1. Symphonie

    Symphonie Teilnehmer/in

    Das war eigentlich ab dem Kindergartenalter in jedem Alter so....
     
  2. Liselotte

    Liselotte Gast

    Manchmal finde ich das Verhalten meiner Tochter ärgerlich. Manchmal ist es mir auch unangenehm, manchmal frage ich mich auch ob ich irgendetwas falsch gemacht habe.

    Aber Scham oder Schuld empfinde ich nicht.
     
  3. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    hallo!

    "schämen" im sinne von "unangenehm sein" kenne ich von allen meinen kindern. da geht es um oberflächlichkeiten wie ein loch im t-shirt, lautes herumblödeln oder ein unpassendes schimpfwort, also nichts ernstes. nicht immer spreche ich sie darauf an, weil es ihre sache ist und sich im rahmen hält - und mein gefühl oft daher kommt, wie ich als kind gelernt habe, dass es "zu sein hat", ich aber als mutter das sehr viel lockerer nehme.
    insgesamt bin ich sehr sehr stolz auf meine kinder, gerade auf die teenies, weil wir i.g.u.g. trotz pubertät sehr gut miteinander auskommen. :)
    sorry, aber: :eek: ;)

    lg
    pezi
     
  4. morle

    morle Gast

    Ich denke das sind normale Gefühle, die nicht steuerbar sind und bei denen es auch noch Abstufungen gibt. Angefangen von einem unguten Gefühl bis hin zu stärkeren Gefühlen, wie dass es einem unangenehm ist, sich öffentlich mit dem Kind zu zeigen.

    Meine Mutter ist nicht repräsentativ aber meine Tante zB. Diese liebt ihre Tochter sehr, wollte immer das Beste für sie, hat sie gefördert wo es nur ging, immer peinlich auf ihre Figur geachtet, sie beim Studium, welches sie mehrmals gewechselt hat, unterstützt, sie immer voller Stolz vorgeführt.

    Und nun, ist die Tochter über 30 Jahre alt, übergewichtig, unzufrieden, hat ihr Studium mehrmals gewechselt um nun in einem Beruf zu arbeiten, den man auch mit Kursen und Weiterbildungen erlangen kann, hat weder Mann noch Kind, lebt eben so dahin und das noch im Kinderzimmer des Elternhauses.

    Ja, meine Tante schämt sich für ihre Tochter, die immer leuchtendes Beispiel in der Familie war, auch so vorgeführt wurde und ist sehr verbittert darüber, dass ihre Pläne nicht aufgingen.

    Ich habe genug Einblick um behaupten zu können, dass sie eventuell zu viel gewollt hat. Jedes Interesse dass meine Cousine hatte, wurde als Kurs gebucht, natürlich an den besten Instituten und nicht nur das, sie musste überall herausragende Erfolge erzielen. Die Woche war zugepflastert mit Kursterminen, zu einer Zeit, als das überhaupt noch nicht so populär war wie heute. Die beste Schule musste es sein, mit den besten Noten, die Schönheit des Kindes wurde gepflegt, taillenlanges, goldenes Haar, feinste Kleidung, Süßigkeiten immer mit dem Hinweis "Du wirst zu dick!" streng rationiert.
    Meine Tante hat so viel gewollt für sie und so viel gegeben dafür, dass ihre Tochter mal besser dasteht als sie. Es war ZU viel. Sobald meine Cousine konnte, hat sie alles restlos hingeschmissen, alle Süßigkeiten eines Jahrzehntes nachgenascht, sich entsprechend entwickelt und erfreut sich glaube ich nur noch daran, absolut nichts mehr zu müssen.

    Wahrscheinlich ist das jetzt weit über das Thema hinaus aber ich muss in letzter Zeit oft an sie denken und das kam mir gerade so geballt in Erinnerung, vielleicht passt es doch irgendwie dazu.
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast

    ich denke, dass scham und schuld hand in hand gehen.

    auf der einen seite ist der "machbarkeitsgedanke", also wenn ich mein kind "richtig" erziehe/fördere/unterstütze dann wird mein kind glücklich und ich bin eine gute mutter.

    klappt das nicht, habe ich andererseits versagt als mutter.
    das klingt ja auch aus deiner schilderung - die mutter wollte ZUVIEL.
    und weil sie zuviel wollte, reagiert die tochter so und so.

    und ja - bis zu einem gewissen grad kann man sich als mutter nicht freisprechen - aber eben nur bis zu einem gewissen grad.
     
