1. nicitier

    nicitier Teilnehmer/in

    Wieso merkt man erst nach vier Jahren, dass sein Kind nicht Deutsch und Englisch kann? :confused:
     
  2. sane

    sane Teilnehmer/in

    Das frage ich mich seit 9 Monaten. Wobei ich mich frage, warum das Lehrpersonal in der Waldorfschule nicht Alarm schlägt?

    In der Regelschule merkst das spätestens am Ende des ersten Semesters, wenn im Zeugnis ein Fünfer steht.

    Und dann frage ich mich als "Waldorfmutter" mit einem fleissigen Kind, wie komme ich dazu ein paar Kinder mitzuschleppen, die mit dem Stoff weit hinten sind?
    In Innsbruck wurde überlegt (oder wurde es jetzt sogar gemacht?) in Italienisch die Gruppen in A und B zu teilen. Weil das Niveau einiger Schüler so schlecht war, dass es für den Rest zum Problem wurde. Aber das geht ja dann am Sinn der Waldorfschule wieder vorbei.
     
  3. ullik14

    ullik14 Teilnehmer/in

    ich war in mauer, unsere tochter geht in wien-west.
     
  4. Petrita

    Petrita yep

    also, ich war 10 jahre schülerin in mauer, zählte dort nicht gerade zu den großen leuchten, hab dann auf eine HBLA gewechselt und war dort klassenbeste:D. ich kenne also beides. hier meine völlig subjektive meinung:

    vorteile waldorf-schule:
    • man lernt von klein auf 2 sprachen (übrigens ist das ein blödsinn, dass waldorfschüler schlecht englisch sprechen - ganz im gegenteil!!)
    • man lernt von klein auf, selbstständig zu arbeiten. auswendig-lernen gibts nicht.
    • man lässt den kindern ihr eigenes tempo (=stressresistenz)
    • man lässt die kinder einfach länger kinder sein (die kindheit ist eh net lang)
    • es wird viel wert auf gestalterische tätigkeiten gelegt (handwerkliches, künstlerisches)
    • es wird viel wert auf musikbildung gelegt (jedes kind lernt ein instrument - aber dazu braucht es eigentlich keiner w-schule:D)
    • es werden viele tolle reisen/exkursionen unternommen
    • das soziale und moralische niveau, welches an waldorfschulen herrscht, kann man an anderen schulen in ö lange suchen...
    nachteile waldorf-schule:
    • die individuelle förderung fehlt (findet man aber auch an öffentl. schulen seltenst)
    • man muss als eltern einfach hinter dem konzept stehen und es auch VERSTEHEN
    • einige lehrer sind einfach nicht empfehlenswert (ich hatte einen solchen:mad:, leider wurde er viel zu spät der schule verwiesen)
    • man wird als waldorf-kind gerne und oft von der "außenwelt" angefeindet
    • es gibt viele vorurteile der gesellschaft über das bildungsniveau
    zu meiner zeit (70er-80er-jahre) gab es auch noch so obstrusitäten wie "absolutes kaugummi-verbot" und fernseh-verbot (eh net schlecht eigentlich, aber irgendwie auch zu strikt) und plastikspielzeug-verbot. wie es heute ist, weiß ich nicht, denn meine kinder schicke ich nicht in die waldorfschule.

    vorteile öffentl. schule:
    • man bekommt alles vorgekaut und muss es nurmehr auswendig lernen
    • man muss sich nicht ständig erklären, in welche schule man geht und was man da "eh nicht lernt".
    • es herrschen gewisse strukturen, an die man sich einfach zu halten hat, was irgendwie ein hohes maß an sicherheit bedeutet.
    • man hat seine prüfungen, deren ausgang man selbst bestimmen kann
    • man hat selbst darauf einfluss, ob und wie man den abschluss macht
    nachteile öffentliche schule:
    • die qualität des unterrichts hängt stark vom jeweiligen lehrer ab
    • man ist in einer öffentlichen schule einfach unter "normalen" kindern (also nicht unter elite-schülern wie in der waldorf-schule, was ein kind, das aus normalen verhältnissen stammt, schon unter druck setzen kann)
    • es ist einfach alles ein bisserl "militanter"/strenger (ICH fand das aber super!)
    • aber auch hier ist für individuelle begabungen kein platz
    ich finde, man muss diese entscheidung sehr individuell treffen, in welche schule das eigene kind passt. ist es z.b. extrem wissbegierig und lernt von sich aus schon im kiga lesen und schreiben (wie mein großer), dann ist es in der w-schule garantiert unterfordert und unglücklich. ein kind jedoch, dass etwas mehr zeit braucht und gerne mit den händen arbeitet, ist dort sicher megaglücklich...

    lg petrita:wave:
     
  5. li

    li Teilnehmer/in

    danke, das war hilfreich!:love:
     
  6. sane

    sane Teilnehmer/in

    Ich habe meinen Stiefsohn deinen Beitrag lesen lassen, das heisst, er widerspricht bei einigen deiner Beschreibungen der Waldorfschule.
    Das mit dem selbständigen Arbeiten ist sicher nicht auf jede Waldorfschule anwendbar. Mein Stief hat das selbständige Arbeiten nicht gelernt.
    Und es wird sogar sehr viel auswendig gelernt.

