Ich würde mit der Lehrerin sprechen und ihr mitteilen, dass ihre "zackige" Art das Kind stresst und kontraproduktiv ist. Die Lehrerin soll bitte ihren Unterricht anpassen. Und vom Kind würde ich versuchen jeden Stress abzublocken. Üben ist sicher auch gut, aber nur, wenn das Kind das will. Wenn er eigentlich richtig schreiben kann, dann bringt es nichts ihn zu drängen. Schreiben ist kein Wettlauf. Ich würde am Unterricht etwas ändern, nicht am Kind.

 

Bis zu einem gewissen Grad ist es durch Üben sicher möglich. Aber da seid ihr durch die Ergo eh schon dran (kann jetzt noch speziell auf Schreiben ausgeweitet werden). Ich würde aber eher das Kind schulärztlich beurteilen/einstufen lassen, wenn er einfach nicht mehr mitkommt, damit die Fehler, die er macht, anders bewertet werden MÜSSEN.

 

Wirklich alle? Dann sollte es für die Lehrerin aber nicht so schwer sein, für deinen Sohn eine individuelle Lösung zu finden. Denn dann ist es ja eh nur er

 

Wie gesagt, ich würde mit der Lehrerin reden und sie bitten eine individuelle Lösung für deinen Sohn zu finden, damit er keinen Stress kriegt und bedächtiger und mit weniger Fehlern schreiben darf.

 

Wo liegt das Problem, mit einem - lt. Mutter überdurchschnittlich intelligenten - 4.Klässler ein wenig Tempo zu üben?

Sollte er ins Gym gehen, schaut es mit "individuellen Lösungen" mager aus und wenns lediglich am Tempo liegt... Sonst kriegt er DORT den Stress und hat ihn nicht "nur" in D sondern in zig anderen Fächern, wo mitgeschrieben werden soll.

 

Kann er am Computer tippen?
Vielleicht ist das eine Lösung. Wenn es nur ein motorischen Problem ist (Handschrift, dann ist es heutzutage in den meisten Schulen vereinbar, dass die Kinder einen Laptop benutzen - vorausgesetzt die Rechtschreibprüfung ist für Deutsch ausgeschaltet.

Ich hatte eben einen Schüler der 8. Schulstufe für Schnuppertage bei mir im Büro bei dem das so läuft.

 

ich kenne das von meinem sohn, da ist in der 2. vs aufgefallen, dass er zb probleme beim abschreiben von der tafel hat - auch raum/lage-defizit, auch wenns jetzt nicht explizit so genannt wurde, sein polaritätenprofil ist ein zickzack, einige ähnlichkeiten die du auch beschreibst.
er wurde auch betreut zusätzlich zur schule, ich hab aber mit ihm nie extra geübt, das hätte er total verweigert (seine regulären hü machte er immer ohne probleme, aber gegen evtl. zusatzaufgaben hat er sich immer schon massiv gesträubt, das wollt ich ihm und auch mir nicht antun).
einiges hat sich einfach von selber gelegt, vor der 4. klasse vs war ein großer sprung - ich denke insgesamt, dass manches sich auch einfach "auswächst" und man halt abwarten muss. in diesem sinne würde ich auch mit der lehrerin unterstützungsmöglichkeiten besprechen. mein sohn hat z.b 1,5 jahre länger als die anderen kinder seiner klasse in diesen s2-heften geschrieben, weil ihm die vorgegebene zeilenstruktur geholfen hat. die lehrerinnen haben ihm auch, weil sie dann ja wussten warum, texte zum abschreiben neben ihn gelegt und ihn nicht von der tafel abschreiben lassen. also ich denke, unterstützungsmöglichkeiten gibt es schon ein paar.

das seh ich beides anders:
- überdurchschnittlich intelligent hat nicht unbedingt was mit einem willen zu mehr übung zu tun! und wenn das kind nciht will, zum zusätzlichen üben zwingen kann ein schuss ins knie sein!
- und ad gymnasium: erstens gibts auch im gym verständige lehrer, die dann mitunter auch eine "sauklaue" im mitschreib-heft akzeptieren, weil das kind einfach sonst mit dem tempo nicht mitkommt. gerade in nebenfächern kann man dann auch aus dem buch lernen zb. und außerdem kann das ganze in einem jahr wieder schon ganz anders aussehen!

ach ja, mein sohn geht in eine nms mit sprachenschwerpunkt (wir sind soweit am land, dass das vom niveau naja nicht ganz so wie eine ahs aber doch gut ist), auch dort hab ich mit den lehrern über seine schrift gesprochen, sie freun sich zwar nicht drüber, akzeptieren es aber.