  6. PetrophagaLorioti

    PLUS + VIP

    Ich weiß nicht. im Zusammenhang mit (unserer) Kindererziehung fange ich ich genau gar nichts mit diesen beiden Begriffen an.
    Scham... wofür sollte / müsste man sich schämen in Bezug auf die Kinder ?
    - natürlich , das im Erdboden versinken wollen für Aussagen der "Brut", das kennen wir (zur Genüge), für (Fehl?)-Verhalten (vor allem nach aussen) jedoch schon etwas weniger.

    Wenn mir/uns etwa Äusserungen der Kinder/Jugendlichen zuweit gegangen sind, habe ich/wir das dann auch zum Anlass genommen, das jeweilige Thema aufzugreifen und versucht da die "Grenzverletzungen" aufzuzeigen und klarzumachen

    Schuld? ...
    ja vielleicht dass Herr Sohn kein Fussballspieler geworden ist, da ich nie ein Hehl daraus gemacht habe, dass man doch 22 Bälle aufs Feld geben sollte damit nicht alle Spieler einem Ball nachlaufen müssen:D, und dass ich nicht mit ihm als "Kleiner" ins Stadion gegangen bin.;)

    Für mich sind die Begriffe einfach nicht in Verbindung zu bringen mit anderen Menschen, sie können sich nur auf mich selbst beziehen.
    Ich kann aber auch mit dem Wort Fremdschämen nichts anfangen, finde das entsprechende Verhalten wahrscheinlich einfach "deppert" und mache mir Gedanken über den IQ Der-/Desjenigen....

    Versäumnisse haben wir bei der Erziehung unserer Kinder wahrscheinlich schon gemacht, jedoch bis dato ist mir nicht gravierendes aufgefallen, bzw. ist uns auch nichts gravierendes von anderen diesbezüglich vorgehalten worden.:cool:

    Uns war/ist natürlich schon sehr wichtig, dass die Kinder/Jungen Menschen immer mehr an Selbstverantwortung für Ihre Handlungen zu übernehmen haben - im Altersgemäßen Rahmen....
     
  7. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Ist ja OK, wenn du mit dem Begriff 'Fremdschämen' nichts anfangen kannst, aber mit meinem IQ hat das sicher nichts zu tun!

    Zur Erklärung: Eine Prof. meines Sohnes ist mir heuer wirklich blöd gekommen, weil er sich ziemlich oft verschlafen hat, im Unterricht angeblich als Marionette fungierte, die HÜ's nur fallweise ablieferte, und, und, und.
    Gefühlsmäßig am Meisten hat sie aber verärgert, dass sie ihm keinen Nachzipf reindrücken konnte, und demzufolge auch keine negative Zeugnisnote, weil - oh Wunder ;) die Schularbeiten großteils positiv ausfielen und er einen Test am Ende des Schuljahres noch mit einer glatten Eins absolvierte.

    Ich verstehe ihren Ärger ziemlich gut - und mich zipft sein Verhalten teilw. auch an!
    Aber ganz ehrlich, wegen einem 17jährigen Teenie, der seine Grenzen austestet, gebe ich sicher nicht mehr meinen Job auf, nur damit ich ihn pünktlich in die Schule schicken kann.
    Und ICH lasse mir sicher keine Schamgefühle wg. eines Teenagers einreden der SEINE Hausübungen nicht abliefert - ist seine Sache!!!!!

    Auf meine Anmerkung, dass ich es halt schon gut gefunden hätte wenn sie mich nach 2 - 3 Vorfällen informiert hätte meinte sie nur: "Ab seinem 18. Geburtstag (in ein paar Monaten) darf ich Ihnen gar keine Auskunft mehr geben wenn er das nicht möchte!"

    Freu - keine Einladung zum Fremdschämen mehr :wave:!!!!
     
  8. PetrophagaLorioti

    PLUS + VIP

    ja, verstehe ich gut, sehe aber jetzt keinen Bezug zu meiner Fremdschäm Aussage ...