    Was aber auch ein Nachteil ist, weil die Kinder einfach irgendwo "hängen" bleiben können, und niemals die Chance haben, nicht Gelerntes aufzuholen.

    Da würde mich eine nähere Definition freuen. Ich habe eigentlich schon das Gefühl, dass meine Kinder auch in einer Regelschule Kinder bleiben dürfen.

    Stief hatte mehrer verschiedene Lehrer, die aber alle nicht die Ausbildung, wie Regelschullehrer hatten.
    Einige Fragen seinerseits konnte der "Physiklehrer" nicht beantworten, weil ihm das Wissen dazu fehlte. Er fand es seltsam, dass sein Vater, die Fragen - ohne Lehrer zu sein, oder in dem Bereich zu arbeiten, beantworten konnte.
    Für mich (auch Schüler) war eigentlich immer wichtig zu wissen, dass ich bei Fragen zum Lehrer gehen kann und der auch weiss, was er da unterrichtet.

    Das hat mein Stief hier bestätigt.

    Das war vielleicht einmal, inzwischen wird sehr viel frei gearbeitet.

    Das ist aber in der Waldorfschule auch so.

    Warum ist ein Waldorschüler ein Eliteschüler? :confused:
    Mein Stief hatte eher das Gegenteil. Waldorfschüler wurde häufig mit Baumschüler verglichen.

    Inwiefern? Ich hatte nie in irgendeine Richtung besonders begabte Kinder, daher kann ich das nicht beurteilen.
    Meine Tochter schreibt sehr schöne Geschichten und wird darin aber schon durch ihre Lehrerin bestärkt, aber ob das nun eine besondere Begabung ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.
     
  7. li

    li Teilnehmer/in

    bzgl. lehrer: meine ahs physiklehrerin hatte den doktortitel in physik;
    trotzdem musste einer von uns ihr erklären, wie ein kühlschrank funktioniert - sie wusste es nicht.:rolleyes:

    öffentliche vs ist echt nicht das problem, auch kms gibt es sicher gute.
    aber die einzigen 2 ahs in unserer nähe sind...na, sagen wir, von respektvollem umgang mit den schülerinnen weit entfernt.
     
  8. Petrita

    Petrita yep

    das finde ich super interessant! wie lange war er denn auf der waldorfschule und warum?

    das war zu meiner zeit anders (70er/80er-jahre)

    stimmt vollkommen! war bei mir in mathe so.:mad:

    nun, das kommt wirklich drauf an: in meinem bekanntenkreis gibt es nicht nur eine vs, in der dinge passieren, wo's mir die haare aufstellt (kinder dürfen nicht frei zeichnen, es gibt kaum ausflüge, es wird nicht gesungen, dürfen während des unterrichts nicht auf die toilette, schleppen kiloweise schulbücher durch die gegend, altmodischer 0815-frontalunterricht, to be continued...:().

    naja, dazu muss ich aber schon sagen, dass die mit sicherheit eine höhere ausbildung haben, als regel-vs-lehrer: es gibt kaum einen waldorf-lehrer, der kein hochschulstudium hat.
    das finde ich allerdings auch sehr seltsam. aber nach meinen erfahrungen mit meinem hauptlehrer in der waldorfschule überrascht mich goarnix mehr:D.
    ich muss aber auch sagen, dass mein sohn unlängst mit einer deutscharbeit zurückkam, die von seiner (von mir übrigens sehr geschätzten lehrerin) falsch korrigiert wurde.

    na - simma froh!!!!:cheerleader:

    stimme dir vollkommen zu.

    alleine in meiner klasse waren 2 kinder von heute sehr hochrangigen politikern, ein kind von einem sehr bekannten künstler, der rest waren kinder von ärzten, anwälten, symphonikern, künstlern... es waren auf jeden fall 2/3 hochbegabte kinder in meiner klasse (ich gehörte - glaube ich - nicht dazu), was auch den rhythmus des lernens bestimmt hat, zum leidwesen des restlichen drittels:rolleyes:. achja, und sagte ich schon, dass wir 41 (!) kinder waren?:vogelzeig:

    liegt sicher daran, dass man sich diese schule auch leisten können muss. und man muss sich intellektuell mit dem thema befassen können.

