes ergeben; vorzeitige Plazentablösung; Abfall der Herztöne des Kindes; etc...
bei mir gabs auch nichts, lediglich das normale anmeldungsgespräch, wo auch blut abgenommen wurde. fürn anästhesisten gabs ein großes info-gespräch, da waren aber mehrere schwangere dabei. war so eine wöchentliche sprechstunde, wo ich auch das formular unterschrieben hab. es ist halt bei der geburt so, dass es nicht nur um die mutter und ihre wünsche (religion o.ä.) geht, sondern um das wohl des kindes. und da macht der arzt eben nach gutdünken, wie es ihm nötig erscheint. da wird weder lang gefackelt, noch wird die mutter um einverständnis gebeten, schließlich ist es die pflicht des arztes, das leben des kindes zu beschützen. ich war bei der geburt froh, dass mein mann da war als geistesgegenwärtiger ansprechpartner, weil ich selbst zu benebelt war um etwas zu verstehen. die hebamme hat ihm alles erklärt was sie macht, er hat es mir hinterher berichtet, weil ich in der situation nichts kapiert hab (waren aber keine gravierenden sachen. blasenkatheter und solche kleinigkeiten).
Genau deswegen sind viele Frauen nach der Geburt traumatisiert, weil ohne ausreichende Information/Kommunikation irgendwelche Interventionen gesetzt wurden und das Wohl der Mutter dabei vollkommen außer Acht gelassen wurde.
hm, ich denke, das wäre wenn die aufgabe des gynäkologen, der einen ja durch die schwangerschaft begleitet, solche dinge anzusprechen. im krankenhaus während der geburt finde ich das viel zu spät und nicht zur situation passend. obwohl er/sie das eh machen wird, im bedarfsfall, wenn etwas besonderes während der schwangerschaft auftritt.
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