1. Cleo26

    Cleo26 Teilnehmer/in

    wenn mein jüngster sohn (2. klasse) hausaufgaben bekommt, dann individuell und innerhalb einer woche zu erledigen. die kinder sollen lernen sich dinge selbst einzuteilen. abgesehen davon, hat jedes kind vielleicht noch andere beschäftigungen als die schule (z.b. sportart, musikinstrument etc.), und ist nicht immer in der lage hausübungen von einem tag auf den anderen zu machen.

    hausübungen, vor allem kollektive (wie es in den meisten schulen ist) sind meiner meinung nach sowieso stark überbewertet und haben nur einen geringen bis gar keinen lerneffekt.

    eine hausübung über das wochenende (fr-mo) ist, soviel ich weiß, gar nicht regelkonform. außerdem dürfen kinder ja auch ein freies wochenende haben, welches zumeist als erholung genützt werden sollte.
     
  2. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    mmn geht es da auch nicht ums lernen sondern üben.
    die meisten kinder in der klasse meines Juniors konnten nicht lesen und schreiben.
    da sind die Buchstaben und zahlen noch eine Herausforderung (also das schreiben und "malen" selbiger).
    und nachdem die Übung den meister macht:cool: üben sie das jetzt noch ....
     
  3. Cleo26

    Cleo26 Teilnehmer/in

    nun ja, zum üben sollte die "schulübung" für ein normal begabtes kind an und für sich ausreichen, vor allem in der volksschule (das lesen nehme ich hierbei aus, da es für mich selbstverständlich ist, dass zu hause gelesen wird).
    die frage die sich aber dann immer noch stellt ist diese, ob die kinder, welche schon gut lesen und schreiben können auch diese aufgaben machen müssen? wäre ja nicht gerade förderlich, um nicht zu sagen sinnlos.
     
  4. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    ich kann nur für meinen Junior sprechen (und er ist mein erstes Schulkind)
    in seiner klasse konnten zu beginn 2kids lesen und schreiben
    der rest konnte max. den eigenen namen schreiben und erkennen und einzelne Buchstaben
    nachdem es "nur" 20kids in der klasse sind, kann die Lehrerin da gut einteilen, wer was wann macht.
    die beiden lesenden bekommen momentan andere aufgaben und während der stunde müssen sie halt einen teil mitmachen und dann dürfen sie etwas anderes machen (hat Lehrerin am ersten Elternabend erzählt).

    von den 20 Kids konnten aber ~4 fast nichts...also nichtmal wirklich den namen schreiben.
    auch auf die muss eingegangen werden und wie ich finde macht die Lehrerin das sehr gut.

    wie gesagt, die Kids motzen noch nicht zu sehr :cool: (ich bin ev, ich habe mittlerw. mit fast allen Eltern mal gesprochen) und das tempo momentan scheint auch zu passen

    und mein Junior ist grobmotorisch sehr gut unterwegs, feinmotorisch eigentlich auch aber schreiben an und für sich stellt auch für ihn noch eine Herausforderung dar (er ist kein Künstler an sich und die schwünge sind eben noch eher ... mau).
    und er ist so motiviert, dass er es noch meist ohne raunzen sehr zügig erledigt und freut sich immer extrem wenn die Lehrerin ihn dafür lobt:love:
     
  5. fst

    fst Gast

    Also bei meinen beiden bisherigen Schul-Kindern gab es immer unterschiedliche Aufgaben fuer unterschiedliche Kinder. Lesen waren immer diese Oxfordlesebaum Buecher. Die Kinder die noch nicht lesen konnten bekamen Stufe 0, ohne Wöerter - einfach das Buch anhand die Bilder erklaeren, dann langsam steigern auf kleine Saetze durch Stufen 1, 1+ etc. Oder schnell mal auf Stufe 2/3 rueber springen wenn das Kind ploetzlich doch konnte. Und andere Kinder die schon fluessig lesen konnten (gab es immer) begannen halt entsprechend bei Stufe 4/5/6 und machten dort weiter. Wenn das individuelle Kind bereit ist fuer die naechste Stufe bekommt es diese, egal wo die andere Kinder sind.

    Ich faende es auch absolut sinnlos ein lesendes Kind mit "Mimi ist im [Bild von einem Schuh]" zu konfrontieren.

