1. Rosine

    Rosine Teilnehmer/in

    Heute kommt mein Sohn heim und erzählt unter Tränen:

    "Mami, wir hatten Wandertag, du weißt ja. Ich bin unabsichtlich (????) bei ..... mit einer Brennnessel angekommen. Der hat das gleich meiner Lehrerin erzählt und die Lehrerin ist gekommen und hat mich mit einer Brennnessel eingerieben (Unterarm)."


    Ich bin echt total schockiert. ich weiß, dass unsere Klassenlehrerin vom "alten Schlag" ist, aber das geht einfach zu weit.


    Jetzt hab ich gerade mit einer Freundin telefoniert und die erzählte mir, dass auch ihr Sohn ihr davon erzählt hat. Der war auch voll schockiert.


    Bitte, ich sag ihr sicher was, denn ich bin selbst Pädagogin und so geht das nicht.
    Nur wie soll ich vorgehen. Am liebsten würd ich sie anrufen und ihr meine Meinung sagen. (Wir wohnen in der gleichen Ortschaft)
    Aber mein Mann und natürlich auch ich haben Angst, dass die "Beziehung" - wenn das so genannt werden kann - zwischen den Beiden dadurch schlechter wird und ich aufpassen sollte, was ich sage.


    Wie wäre eure Vorgangsweise?
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    hör dir mal ihre version an.

    wer kommt schon "unabsichtlich" bei jemand anderem mit einer brennessel an?
    warum reißt jemand eine solche ab?

    dein kind wird das andere kind halt - wie soviele vor und nach ihm - mit der brennessel sekkiert haben.

    wenn die lehrerin wirklich dein kind gepackt und "eingerieben" hat, ist das absolut ein übergriff - aber wie gesagt - hör dir die andere seite mal an.
     
  3. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Meine Ansicht: Die Lehrerin ist übergriffig geworden und das geht gar nicht.

    Die Heftigkeit meiner Reaktion darauf würde davon abhängen, ob das Kind absichtlich ein anderes gebrennesselt hat (fand mein Kleiner schon mal sehr witzig, obwohl er heult wie ein Schloßhund, wenn er unabsichtlich selbst ankommt :rolleyes:) und wie Kind sich ansonsten in der Klasse benimmt.
    Aber eigentlich ist es auch zu heftig, den Arm eines Schülers mit Brennesseln einzureiben, sogar wenn der die Krätzn der Klasse ist und der Lehrerin beim x-ten Vorfall an dem Tag der Kragen geplatzt ist...

    Vermutlich würde ich am Montag Morgen auf der Matte stehen, um relativ eindringlich zu fragen, was da vorgefallen ist.
     
  4. minnimaus

    VIP

    Ich auch.
     
  5. nenanova

    nenanova Teilnehmer/in

    Ich würde mir in jedem Fall zu aller erst ihre Version der Geschichte anhören u. bei der einleitenden Fragestellung jedenfalls sachlich u. rein bei den mir zugetragenen Fakten bleiben. Sie dann reden lassen u. mich dabei auf meine Atmung konzentrieren, weil emotional wäre ich in jedem Fall :eek:.

    Aber: egal, was sie eigentlich als Rechtfertigung von sich gibt, muss eines klar sein u. das würde ich auch so kommunizieren: DAS GEHT NICHT!

    Körperliche Bestrafung geht nicht!

    Rache üben geht nicht!

    Keine Möglichkeit der Wiedergutmachung und Versöhnung einräumen geht nicht!

    Sollte sich ein ähnlicher Vorfall wiederholen, siehst du dich gezwungen, bei der Direktion vorstellig zu werden und deren Meinung über diese Vorgangsweise zu erbitten.

    Ich find' die G'schicht ist ein Wahnsinn, ehrlich gesagt :eek:.
     
  6. ichbinichbinich

    ichbinichbinich Teilnehmer/in

    sollte sich der vorfall wiederholen würdest du zur direktorin gehen? :eek:

    sorry, aber wenn ein pädagoge mein kind körperlich "erzieht" steh ich auch beim ersten mal bei der direktorin
     
  7. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    das würde ich auch raten. aber: "einreiben" mit zwang und festhalten geht als pädagogische maßnahme natürlich überhaupt nicht. "mal selber spüren lassen" ohne zwang oder festhalten - falls das kind vorher andere aggressiv mit brennnesseln attackiert hat - könnte durchaus sinn machen. meine meinung.
     
  8. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Geht trotzdem nicht. Sicher, es gibt genug Mütter, die beissende Kleinstkinder beissen, damit "sie es spüren", aber erstens ist das eine zweifelhafte Methode und zweitens fällt das absolut nicht in den Kompetenzbereich einer Lehrerin.
     
