1. Meine 7-Jährige besucht die zweite KLasse. Letztes Jahr ist sie immer gern gegangen, grundsätzlich auch heuer gern. Trotzdem klagt sie derzeit häufig über Bauchschmerzen bzw. Kopfschmerzen. 2x musste ich sie bereits abholen seit Schulbeginn, wobei es ihr im Anschluss daheim gut ging :(

    Die Lehrerin, mit der ich bereits 1x geredet habe, meinte, es ging ihr wirklich nicht gut. Ja das glaub ich auch, wobei es bestimmt keine körperlichen Ursachen hat (Bauchultraschall hat sie schon hinter sich).

    In der Klasse hat sich grundsätzlich nichts verändert, sie mag ihre Lehrerin, kommt mit den Kindern ganz gut klar und ist ein angepasstes Kind.

    Heute konnte sie auch erstmals verbalisieren, dass sie Bauchschmerzen bekommt, wenn ihr fad ist, sie etwas nicht interessiert, wenn sie ängstlich ist usw.

    Wir vermitteln ihr, dass man auch Dinge gibt, die man tun muss, auch wenn sie einem keinen Spaß machen. Man hat ja dann auch Erfolgserlebnisse.

    Was könnt ihr mir für Tipps geben? Ich versuche, ihr derzeit mehr Kuscheleinheiten und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Doch inwiefern sind solche Phasen möglicherweise normal? Sie durchlaufen ja ständig neue Phasen...

    Mich stresst es halt, dass ich täglich aufs Neue mit einem Anruf rechnen könnte :cool:
     
  2. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Das kann alles und gar nichts sein. Du kannst natürlich zig Sachen austesten lassen, schauen obs eine Lebensmittelunverträglichkeit ist und einen Kinderpsychologen zu Rate ziehen.

    Wir haben das hinter uns und mussten einfach akzeptieren, daß bei unserer Tochter Dinge ihr "auf den Magen schlagen". Wenn ihr euch sicher seid, daß es nichts organisches ist, dann hilft wirklich nur reden, reden, reden. Mit Kind UND mit den Lehrern.

    Ansonsten, ich hör das immer wieder, daß die 2. Klasse anstrengend ist. Bei vielen verändert sich da einiges in emotionaler und körperlicher Hinsicht. Schau einfach mal darauf und schaff deiner Tochter Freiräume, wo sie auch mal durchatmen kann.
     
  3. Chipmunk

    VIP

    Die Symptome erinnern mich sehr stark an die meines Sohnes
    Ohne dir Angst machen zu wollen, solltes du versuchen mit ihr zu reden oder dir Hilfe holen.

    Wir haben erst jetzt mit 15 herausgefunden, dass er eine Asperperger Spectrum Störung hat hat (eine Autismus Form) und ihn daher jede Form von Veränderung und Stress körperliche Störung verursacht bis hiin zu Panikattacken. Leider konnte er mit uns nie reden (ganz "normal" lt Psychologe)

    Aber nicht immer ist es gleich ASS oder ähnliches. Versuche viel mit ihr zu reden, was sie beschäftigt, stört, etc. Vielleicht könnt ihr es auf diese Art herausfinden und beseitigen

    Ich wünsche dir alles Gute
     
  4. Also Autismus-Spektrum kann ich ausschließen...
    Ich glaube, sie ist einfach in einer sehr sensiblen Phase: Sie kommt auch in der Nacht zu uns kuscheln, was sonst so gut wie nie vorkommt.
    Ich nehm es jetzt einfach mal wie es ist und führe viele Gespräche mit ihr.
    Wird schon wieder werden.
     
  5. Apfelsaft

    Apfelsaft Teilnehmer/in

    Das ist tatsächlich bei vielen Kindern in diesem Alter so und muss nicht gleich eine Entwicklungsverzögerung/-störung etc. sein, also keine Panik ;).

    Druck rausnehmen, egal welchen, das hilft enorm. Sei es jetzt der morgendliche Stress (bis zur Zeitumstellung ist es nicht mehr lange, vielleicht 10min früher aufstehen und ihr mehr Zeit lassen zum fertig machen - ich weiß, der Vorschlag ist brutal :eek::D).

    Überall dort, wo sie momentan "nicht will" oder "nicht so will", also dort, wo sie plötzlich mehr Motivation braucht als sonst und du schon merkst, dass bei dir der Hut gleich hoch geht. Das sind genau die Momente, die sie gerade überfordern.

    Und sonst würde ich auch kein großes Thema draus machen. Du sagst es selbst, Schule ist Pflicht, auch wenn's mal unlustig ist. Aber Verständnis zeigen, ist kein Fehler. Auch fade Tage gehen vorbei und an jedem faden Schultag ist trotzdem immer noch auch was Nettes passiert, dass sie sonst versäumt hätte.
     
