1. lucy777

    lucy777 Gast

    ich finde die "schuld"frage generell entbehrlich.
    bis auf einige völlig gestörte eltern schadet doch niemand seinem kind wissentlich und absichtlich.
    was nicht bedeutet, dass nicht jeder elternteil fehler macht.

    nur hat ja jeder seine biografie, seinen werdegang durch den er zu dem geworden ist, was er ist und wie er ist. und handelt, wie er meint, handeln zu müssen.

    was aus meiner sicht wichtig ist, ist sich selber auch kritisch sehen zu können und sich nicht von vornherein gegen input von außen zu sperren, weil man selber ganz allein der experte ist.
    die besten experten sind ja selten die besten geworden, weil sie die goldenen eier des wissens im stillen kämmerlein gelegt haben - sondern sie profitieren von den erfahrungen, erkenntnissen und fehlern anderer menschen.

    und auch ein herr w. oder eine frau l. haben zwar nicht die alleinige weisheit, aber sie haben erfahrung und wissen viel.
    ganz unabhängig von ihrer konfession u. dgl.
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

  3. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Die Dame hat aber ein leichtes Problem in ihrer eigenen Argumentation, oder? ;)
    Hier erzählt sie von einem stressigen Museumsbesuch.


    Und kritisert dann einige Absätze weiter unten Mütter/Eltern, die bei einem kleinkindlichen Tobsuchtsanfall im Supermarkt nicht mit ihrem Sprössling die Sache ausdiskutieren :eek:
    Zum einen: wenn sie im Museum grantig is, ist das ok. Wenn Eltern nicht mit ihren tobenden Kindern diskutieren wollen, ist das nicht so super :rolleyes:


    und noch besser: Sie prangert an, dass Winterhoff "mommy wars" forciert, weil Eltern sich dann noch mehr mit anderen vergleichen. Gleichzeitig kann sie es aber nicht lassen, gerade in der Supermarktszene anzumerken, welcher Weg achtsamer und damit in ihren Augen besser gewesen wäre.


    Ich habe Winterhoff nicht gelesen, will ihn nicht verteidigen, aber der verlinkte artikel ist in punkto Argumentation eher vernachlässigbar.
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast

    natürlich ist er das.
    w. geht ja nicht ins museum und sucht dort schwitzende mütter und analysiert sie aus der ferne - sondern die verzagten eltern kommen mit einem rucksack voll problemen zu ihm.
    und da sieht er gemeinsamkeiten und kommt auf den gemeinsamen nenner, dass die eltern oft aus falsch verstandener toleranz bzw. aus fehlinterpretierter elternrolle (schlagwort "bester freund des kindes") nicht "böse" sein wollen.
     
  5. immerich

    VIP


    davon war hier nicht die Rede.

    Es ging hier darum, dass Fachleute Bücher zur Erziehung schreiben (die sie nicht als Ratgeber bezeichnen, aber doch in jeder Buchhandlung und Bibliothek in dieser Abteilung landen - vielleicht weil sie sich da besser verkaufen, als in einer neu zu errichteten Abteilung "Anklageschriften"?)

    Aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation könnte man erwarten, dass sie fundierte Erklärungsansätze und auch Handlungsempfehlungen liefern (immerhin arbeiten sie als TherapeutInnen). Man hat aber den Eindruck, dass sie - zumindestens in ihren Büchern und Interviews - ihre Erkärungsmuster aus eigenen Werthaltungen beziehen!
     
  6. lucy777

    lucy777 Gast


    natürlich spielen unsere werte auch in unsere haltung/meinung hinein.

    darin sehe ich aber kein problem.
    solange es nicht gewalttätig, rassistisch oder menschenverachtend zugeht.

    dass kinder halt brauchen und orientierung und auch die reibung an den "erziehern" und es eine herausforderung darstellt, diese auszuhalten, ist ja nicht falsch.
    zumindest nicht aus meiner sicht und erfahrung.

    handlungsempfehlungen wird man aber wohl nur immer im konkreten fall geben - was in büchern wie denen von w. für mich beschrieben wird, kann immer nur eine allgemeine sicht sein.
    ein verbreitetes phänomen beschreibend.

    interessant ist vielleicht, dass nach deiner meinung die eltern nach führung suchen und bücher dann besser kaufen, wenn die platzierung vermittelt: hier sagt man dir, was du zu tun hast.
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast

    mag mich wer aufklären, was WORD bedeutet?:eek:
     
  8. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP


    Die Verfasserin des Texte hat auch nicht verstanden, dass es das Buch kein Erziehungsratgeber ist.

    Ich halte es nicht wirklich für sinnvoll einige Textpassagen herauszunehmen und daraus Schlüsse abzuleiten und nicht den Text im Zusammenhang des Kapitels bzw. kapitelübergreifend zusammenzuführen.

    Gerade das erste Zitat wurde, so finde ich, völlig aus dem Zusammenhanges des ersten Kapitels gerissen und bewertet.
    Ich habe das nicht so aufgefasst, dass es hier möglicherweise der Klaps wieder als salonfähig gelten könnte.

    Und der Text, so finde ich, unterstellt dem Leser nicht reflektiert denken zu können und sich durch die Ausführungen verleiten zu lassen andere Kinder als Tyrannen zu entlarven und sich selbst erhaben fühlen zu können "weil man ja so ein Kind nicht hat".

    Ich glaube ich hatte beim Lesen des Buches nie das Gefühl, dass Winterhoff Eltern schlecht macht.

