1. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Ich war in einer Kaugummifabrik - :D Klingt cooler als es ist - die Augen haben getränt, der Hals gekratzt...
     
  2. Liselotte

    Liselotte Gast

    Ich würde im Zusammenhang mit depressiv wirkenden Teenies den Begriff "Druck" gerne umformulieren in: liebevolle, nachhaltige, interessierte Zugewandtheit und Präsenz. Erwartungshaltungen sind mE kein Problem solange sie nicht in Abwertung, Liebesentzug und ähnlichen Scheiß münden, wenn sie nicht erfüllt werden. Jeder Mensch hat das Recht zu Scheitern und trotzdem geliebt zu werden.
    Gerade für depressive Menschen finde ich es wichtig, dass man in BEZIEHUNG bleibt mit ihnen und das beinhaltet auch das Einfordern einer gewissen Beteilungen und das Zuweisen von Aufgaben weil jede funktionierende Beziehung erfordert eine gewisse Ausgewogenheit von Geben und Nehmen (die natürlich immer wieder mal in die eine oder andere Richtung kippen kann)

    Ich habe von Userinnen wir DG und Inkale, den Eindruck das sie genau diesen Spagat mit ihren Kids sehr gut hinbekommen. Ich, mit einer Tochter gesegnet, bei der ebenfalls der Schlendrian der beste Freund ist, lese deswegen deren Beiträge sehr genau und würde es der TE auch raten.
    Nicht zuletzt auch deswegen, weil ich das in dem Alter als ebenfalls depressiver Teenie gut gebrauchen hätte können.

    Außerdem möchte ich zum Thema Depression noch ergänzen, dass auch hier die Ausprägungen sehr unterschiedlich sind und nicht jede Depression automatisch gleich handlungsunfähig macht.
     
  3. ich glaub ich hol mir energie aus cholerischen ausbrüchen :D

    bei mir kommen dahingehend beide kinder nach mir - manchmal tut mir mein mann richtig leid, wenns bei uns daheim so richtig zur sache geht :eek:

    bei uns ist nicht nur streit laut, sondern auch diskussionen, bzw auch geselliges zusammensitzen - irgendwie, ja, keine ahnung, sind wir halt so :D

    ja, klar wissen wir schon "mehr" als andere, aber wir mussten auch durch und haben logischerweise auch keine patentlösungen bei der hand und jeder muss seinen/ihren weg finden und vor allem dahinterstehen
     
  4. inkale

    inkale Gast

    :), Perfekt auf den Punkt gebracht.

    Das hat uns immer durch unsere Konflikte sehr gut durchgetragen und war immer wieder Basis um neu darauf aufbauen zu können.

    Je älter sie werden, umso leichter wird auch die Argumentation.
    Weil es nicht mehr unsere Erwartungshaltung ist sondern die ihre ;). Kleinkind hat in den letzten Wochen z.B. immer wieder (nicht ernst zunehmend) damit "gedroht" es einer ehemaligen Schulkollegin gleichzumachen und schwanger werden zu können. (In Situationen, wenn sie für Prüfungen lernen sollte und eigentlich nicht wollte und Möglichkeiten gesucht hat sich dem entziehen zu können. Oder einfach zu testen, wie wir wohl reagieren).
    Nun, ich habe ihr ganz freundlich deutlich gemacht, dass sie mich mit dieser Ankündigung nicht schocken kann. Ihr Leben, ihre Verantwortung. Wenn sie sich ihr Leben jetzt schon so gestalten möchte, dann ist das ihr Lebensentwurf und nicht unserer. Wir haben diesen Teil für uns schon hinter uns und uns ist wichtig, dass sie mit ihrem Lebensentwurf zufrieden ist. Wir können sie dabei unterstützen die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sie ihren Entwurf umsetzen kann aber den Weg muss sie selber gehen. Wenn der Weg eine frühe Schwangerschaft ist, dann wird mich das nicht vor Freude vom Hocker reißen aber wir werden sicherlich nicht in eine Schockstarre verfallen und sie trotzdem noch genauso gerne haben. Aber die Verantwortung mit Kind und so, wäre dann natürlich die ihre :D.

