1. inkale

    inkale Gast

    Natürlich ist es sinnvoll es auch psychologisch abklären zu lassen.
    Allerdings sollte immer klar sein, dass man seinen Kindern auch etwas abverlangen muss und dass es allen Heranwachsenden so geht, dass man aus seiner Komfortzone hervorzukriechen und Dinge tun muss, die man so gar nicht will.

    Interessant war/ist bei zwei meiner Kindern dann auch noch das Alter kurz vor der Volljährigkeit. Da wird ihnen bewusst, dass sie nun ganz alleine verantwortlich für ihr Leben sind (auch, wenn ihnen noch vieles abgenommen wird) und es kommt etwas Angst dazu, ob man das auch alleine bewältigen kann. Ein Kind hat es klar ausgesprochen, dass sie nicht 18 und erwachsen sondern Kind bleiben will. Auch diese Phase ist vorbeigegangen und jetzt organisiert sie sich ihr Studium und Studentenwohnung total selbstständig und mit Begeisterung.

    Bei uns in der Familie sind die beiden jetzt 32 und 36. Einer gar nicht und der andere nur bedingt selbst erhaltungsfähig.
    Ich kann das ja leider schon seit vielen Jahren beobachten und sie sie führen mir vor Augen wie es sich entwickeln kann, wenn man sich nicht traut ihnen etwas abzuverlangen. Dieses Beispiel vor Augen half mir in der Vergangenheit immer wieder bei meinen Kindern konsequent zu bleiben.
    Verständnis und Unterstützung ja. Aber trotzdem einfordern, dass sie ihren Teil dazu beitragen und einer Ausbildung nachgehen.

    Sehe ich auch so.

    Als Eltern klare Regeln vorgeben (Doertie hat das gut gelöst) und konsequent bleiben. Und sie in ihrem Weg, den sie gehen wollen unterstützen, dabei aber klar machen, dass nichts tun keine Alternative ist. Wenn sie nicht gerne in die Schule geht, muss sie sich überlegen, was sonst für sie in Frage kommt. Und sie bis dahin in die Pflicht nehmen, dass sie in der Früh aufsteht und die Schule besucht bis sie sich etwas gefunden hat, das ihr mehr zusagt.
     
  2. inkale

    inkale Gast

    Haha, ja genauso ist es.
     
  3. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    @inkale, ja, so schäbig es auch es, mir hilft es auch, diese beispiele vor augen zu haben. also in hinblick auf meine eigene elternschaft. sowas will ich UNBEDINGT vermeiden, da gehts mir gar nicht um matura oder sonstwas, sondern einfach nur um eine "lebensfähigkeit" und halbwegs stabile psyche. es ist ja für diese menschen auch extrem belastend, in so einer dauerabhängigkeit zu leben (auch wenn sie es erst spät merken).
     
  4. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Sehe ich eigentlich auch so.
    Bei uns zeigt sich, dass es auch wichtig ist zu vermitteln, dass man nicht überall gleich gut ist und es völlig legitim ist, dass man manche schulische Bereich so überhaupt nicht leiden kann. Trotzdem ist es nötig auch diese Bereich zu erledigen. Daran führt kein Weg vorbei.

    Zusätzlich versuchen wir immer Kind anzuregen, auch selbst zu überlegenwas getan werden könnte und wir vermitteln, dass man gewisse Dinge einfach nicht ändern kann. Bei unserem Kind hat das einiges gebracht, in Verbindung mit Therapie zeigen sich hier doch Erfolge. Einiges was noch vor einem Jahr sehr aufgeregt hat, wird jetzt wesentlich weniger problematisch gesehen.

    Volle Zustimmung. Ich glaube in diesem Alter ist es einfach noch nicht so recht möglich, abzuschätzen was sie wirklich machen wollen. Sie kennen ja nur den Schulalltag. Deswegen finde ich es auch schwierig für einen Teenager eine Liste pro/contra Schule und Lehre aufzustellen.
    Deswegena auch meine Gedankenansatz, dass ein kleiner Job am Wochenende hier etwas Erfahrung bringen könnte.
     