    Es verwundert mich wirklich, dass eine Sonderpädagogin sich von einem Buch so vereinnahmen lässt, dass sie in der Winterhoffschen Sichtweise gefangen war und dann auch noch plötzlich lauter Problemkinder gesehen hat. Das nehm ich ihr, ganz ehrlich gesagt, einfach nicht ab.
     
    Heliamphora, 17. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 17. Februar 2017
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    #89
  9. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Also in meiner Bibliothek wird das Buch in der Untergruppe Entwicklungspsychologie und Persönlichkeitspsychologie geführt. Die Übergruppe lautet Pädagogik und Psychologie.


    Eine Therapeutin die sich durch das Lesen eines Buches in die Sichtweise eines Autors drängen lässt?
    Wie gefestigt ist sie dann als Therapeutin? Wie stark ist ihre eigene Wertehaltung tatsächlich und nicht vielleicht eine übernommene Sichtweise von Autoren oder anderer Menschen?
     
  10. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Meines Wissens ist das eine Zustimmung. Genau wie " done"....

    Zum Thema: ich meine, Eltern sollten in ihrer Elternrolle bleiben und nicht krampfhaft versuchen, die Freunde ihrer Kinder zu sein.
    Dann fällt es vermutlich auch leichter,Grenzen zu setzen....
     
  11. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Das hat mich auch sehr irritiert! Sie brauchte 1 Jahr (!) um das wieder abzulegen und meint, das Buch "klebt wie Honig" an ihr. Das ist absolut überzogen.
     
  12. lucy777

    lucy777 Gast

    danke, das hab ich auch vermutet.
     
  13. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ja.

    Wenn es aber tatsächlich so sein sollte, wäre bei Therapien größte Vorsicht geboten.

    Hat sie es als Verstärkung benutzt um ihre Ausführung zu untermauern, schreibt sie sich auch kein wirklich gutes Zeugnis aus und es dient nur dazu auf andere, die nicht mit der eigenen Ansicht konform gehen, drauf zu hauen.
     
  14. immerich

    VIP


    mit euch ist es echt mühsam zu diskutieren... (ich bitte um sinnerfassendes Lesen der Kommentare)

    ..sowohl Winterhoff wie auch Leibovici-Mühlberger arbeiten als TherapeutInnen und Familiencoach, haben eine medizinisches Ausbildung und argumentieren in ihren Büchern und Interviews aber in erster Linie auf ihre persönlichen Ansichten udn Werthaltungen bezogen....


    Die verlinkte Dame des Elternblogs ist meines Wissens "einfach eine Mutter" die ich als Beispiel verlinkt habe, weil ich ihre Reflexion interessant finde. Einfach als persönliches, privates Statement eine Mama!
     
  15. lucy777

    lucy777 Gast

    das habe ich verstanden, und finde es nicht falsch.
    wenn sie zu ihren eigenen ansichten und werthaltungen nicht stehen bzw. diese nicht richtig fänden, könnten sie anderen menschen nicht beistehen.
    oder wie soll das sonst funktionieren?

    bei einem chirurgen wird das weniger wichtig sein, da gehts mehr um "technik", wenn es um das tägliche leben geht, um erziehung, eben um werte und richtilinien, ist selbstverständlich die persönlichkeit des th. nicht gänzlich ausblendbar.

    drum passt wohl auch nicht jeder th. zu jedem menschen.
     
  16. immerich

    VIP


    Eh.

    Ist sicher sehr herausfordernd, weil Werthaltungen so stark Wahrnehmung und Bewertung der beobachteten Problemlagen prägen...


    und genau deswegen wäre eine fachlich fundierte Reflexion so wichtig! Und die geht mir bei vielen Aussagen dieser von W. und L. (und auch anderen) leider ab.
     
  17. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Der Kommentare zum verlinkten Artikel?


    Also ich würde meinen, dass es in erster Linie um die persönlichen Erfahrungen in ihrem Fachbereich geht und das die persönlichen Ansicht und Wertehaltung mit einfließt ist ja nicht ungewöhnlich, die beruht ja auch zum Teil auf persönlicher Erfahrung.

    Dieser Einfluss ist wohl immer gegeben.




    Nein, Snowqueen, also die Verfassern dieses Artikels, ist vom Fach


    http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/p/uber-uns.html
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast

    ich kann nicht beurteilen, ob und wie sehr W. und L. und andere fachlich fundiert reflektieren oder nicht, bevor sie mit ihren erkenntnissen an die öffentlichkeit gehen.

    möglicherweise tun sie das eh - und was übrigbleibt bzw. sie veröffentlichen, ist auch das, wozu und wofür sie stehen.
    irrtümer natürlich immer inbegriffen.

    letztlich ist das für mich aber nicht entscheidend, entscheidend ist für mich was FÜR MICH verwertbar übrigbleibt am ende der lektüre.
    das kann durchaus was anderes sein als für dich oder sonst wen.

    es kommt wohl sehr auf die persönliche aktuelle lebenssituation an.
    als ganz junge mutter war ich von liedloff und "summerhill" (ich weiß grad nicht, wie der autor dazu heisst) fasziniert und begeistert.

    das hat sich im lauf der jahre (mittlerweile jahrzehnte) verändert.
    was nicht bedeutet, dass ich die grundaussagen verwerfe, max. relativiere ich sie.
     
  19. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
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    Doch schon auch, denn natürlich geht es um Technik. Aber die Technik ist ja nicht auf jeden Patienten gleich umsetzbar, weil unterschiedliche Ausgangssituationen möglich sind und nach der OP gibt es ggf. auch unterschiedliche Ansatzmöglichkeiten, die sich auch aus Erfahrungswerten zusammensetzen können.
     

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