1. marmor

    VIP

    Vor einiger Zeit war hier ein Thema über Drogen. Das hatte ich aufmerksam verfolgt.

    Nun hat eine Freundin von mir ein ähnliches Problem. Ihr Kind nimmt ebenfalls Drogen. Einmal dürfte er eine relativ hohe Dosis zu Hause erwischt haben. Davor hatte sie aber schon leere Tütchen gefunden gehabt. Danach zwei volle und auch ein Plättchen. Bei Checkit war sie schon, mit der "hilfe" von dort war sie nicht wirklich zufrieden. Bei der Drogenberatung hatte sie angerufen. Die konnten ihr auch nicht wirklich aus ihrer Sicht helfen. Außer das man es als Elternteil so nehmen muß wie es ist.

    Wobei ich mir schon vorstellen kann, das man damit als Elternteil nicht zufrieden ist und gerne mehr machen würde. Ich gab ihr die Info bezüglich "Dialog" in Wien.

    Zum Drogentest schleppen ist halt auch so eine Sache. Zur Drogenberatung im AKH weiß sie auch nicht so recht. Sie hat Angst das ihr Kind das Mobilar klein schlägt. An den getrennt lebenden Vater will sie sich nicht wenden, weil das sieht sie als Eingeständnis an ihn das sie versagt hat...

    Selbst hat sie das Gefühl das es mit der Schule / Klasse zusammen hängt. Seit 5 Monaten zieht er sich total zurück. Heuer ist er in einer anderen Klasse da er sitzen geblieben war.

    Hat irgend jemand Ideen (oder Argumente) für sie, das ein oder andere zu beanspruchen (durchzuführen)?

    Im MOment ist sie sehr verzweifelt, kann nicht schlafen, zittert nur...
     
  2. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    wie alt ist der jugendliche und um welche drogen handelt es sich?

    wenn die drogen nicht sehr hart und der jugendliche nicht sehr jung ist, sollte jede hilfe auf freiwilliger basis (evtl anonym) laufen. mit zwang und strafe kann im schlimmsten fall passieren, dass er sich total abkapselt und die mutter gar nicht mehr ernst nimmt.
     
  3. marmor

    VIP

    Es dürften zwei verschiedene sein. Irgend welche Schwammerln. Ich habe mir den Namen nicht gemerkt. So happy mushroom oder so in der Art und so kleine Plättchen mit einem Smile drauf. Alter ist 16.
     
  4. Chania

    PLUS + VIP

    In erster Linie sollte sie schauen, dass sie sich selber Hilfe holt. Entweder bei einer Selbsthilfegruppe, da gibt es in jeder größeren Gemeinde Anlaufstellen oder über den Hausarzt, der vl. eine Adresse für sie hat. Sie muss stabil und stark sein, es wird viel auf sie zukommen.

    Was ihren Sohn angeht, wird sie erkennen müssen, dass alles nichts hilft, wenn der Sohn nicht selber will. Alle Vorwürfe, alle Vorhaltungen, alle Bemühungen gehen ins Leere. Es gilt also, herauszufinden, warum er Drogen nimmt. Wie sieht es daher mit Gesprächen aus? Lässt er sich darauf ein oder blockt er das ab?

    Im allerschlimmsten Fall kann sie nur versuchen, sich selbst zu schützen und immer wieder Angebote machen, zwingen kann sie ihn nur bedingt. Auch, wenn er noch minderjährig ist.

    Die mittlere Tochter meines Mannes ist seit vielen Jahren drogensüchtig und es ist ein Auf und Ab. Es steht und fällt mit der Bereitschaft des Süchtigen, ob ihm geholfen werden kann oder nicht.

    lg
    Chania
     
  5. Ramata

    Ramata Gast

    Wieso soll er das Mobiliar klein schlagen? Ist er auch so aggressiv?
    Drogen sind teuer, wie bezahlt er sie? Erste idee: Taschengeld komplett streichen.
    Zweite Idee: Psychotherapie für sie selber und natürlich für den Sohn.
    Die frage ist was für Drogen und ob er schon süchtig ist? Wie alt genau ist er? In Wien gibt es sehr viele Anlaufstellen aber wenn er selber nicht will wird es schwierig...
    Nur zuschauen kann man auch nicht also würde ich wohl das Handy wegnehmen (schwieriger so die Drogen zu beschaffen) und das Taschengeld komplett streichen.
    Und wenn ich komplett verzweifelt bin: Sohn schnappen, in Flieger setzten und 2 Wochen "zwangsurlaub" mit der Mutter. Kommt wie gesagt aufs alter drauf an und wie "schlimm" die Lage ist!
     