  6. Solanum

    VIP

    könnt ihr vielleicht ausmachen, wann du sie abholst und wann nicht?

    ich habe meine kinder erst einmal nach einer verletzung abgeholt. wegen kopfschmerzen und bauchschmerzen würde ich das vermutlich nicht machen. a würde ich mit der l versuchen zu vereinbaren, dass sich das kind ausrasten dar und abgewartet wird.
     
  7. Das tu ich Moment sowieso, generell ist sie derzeit extrem schwierig. Kann schwer mit ihren Gefühlen umgehen, weint schnell und lässt sich von allem aus der Bahn werfen, will kuscheln, hat gleichzeitig einen so einen argen Ton zur jüngeren Schwester, mit der sie sonst ein Herz und eine Seele ist. Fast ein bissl wie in der Pubertät:(

    Das haben wir jetzt ganz genau besprochen. Die Lehrerin meinte allerdings (nachdem ich mit ihr gesprochen habe), dass sie immer nach einer gewissen Zeit die Eltern anrufen wird (sprich wenn meine Tochter hartnäckig genug bleibt, hat sie bald den Dreh heraus :eek:), einfach weil sie rechtlich kein Risiko eingehen will :boes:

    Ja ist derzeit ein bisschen unlustig alles, wobei ich bis jetzt sehr verwöhnt war von meinen Töchtern...
     
  8. Solanum

    VIP


    nur weil sie dich anruft musst du ja nicht gleich kommen - dann ist sie rechtlich abgesichert und ihr führt kein verhaltensmuster ein? könnt ihr das beim nächsten anruf eventuell versuchen?

    ich oute mich jetzt als superrabenmutter: ein kiga meines sohnes hat mich wegen wirklich allem angerufen - ua auch wegen weichem stuhlgang, der für ihn normal war. ich habe ihnen dann nach dem 3. mal abholen eines gesunden kindes gesagt, dass ich nur mehr abholen komme, wenn mich ihre schilderung besorgt macht.
    bei kopfweh würde ich der l für die info danken und sie bitten, das kind rasten zu lassen bis es nach der schule nach hause fährt.
     
  9. samakaste

    VIP

    Einer 7jährigen würd ich schon zutrauen, dass sie Gespräche über das Thema führen kann.
    Vertraute Atmosphäre schaffen und eigene Besorgnis schildern, nachfragen und vielleicht findet sich ein Anhaltspunkt.
    Natürlich würd ich das Körperliche abklären lassen: sprich mit dem Kinderarzt, überleg Essensgewohnheiten, vielleicht machst du dir die Mühe und führst ein "Bauchwehtagebuch", in dem du die Tage mit Bauchweh markierst und auch das Essen bzw Stressmomente dazuschreibst. Eventuell erkennt man dann ein Muster.

    Du schreibst von erhöhtem Kuschelbedürfnis und "fast pubertären" Anwandlungen.
    Es muss ja nicht gleich eine Lebensmittelintoleranz oder eine Erkrankung dahinter liegen.
    Meine Große hat mir in dem Alter von Streitereien mit Freundinnen auch nicht am gleichen Tag erzählt - vielleicht ist doch das Soziale der Grund? Du hast den Eindruck, sie fühlt sich wohl, warum? Trifft sie sich auch am NM mit Schulfreundinnen, hat sie einen ausgleichenden außerschulischen Freundeskreis, falls id Schule mal Diskussionen sind? Meinst du, sie erzählt immer alles Belastende zeitnah?

    Das mit dem Bauchweh ist halt der Klassiker in der psychosomatischen Auswirkung: das schlägt mir auf den Magen, ich hab ein schlechtes Gfühl im Bauch... kennst sicher eh auch.

    Schaff regelmäßige Situationen "zum Reden" in gemütlicher Atmosphäre (falls das nicht eh schon habts), dann hat sie immer die Sicherheit, dass sie alles erzählen kann. Auch ohne "Tipps" hilft schon allein das und entlastet.
    Bei den 7jährigen gehts manchmal rund und die können echt fies sein. Wenn sie sensibel ist und auf Beleidigungen oder Sprüche stark reagiert, könnt das allein schon der Grund fürs Bauchweh sein.
    Ich weiß, dass bei den Burschen immer alles körperlich ausgetragen wird und die Mädls eher verbal austeilen.
    Meiner Tochter hat damals geholfen, dass ich ihr Beispiele gegeben hab, wie man reagieren könnte... sie hat sich dann rausgepickt, was zu ihr gepasst hat und angefangen, sich zu wehren. Konkret wurde sie damals gehänselt, weil sie zu dünn war - von einer der besten Freundinnen, die ihr Zwilling hätte sein können ;)... also nicht alles ist für Erwachsene sehr nachvollziehbar, für die Kids kanns aber ein "großes" Problem sein, das sie nicht so einfach abschütteln können.

