bin jetzt in mich gegangen und habe lange überlegt - aber ich kann definitiv sagen, dass ich mich für meine kids (16j und 15 j) wirklich noch nie geschämt habe. (dabei bin ich sehr kritisch, was gutes benehmen und sozialverhalten betrifft, aber bis jetzt haben sie da - bei mir - noch nie eine grenze überschritten ... und engel sind sie wahrhaftig auch nicht immer, nur dass da kein falscher eindruck entsteht).
Schämen ist eigentlich so gar nicht mein Ding, und Fremdschämen erst recht nicht. Als vor einiger Zeit, angekündigt, zwei Leute der Genossenschaft hier auftauchten und nicht nur wie eben angekündigt die Ventilatoren in Bad und Toilette überprüften sondern erklärten, dass sie auch die Fenster überprüfen möchten habe ich mich für Sohnemanns Zimmer schon geschämt. Ist zwar seins, und es ist ihm am Liebsten wenn ich es gar nicht betrete, andererseits ist es aber doch ein Teil meines Haushalts. Seither haben wir unsere Abmachung ein wenig anders ausformuliert ! Schuldempfinden ist für mich wieder eine andere Baustelle. Die empfinde ich wenn ich z.B. etwas versprochen habe und dann trotzdem schlichtweg darauf vergesse. Ärgern über ein Verhalten der teilw. erwachsenen Kinder (27, 25, 17) trifft bei mir eher zu. Und wenn ich mich ärgere sprech ich das meist auch an, oder schweige und handle! @ Lucy, mir ist beim Durchlesen deines anderen Fadens aufgefallen, dass ich vermutlich auch sehr übergriffig bin. Aber wenn Großkind ein ungebügeltes Kleidungsstück aus dem Koffer zieht, bei dem idealerweise noch ein Knopf fehlt oder der Saum runterhängt, oder sonstige Baustellen aufweist, und eben dieses Kleidungsstück zu einer großen Feier getragen werden soll, dann sag ich gar nix mehr - ich handle!!!!
Ich hab ja nicht den ganzen anderen faden gelesen aber ich hab den Eindruck du übertreibst. Mir kommt vor du hast dich auf deine Tochter eingeschossen. *************
ja, ich ziehe da ganz klar eine grenze. ich melde meinem 16jährigen ganz klar zurück, wie sein verhalten bei mir ankommt und sag ihm auch, dass er sich damit bei anderen menschen nicht unbedingt beliebt macht (aber ich kann es dann seine eigene sache sein lassen, ob er daraus konsequenzen zieht und welche). den 11jährigen empfinde ich noch als eher kindlich und wenig problematisch in sachen verhalten. meine abgegrenztheit erlebe ich als sehr befreiend. gelernt hab ich sie sicherlich durch meine jahrelange arbeit mit teils wirklich schwierigen jugendlichen (neben denen meine eigene brut ein lercherlschaß ist). was mir manchmal wirklich schuld und scham verursacht, das ist wie der ältere mit dem jüngeren umgeht. vor allem wenn ich MICH dann dabei erwische dass ich ihn spontan auf ganz ähnliche weise maßregle wie er mit dem jüngeren tut schuld und scham verursacht mir da aber weniger mein kind bzw meine kinder, eher meine eigene leider nur beschränkte erziehungstauglichkeit. ach ja und zum thema scham noch: ICH bin meinen kindern extrem peinlich (vor allem durch extravertiertes und manchmal auch schrilles verhalten in der öffentlichkeit)
ich kenn beide gefühle, im bezug auf meinen ältesten. er ist aber erst knapp 7, somit halt ich mich- wie Anelle- aus dem Faden im Teenie Forum raus
Mein 12jähriger haut oft Sachen raus (verbal), wo ich mir denke, dass er einfach die Klappe halten soll - schämen tu ich mich dafür nicht. Aus seiner Sicht der Dinge läuft es umgekehrt wohl genau so.
ihr müsst euch nicht fernhalten - ich denke nicht, dass es in unterforen immer besondere voraussetzungen geben muss, dort mitzuschreiben. die bisherigen beiträge verstehe ich in die richtung: je kleiner desto weniger von beidem (schuld und scham).
Ich denke schon, dass einige Verhaltensweisen der erwachsenen Kinder Teil der Erziehung und Erfahrungen aus der Kindheit sind. Es spielen aber noch andere Faktoren mit rein, da bin ich mir ziemlich sicher. Meine Tochter war z.B. immer sehr selbstbewusst und ich habe das Gefühl, dass eine damalige erste Liebe das Selbstbewusstsein meiner Tochter pulverisiert hat. Ich habe oft ein permanent schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenüber, weil es für sie wahrscheinlich nicht wirklich leicht war, als sie mit knapp 12 Jahren noch mal ein Geschwisterchen bekommen hat. Aus diesem schlechten Gewissen heraus erkläre ich mir Verhaltensweisen, habe im Laufe der Zeit aber auch gelernt, mir nicht jeden Schuh anzuziehen und es zu " ihrer Sache und nicht meine Belange" zu machen.