    Schreib-Hausaufgaben hingen oft mit den Schulaufgaben zusammen. Wer alles schon in der Schule (HT Schule) fertig hatte und womoeglich einige Zusatzaufgaben (das war auch immer verfuegbar) musste zuhause in Dt und Eng oft gar nichts machen. Es waren aber auch bisher nie irgendwelche grosse Sachen fertig zu machen - obwohl eins meiner Kinder sicher nicht nur zuegig arbeitet oder schon alles kann. Mathe war schon oft als Aufgabe, aber immer in sehr humanen Mengen. Das finde ich schon okay, weil ja auch Malreihen etc befestigt werden.

    Mein Sohn hat dementsprechend oefter Hausaufgabe als meine Tochter, aber auch immer im sehr gut machbaren Rahmen (und das obwohl er eigentlich nur kicken will und von Lesen/Schreiben nicht viel haelt).
     
  6. Danny

    Danny vicious

    woah das hat mich immer tierisch genervt in der ersten Klasse... Ich konnte da schon flüssig lesen und war immer sehr frustriert darüber, dass wir nur so "doofe" Sätze als Lesehausübung hatten :(
     
  7. Eeyore

    VIP

    da bin ich so froh, dass sie bei meiner Tochter differenziert unterrichten - während die anderen Kids Schwungübungen machen kriegt sie Blätter mit anderen Aufgaben (die lesen beinhalten).
     
  8. Laura82

    Laura82 Teilnehmer/in

    Prinzipiell halte ich es sehr wohl für sinnvoll, dass Kinder gerade zu Beginn der Schule regelmäßig Hausübungen kriegen und es ist wohl nicht normal, dass Kinder vor der Schule schon lesen können. Bis auf ganz wenige Außnahmen stecken da meist zu übereifrige Eltern dahinter die meinen ihre Kinder müssen besser sein als alle anderen.

    Zahlen und Buchstaben schreiben zu üben ist wichtig denn nur durchs Üben wird die Feinmotorik geschult. Mein Sohn ist feinmotorisch total schwach - tut sich beim Lesen dafür sehr leicht und merkt sich ein Gedicht nach 2 mal vorlesen. Ich finde es gut und wichtig, dass er täglich Hausübung bekommt auch am Freitag. Die wird dann auch gleich am Freitag erledigt und dann hat er das restliche Wochenende frei. Von mir aus lieber mehr HÜ als zu wenig.
     
  9. fst

    fst Gast

    Meiner Wahrnehmung nach ist es sehr unterschiedlich, ob in einer 1. Klasse viele Kinder schon lesen koennen oder nicht. Manchmal sind es recht viele, gerade bei uns in vbs kann es sein, dass 6 Jaehrige schon 1-2 Jahre Schulerfahrung im Ausland hinter sich haben und deswegen schon lesen und schreiben koennen, bzw vielleicht wirkt es sich auch aus wenn die Eltern - ohne uebereifrig zu sein - selber mit 4J in der Schule Lesen lernten und dementsprechend ihre Kinder auch zuhause ran fuhrten, keine Ahnung. In Sohns Klasse waren auf jedenfall mehrere Kinder dabei die recht gut lesen konnten (nicht mein Sohn - er konnte es nicht, also ich springe nicht deswegen zur Verteidigung der scheinbar Uebereifrigen :)).

    Dann gibt es durchaus Klassen in denen so gut wie kein Kind richtig lesen kann - mit Lesen meine ich ja auch nicht nur gestottert "Mimi ist im [Bild von einem Schuh]", sondern etwas mehr.

    Aber nachdem ich sowohl das System kenne mit dem ich gross geworden bin und in dem ich mit 4J schon lesen konnte (mit 5J schon Funf Freunde Buecher etc), als auch hier wo meine Kinder mit 6J in die Schule kommen, bin ich ueberzeugt, dass zwar jedes Kind dann anfangen sollte duerfen wenn es Lust hat, aber es im Grossen und Ganzen fuer mich zumindest voellig egal ist, ob ein Kind vor der Schule oder in der Schule lesen lernt.
     
  10. Laura82

    Laura82 Teilnehmer/in

    Also in der Klasse meines Sohnes (NÖ) konnte es ein einziges Kind - die Kleine einer guten Freundin von mir - sie hat es sich aber selbst beigebracht. Wobei richtig flüssig lesen kann sie auch noch nicht. Mich wunderts nur, dass so viele schon vor der Schule lesen können, ich dachte immer es sei normal, dass sie es erst in der Schule lernen
     
  11. Voland

    Voland she devil

    Wann das Fenster frs Lesen aufgeht, ist nicht zu verallgemeinern. Montessori sagt, es geht zwischen 4 und 7 auf. Das Probelm an unserem 0815 Schulsystem ist es, dass bei Kindern, die es kõnnen, weil man auf das Interesse eingeht, sofort nachgesagt wird, man würde als Elternteil puschen. Allerdings ist es mir bis heute ein Rätsel, wie das gehen sollte, denn wenn mein Kind was nicht interessiert hat, dann konnte ich brausen gehen.