  9. stella73

    stella73 Gast

    ich würd nicht mal bis montag warten, ich hätte umgehend versucht sie zu kontaktieren. absolutes no go. würd ich sowas machen, tät ich von der schule fliegen. hochkant. und ihre version von der geschichte: wie auch immer die aussieht, es wurde ja von deinem kind bestätigt, dass das einreiben mit der brennnessel durch die lehrerin GEGEN SEINEN WILLEN passiert, welche version kann da kommen um das einzurenken?? :confused:
     
  10. stella73

    stella73 Gast

    also ganz sicher nicht von einer lehrkraft. wirklich nicht. ihre möglichkeiten: die eltern kontaktieren, ein gespräch mit kind und eltern führen, sinnvolle konsequenzen ausmachen. jemanden "mal selber spüren lassen" wie dies und das ist darf sie schlichtweg nicht.
     
  11. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    naja, auf die gefahr hin mich auch in auch die nesseln zu setzen:D:

    zu einem kind auf ruhige weise zu sagen "du, brennnesseln tun weh. schau, magst du das mal selber spüren? (hier setze ich natürlich voraus dass das kind dann seinen arm selber hinhält und dass die lehrerin es NICHT zwingt, oben eh auch schon erwähnt). das tut weh, gell. tu das nicht mit anderen" find ich absolut nicht verwerflich.

    aber ich war wohl schon immer ein enfant terrible. kann mich noch an ein spuckendes kiga-kind erinnern, das alle erwachsenen in der runde der reihe nach angespuckt hat. alle haben es geschehen lassen und noch gute miene dazu gemacht. ich hab zum kind gesagt "du, wenn du mich jetzt anspuckst, dann spuck ich zurück. und ich bin größer als du und deswegen ist mein klachel auch größer als deiner. überleg dirs also gut."
    ich wurde übrigens als einzige nicht angespuckt. aber sehr sehr böse angeschaut von den eltern.
     
  12. Lacrima-gaudii

    Lacrima-gaudii Teilnehmer/in

    das steht der lehrerin einfach nicht zu, ist in meinen augen körperverletzung. gleiches mit gleichem vergelten ist tiefstes mittelalter
     
  13. nenanova

    nenanova Teilnehmer/in

    Wenn ich sicher weiß, was Sache war, dann vielleicht. Aber es muss dir schon klar sein, dass dann nur noch ein Wechsel der Klasse als Ausweg bleibt, weil nach so einem Eklat, der nach oben hin eskaliert wird, ist es kaum noch möglich, dass die Pädagogin mit dem Kind weiterhin unvoreingenommen zusammen arbeiten wird.

    Möchte man diese Schritte setzen u. die Folgen tragen, dann natürlich. Aber so schwarz-weiß ist es halt nie u. den ganzen Rattenschwanz muss man halt berücksichtigen.
     
  14. stella73

    stella73 Gast

    der sohn der freundin hats seiner mutter schockiert erzählt, damit ist wohl ausgeschlossen, dass die lehrerin ihn gefragt hat, ob sie es ihm auch zeigen soll. und mit verlaub, selbst dann. kinder kabbeln sich nun mal, das gehört dazu. wenn der bub de facto jemanden böswillig mit der brennnessel berührt hat, dann tuts auch ein klärendes gespräch mit allen beteiligten, da muss man nicht demonstrieren, wie weh das tut. wäre eine seltsame haltung für eine lehrerin. wenn ich jetzt an meinen schulalltag so denke, da müsste ich mehrmals täglich irgendein kind fragen, ob ich ihm zeigen soll, wie sich dieses und jenes anfühlt... ziemlich bescheuert fänd ich das.

    hätte das kind den arm hingehalten, damit die lehrerin ihm zeigen kann, wie weh das tut, fänd ich die situation nicht minder unpassend. wo ist dann der unterschied zur direkterer körperlicher gewalt? stünde es ihr dann auch zu, zu sagen, soll ich dir zeigen, wie weh es tut, wenn du dem xy mit einer vollen plastikflasche voll auf den kopf knallst? und es dann auch tut, wenn das kind den kopf herhält? oder gibts eine grenze, bis wohin demonstriert werden darf und wo schluss mit lustig ist? sorry fürs beispiel, hatte so einen fall heut morgen in der schule. es stimmt schon, so richtig bewusst ist kinder sicher nicht immer, wie weh etwas wirklich tut oder wie ungut etwas wirklich ist, aber in jedem fall ist es uns einfach nicht gestattet körperliche gewalt und dazu zähle ich einreiben mit einer brennnessel sehr wohl gegen schülerInnen anzuwenden. so nachvollziehbar kann die situation gar nicht sein.
     
  15. stella73

    stella73 Gast


    also ich tät mein kind so und so nicht in einer klasse haben wollen, in der die lehrerin solche maßnahmen setzt, offen gestanden. oder ist sie sonst so sympathisch und vertrauenswürdig? würde das gespräch mit ihr führen und danach aus dem bauch heraus entscheiden, wie ich weiterhandle. ich tät generell echt gern wissen, wie sie argumentiert und wie sich alles aus ihrer sicht zugetragen hat und wie sie sich verhält, wenn sie erfährt, dass es für das kind und offenbar auch zumindest ein anderes ziemlich schockierend war. davon ausgehend kann man dann beurteilen, ob ihr da einfach ein blöder fehler passiert ist - das kann ja durchaus sein, nobody is perfect, ist halt strange das ganze - oder ob das ihre generelle haltung ist.
     