    Bevor ich das Mädl "nicht abhole", würd ich Zeit investieren ins Reden, Stützen, Stärken und mit dem Kind klären, woher das Bauchweh kommt. Ich würd sie auch in die medizin. Diagnostik einbeziehen: "Ich bin besorgt und will das abklären. Wenn kein Befund rauskommt, heißt das nicht, dass ich dir das Bauchweh nicht glaube, das heißt dann aber, dass wir einen anderen Weg zur Lösung suchen. Wir schaffen das gemeinsam, ich bin für dich da." Es muss aber klar sein, dass du nur unterstützt und es um sie und ihre Lösungsstrategie geht...
    Du beschreibst sie ja als ziemlich wiff und so versteht sie auch schnell, dass die Vermeidungsstrategie "Mama holt mich aus der Situation raus" nicht funktioniert und sie sich mit deiner Hilfe "dem Problem" stellen kann.
     
  10. Chania

    PLUS + VIP

    Ich habe selbst ein Bauchweh-Kind und wir haben deswegen auch schon mal mit ihr eine Therapie gemacht.

    1) meine Tochter litt/leidet seit Baby-Alter unter Verstopfung. Wie sieht es bei Deiner Tochter aus?
    2) meine Tochter ist recht ehrgeizig und sie setzt sich selbst unter Druck
    3) meine Tochter ist schnell gelangweilt und dann auch frustriert
    4) meinte Tochter hat - bedingt durch ihre Obstipations-Geschichte - immer viel Aufmerksamkeit bekommen, wenn sie Bauchweh hatte. Leider hat sich da eine Eigendynamik entwickelt. Sie hatte Druck/Stress/Langeweile/Frust und hat anstatt dass sie mir erzählt hätte, was wirklich los ist, mit Bauchweh reagiert, weil sie wusste, sie bekommt dann Aufmerksamkeit. Einfach falsch abgespeichertes Verhalten. Mit einer Therapie hat sie gelernt, andere Möglichkeiten zu finden, sich auszudrücken (durch Malen, Singen, Schreiben z.B.).

    Übrigens war das im Alter von 7-10 am Schlimmsten. Wir hatten sogar mal den Wochenend-Arzt da und wir waren im Urlaub mal mitten in der Nacht im Krankenhaus. Google mal unter Nabelkolik.

    Mittlerweile ist sie 13, hat diese Symptome nicht mehr. Wenn sie Bauchweh hat, dann wirklich. Also, sie bekommt dann Durchfall oder hat zu viel gegessen. Interessanterweise bekommt sie auch Koliken, wenn sie argen Hunger hat.

    lg
    Chania
     
  11. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Mein Sohn hatte das beim Übertritt ins Gymnasium... wir haben es mit einer sehr einfühlsamen Kinesiologin geschafft (die Chemie hat gepasst, er war nur 1x lange dort, sie haben ganz alleine "gearbeitet" und sie hat ihn sehr bestärkt, wir waren selbst überrascht, wie positiv sichdieser Besuch dort ausgewirkt hat). Und eine Freundin von mir hat ihm eine CD bespielt mit Affirmationen zu sich selbst "nur Mut kleiner Löwe", das hat er sich jeden Tag im Bett angehört.
    Nebenbei viele Kuscheleinheiten.

    Ich bin, als ich recht schnell gewusst habe, dass es psychosomatisch ist, sehr konsequent gewesen - fast immer. Es war aber eine sehr fordernde Zeit... einige Monate.
    Er hatte einfach Angst zu Versagen, Angst, alleine heimzufahren etc. (alles unbegründet, Mitschüler und Lehrer waren glücklicherweise sehr angenehm, der Klvst war informiert.)

    Mit den oben genannten Methoden haben wir es aber gsd geschafft, das hinzubekommen.

    Alles Gute für die herausfordernde Zeit

    lg Asterix
     
  12. LauraVienna

    LauraVienna Teilnehmer/in

    Hallo,

    ich habe Erfahrung damit. Meine Tochter musst öfter sich übergeben vor Aufregung. Natürlich waren wir bei sämtlichen Ärzten und alles negativ. Unter anderem bei 2 verschieden Psychologinen und eine kann ich dir empfehlen. Wir haben aber nie Therapie gemacht sondern Gespräch mit der Psychologin hat mir eigentlich Augen aufgemacht. Bitte um PN

    Ich habe es geschafft damit ich mehr meine Tochter gefragt habe was sie eigentlich möchte, sie öfter entscheiden lassen und vor allem habe ich gefördert das sie ihre Gefühle zum Ausdruck bringt. Wenn sie traurig war, habe sie getröstet und habe ich ihr Recht gegeben das sie traurig war. Wenn sie wütend war habe ich sie wütend gelassen und verstanden...
    Und gegen Kummer und Sorgen haben wir einen Sorgenfresser besorgt und der zweite kleine ist immer mit in der Schule. Klingt sehr einfach, aber das ist auch.
    Die Sache ist das Kinder können ihre Gefühle oft nicht ausdrücken, über Sorgen reden und da können wir helfen. Und es funktioniert :)


    Liebe Grüße
     

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