    Warum solltest du dich auch für deinen Sohn schämen -> das Verhalten ist vielleicht "deppert" oder "teenie-gemäß" :D gewesen... die Verantwortung sehe ich aber da klar bei Ihm und nicht bei den Eltern.
    (die ja da nur noch "gut zureden / Missfallen ausdrücken" können)

    Aussage der Professorin aber auch etwas komisch;), da der Schüler ja eben zu dem Zeitpunkt der "Tat" noch keine 18 jahre alt war.

    IQ Anzweifeln war von mir eher in Richtung RTL-Formaten und der entsprechenden Darstellung in diesen gemeint...:wave:
     
  9. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    zu deinem beispiel: ich könnte mir vorstellen dass es da um mangelnde abgrenzung (der mutter von der tochter und als reaktion natürlich auch umgekehrt) geht. eine mutter, die all ihre vielleicht eigenen wünsche/träume auf dieses kind projeziert und das kind damit auch überfordert. und sobald möglich bricht das kind aus und verkehrt die mütterlichen bemühungen ins gegenteil.
    ich habe das gefühl dass solche dinge typisch sind für mütter die sich selbst kaum bestätigung im (berufs)leben verschaffen konnten. die vielleicht eine unbefriedigende ehe auch noch hatten (also auch hier keine private bestätigung). und dann alle eigenen bedürfnisse ersatzhalber auf ein kind verlagern, das dann "das beste" sein muss.

    (die mutter meines mannes ist zb ein ähnliches exemplar wie die genannte tante. beruf - generationsgemäß - nur so eine nebentätigkeit, ehe: grauenvoll, "der sohn" war aber der beste, gscheiteste, schönste etc... die krönung der menschheit, der perfekte sohn einer perfekten mutter, die befriedigung all ihrer narzistischen bedürfnisse...
    und eine freundin in der jetztzeit hab ich auch, die so ähnlich agiert: 3 jahre beim kind daheim geblieben, langzeitstillen, kind nur getragen, kind immer im mittelpunkt, auch danach nur geringfügige berufstätigkeit, kind immer das wichtigste. das kind ist dzt ein rotzfreches ungutes gör, das in der schule versagt und die mutter, die weiterhin extrem am kind hängt ende nie, aufs böseste beschimpft)
     
  10. hejoka

    VIP

    Ich habe die ganze Zeit mit dem Begriff Scham gehadert.
    Für mich würde besser der Begriff Peinlichkeit passen, der meines Erachtens hier mit "unangenehm" umschrieben würde.

    Oder ging es dir Lucy wirklich um das tiefgreifende Gefühl Scham?

    Gruss
    Manuela
     
  11. lucy777

    lucy777 Gast

    gibt es noch ein mittelding,zwischen "puh, peinlich" und "tiefgreifender scham"?
    das wäre dann hier passend.,

    du hast schon recht, dass scham vielleicht zuweit greift, aber im UF für die älteren und zwangsweise auch die "alten" kinder gehts dann ja nimmer um die süßen kleinen peinlichkeiten, die man später als familiengschichterln erzählt.
     
  12. hejoka

    VIP

    Aber man lacht ja nur später darüber, wenn sich die Befürchtung, dass der Jugendliche die Regeln auch in Zukunft nicht einhalten wird, nicht Bewahrheitet.
    Also wenn man erkannt hat, dass das nur ein einmaliges Verhalten oder eine Phase war.

    Das steht ja nicht im direkten Zusammenhang mit der Intensität des Gefühls während es passiert.

    Beispiel:
    Ein Jugendlicher betrinkt sich auf einer Hochzeit, ohne das die Eltern es merken und führt sich dann vor der gesamten Verwandtschaft auf.
    Wenn der Jugendliche als Erwachsener Probleme mit dem Alkoholkonsum hat, wird der Vorfall später sicher nicht zum lustigen Familiengschichtl.

    Gruss
    Manuela
     
  13. miloo

    miloo Teilnehmer/in

    das kann ich genauso unterschreiben. mein lieber sohnemann hat fremden gegenüber - und auch außenstehenden freunden/verwandten/bekannten - ein perfektes auftreten. höflich, wohlerzogen, zuvorkommend und freundlich. immer wieder werde ich drauf angesprochen, wie ausgesprochen nett und sympathisch er ist.

