Meine Kleine hat jetzt mit der Vorschule begonnen. Eigentlich läuft es Gott sei Dank wider Erwarten recht entspannt. Sie macht brav ihre Hausübungen und auch sonst dürfte sie in der Klasse viele Freunde gefunden haben.

Sorgen bereitet mir ihr Schreiben. Sie ist Linkshänderin. Wir haben ihr eine Schreibunterlage für Linkshänder gekauft. Diese hat sie nun begonnen zu Hause zu verwenden. Ich will ihr erst in die Schule eine mitgeben, wenn sie das Blatt im richtigen WInkel auflegt. Und da beginnen bereits die Probleme.
Gestern haben wir 3 Zeilen geübt. Und sie legt das Blatt irgendwie auf die Unterlage. Ich bin dabei gestanden und wenn ich sie ermutige das Blatt richtig aufzulegen, beginnt die Herumzickerei.

Auf die Bleistifte bzw. Buntstifte habe ich diese Verdickungen mit der richtigen Stifthaltung draufgesteckt (weiss leider nicht wie es genau heißt). Auch das Halten mit diesen Hilfen, ist nicht so einfach.
Und dann haben wir begonnen Striche in einem Linienheft (verwendet auch die Vorschule) zu üben.
Also zum Beispiel das Dach vom A (unten links beginnen und Strich raufziehen und auf der anderen Seite wieder hinunter). Sie dreht es um. Beginnt oben und zieht hinunter. Laut lehrerin und Ergotherapeutin sollen wir darauf achten, dass sie es sich richtig angewöhnt. Auch da beginnt sofort die Zickerei und Herumweinerei.
Bitte um Ratschläge, wie ihr das so mit euren Linkshändern macht/gemacht habt...

Würdet ihr diese Linkshänderunterlage sofort in die Schule/Hort mitgeben oder warten, bis sie das Blatt richtig drauflegt?

 

Wozu braucht sie eine linkshänderunterlage?
Kann man ohne nicht schreiben?

Warum hat sie Ergotherapeuten? Man kann auch mit fingerfarben üben, die richtige stifthaltung, ist für Rechtshänder schon eine Provokation, aber das auf links ummünzen geht noch schwerer. Lass sie doch erst einmal sicher werden mit dem Stift, ich kenne einige Linkshänder und die perfekte stifthaltung hat keiner. Also bitte keinen Druck machen und ganz viel loben, die optimale stifthaltung ist unterschiedlich, dass kann nicht mit Verrenkungen antrainiert werden.


Mein linker Sohn schreibt noch heute teilweise In der falschen Richtung, die 9er beginnt er von unten und auch die Zahlen schreibt er 'falsch' 14 beginnt er hinten mit der 4 und setzt dann die 1 davor. Es bringt alles die geläufigkeit, die stifthaltung ist ein Graus, aber nachdem er seit ein paar Jahren kein Papier mehr ersticht wird das auch besser, die verkrampfte handhaltung löst sich und er krallt nicht mehr mit den Fingernägeln am stift.

 

hm, meine Tochter ist auch Linkshänderin. In unserem Kindergarten gehen die Kinder schon ab 4 Jahren täglich für eine halbe Stunde - Stunde in die Vorschule und ich hab noch nie wtas von einer Linkshänderunterlage gehört

Also eine Linkshänderschere hab ich schon gekauft, aber ansonsten nix. Meine Tochter malt und schreibt auch sehr gut, ich glaube das kommt schon alles von selbst! zB hat sie quasi über Nacht auf einmal schön auf einer "Zeile" (sind immer leere Blätter, ohne Zeilen) geschrieben, das konnte sie bis vor kurzem nicht, da war immer ein Buchstabe weiter unten, der andere weiter oben..und auf einmal kann sie es, ohne dass wir das geübt hätten!
Ich glaub das kommt alles mit der Zeit und würde mich da nicht so stressen.