    Vom Buchstaben zum flüssig lesen kann es trotzdem dauern. Kind hat den ersten Buchstaben mit 2 benannt, flüssig lesen konnte er dann mit 7 ;) Laut, für sich hat er vorher schon gelesen
     
  12. Cleo26

    Cleo26 Teilnehmer/in

    wer bestimmt was "normal" ist? das interesse für zahlen und buchstaben entwickelt sich zumeist schon vor schuleintritt, nur wird es unter dem deckmantel "sonst wird dem kind ja fad in der schule" von sehr vielen eltern ignoriert bzw. nicht aufgegriffen.

    und da bin ich ganz bei voland, einem kind, welches kein interesse an einer thematik hat, wirst du diese schwer vermitteln können........insofern führt sich für mich das argument der übereifrigen eltern ad absurdum.

    ich bin auch der meinung, dass hausübungen vollkommen entbehrlich sind, auch nach der volksschule. wer übungen machen will, macht sie ohnehin, wer sie nicht machen will, macht sie auch nicht und dem würde sie auch nichts bringen wenn er sie unter zwang machen würde, weil er eben keinerlei motivation hat und dadurch nicht sehr viel behirnt (man müsste in den höheren schulen mal eine statistik der nicht-gemachten hüs machen).
    womit wir wieder beim interesse wären....
     
  13. Laura82

    Laura82 Teilnehmer/in

    Ich verstehe eure Einstellung und Meinung zu dem Thema schon. Nur wenn ich da an meinen Sohn denke, die Hausübung macht er ohne wenn und aber und übt das schreiben brav - was bei seiner Feinmotorikschwäche auch wichtig ist.... ich merke wie er von Tag zu Tag besser wird. Wenn er daheim so üben soll gibts nur Gschrei und Widerstand. Also freiwillig hinsetzen zum Schreiben üben würde sich mein kleiner Sturkopf wohl bis er 18 ist nicht und schreiben sollte er halt doch lernen ;)
     
  14. Danny

    Danny vicious

    Also sowohl bei mir, als auch bei meiner Schwester (mein Bruder konnte nicht lesen vor Schuleintritt) waren keine übereifrigen Eltern dahinter. Ich konnte flüssig lesen mit 5, meine Schwester mit 4. Uns wurde halt viel vorgelesen (meinem Bruder auch)... Irgendwann konnte ich die Bücher auswendig und hab mir die Wörter selber zusammen gesucht. (bei meiner Schwester wars etwas anders, aber auch nicht, weil meine Mutter das so wollte, sondern weil meine Schwester das Üben eingefordert hat)
     
  15. stella73

    stella73 Gast

    auch das thema hausübung war bei uns ein mitgrund für die wahl montessorischule. ich habe bei mir im unterricht von der verpflichtenden hausübung auf die freiwillige hausübung umgestellt, mach das bereits das dritte jahr (ahs) und erleb es nur positiv. leistungseinbußen gibts dadurch keine.

    ich hab in den jahren davor, bevor ich das gemacht habe (denn an sich ist die hausübung ja fixer bestandteil des regelschulunterrichts) viel mit den schülerInnen gesprochen und sie haben mir immer wieder ihren alltag geschildert. besonders im gedächtnis geblieben ist mir ein schüler: "wissen sie, meine schultasche ist immer so schwer, aber wenn ich dann nach der sechsten stunde heimgehe und mir fällt ein, was ich am nachmittag noch alles machen muss, dann wird sie noch schwerer und schwerer." :(

    die tochter meiner freundin hat in der dritten schulwoche geweint und wollte nicht mehr in die schule, weil sie jeden tag hausübung aufkriegen und nicht zu knapp. und dann eben solche sachen wie zeilenlang eine zahl schreiben oder einen buchstaben schreiben, usw.

    ich seh das nicht als übung, ehrlich gesagt. die ist bei der dritten zeile dreier schon so unkonzentriert und gelangweilt, dass sie die dreier dann erst wieder verkehrt macht. oder einzelne buchstaben oder silben schreiben - wie am fließband. es gibt keinen sinn, keinen zusammenhang.