ich kenne das gefühl, dass sich eltern für ihr kind schämen, mehr als genug. meine mutter hat sich seit ich denken kann, immer für mich geschämt. zu dick, zu dünn, zu auffällig, zu frech, zu wenig dankbar, nicht ordentlich genug, nicht repräsentativ genug,..... die liste ist endlos. die demütigungen haben mich geprägt, dieses gefühl, nicht zu genügen, nie genug zu sein, das hat mich beschädigt. mittlerweile hab ich schon einige jahre keinen kontakt mehr zu meiner mutter und es tut so gut. für meine kinder hab ich mich noch nie geschämt. sie könnten auch wirklich nichts machen, wofür ich mich schämen müsste. sorge ok, aber scham? nie im leben! für mich sind sie mit all ihren ecken und kanten einfach perfekt. zusatz, weil ichs grad noch gelesen hab: für äusserlichkeiten meiner kinder könnt ich mich nie schämen! äusserlichkeiten sagen genau nix über einen menschen aus, an äusserlichkeiten hab ich mich noch nie festgemacht. und da ich selber sehr gut weiß, wie sich das anfühlt, ist das für mich undenkbar. f
Würde ich so nicht behaupten. Bei kleineren Kindern sind es eher so peinliche Momente, die einen am liebsten kurzfristig im Erdboden versinken lassen würden. So die Situationen, in denen die lieben Kleinen irgendeine Aussage rausschieben oder Familieninternas munter ausplaudern. Etwas peinlich eben, aber nix, wofür man sich echt schämen müsste. Kennt doch eh jeder, der selber Kinder hat. Bei meinem ältesten Kind kenne ich eher die Momente, wo er mir etwas fremd vorkommt. Und wo ich mich teilweise wundere und hinterfrage, warum er sowas sagt od. tut. Richtig schämen hab ich mich für mein Kind noch nie müssen. Und dass ich an etwas Schuld sei oder versagt hätte - auch nie. Im großen und ganzen sind meine Kids recht gut gelungen. Und es freut mich zu sehen, dass mein Großer eine sehr in sich selbst gefestigte Persönlichkeit ist. Das heisst keinesfalls, dass er fehlerlos u. perfekt durchs Leben wandert. Jedoch übernehmen aus meiner Sicht die Kinder mit zunehmendem Alter für sich und ihre Handlungen selbst Verantwortung. Das Rüstzeug kann ich meinen Kindern mitgeben. Und bis zu einem gewissen Alter und Grad kann ich sie in ihrer Persönlichkeit "formen" (im Sinne von: Werte mitgeben). Doch ab der Vorpubertät übernehmen sie mehr und mehr ihr Leben selber. Ab Nachpubertät, Führerschein, Wahlrecht, jugendlichem Erwachsenensein,... bin ich als Elternteil eher in der beobachtenden Position. Die Grenzen sind weiter gesteckt, das elterliche Korrektiv greift nur mehr in extremen Situationen ein. Fragen, meinen und empfehlen tu ich nach wie vor. Ob es mein Kind annimmt, das ist seine Sache. (jedoch hört er es sich immer an u. denkt auch darüber nach) Daher würde ich mich ab dieser Zeit auch nimmer für Taten voll verantwortlich fühlen, ergo schämen. Wobei, so beim Schreiben: ich wüsste gar nicht, wann ich mich für meine Kinder wirklich "schämen" sollte. Wofür? Ihr Benehmen, Aussagen, Handlungen? Peinlich berührt, unangenehm berührt, etwas enttäuscht, verwirrt,.... ja. Aber Scham? Edit: jetzt hab ich nochmals nachgelesen - Äusserlichkeiten??? was meinst du damit?
ich meine das gefühl "scham" mit seinen facetten. oder eben sich "schuldig fühlen" es geht ja weniger um mich, sondern darum, was andere menschen darunter verstehen, ob sie das kennen in zusammenhang mit ihren kindern oder eben auch nicht.
Scham u. Schuld sind für mich zwei sehr gewichtige Vokabel. Sie beinhalten für mich, dass mich etwas dermaßen grundlegend erschüttert, dass ich wirklich alles an Wertigkeiten hinterfragen würde. In Bezug auf meine Kinder kommen sie mir zu gewichtig vor. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was da passieren müsste. Edit: mütterliches Peinlichkeitsgefühl ist mir hingegen sehr wohl bekannt. Erst kürzlich wieder - echt grauslich lange Zehennägel beim Kind. Ich rede Kind drauf an u. damit ist mein Part erledigt. Kind ist ansonst sehr gepflegt, duscht, nimmt Deo, geht regelmäßig zum Frisör, rasiert diverseste Stellen und stylt sich das Haupthaar, jedoch die Zehennägel sind öfters mal grausig. jedoch seit ich die Nägel nimmer schneide ist das auch nimmer meine Zuständigkeit und so schlimm, dass ich mich in Grund u. Boden schämen würde ist das dann auch wieder nicht grauslich - ja, und das sag ich auch, aber längst kein Grund für Schuldzuweisungen oder Scham
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