  5. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ganz ehrlich. Ich finde das überhaupt nicht schäbig :eek:
    Warum soll es immer nur positive Beispiele für einen Antrieb geben?
     
  6. was ich auch nicht gut finde, obwohl, oder vielleicht auch weil ichs selber gemacht habe, ist dieses

    "wennst in der schul nix tust, dann gehst halt lernen"

    so quasi, wennst zu faul für die schule bist, geh arbeiten

    dem ist nämlich definitiv NICHT so

    ich könnte auf die malediven fliegen, wenn ich für jedes "ma, das ist so fies, ich muss um 6 anfangen zum arbeiten und die s. (schwester) hat 9 wochen ferien, kann bis mittags schlafen und dann baden gehen" 1,- von meinem sohn bekommen hätte

    und er hat jetzt "mehr" zu tun und zu lernen, als während der schulzeit - allein für die englisch matura hatte er in summe an die 20 samstage kurs, sprich, statt ausschlafen und sandeln, waren 6 stunden blockunterricht angesagt

    jetzt für deutsch hat er mittwochs nach dem arbeiten jede woche 3 stunden kurs - er verlässt teilweise kurz nach 5 die wohnung und kommt nach 20 uhr heim (wenn er frühschicht hat), ebenso muss er teilweise auch im winter kurz nach 5 aus dem haus

    als er noch zur schule ging, war gegen 7:15 abmarsch und meistens war er vor 14 uhr wieder daheim

    und tun muss er beim arbeiten auch was, teilweise genauso "unsinniges" wie in der ahs und für faulheit, absichtliches blödstellen co wird er wesentlich "härter" bestraft, als in der schule

    ich weiß noch, die ersten wochen nach lehrbeginn ist er heimgekommen, hat noch was gegessen und spätestens um 19 uhr kam nichts mehr aus seinem zimmer, weil er geschlafen hat, weil er vom tag so geschafft war ;)
     
  7. Maritina

    PLUS + VIP

    Meine beiden haben auch überhaupt nicht eingesehen, dass die Schule zu irgendetwas gut sein sollte (beide AHS). Gut, der Sohn mochte das Socializing und die musikalische Förderung im Musikgymnasium. Jedenfalls hat leider keines von Beiden einen Sinn im Lernen gesehen. Durchschnittsnote war ca. 4.

    Bei beiden hat sich dies schlagartig geändert, sobald sie wussten, welchen Beruf sie anstreben. Für beide Studien gab es herausfordernde Aufnahmstest, plötzlich haben sie die für sie notwendigen Fächer total geschätzt und sehr gute Noten erzielt (in Geschichte und Geographie blieben sie der Stammnote treu :rolleyes:)

    Hat Deine Tochter schon eine Vorstellung von ihren zukünftigen Beruf?

    Meine Tochter hat ein Studium gewählt, das der "Traumberuf" vieler kleiner Mädchen ist (auch von ihr, seit sie 3 Jahre alt war). Offenbar hat sie dies mit 14 mit ihren Freundinnen besprochen und zu hören bekommen, wie entsetzlich lange man nicht studieren muss und wie lang es dauert, bis man eigenes Geld verdient. Daher hat sie es in jungen Jahren für unmöglich angesehen, ihren Traum zu realisieren. Als sie mir von den Aussagen der Anderen berichtet hat, konnte ich - zum Glück - dagegenhalten: ja, und DU hast das Glück, dass Dir Deine Eltern diese lange Ausbildung finanzieren. Sie war damals ganz erstaunt, hatte irgendwie ein AHA-Erlebnis, das sie aber gestärkt hat und ihr Selbstvertrauen gegeben hat.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Tochter mehr Motivation hätte, wenn sie wüsste, WOFÜR sie die Schule besucht...
     
