1. marmor

    VIP

    In einer Diskussionsrunde vor ein paar Tagen, fragten wir uns, was haben wir für die Pflichtschule gelernt, was für das Leben.

    Auf Interessante Antworten kamen wir.

    Bei mir:

    Definitiv für das Leben:
    Lesen und Schreiben von Druckbuchstaben, Blockschrift
    Englisch
    Maschinschreiben
    Multiplizieren
    Subtrahieren
    Addieren
    Dividieren im Bereich von unter Hundert
    Handarbeiten
    Kochen
    Werkunterricht

    Nur für die Schule:
    Schreibschrift
    hohe Zahlen dividieren
    Gleichungen
    Formeln Umwandeln
    Schönschrift
    Kurzschrift
    Singen
    Malen
    Zeichnen

    Wobei ich hier sagen muß, das ich wohl das meiste schon vergessen habe, das ich für die Schule lernte.

    Geschichte, Physik, Chemie, Turnen, Biologie und Geographie lasse ich hier mal aus, das zähle ich zum Allgemeinwissen, vermutlich werde ich es unbewußt brauchen.

    Und zum Thema Ganztagsschule: Für den Alltag habe ich praktisch fast alles von meinen Eltern gelernt. In so fern sehe ich die Diskussion um die verpflichtende Ganztagsschule sehr skeptisch. Ich glaube nicht das man den Kindern in der Schule den Alltag besser beibringen kann als die Eltern zu Hause. Das mag aber sicherlich auch von den Eltern abhängen ob sie Verantwortungsvoll sind oder eben nicht.

    Wie ist das bei euch? Was habt ihr für die Pflichtschule gelernt, was für das Leben in der Pflichtschule.

    Mir geht es hier nur um die Pflichtschule, nicht um die Berufliche Ausbildung danach.
     
  2. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Ich hatte im Abitur Mathe-Leistungskurs, insofern hab ich den ganzen Kram freiwillig gelernt. MICH hat das abstrakte Rechnen mit Formeln sehr gereizt. Genauso der Musikunterricht. Ich war im Schulchor, hatte Klavierunterricht und Musik war bei mir Hauptfach. Das waren Erfahrungen, die ich nicht missen möchte. Insofern war nichts in 13 Jahre Schule für mich unnötig. Ausser vielleicht der Sportunterricht...
     
  3. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Was ich in der Schule gelernt habe und im täglichen Leben tatsächlich brauche:

    Schreibschrift
    Grundrechnungsarten
    Englisch (mehr als in der Schule gelernt)
    Geographie und (besonders) Wirtschaftskunde
    Diversen Gleichungs- und Trigonometrie-Kram (zwecks der Kinder-HÜ :D)


    Was ich brauche und mir selbst beigebracht hab:

    10-Finger-System


    Was ich in der Schule gelernt (und privat weiter verfolgt) und was mein Leben bereichert:

    BE inkl. Kunstgeschichte
    Geschichte


    Was definitiv unbrauchbar war bzw. ist:

    Handarbeiten *örks*
     
  4. Eusebius

    VIP

    Das Problem ist, dass man vorher nicht weiß, was man später einmal brauchen wird :)

    Ohne Schreibschrift oder Kurzschrift wäre es schwierig, einen Vortrag oder eine Vorlesung mitzuschreiben, oder auch nur das Protokoll in einem Meeting zu verfassen. "Gleichungen" sind auch ein sehr weites Feld: Kannst Du den Flächeninhalt eines Rechtecks ausrechnen? => Angewandte Gleichung. Das Umwandeln einer Formel brauche ich jedesmal beim Prozentrechnen, weil ich mir außer der Grundformel A = (G x p) / 100 nichts gemerkt habe ...

    Verpflichtend wird sie in diesem Jahrhundert wohl nicht mehr, aber ich finde durchaus, dass man den Eltern die Wahl lassen sollte. Das Zeitalter der Hausfrauen, die ab Mittag die Kinderbetreuung übernehmen konnten, ist unwiderruflich vorbei.