    meine mutter hat sich sehr investieren müssen in diese schule, damit wir kinder hingehen konnten. jeder hat also gewusst, dass wir nicht die kohle haben, und wir haben das sehr zu spüren gekriegt...:boes:. (und eigentlich hätte sie sich die mühe ja sparen können, denn ich wäre auf einer normalen regelschule aufgeblüht).

    natürlich hat deine tochter eine besondere begabung! schön, dass die lehrerin das bemerkt hat! wir haben das glück, dass mein sohn eine geniale lehrerin hat, die ihn optimal fördert (sie hat eine zusatzausbildung zur hochbegabtenförderung). ich würde mir das für JEDE schule wünschen!!!
     
  9. Stella3

    Stella3 Teilnehmer/in

    ich würde mein Kind, nie, nie, nie in diese Schule geben, da ich selbet 9 Jahre dort war!!
    ich halte von dieser Schule absolut nichts.
    Hier gibt es keinen Zwang und man steigt automatisch auf. Aber bitte wie will ein Kind wissen das es fürs Leben lernt und nicht für die Schule???

    Ich hatte wirklich schwierigkeiten nach der Schule Fuß zu fassen und hab mir richtig Schwer getan bei der Matura da ich oft Grundlegende Dinge nicht gewußt habe.
    Mein Nachhilfe Lehrer hat sich echt dumm verdient mit mir:boes:
     
  10. sane

    sane Teilnehmer/in

    weil seine Mutter davon überzeugt war, sein Bruder war auch schon (und hat auch abgebrochen).
    Er war in einem Waldorfkindergarten, dann in einer Regelvolksschule und dann in der Waldorfschule.
    Seit Herbst ist er jetzt in einer privaten Schule und besucht die Uebergangsklasse, die ihn auf die Oberstufe eines Gymnasiums vorbereiten soll.


    wie gesagt, ist bei uns GSD ganz anders.


    Generell will ich hoffen, dass sie eine höhere Ausbildung als Volksschullehrer haben, immerhin unterrichten sie die Kinder ja bis diese 18/19 sind und die Matura machen (könnten).

    Eine Bekannte von mir war Mutter und Hausfrau, nach der Scheidung hat sie dann eine Ausbildung für Erziehungsberater gemacht, machte ihr "Praktikum" in der Waldorfschule und derzeit die Ausbildung für Waldorflehrer. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie überhaupt die Matura hat.

    Wikipedia meint dazu:
    Und auch hier, steht nicht zwingend, dass sie ihr Fach "studiert" haben müssen. Selbst ein Gärtner kann Waldorflehrer werden.
    Und hier aus einer Wiener Waldorschule: (Quelle: http://www.waldorf-wien-west.at/html/lehrer.html)
    da findet man u.a. gelernte Schneiderin, Maschinenbautechniker, Matura mit abgebrochenem Pädagogikstudium, Kinderkranken - bzw. Säuglingsschwester, noch eine Schneiderin mit einer Konzession fürs Gastgewerbe, Sekretärin, (alle mit anschliessender Waldorflehrerausbildung).

    Ich hätte schon gerne, wenn die Lehrer meiner Kinder zumindest ungefähr wissen, wovon sie sprechen.

    Bitte, in welcher Regelschule sitzen 41 Kinder in der Klasse? Da ist doch der individuelle Unterricht gar nicht mehr möglich.

    Bei uns ist es eigentlich bunt gemischt, und wie gesagt, "elitärer" Gedanke ist es eher nicht. Im Gegenteil, sie haben doch damit zu kämpfen, dass überall blöde Witze gerissen werden (Rechnen kannst zwar nicht, aber dafür kannst du deinen Namen tanzen).


    hier kommen sie den Eltern, die sich die Schule nicht "leisten" können, finanziell entgegen.

    Das stimmt sicher nicht. Im Grunde nehmen sie jeden, der zahlt.

    Ist doch eine Frechheit, oder?
    Sollte nicht gerade so eine Schule darüber stehen?


    Ich finde sowieso, dass die heutigen Lehrer, mit ihrer veralteten Ausbildung einfach nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen.
     
  11. Petrita

    Petrita yep

    na eh nicht:boes:.
    wie wahr, wie wahr! :D

    zu meiner zeit haben sie sich die leute schon "ausgesucht". also, wer zu hause einen fernseher hatte bzw. einen lockeren umgang mit dem fernsehkonsum, dessen kind wurde abgelehnt. die waren tatsächlich bei den anwärtern zu hause und haben das kontrolliert!

    müsste man meinen. aber eine schule ist halt auch nur so gut, wie ihre mitglieder/lehrer.



    meinst du die waldorf-lehrer oder allgemein?
     