    Diese Distanzierung funktioniert recht gut. Also das klar machen, dass sie etwas nicht für uns sondern für sich tut. Und das verstehen sie mit zunehmenden Alter auch recht gut. Und obiges Beispiel ist ohnehin kein ernstzunehmendes Thema das sie bewusst herbeiführen würde, weil ihre eigene Erwartungshaltung ganz anders aussieht.
     
  5. ich bin jetzt gedanklich in meine kindheit zurückgereist und ich war ein toughes kind

    meine mutter war nie sonderlich beschützend und behütend und hat mich steien selber aus dem weg räumen lassen, die hat auch nie bei streitereien mit anderen kindern, oder problemen in der schule eingegriffen, bzw wenn, dann wars auf seiten der anderen

    mein papa war immer für mich da, aber irgendwie kam ich selten zu ihm

    ich hab früh gelernt, ich zu sein

    ich bin in einem hochhaus aufgewachsen, 4 häuser zu je 8 stockwerken, es gab deutlich mehr burschen und viele 1,2,3 jahre älter als ich - aber ich wollte dazugehören und hab mir meinen platz geschaffen

    meine mutter ist das lebende klischee von "ich will gefallen" und "ich will im mittelpunkt stehen", ich bin, warum auch immer, wahrscheinlich genetisch bedingt, da ichs ja immer schon war, das komplette gegenteil

    ich würde nie einen runden geburtstag so mit pomp und glorie feiern, mich mit reden huldigen lassen etc - dann lieber gemütlich zusammensitzen in jeans und shirts, grillen, bier aus der flasche, laute musik und bitte keine reden :eek:

    ich war seit ich denken kann ein "leb damit, wie ich bin, oder schleich di" mensch, in den jahren, als die kinder kleiner waren, ging das leider nicht, aber je älter sie werden, umso mehr werde ich wieder genau so

    für mich zählt freundschaft, loyalität, offenheit, ehrlichkeit und vertrauen mehr als "ich geh zum friseur und kauf mir ein neues kleid weil ich irgendwo eingeladen bin", oder auch "was wird xyz davon halten/darüber denken" etc

    und ich hab einen mann geheiratet, der genauso ist und genau das haben wir den kindern mitgegeben, weil die sind, wenn ich sie jetzt so reflektiere, ganz genau so, vor allem die große

    und weil ichs immer schon gewohnt war, irgendwie mich selbst zu kümmern, hab ich scheinbar genau das meinen kindern weitergegeben/vermittelt - allerdings mit dem bonus, dass ICH immer für sie da bin, sie jederzeit mit allem kommen können und ich ihnen immer helfen werde - ebenso, wie ich ihnen, gefragt und ungefragt auch meine meinung sage (normaler tonfall, respektvoll, nicht fordernd bzw bestimmend, aber dennoch sag ich meine meinung)

    meine mutter hätte mir nie jause nachgebracht, oder ein vergessenes heft, obwohl meine schulen keine 10 minuten von zu hause entfernt waren und meine mutter teilweise daheim war, bzw im gleichen gebäude gearbeitet hat und jederzeit kurz weg hätte können - aber, es war meine aufgabe und ich musste mich um meine sachen kümmern, fand ich auch nie wirklich tragisch, so viel wars ja auch nicht, worum ich mich kümmern musste

    ich hab auch nie irgendwelche (erziehungs)ratgeber gelesen, weil meine vergangenheit und meine (wunsch)vorstellungen mir ratgeber genug waren, zumal jedes kind anders ist, das seh ich an meinen beiden, aber dieser montessori (glaub ich) grundsatz "hilf mir, es selbst zu tun" ist wirklich richtig gut und sinnvoll

    im gegensatz zu "liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene" - das ist mein absoluter anti spruch, weils ab einem gewissen alter, wenn kinder bewusst und mit absicht was machen, was nicht in ordnung ist, für mich nicht praktizierbar ist, dass ich sie genau dann am meisten liebe :eek:

    ich liebe sie, sie sind mein leben, sie sind das beste, was ich in meinem leben zustandegebracht habe und ich bin unendlich stolz auf sie, aber wenns mist bauen, schrei ich sie an, sag ihnen, dass sie mist gebaut haben, mag sie in dem moment nicht und bin enttäuscht, böse, wütend, zornig etc

    was nichts daran ändert, dass ich sie dennoch unendlich liebe ;)
     