  8. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Sanctus heißt " Heiliger" :D (Segen heißt meine ich: benedicitio)

    Ich habe kürzlich in einer Zeitschrift beim Kinderarzt gelesen, dass dieser Weg für einige Kinder der richtige ist, weil sie " Schulmüde" sind.
    Es wurde geschrieben, wie sie in der Berufsschule aufgeblüht sind. Mich hat der Bericht sehr zum nachdenken gebracht.
    Mein Sohn ist nicht schulmüde und er wäre auch zu jung, um die Schule schon zu verlassen.Das ist bei uns also gar nicht das Thema.
    Aber wie schon in anderen Threads geschrieben, ist der Alltag extrem von der Schule besetzt und für andere Sachen ist kaum noch Zeit.
    Ich kann mir vorstellen, dass es für deinen Sohn bestimmt schön war, nichts zu tun und für dich bestimmt auch, nicht hinterher zu sein, dass die Schule genug Beachtung findet.

    Vielleicht ist es bei Winntous Kindern auch einfach nur sehr ähnlich wie bei deinem Sohn oder wie in dem Bericht, den ich gelesen habe.
     

  9. das ist österreichisch :D

    da gibt man seinen sanktus, wenn man etwas "absegnet"

    seite 50 (und ja, ich hab definitiv alles seiten überflogen :D:D)

    https://theses.cz/id/qwslzv/Marta_Zmenkov_-_bakalsk_prce.pdf
     
  10. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    oh okay:D Deinen Link lese ich nachher mal in Ruhe durch. Vielleicht kann ich noch was lernen. Interessant ist auch das Wort " sandeln"
     
  11. es gibt sicher sehr viele kinder, für die der schulalltag anstrengend und sehr fordernd ist - meine gehörten da beide nie dazu ;)

    ich frag mich heute noch, wie meine große die matura mit derartig wenig lernaufwand dermassen gut bestehen konnte, die hat wirklich nicht viel gelernt, bzw hats die ganze schulzeit über nie wirklich viel gelernt

    scheinbar hats während dem unterricht aufgepasst und dann das nötigste kurzfristig gelernt - ich weiß es nicht

    mein sohn hat bis 15 fußball gespielt, 3x die woche training, jedes we match, teilweise 100 km entfernt und hatte trotzdem noch richtig viel zeit um am computer zu spielen etc - und seine noten war bis 1,5 jahre vor seinem schulischen "aus" auch immer ganz passabel

    in der berufschule ist er jetzt soweit, dass er aktiv mitarbeitet und aufpasst/zuhört und sämtliche hausübungen macht - dementsprechend schreibt er einser zweier (er whatsappt mir immer seine testergebnisse), würde er zusätzliche zeit investieren (und nicht baden gehen, mit dem auto zur grenze spazierenfahren, buschenschnak gehen etc), hätte er wohl ausschließlich römische einser im zeugnis ;)

    natürlich waren 6 monate "tu was du willst" mit finanzieller unterstützung, all inclusive service und frei von "geh ins bett, steh auf, mach was für die schule, lern was etc" wunderschön für ihn - für wen wäre es das nicht? :D:D
     
  12. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Doerti noch eine Frage. Dein Sohn macht jetzt im Rahmen seiner Lehre, seine Matura?

    Bei uns ( bzw. in dem Artikel gemeint) ist bei uns die Ausbildung. Da geht man entweder 1 bis 2 mal die Woche in die Berufsschule oder hat Blockunterricht.
    Die Ausbildungen dauern in der Regel 3 Jahre. Man erreicht damit aber nicht sein Abitur.