Und ich hab auch so eine kleine Zicke daheim, die sich seltenst etwas erklären lassen möchte

 

Warum soll sie das Blatt ( für dich richtig- für sie nicht) richtig hinlegen? Eine Lehrerin in der Schule erzählte, dass eine ihrer Schülerinnen, das Blatt sehr schräg liegen hatte und damit besser zurecht kam, als würde es gerade vor ihr liegen

 

Ich eben auch nicht. Versuche du das mal mit rechts die Hand von links oben nach recht unten im schreibfluss nachzuziehen schaffe ich nicht mal nach über 35 Jahren Linksschreib Mechanik. Da kannst nich Grad werden oder grad bleiben, da arbeitet der ganze Arm mit, und nicht nur das handgelenk

 

Mein Sohn schreibt die 1 von unten nach oben

 

Ganz im Vertrauen, ich überlege teilweise noch heute. Die Zahlen die ein Bisserl komplizierter werden, schreibe ich noch heute von hinten nach vorne.

Es ist heute schon viel besser wie früher, mir wurde immer ein Löschblatt an der linken Hand befestigt damit ich mit der Füllfeder nicht schmiere.... Viola, rutschen kannst du mit Löschblatt auf der Hand auch nicht

 

Meine Jüngere Tochter (12) ist Linkshänderin. Es war nie ein Problem, sie braucht auch überhaupt keine Hilfsmittel - außer einer Linkshänderschere und die Anfängerfüllfelder war auch für Linkshänder. Sie schreibt wunderschön und verwischt eigentlich auch mit der Füllfeder nur ganz selten etwas. Ergotherapie hatte sie auch nie.

 

Wir sind ja unter uns

Lehrerin sagte immer, er soll die 1 von oben nach unten schreiben. Das konnte er aber nicht, also habe ich ihn gelassen. Warum soll es Vorschriften geben, von wo man Buchstaben oder Zahlen schreiben soll?

 

Ergo hat sie, weil sie entwicklungsverzögert ist.

Ihr meint also, ich soll sie schreiben lassen, wie sie mag?
Auch wenn die Lehrerin beim "A in Blockbuchstaben" die Richtung mit Pfeil angegeben hat?

 

Ich würd sie einfach mal machen lassen und so wenig "Trara" wie möglich um die Linkshändigkeit (heißt das so?) machen. Solltest du merken, dass sich da echte Probleme auftun, muss man eh reagieren, aber warum im Vorfeld schon die Freude am Schreiben nehmen, indem man sie nicht einfach mal probieren lässt.

 

Ich schreib z.B. 9 mit dem Schlauferl rechts statt links (obwohl ich Rechtshänder bin)

 

Mein Sohn ist zwar Linkshänder, aber erst vier - in Sachen schreiben hab ich also noch keine Erfahrung. Ich bin aber der Meinung, dass es völlig egal ist, welcher Strich in welcher Richtung und Reihenfolge gemacht wird, solange am Ende der Buchstabe rauskommt, der rauskommen soll.

Und ich als Rechtshänderin kann auch nicht auf einem gerade aufgelegten Blatt schreiben, meine Schreibunterlagen sind immer um gute 45 Grad nach links geneigt.

 

Ich würde sie noch ein bisschen ermuntern- aber wenn sie nur das A so schreibt, wie sie es am Besten hinbekommt, würde ich mir den Streß nicht wirklich geben.

Kannst natürlich noch andere Symbole mit ihr üben ( z.B. hohe Wellen malen) damit sie unten links anfängt und das quasi trainiert.

 

Naja, in Hinsicht auf die Schreibschrift ist es schon leichter Druckbuchstaben in Schreibschrift umzulernen, wenn sie schon in die gleiche Richtung geschrieben werden. Bei Zahlen sehe ich aber keinen Mehrwert es in eine gewisse Richtung zu schreiben.

Ich habe meine Zettel meist auch sehr geneigt vor mir liegen um gut schreiben zu können - ich bin Rechtshänder. Wenn mir da jemand eine tolle Unterlage mit Vorschriften vorlegen würde, würde ich auch bocken.

@TE
Ich finde es viel Wichtiger die Freude an der Schule und am Lernen zu erhalten als jetzt daheim auch noch Druck mit dem Schreiben zu machen! Bitte mach nur, was wirklich nötig ist, dränge sie nicht zu mehr! Du wirst selber schon wissen, wieviel nötig und wieviel dem Wunsch nach Perfektion entspringt.

lg
bine

 

Ja, bitte lass sie schreiben wie sie will!
Bin selber Lehrerin und Linkshänderin!