 

Üben ist sicher sinnvoll, aber ohne Druck und jetzt entsteht ja offenbar Druck dadurch, dass er Fehler macht und zu langsam ist. Da kann die Lehrerin schon viel tun.

Üben unter Druck funktioniert nicht. Und wenn die AHS keine individuellen Lösungen finden kann und das Kind dann immer noch zu langsam ist, dann würde ich eine andere Schule suchen und nicht das Kind stressen. Ich finde diesen Wahn zur Normierung, wo alle gleich schnell, gleich gut in Mathe, gleich hoch springen, gleich gut singen absolut abstoßend.

 

Kleine Randbemerkung:
Das hat nichts mit "gleich gut oder schnell" zu tun, sondern, dass die Kinder am Schluss einer Klasse/Schulstufe ein gewisses Level erreicht haben sollten.
Eine gewisse (mindest) Schreibgeschwindigkeit, Matheverständnis usw. sollte vorhanden sein.
Im Fall von TEs Sohn muss halt die Lehrerin abschätzen, inwieweit es für eine höhere Schule tragbar ist, oder nicht...

 

So wie die TE ihren Sohn beschreibt, erreicht er ganz sicher das Mindestlevel der VS. Der Stress, dass alle gleich schnell sein müssen, ist überflüssig. Bis das Kind aussuchen muss welche!! AHS oder NMS fließt noch Wasser die Donau runter und auch dann ist noch lang nichts verloren.

 

Ich bin mein ganzes Schulleben lang beim Schreiben nicht mitgekommen. In der Grundschule ging es noch. Im Gymnasium war es dann völlig vorbei. Auch jetzt in der Hochschule komme ich nach wie vor nicht mit. Meine Hand verkrampft völlig, wenn ich zu schnell schreibe.
Trotzdem habe ich die Schule gut gemeistert. Man muss seine Defizite irgendwie ausgleichen. Ich habe entweder bei meiner Freundin abgeschrieben oder lückenhaft geschrieben und das fehlende später noch hinzugefügt.

 

Du schreibst schon wieder "gleich schnell" - darum geht es nicht.

Um beim Bsp. der TE zu bleiben:
Es macht einen Unterschied, ob die Lehrerin einen Satz 3x wiederholen muss, bis ihn auch der langsamste Schüler im Heft stehen hat, oder 10x.
Wenn das Kind in einer angemessenen Zeit die Sätze nicht schreiben kann, muss man halt nach Alternativen suchen -> siehe Origems Beitrag.

 

Genau das hab ich schon in meinem ersten Beitrag und dann immer wieder geschrieben. Mit der Lehrerin reden und andere Lösungen finden.

 

Kommt er nur bei den Ansagen nicht mit, oder wird er auch bei Schulübungen und Tests nicht rechtzeitig fertig?

Ich finde mitschreiben können ist die eine Sache (und kann man durch Nachschreiben kompensieren), aber ich könnte mir vorstellen, dass es irrsinnig frustrierend ist, wenn man vom Stoff her alles kann, aber nur durch die Schreibgeschwindigkeit nicht alles zeigen kann, und nie fertig wird.

Falls ihr ein Gym in eurer Nähe habt, würd ich beim Tag der offenen Tür mal mit einer Lehrerin/Lehrer sprechen, und das Problem schildern.
Ich bin bis jetzt mit einer offenen Art und Probleme/Fragen direkt mit den verantwortlichen Personen besprechen, immer gut gefahren.

LG, Lisa

 

Wenn bei uns nur die Lehrerin abgeschätzt hätte, inwieweit meine Tochter für ein Gym tragbar ist, dann wäre sie nie und nimmer im Gym.