  6. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Ich hab mir das Geld für den Auszug von zuhause an der Kasse beim Schlecker verdient. Das war auch sehr motivierend fürs Abitur bzw. für die spätere Berufsausbildung.
     
  7. Elsli

    VIP

    Es geht "NUR" um die mündlichen Prüfungen.

    Bei der jüngeren Tochter war es Mobbing, das hat nichts mit Überforderung zu tun.
    Und nein, ich werde sie jetzt sicher nicht schon wieder in eine NMS wechseln lassen, wenn sie sich jetzt wohlfühlt.
    Die große will keine Lehre machen, dass steht fest.
     
  8. Elsli

    VIP

    Und du denkst, dass alles tun wir nicht? :rolleyes:
    Wir haben das Referat geprobt und sie hat es gekonnt. Das Problem ist ein anders.
    Jetzt haben wir übrigens die Formeln für die Mathe-SA durchgekaut. :cool:
     
  9. Elsli

    VIP

    Nein, sie weiß noch nicht was sie werden will.
    Sie interessiert sich für Psychologie und hat das jetzt auch mal als Wahlpflichtfach ausgewählt.
     
  10. Elsli

    VIP

    Ja, das ist sie.
    Ich verstehe aber nicht, was das eine mit dem anderen zu tun haben soll? :confused:
     

  11. sorry, ich will echt nicht nachbohren, aber was ist dann? wenn sie noch ein paar stunden nachgeschlafen hat?

    ist sie dann soweit fit, dass pc/handy/fernsehen gehen, bzw ein komplettes essen?

    oder hat sie dafür, wie pippi es geschildert hat, auch null energie und liegt quasi nur im bett herum und ist leidend (wobei ich leidend jetzt wirklich als leidend meine und nicht als "leidend")

    ich will jetzt auch nicht am L17 herumreiten, aber ich nehm an, du wirst mit deiner tochter darüber geredet haben, oder?

    und wie steht sie dazu?

    will sie ihn machen?
     
  12. Elsli

    VIP

    Sie schläft nicht, zumindest nicht immer, sie liegt im Bett.
    Mal mit Handy, mal ohne. Essen kommt sie schon, geht dann aber wieder.

    Nein, ich habe mit ihr nicht über den L17 gesprochen.
     
  13. Elsli

    VIP

    Wiel hier immer wieder von Depression Ja/Nein geschrieben wird.
    Meine Jüngere ist zwar nicht das Thema, aber bei ihr hat der Jugendpsychiater eine leicht Depression festgestellt, die er aber (noch) nicht medikamentös behandeln will.

    Weiters frage ich mich, warum sind Psychiater, Psychologen, Psychotherapeuten so voll, dass man nur schwer einen Termin bekommt oder nur nach wochenlanger Wartezeit?
    So, wie hier viele schreiben, sollten die ja kaum gebraucht werden.
     
  14. lisa11

    VIP

    Weil viele Eltern vor lauter Panik, dass sie etwas falsch machen könnten, nicht mehr erziehen können/wollen. Die Konsequenzen müssen dann die Kinder ausbaden. Und mit erziehen mein ich nicht, dass absolute Strenge und Härte von den Eltern praktiziert werden soll, sondern, dass Eltern klare und nachvollziehbare Vorgaben geben, an denen sich die Kinder orientieren können.

    Und weil aus vielen ganz normalen Verhaltensmustern gerne mal was pathologisches gemacht wird.
     
  15. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Der Bedarf IST ENORM.... und es gibt verdammt wenige... haben sie auch erst vor einigen Wochen im TV schon erwähnt, und dass die Wartezeiten viel zu lange sind etc.