    ...aber wehe er befindet sich nur "unter uns"...
    da wird er mitunter gemein, beleidigend und arrogant-herablassend...

    ich empfinde es als extrem verletzend, aber schämen? das wäre das falsche wort.
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast

    aha - was wäre das richtige wort?

    und machen sich niemals schuldgefühle breit, wenn es zu bestimmten situationen kommt?
     
  15. Sassenach

    VIP



    latella, ich schätze dich generell ungemein und ich glaube auch, dass du in deiner profession wirklich gut bist. aber manchmal bin ich extrem irritiert von solchen undifferenzierten posts? denn das alles machen ganz viele frauen die ich kenne und das endprodukt sieht anders aus.
    auch gibt es viele frauen die all das genannte praktizieren, aber früh nebenbei berufstätig sind. liegt es dann wirklich nur an der berufstätigkeit, dass das kind kein rabenbraten wird?
    working mum = gutes kind, hausfrau =rabenbraten mit psychotherapiegarantie, ernsthaft jetzt?
     
  16. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    wieso undifferenziert? das war eine aufzählung der gegebenheiten ohne einen kausalen zusammenhang herzustellen. die mutter hat quasi viel "aufgegeben" und sich sehr "engagiert".
    ich finde es eigentlich logisch, dass die heutigen "überdrübermütter", die sich narzisstisch am kind hochziehen wollen, zu all den genannten dingen tendieren. aber das heißt ja noch lange nicht, dass all diese dinge rotzpipn verursachen. man ist einfach immer auch in schlechter gesellschaft, sowohl als reflektierte, gechillte alternativmutter als auch als bauchmensch, der nicht allzu dogmatisch vorgehen will. im einen extrem erscheinen dann die helikopter-mums und im anderen die völligen oberprolls. diesen schuh sollte man sich nicht anziehen, nur weil es ihn gibt.
     
  17. lucy777

    lucy777 Gast

    was bedeutet "sich narzistisch am kind hochziehen" genau`?
     
  18. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    für mich bedeutet das mehr als die übliche "selbstverwirklichung" durchs kind (stolz auf sein kind sein, wollen, dass es ihm gut geht, dass es keine probleme hat im leben, etc.- die frommen wünsche eben, die noch vor der muttermilch einschießen)

    d.h. das kind muss ein vorzeigeobjekt sein. nicht (nur) optischer natur, sondern auch im bereich erfolg. das kind hat eine art repräsentationspflicht für die mutter (oder auch den vater, da gerne im bereich sport). es soll zeigen, wie toll die "herkunft" des kindes sein muss, wenn es selbst so toll ist.
    es gibt menschen, die sehen ihre kinder als verlängerung von sich selbst und nutzen aber den faktor, dass es doch eine andere person ist, um möglichst viel erwünschtes in das kind "hineinzutrainieren". als eine art wertedepot für die eigene wunschvorstellung von sich selbst. und das sind dann eben meistens dinge, die in erster linie zur außenwirkung gedacht sind. diese elternteile sind natürlich extrem unsicher- auch da ist es praktisch, wenn jemand anderes repräsentiert, wie toll man selbst als mutter/vater eigentlich ist.
     
  19. lucy777

    lucy777 Gast

    du hast aber daran

    und eine freundin in der jetztzeit hab ich auch, die so ähnlich agiert: 3 jahre beim kind daheim geblieben, langzeitstillen, kind nur getragen, kind immer im mittelpunkt, auch danach nur geringfügige berufstätigkeit, kind immer das wichtigste.

    angeknüpft und die verbindung zu "narzistisch hochziehen" hergestellt.

    das verstehe ich jetzt nicht ganz.
     
  20. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    nein, das kommt falsch rüber. ich will eigentlich nur sagen, dass narzisstische mütter diese dinge ebenso verwenden, man sich aber als NICHT narzisstische mutter und lzstillerin, tragetuchliebhaberin, etc. gar nicht angesprochen fühlen muss.

    und jetzt schnall ich mir das frisch gestillte knechterl um und ab gehts zum spielplatz ;) bis später :wave:
     

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