  12. sane

    sane Teilnehmer/in

    allgemein aber im Speziellen die Regelschullehrer: wenn ich mir denke, wie viel "schwierige" Kinder in jeder Klasse sitzen und dann haben sie kein Werkzeug, wie sie die Kinder wieder "zurück" in die Gemeinschaft, den Unterricht etc. holen können.
     
  13. whoopie

    whoopie Holländerin

    Wenn ich von dieser Schule in Mauer höre oder lese, muss ich sofort an den Weihnachtsmarkt denken.
    Dort kann ich Stundenlang meine Zeit verbringen.
    Das nur nebenbei erwähnt.

    Die beiden Kinder meiner Schwester sind in ein Steinerkindergarten und Volksschule zur Schule gegangen.( Also bis sie 12 Jahren waren, das ist in Holland so üblich)
    Nachher hat sie bewusst in einer Regelschule gewechselt.
    Beide Kinder haben den übertritt ohne großen Probleme überstanden.
    Allerdings gab es große Lücken im Wissen.
    Der Jüngere ist absolut der Lust aufs lernen vergangen, aber hat jetzt eine tolle handwerkliche Lehrstelle.
    Die Ältere hat mit Pauken und Trompeten maturiert, und hat Heuer zum Studieren angefangen.

    Auch mir hat die Schule interessiert, aber mein Mann war denen zu wenig Alternativ (ja, sowas gibt es)
    Wer weiss für was es gut war.

    lg
    whoopie
     
  14. Miriamara

    Miriamara Teilnehmer/in



    Ich verstehe nicht , dass die waldorfschulen , speziell in österreich immer noch so ein schlechtes image haben. mein sohn besuchte in deutschland eine freie waldorfschule bis zur 6. klasse. er lernte sehr schön schreiben und rechnen und wuchs zu einem wißbegierigen netten jugendlichen heran. wegen eines umzugs ins ausland musste er sich leider in ein staatliches schulsystem einordnen. er schaffte gleich im ersten jahr mit guten noten ein gymnasium. bald werden wir wieder zurückgehen nach deutschland und er wird mit sicherheit wieder in seine waldorfschule gehen , um dort seine abschlüsse zu machen.
    hier, am gymnasium gefällt uns sehr viel nicht. er bekommt einen absoluten tunnelblick, er fixiert sich nur noch auf die noten und sehr viele kreative talente verkümmern in ihm. die waldorfschulen bieten viel mehr auf dem weg zum erwachsen werden als das die staatlichen schulen tun .und dass kinder nicht ordentlich sind, oder keine mathe-talente oder auch sonst vielen anforderungen nicht genügen gibt es doch in den staatlichen schulen auch - doch da wird ihr selbstbewußtsein dann sowas von nieder gemacht, dass sie ganz vergessen, dass sie doch auch stärken haben.
     
  15. Miriamara

    Miriamara Teilnehmer/in

     
  16. kinderwelt

    kinderwelt Gast

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, in den ersten VS-Klassen ist es wunderbar, der Übergang vom Kindergarten spielerisch. Nach ein paar Jahren rückt der Fokus nach Wissen und Können in der Vordergrund. Spätestens wenn ihr Kind in eine andere Schule will, merken sie wie schwierig es ist aufgenommen zu werden. Die Kinder haben keine Allgemeinbildung, die Nebenfächer werden grob angerissen - doch wissen tun sie nix, ein Großteil kann in der 6. Kl. (2. Gymn.) nicht einmal flüssig lesen. Rechtschreiben können nur "Naturtalente", in Rechnen ist es ähnlich.
    Ganz schlecht ist hier die Waldorfschule in der Seuttergasse. Nicht außer Acht zu lassen, das Schulgeld! Im 13. ziehen Sie einem das Geld aus der Tasche. Angelockt von Schulgeldermäßigung sitzt man danach in der Falle.
    Nebenbei: Der Name Waldorf verspricht nicht mehr das war wir so lesen. Handy und alles was der Computermarkt bietet, hat auch jedes Waldorfkind.
    Fazit: Ein hübscher Platz. Für leistungsarme Kinder die in der Berufswelt nur schwer bestehen.
     
  17. Maritina

    PLUS + VIP

    Wieso meldet man sich in einem Forum extra an, um in einen > 7 Jahre alten Thread zu posten?
     
  18. Diese Userin ist seit 16.06.2014 registriert.
     
  19. Odin

    Odin Gast


    Gerne
     
  20. glorifica

    glorifica weiss was sie will

    9 jahre ist das her, das kind wird also wohl schon (fast) fertig mit der schule sein.
     

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