    Was ich in in der Schule gelernt und später nicht mehr gebraucht habe, und was nicht zur Allgemeinbildung zählt? Vor allem höhere Mathematik (Kurvendiskussionen, Integrale ...), aber auch hier nicht alles (zB Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung). Ach ja, und natürlich textiles Werken ... Häkeln und Stricken kann ich bis heute nicht, und habe auch keine Ambitionen in diese Richtung.
     
  5. Lesen und schreiben hätte ich sicher auch ohne Schule gelernt. Bzw. beim Lesen und Schreiben weiß ich, dass ich es schon vor der Schule konnte. Mathematik brauche ich nur Grundrechnungsarten, meist mit Taschenrechner, auch das wären ohne Schule gegangen.

    Was ich tagtäglich brauche, also PC, das habe ich in der Schule nicht gelernt, für Maschinschreiben habe ich einen privat bezahlten Kurs besucht, das kann ich gut, aber die Schule hatte es nicht angeboten.

    Englisch hab ich ganz gut gelernt, ich hab jedoch Spanisch einfach so und ohne jeden Kurs im Land gelernt, das hat 6 Monate gedauert und war deutlich einfacher und offensichtlich auch schneller als Englisch in der Schule. Insofern: ich hab zwar in der Schule Englisch gelernt, aber ich hätt es auch ohne Schule lernen können.

    Grundsätzlich halte ich meine Schulzeit für vollkommen vergeudete Zeit, gemerkt habe ich mir allerdings schon viel, grad in Mathematik und Physik verstehe ich immer noch alles was meine Kinder so lernen und ich hab es seit der Schule nicht mehr gebraucht. Geschichte hat mich immer interessiert, dafür genügen aber wirklich Bücher, die faden Schulstunden waren überflüssig. Als Allgemeinbildung also ganz nett, aber ich hätts auch ohne Schule lernen können, wahrscheinlich sogar besser und lustvoller.
     
  6. Wieso? Mein Mann hat nie Schreibschrift gelernt und natürlich kann er mitschreiben oder Protokolle verfassen. Wie kommst du drauf, dass das nicht ginge?
     
  7. sydlonlove

    sydlonlove unerkannte Zwillinge
    VIP

    wahrscheinlich kann man sich sehr vieles im Selbststudium beibringen, nur würde man es tun? Würde man sich dann so hineinvertiefen wie es die Schule erfordert oder bei den schwierigeren Anforderungen dann aufhören (wenn man das Gefühl hat man braucht es eh nicht)?

    Es ist auch schwer wenn ich nur meinen Neigungen gefolgt wäre beim lernen (Geschichte, Deutsch), hätte ich jetzt meinen Beruf wahrscheinlich nicht und der hat damit relativ wenig zu tun (halt ausser Deutsch).

    Ich hab sehr viele Dinge aus meinem Englischunterricht verwenden können (hätte mir das aber wahrscheinlich nie selber angelesen, Wirtschaftsenglisch ist nicht sooooo spannend).

    aBer wahrscheinlich ist das auch nur meine persönliche Art dass ich eher einen Anstoss brauche um etwas zu tun was mich nicht so interessiert (was anderes ist eben zb bei Geschichte) und nicht einfach so vor mich hinlerne.
     
  8. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Dass man Singen nur für die Schule gelernt hat, finde ich schon etwas seltsam. Vielleicht singen Papas weniger ihren Kindern was vor als Mamas? :eek::confused:

    Wobei ich sagen muss, dass ich das Singen vom Blatt sicher nicht in der Schule gelernt habe (auch das Notenlesen habe ich im Blockflötenunterricht gelernt, bevor es in der Schule dran war) und meine Kenntnisse auch etwas eingerostet sind. Eigentlich muss ich eher sagen, dass mir die Musikschule etwas fürs Leben gebracht hat (beim Singen von neuen Liedern zu Hause oder in der Kirche). Ach ja, vor ein paar Monaten hieß es, Sohn sollte für die Schule die Bundeshymne lernen. Die habe ich sicher erstmals in der Schule gelernt, aber in den späteren Jahrzehnten vor allem bei Sponsionen und Promotionen "geübt".