    (Natürlich auch das, was lisa geschrieben hat - dass alles auch mal vorschnell zum "Psychoproblem" erklärt wird, und jene, die vielleicht ganz dringend wirklich Bedarf haben, kommen dann leider oft nicht zum Zug...)

    lg Asterix
     
  16. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du anderen nicht die Worte im Mund umdrehst?

    Bei uns ist das relativ schnell gegangen, ich habe mit wesentlich längeren Wartezeiten gerechnet. Mit der Überweisung vom Kinderarzt innerhalb von 2 oder 3 Wochen Ersttermin beim Psychiatet. Ohne Überweisung vom KA hätten wir gar keinen Termin bekommen.
    2 oder 3 Gespräche, im Abstand von ca. 2 Wochen, dann die Diagnostik. Da gab es ganz schnell einen Termin, haben wir privat bezahlt. Diagnostikgespräch und Empfehlung zur Therapie. Da haben wir, ich glaube nach rund 4 Wochen den ersten Termin.

    Hast du Psychiater und Therapeuten direkt kontaktiert oder mit Überweisung vom Kinderarzt?
     
    Heliamphora, 23. Mai 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 23. Mai 2017
  17. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Hat sie denn Hobbies? Wie oft und wie lange ist sie im Schnitt an der frischen Luft? Treibt sie Sport?
     

  18. ich glaub die werden immer mehr gebraucht, weils mittlerweilen kein stigma mehr ist, hilfe zu suchen und hilfe anzunehmen

    und ja, ganz ehrlich, ein bissl gschäftemacherei ist auch dabei glaub ich - aber das ist jetzt nicht thema

    meine große hat psychologie als studium ins auge gefasst, allerdings ist da ein wahnsinniger andrang (lt ihren angaben), die hörsääle (schreibt man das echt mit doppel "ä"?) hemmungslos überfüllt, trotz aufnahmsprüfung und mittlerweilen total überlaufen - das war zumindest ihre argumentation

    nicht, dass es bei informatik (was sie macht) viel anders, wäre, aber ja.....

    meine hatte übrigens psychologie auch als wahlpflichtfach, ich weiß jetzt allerdings nimmer in welcher klasse, bzw in welchen klassen, ich glaub das war auch erst ab der 6. oder so
     
  19. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    nää. eines reicht.;)
     
  20. Dinimama

    VIP

    die gründe sind vielfältig.
    zum einen ist es heutzutage nicht mehr so ein "no go" wie früher, wenn man in diesem bereich hilfe sucht.

    zum anderen ist unser leben, auch das der kinder, komplexer geworden. es gibt viel mehr möglichkeiten, was nicht immer nur gut ist. man muss sich ständig entscheiden, und zwar nicht nur FÜR etwas, sondern gleichzeitig auch immer GEGEN etwas anderes, das vielleicht auch gar nicht so schlecht ist.
    alles soll möglichst optimiert und zielorientiert laufen, man könnte sich mit der falschen entscheidung ja die zukunft verbauen. man darf nur ja keine fehler machen, macht man sie doch, was nur menschlich ist, dann stehen viele nicht mehr dazu, wollen keine verantwortung übernehmen.
    unsere umgebung ist stark im umbruch, das verunsichert zusätzlich, auch viele erwachsene kommen damit schon nicht gut zurecht, für unsicher jugendliche ist das oft noch um ein eck schwieriger.

    diese zuversicht der jugend, dieses "wird schon gutgehen!" erlebe ich im gegensatz zu früher heute oft gar nicht mehr, statt dessen ist da oft eine diffuse angst, die eher lämt als vorantreibt.

    das passt da gut dazu.
    es gibt keinen allgemeingültigen ansatz mehr was erziehung betrifft, es gibt wenig vorbilder.
    so, wie es unsere eltern und großeltern gemacht haben wollen viele von uns es nicht mehr machen, eine wirklich erprobte alternative gibt es aber auch nicht, vieles passiert durch try and error.
    auch die eltern sind oft verunsichert, das macht konsequent sein nicht immer einfacher.
     

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