    bei mir ist es so, dass die kinder selber entscheiden, ob sie eine bestimmte textsorte üben wollen daheim und mein feedback brauchen oder eben nicht. vor allem die schülerInnen bei denen ich das system ab der ersten praktiziere (also ab 10) können super damit umgehen. es ist viel frust seither abgefallen.

    meine tochter hat ja gar keine hausübung, d.h. wenn sie die schule verlässt, ist sie "frei" und wenn sie nachmittags noch was machen möchte, dann tut sie es, weil es sie interessiert. sie liest gerne und viel, liebt geometrische formen und schaut sich gerne bücher über kunst an. ihre freundin, die zwei tage die woche nachmittags bei uns ist, muss währenddessen ihre zeilen schreiben und irgendwelche bilder ausmalen.

    was halt wichtig ist: rückmelden. die lehrerInnen informieren. nicht lang und breit erkundigen, ob andere das auch für zu viel halten. hausübungen sind halt für die meisten nicht wegzudenken aus dem schulalltag und es gibt genug eltern, die denken, je mehr, desto besser. ich führe auch ab und an mal gespräche, bei denen ich gefragt werde, ob ich nicht doch mehr aufgeben kann. ich mach das aber nicht. die kids MÜSSEN eh lernen für wiederholungen oder wir haben klassenlektüren. und im unterricht selber schreiben wir auch genug. aber ich hab viele kollegen und kolleginnen, die meinen, es wäre erst dann wirklich ein guter unterricht, wenn ja auch noch ein haufen hü dazu kommt.
     
  16. Sassenach

    VIP

    ich mag die lehrerinnen, ich sehe viel positives aber gerade das thema hausübungen ist eines, dass mich am regelschulsystem verzweifeln läßt (und meine wahl gegen das alternative system regelmäßig ins schwanken bringt:eek:)

    ich verstehe, dass man schreiben er-lernen und ein-üben muß. aber ist es wirklich notwendig, dass es so fad ist :confused::eek: kind blättert immer sehnsüchtig nach hintern "wann darf ich" weil es ihm so nervt zu malen und zeichnen.

    ich kann persönlich auch mit diesem schreiben/lesen lernen ansatz überhaupt nicht. aber gut, werden sich schlauere menschen als ich überlegt haben.
    die menge finde ich ernorm viel, da können wir uns wieder glücklich schätzen. warum frustriert man die kinder so früh so sehr? die haben doch mit schule an sich genug zu tun?
     
  17. Jemaro

    Jemaro zyniker
    PLUS + VIP

    ich verstehe deine sichtweise
    ich teile sie sogar großteils

    nur gerade bei den kleinen geht's mmn ohne Übung nicht
    in der klasse meines Juniors tut sich die hälfte der kinder mit dem schreiben schwer, sie sind zwar nicht dumm aber haben vorher max. gezeichnet und die Buchstaben und zahlen sehen dementsprechend aus...
    wie sollten sie das lernen, wenn sie es nicht üben?
    (die frage ist ernst gemeint, weder bösartig noch hinterfotzig)
     
  18. vitality

    vitality Teilnehmer/in

    Danke fuer die vielen Postings.

    Ueberraschend, wie stark die Menge der HÜs auseinander geht!

    Ich habe via Mitteilungsheft, die Pädagogin darauf, hingewiesen, dass die HÜ für unseren Grossen einfach zu viel war. Die HÜs sind jetzt deutlich weniger.

    Mein Sohn empfindet es aber leider nach wie vor als grosse Buerde ... ich hoffe das bessert sich noch! :)


    LG,
    v.
     
  19. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Ist die HÜ in einem erträglichen bzw. erledigbaren Maß, ist sie einfach da, um erledigt zu werden. Ich denke, wenn man sich auf eine Diskussion mit den KIndern einläßt, macht man die Sache nur wichtiger, als sie ist. Ob die Zähne geputzt werden müssen, diskutier ich ja auch nicht mit den Kindern (nur übers Ausmaß der Reinigungstätigkeiten ;)).
    Machen - fertig.
    Sonst dauert die Suder-Aktion eh 3x länger als die tatsächliche HÜ/Zähneputzerei/Zimmeraufräumaktion/whatever. :rolleyes:

    @Kikaninchen: Mein Großer hat auch immer sehnsüchtig geblättert - ich hab ihm kurzerhand Seiten aus dem Buch kopiert, die er machen wollte.
     

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