    Prozentrechnung braucht man auch fürs Leben. :D
     
  9. immerich

    VIP

    mit Verlaub: eine sehr kurzsichtige Fragestellung.

    vieles hat halt nicht nur einen Selbstzweck, sondern lehrt uns zu denken und zu entscheiden...
    dazu gehören viele der schulischen Inhalte aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen, die ich nicht im Alltag einsetze, von denen ich aber in meiner Urteilsfähigkeit und Problemlösungskompetenz profitiere...

    hervorheben möchte ich aber vor allem auch soziale Kompetenzen: wie das Zurechtfinden in großen Gruppen, die Fähigkeit - zumindestens dem Schein nach - den Ansprüchen unterschiedlicher Erwachsener und Gleichaltriger zu entsprechen...oder auch zu widersetzen...
     
  10. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Ich glaube, dem TE geht es nicht darum, ob man das, was man in der Schule gelernt hat, auch anders besser und schneller lernen kann, sondern darum, ob man das in der Schule Angebotene überhaupt später brauchen kann.

    Bei mir war Steno auch definitiv etwas, das ich nur in dem einen Jahr gebraucht habe und dann nie wieder. Am meisten brauche ich natürlich das, was zum nachher absolvierten Studium und dem Beruf gehört, sowie Englisch. Auch ich habe mir das 10-Finger-System selbst beigebracht und war nicht in der Schule im Freigegenstand EDV, sondern habe einen Computer erstmals im Studium benutzt.
     
  11. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Hier auch. Nie Schreibschrift gelernt und ich muss und kann trotzdem oft Protokolle schreiben. :D
     
  12. isbinnbeal

    isbinnbeal Gast

    Also sofern man nicht komplett unmathematisch ist, finde ich Mathe wichtig, weil es mMn das Denken gut anregt.
     
  13. Eusebius

    VIP

    Weil Druckbuchstaben deutlich langsamer zu schreiben sind als verbundene Buchstaben. Warum, glaubst Du, lernt man das in der Schule? Weil's schön ausschaut?

    Aber jeder wie er oder sie will bzw. kann: ich könnte mir nicht vorstellen, jeden Buchstaben einzeln zu schreiben; Schreibschrift gehört daher zu den Dingen, die ich in der Schule gelernt und seit dem oft gebraucht habe.
     
    Eusebius, 28. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 28. Februar 2017
    #13
  14. summersunshine

    summersunshine Teilnehmer/in

    Was ich mir im Nachhinein mehr oder umfangreicher gewünscht hätte in der Schulausbildung:

    Kopfrechnen auch in höheren Schulen ... (weil mir das vielleicht nie so lag :eek: - aber ist halt auch Übungssache)

    Ethik-Unterricht (vl in Religion) - hatten wir dann erst an der Uni

    so Sachen wie Versicherungsverträge prüfen, Lohnsteuerausgleich machen, KFZ-Kaufvertrag, Mietvertrag einer Wohnung - was gibt's zu beachten ... - einfach ein paar allg. Tips Tricks für Leben :D
    der Umgang mit Behörden :rolleyes:

    zum Thema Schreibschrift: mein GG hat damals NUR die Schreibschrift gelernt
    (war anscheinend ein Schul-Experiment)
     
  15. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Wie meinst du das? Ich habe auch in der Volksschule nur Schreibschrift schreiben gelernt, Druckschrift lesen hat man so nebenbei gelernt. Es gab auch Erstlesebücher in Schreibschrift. Das war auch sicher kein Schulexperiment, sondern wohl die ganzen 1970er und länger so. Ein Experiment war vielleicht, dass wir, so weit ich mich erinnere, beim Lesen und Schreiben gleich ganze Wörter gelernt haben, meine Schwester zwei Jahre später hat mit den einzelnen Buchstaben begonnen.
     