 

Ich würde sie auch lassen. Es ist nur die Vorschule. Wenn du ihr jetzt schon den ganzen Spaß austreibst, indem du sie ständig kritisierst und einschränkst, wird die weitere Schullaufbahn wirklich mühsam. Obwohl ich natürlich verstehe, dass man seinem Kind das Leben erleichtern will, in dem man es so wenig wie möglich "anecken" lassen will (weil sie z.B. das Blatt anders halten).

LG Manuela

 

Ja- genau - ich würde sie ganz einfach machen lassen. Sie will was lernen - ist doch gut so. Und wenn sie das A nun von rechts nach links oder von links nach rechts schreibt - es ändert sich der Buchstabe nicht draus.

Gerade wenn es dann um schwierigere Buchstaben geht wie BDbd etc. wird sie möglicherweise schon so weit sein - dass sie gerade beim schreibfluss dann weiss - wo fang ich an und wo höre ich auf.

Ich würde das ganz einfach mit der Lehrerin so besprechen, wie gesagt meiner hatte zur Einschulung eine Kralle vor lauter unbedingt schön schreiben wollen - der greift den Stift echt nur mit den Nägeln an... aber - er schreibt damit und das gar nich so hässlich.

Lass es echt gut sein, und lass ihr die Freude an der Schule. Es ist echt fürchterlich was man früher aufgeführt hat mit den Linkshändern - denen mit Gewalt und arm am Rücken festbinden versucht wurde - die richtige Hand zu verwenden. Es hat ja auch nichts damit zu tun, dass man das dem Kind richtig antrainiert - das Hirn wird mit solchen Sachen regelrecht umprogrammiert und dann passt es oft vorne und hinten nicht zusammen (ich wurde noch versucht auf rechts zu kommen, ich schreibe mit rechts volksschulschrift (Blockbuchstaben und lateinschrift) , und ich kann mit beiden Händen spiegelverkehrt schreiben... Es hat echt JAHRE gedauert bis diese Knoten aus dem Hirn wieder draussen war, das selbe mit + und -; multiplizieren und dividieren, Grössen und kleiner, sozusagen komplett verkehrt .

Lass dein Kind doch - es ist so stolz in die Schule zu gehen. Die Linkshänder sind doch auch prima und haben weit mehr vorteile wie die rechtshänder - weil eben auch ihre Hirnhälften anders funktionieren.

 

vergiss die ganzen hilfen wenn sie sie nicht mag.
mein kind hat die schreibunterlage auch verweigert - taugt ihm nicht (ev. probieren wir es in ein paar wochen wieder mal)
stifthalter (gekauft weil kind eine katastrophale stifthaltung hatte, sehr verkrampft und für ihn unangenehm) - mochte er gar nicht (und ich find`s auch eher unangenehm)

probieren kannst du folgendes (hat bei uns super funktioniert):

blatt aufhängen/auf dem fenster schreiben(fensterkreiden)/auf einer tafel schreiben
tisch schräg stellen oder einfach einen Ordner unterlegen

verschiedene stifte probieren lassen (dünn, dick, mit und ohne einkerbungen, schreiblernstifte,...) - meinem taugt aktuell der stabilo schreiblernstift, das würd ich aber vor kauf ausprobieren lassen

und ansonsten die ergo befragen was gut wäre - meiner ist z.b. extrem dyspraktisch, da hätt alles üben nix geholfen, nach 7 EH ergo (nicht wg dem schreiben sondern wg der dyspraxie, also kein spezielles schreibtraining) und sommerferien ohne schreiben bzw. nur wenn er wollte (Rätsel lösen,...) hatte er den stift plötzlich von sich aus ganz richtig in der hand und nach einer woche motivation schrieb er echt gut. das blatt liegt immer noch gerade statt schräg, aber wenn er so gut arbeiten kann soll er - vielleicht überred ich ihn in ein paar wochen es doch nochmal mit der unterlage zu probieren, aber wenn er so auch zurecht kommt - so what?

 

nicht zu viel reinpfuschen in ihr linkshänderdasein. ich bins auch, und hatte nie was extra. man entwickelt da schon seine methoden, ich schreibe mit "fliegender" hand und verwische nix, als kind habe ich die hand drunter abgelegt, wenn ich mich recht erinnere.