    Bei uns gibt es allerdings Fach- und Berufsoberschulen um das Abitur nachmachen zu können. Dafür ist eine abgeschlossene Berufsausbildung notwendig.
    Das hat meine Tochter so gemacht. So es hat meine Tochter gemacht. Erst eine Berufsausbildung und dann auf der BOS das Abitur
     

  13. das kommt sicher auch vor - das ist quasi "österreichisch 2", als für die, die den grundkurs schon absolviert haben (sorry fürs o.t.) ;)
     
  14. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Ach so. Ich sollte also lieber erst mal Grundkurs 1 absolvieren?
     
  15. anna-mari

    anna-mari Aktive/r Teilnehmer/in

    Deshalb hat mich Bruder sich auch damals entschlossen weiterhin zur Schule zu gehen und sein Abi zu machen. Eine Ausbildung wäre für ihn zeitaufwendiger gewesen. :D
     

  16. die matura ist eine zusatzleistung - das bieten in österreichisch immer mehr firmen ihren lehrlingen an, die motivationen sind sehr unterschiedlich

    bei der firma, in der mein sohn arbeitet ists einerseits ein "zuckerl" (es kostet die lehrlinge ja nichts und alles findet am firmengelände statt) und natürlich auch ein "denken an die zukunft", bzw behalten und fördern der lehrlinge auch in richtung karriere

    ich habs eh schon einmal geschrieben, sein direkter vorgesetzter hat mit 15 dort angefangen zu lernen, hat lehre mit matura gemacht und ist mittlerweilen beim 2. studium (irgendwas mit elektrotechnik, bzw halt irgendwas technische und elektrik/elektronik) und geht, statt mit 1.300,- netto (für den rest seines lebens als elektriker) mit dem doppelten (oder so raus) tendenz steigend, weil ja seine qualifiktationen und fähigkeiten auch entsprechend steigen

    die firma unterstützt auch berufsbegleitende studien, vor allem wenns für firma passend sind, sehr - vor allem zeitlich (freistellungen etc)

    grundsätzlich gehst bei uns als lehrling nur in die berufschule, entweder einmal/woche, wenn die schule dort ist, wo du wohnst/arbeitest, oder blockweise für 2 monate woanders, wo du dann im internat untergebracht bist

    pro lehrjahr gibts ein berufschuljahr - mein sohn hat 4, viele andere lehrberufe haben 3

    dann hast auch keine matura, sondern "nur" deinen lehrabschluss, wobei es da dann als "finale" prüfung die LAP gibt (lehrabschlussprüfung), dann bist ausglernt und fertig

    ob es so schulen, wo du nach der lehre hingehst und die matura machen kannst bei uns auch gibt, kann ich jetzt nicht wirklich sagen - in der form, dass eine LAP voraussetzung ist, glaub ich nicht

    aber da kenn ich mich zu wenig aus :eek:

    maturaschulen gibts schon, da ist aber egal, was du bereits hast, oder nicht hast und die sind meines wissens nach auch komplett privat zu bezahlen - wobei manche firmen abendschule gutieren und unterstützen, da kenn ich mich aber auch zu wenig aus
     
  17. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ich hab den Text jetzt überflogen und find das "sandeln" nicht :eek:. Ich weiß nämlich woher der Ausdruck abgeleitet wurde und mich würde die Erklärugn in diesem Text interessieren.
     
  18. fakt ist, das werden dir auch alle sagen, die den "späteren" weg gegangen sind, dassd nie mehr zu "leicht" zu einer matura kommst, als als regulärer schüler ;)
     
  19. Auryn79

    Auryn79 Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich hab zwar noch keine Teenies.. aber ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen und hoffe ihr findet einen Weg heraus aus der Krise.. Aus meinem Umfeld heraus würde ich allerdings auch zu klaren Regeln und "sie muss etwas tun" tendieren, nur zu Hause bleiben wirkt für mich von außen kontraproduktiv.
     

  20. keine ahnung, ob sandeln vorkommt, ich hab nur explizit nach dem sanktus gesucht und die seite auch schon wieder zugemacht ;)

    bei uns kennt jeder den begriff "owisandeln" oder "versandeln" glaub ich :eek:
     

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