  16. Ich glaube das ist wirklich Typsache. Ich steiger mich nicht in Sachen rein, die mich nicht interessieren, aber mich interessiert grundsätzlich fast alles. Und hineinvertiefen mag ich auch. Was ich nicht mag sind Leut, die mir was anschaffen und mich nerven. Das ist bei LehrerInnen leider recht häufig der Fall und in der Schule eher öfter als seltener.
     
  17. Odin

    Odin Gast


    In welcher Schule wird heute noch Kurzschrift unterrichtet? Ich hatte Eilschrift vor 25 Jahren in der Schule, da war die Kurzschrift schon veraltet und die Eilschrift on vogue... Heute bin ich schneller auf der Tastatur als ich in Eilschrift je sein könnte (aber vielleicht kann ich nur eine Version 2.0) :eek:, aber ja, Eilschrift habe ich sogar einige Jahre im Berufleben praktiziert, bzw. kann ich es noch immer lesen, wenn eine Kollegin was geschrieben hat.

    Ich habe von der Schule einen Grundstock des Wissens mitgenommen, welchen ich in diversen Tätigkeiten meines Lebens verbessern konnte (z.b. Sprache und Geographie).
     
  18. Chania

    PLUS + VIP

    Aus der Schule brauche ich täglich (ich bin 11 J. in die Schule gegangen, die letzte Schule war gleichzeitig die Berufsausbildung, das 9. Schuljahr war bei mir das 1. Jahr der Berufsausbildung) bzw. bin ich dankbar, gelernt zu haben:

    Lesen
    Schreiben
    Rechnen inkl. Flächenberechnung, Prozentrechnung
    Geometrisches Zeichnen
    Maschinschreiben (10-Finger-Satz)
    Geografie
    Buchhaltung
    Steno (ohne Steno hätte ich meinen 1. Job nie antreten können)
    Nähen
    Kochen
    Kalkulieren
    Englisch
    Staatsbürgerkunde

    Was ich nie brauche:
    Komplizierte Gleichungen und Termen auflösen
    Komplizierte Figuren zeichnen und berechnen
    Französisch
    Noten lesen



    Was ich mir wünschen würde, dass in der Schule gelehrt wird:
    Diverse Dinge des täglichen Lebens wie Konto eröffnen, Pass beantragen, was mache ich wenn ich meinen Führerschein verliere, solche Sachen
    Steuerausgleich machen
    Versicherungen abschließen
    meine 1. eigene Wohnung - was muss ich wann tun
    Lebenserhaltungskosten
    Verträge lesen können


    Was ich fand, was in der Schule unnötig war und wo ich jetzt froh bin, es gelernt zu haben:
    Alle Nebenfächer, weil sie sozusagen der Grundstock meines Allgemeinwissens sind

    lg
    Chania
     
  19. Ramata

    Ramata Gast

    Ich war in einem Gymnasium und mMn habe ich dort kaum was gelernt was ich heute brauche. Wenn du nachher nicht studierst bringt dir Gymnasium nicht wirklich was.
    Das was ich heute im alltäglichen leben brauche habe ich mir selber beigebracht, quasi learning by doing.
    Das Grundwissen aus der Volksschule ist natürlich nötig, sprich lesen, schreiben und Basis rechnen. Aber Gymnasium war für mich persönlich nur in der Hinsicht lehrreich was mobbing, peer Group und Co anbelangt. Achja, und dank Gymnasium bin ich ausgezeichnet in auswendig lernen ;)
     
  20. lucy777

    lucy777 Gast

    das ist unsinn.
    es gab nie "kurzschrift" und dann die "eilschrift", die die kurzschrift "unmodern" machte -sondern die stenografie und beim erlernen beginnt man quasi mit einzelnen zeichen für einzelne laute- die dann wiederum in weitere kürzel für wörter zusammengezogen wurden um das schreibtempo einem schnelleren sprechtempo anpassen zu können.

    also basis ist immer die einheitskurzschrift, darauf aufbauend kann man die eilschrift bzw. als weitere steigerung (kürzung) die redeschrift erlernen.
     
    lucy777, 28. Februar 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28. Februar 2017
    #20

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