  6. Chania

    PLUS + VIP

    ARES, ich gebe zu bedenken, dass Geld weg und Handy weg ein gewaltiger Schuss nach hinten sein kann. So drängst Du den Abhängigen unter Umständen in die Kriminalität und er beginnt kleinere Überfälle, klaut oder verkauft Sachen, die er zur Verfügung hat. Lt. Drogenberatung muss man das sehr vorsichtig angehen. Kein zusätzliches Bargeld, ja, aber alles komplett streichen, nein.


    lg
    Chania
     
  7. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    die suchtgefahr und körperliche gafhr sind bei den schwammerln gering und beim LSD noch geringer. allerdings kann es zu schäden der psychischen gesundheit und entwicklung kommen, vor allem wenn der konsument minderjährig ist undoder unter psychischen problemen und belastungen (zb sitzenbleiben) leidet.

    wenn er diese psychoaktiven substanzen genommen hat, kann er psychisch und emotional mehrere wochen lang extrem sensibel sein. schockiertes, uninformiertes reden, bestrafungen und gewalttätige aktionen (wie zb gegen den willen zu einem test schleppen) können sogar ein trauma auslösen.

    wichtig ist jetzt, dass die gesprächsbasis nicht abreißt und ausgebaut wird, und er emotionalen halt und auch verständnis bekommt. jemand muss ihm unaufgeregt und ohne vorwürfe und drohungen ruhig über die risiken aufklären, die er mit diesem konsum eingeht.
     
  8. Ramata

    Ramata Gast

    Achso, das sind Pilze und LSD. Dann steht er auf Trips, davon kriegt man Halluzinationen und man kann auch aggressiv werden bzw hat es psychische Auswirkungen aber man wird nicht körperlich süchtig.
    Die frage ist von wo er das kriegt, ist das in der schule im Umlauf oder ist diese Clique außerhalb der schule.
    Wenn er erst 16j alt ist und ich weiß mit wem er rumhängt würde ich auch die Eltern der anderen Kinder kontaktieren,sofern ich weiß das diese anderen Kinder auch Drogen nehmen.
    Mit zwang erreicht man nix aber mit verständnisvollen zuschauen mMn auch nicht.
    Es ist ein xtrem schwieriger Grad und die Mutter sollte für sich selber Hilfe in Anspruch nehmen!
     
  9. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    so eine reaktion ist vielleicht bei heroin oder crystal meth angemessen... in diesem fall hast du mit dieser herangehensweise als mutter eine ziemlich 100% garantie, dass dein kind dich nicht mehr als vertrauensperson sieht, sondern als feind. das resultat ist eine zerrüttete vertrauensbasis, so dass man angelogen wird und das kind alles verheimlicht.
     
  10. Ramata

    Ramata Gast

    @chania: da hatte ich noch angenommen es ginge um Heroin und harte Drogen. Wenn es "nur trips" sind wäre ich noch (!) nicht so hart.
    Aber anders formuliert: warum sollte er mit den Drogen aufhören wenn er die quasi von der Mama gesponsert kriegt?
    Er ist nicht crack süchtig sodass er den nächsten Supermarkt ausraubt wenn er seinen Stoff nicht kriegt...
     
  11. Ramata

    Ramata Gast

    @influenza: ich war da voreilig und dachte es ginge um harte drogen;)
     
  12. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    lsd und pilze sind zwar nicht das schlimmste, aber für einen 16jährigen können sie schon folgen haben, wenn es über einnmaligen bis seltenen probierkonsum hinausgeht. in dem alter sind die wenigsten psychisch stabil genug, um psychodelische drogenerfahrungen verarbeiten zu können. vor allem wenn er sowieso schon probleme in der schule hat und sich sozial zurückzieht (vielleicht depression?), würde ich als mutter da ganz genau hinschauen.

    vielleicht hilft eine therapie (jetzt nicht auf die drogen bezogen, sondern prinzipiell)? ein stabiler und ausgeglichener mensch neigt viel weniger zum drogenmissbrauch.
     