  16. nenanova

    nenanova Teilnehmer/in

    Ich ja auch. Aber wie du schreibst, es sollte zumindest ein Gespräch statt finden u. die Konsequenzen einer Eskalation für alle Beteiligten (v.a. für's Kind) müssen einem klar sein.

    Mir tut der Kleine leid :(. Hätte sie ihn mal gefragt, warum er das gemacht hat..... muss eine schreckliche Erfahrung gewesen sein (auch für die Kinder, die das zu Hause erzählen). Lehrer sind doch so wichtige Bezugspersonen.
     
  17. hejoka

    VIP

    Zuerst würde ich ein Gespräch mit meinem Kind führen und ihm klar vermitteln, dass die Lehrerin übergriff gehandelt hat, dass sie das nicht darf und ich es mit ihr besprechen werde.

    Dann würde ich meinem Kind klar machen, dass jedes Kind das Recht hat, die Lehrkraft als Hilfe zu holen, wen ihm weh getan wird - Stichwort: der/die ist gleich zur Lehrerin gerannt

    Stichwort - "unabsichtlich"
    Darauf reagiere ich sehr gereizt und mein Kind hat deshalb schon sehr früh gelernt, dass es besser ist, wenn sie dazu steht, wenn sie etwas "angestellt" hat.
    Was nicht heisst, dass ich ihr nicht glaube, dass sie dem Kind nicht absichtlich so weh getan hat, wie das andere Kind es empfunden hat.

    Für das Gespräch mit der Lehrerin würde ich mir ein paar Fragen vorher überlegen:
    Angefangen von der Motivation bzw. was sie sich davon erwartet hat, bis hin, ob sie es auch im Nachhinein gerechtfertigt findet.

    Je nachdem wie die Lehrkraft darauf reagiert bzw. sich bis jetzt verhalten hat, würde ich mir die weiteren Schritte überlegen.
    War es ein einmaliger Ausrutscher und die Lehrkraft ist bereit ihr Fehlverhalten einzusehen und sich beim Kind zu entschuldigen, würde ich es dabei belassen.
    Ist sie uneinsichtig, würde ich ein Gedächnisprotokoll anfertigen, der Schuldirektion zu kommen lassen und einen Termin einfordern.

    Gruss
    Manuela
     
  18. nenanova

    nenanova Teilnehmer/in

    Interessant, wie jeder unterschiedlich auf bestimmte Formulierungen anspringt.

    "Unabsichtlich" habe ich zb. im Sinn von zufällig interpretiert. Also: Kind reißt Brennnessel aus (wie auch immer es das gemacht hat, ohne sich zu verletzen), trägt es in der Hand u. das andere Kind streift vorbei. Oder die Kinder rangeln u. schubsen sich im Spaß u. einer landet halt in den Brennesseln etc.

    Un-absichtlich heißt ja "ohne Absicht". Also warum soll ich mein Kind zu Geständnissen nötigen, wenn die Handlung nicht vorab geplant u. die Folgen nicht absehbar waren? :confused:

    Abgesehen davon, dass Kindern sowas passieren kann (einem Erwachsenen jedoch nicht passieren darf) u. es durch die Aktion der Lehrerin genug gestraft ist. Da würd' ich mir eine Grundsatzdiskussion à la "hättest du nicht angefangen, wäre es gar nicht so weit gekommen" tunlichst sparen.

    ....so unterschiedlich sehen wir das also schon........bin wirklich gespannt, wie die Lehrerin das erlebt hat!
     
  19. hejoka

    VIP

    Die vielen Fragezeichen der @TE lassen mich vermuten, dass das andere Kind nicht zufällig vorbei gekommen und von den Brennnessel gestreift wurde.

    Für eine Versöhnung ist es aber meiner Erfahrungen wichtig, dass Kinder auch dazu stehen, dass die Handlung absichtlich war, es aber eben die Folgen nicht bedacht hat und dass es ihr/ihm deshalb leid tut.
    Und ich finde schon, dass Volksschulkinder in der Lage sein sollten, dass zu unterscheiden.

    "hättest du nicht angefangen, wäre es gar nicht so weit gekommen" - liest du das aus meinen Zeilen raus?

    Gruss
    Manuela
     
  20. Tilia79

    Tilia79 Teilnehmer/in

    Da die Lehrerin nicht angerufen hat, um die Situation zu klären und sich zu entschuldigen, ist es ziemlich klar, dass sie nichts besonderes bei der Sache sieht... Eventuell würde ich ihr noch eine Chance geben und mir anhören, warum sie es gemacht hat. Aber wenn sie nicht bereit wäre sich beim Kind zu entschuldigen und auch mit der Klasse zu klären, dass so was nie wieder vorkommen wird - dann würde ich es sicher melden oder sonst sicherstellen, dass mein Kind mit der Person keinen Kontakt hat.
     

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