  13. So ein kompletter Blödsinn!!! Nicht böse sein, aber genau das alles sollte man in so einen Fall nicht tun. Es führt jediglich dazu, dass es zum kompletten Bruch mit der Mutter kommt.
     
  14. mokal

    mokal mit Sonnenschein-Maus

    Vielleicht kann man mal in der Schule nachfragen, ob denen dort etwas auffällt bzw. darauf hinweisen, dass die Lehrer ein Auge darauf haben sollen. Unter Umständen kann auch ein Vertrauenslehrer in der Schule mit dem Jugendlichen reden oder das Thema Drogen einmal überhaupt im Unterricht zum Thema machen.
     
  15. immerich

    VIP

    ich empfehle:

    1. cool bleiben. Bei psychisch stabilen Jugendlichen ist ein experimenteller Konsum von psychoaktiven Substanzen nur selten problematisch und in einem gewissen Rahmen durchaus alters- und entwicklungsadäquat!!! (und auch statistisch sehr normal!!!)

    2. Wenn Verunsicherung besteht, eine Angehörigenberatung z.B. beim Dialog in Anspruch nehmen.

    3. Keine überzogenen Maßnahmen setzen (natürlich nicht das Handy wegnehmen oder Taschengeld streichen...:eek:) und weiterhin an einem guten Vertrauensverhältnis arbeiten!!!

    4. Sicher nicht die Schule verständigen!!!
     
  16. immerich

    VIP

    noch was:

    wenn sie sich um den psychischen Zustand ihres Kindes Sorgen macht, sollte sie auch dort ansetzen und sich in diesem Sinne beraten und dem Kind - wenn notwendig - Unterützung zukommen lassen (Beratung, Therapie).
    Ich würde dies aber nicht vordergründig wegen ein paar gefundenen Schwammerln oder Trips tun...
    Insofern ist wahrscheinlich nicht die Drogenbratung die richtige Stelle....
     
  17. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    bloß nicht überreagieren, sonst geht das in die hose. ich würde herausfinden wollen, woher das zeug kommt- zufallsbeschaffung? freunde? milieu? wo bewegt sich das kind? trips sind ja jetzt schon um einiges spezieller als das übliche gras. schwammerl züchten kann jeder, das würde mir rein von der beschaffung weniger sorgen machen.

    ich würde sicher mit dem kind darüber sprechen, dass halluzinogene experimente in instabilen lebensphasen eine SEHR schlechte ideen sein können. und über safer use.
    ich wäre alles andere als erfreut, würde mich aber nicht der illusion hingeben, dass ein kind keine experimente mehr macht, nur weil ich es bestrafe bzw. es verbiete.

    bloß nicht die schule informieren! das verselbstständigt sich und bringt genau nix. es geht hier ja nicht um eine sucht, sondern um risikoreiches verhalten.
     
  18. Sehr kluges Kommentar, kirschzuckerl!
     
  19. Lottie

    Lottie Gast

    Gerade bei LSD kann schonen einmaliger Konsum das psychische Gleichgewicht kippen bei entsprechende Veranlagung.

    Die Gefahr hast du bei diesen Drogen halt immer.

    Ansonsten sind mushrooms und LSD "nicht so schlimm" so wie jemand vollkommen richtig geschrieben hat liegt da mehr Risikoverhalten und kein Suchtverhalten vor.

    Die Frage ist wo und mit wem konsumiert er? In dem Alter funken solche Sachen IMMER über Freunde. Da muss man den Hebel ansetzen.

    Und natürlich Aufklärung.
     
  20. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Dann ist das Kindelein spätestens zwei Jahren volljährig und kann schnupfen und rauchen, was ihm beliebt.

    Mit jungen Menschen diesen Alters kann man durchaus auf Augenhöhe reden. Insgesamt hat sich dieses Vorgehen bei meinen Kindern als hilfreich erwiesen.
     

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