1. Sonja20

    Sonja20 Realist
    VIP


    Ich war damals 16 und vom leichten übergewicht bin ich fast in die Magersucht abgerutscht ausgelöst durch Depressionen, da ist man nicht mehr in der Lage zu Essen/lernen/komunizieren/rauszugehen/Hobbys sondern man ist froh wenn man alleine im Zimmer ist.

    Fang ihn auf bevor er noch tiefer rutscht........ es ist ja schon ein alarmsignal das er fürs Bundesherr zu Mager ist.

    Es werden ihm dann auch keine Nachzipfs helfen und aber auch keine Lehre denn er wird die Lehre nicht durchstehen!!!
     
  2. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    auch wenn es hart klingt, ich würd eine stationäre behandlung ins auge fassen und die längerfristig. offensichtlich gibts da ganz massiv schwierigkeiten (is ja der bursch, der nur am computer sitzt, oder?)

    ich bin wahrlich nicht schnell für stationär zu haben, aber es könnte in dieser situation den druck rausnehmen und der junge mann könnte sich wieder dem wesentlichen widmen, nämlich seinem leben. höchstwahrscheinlich wäre das schon viel früher angebracht gewesen, jetzt wirds halt aufgrund der volljährigkeit ein problem.
     
  3. miloo

    miloo Teilnehmer/in

    ich selbst habe den kontakt zu meiner "mutter" vor 3 jahren abgebrochen, als es eskalierte. damals ist mein sohn quasi mit mir "mitgezogen" und hat auch den kontakt abgebrochen. als ich ihm vor zwei jahren regeln betr. des lernens aufgestellt habe, hat er seine sachen gepackt und ist für 2 monate zur omi gezogen, um nach 2 monaten ein sms zu schreiben: bitte kann ich wieder heim, omi schlägt mich und tritt mich.

    natürlich standen ihm bei mir immer die tore offen, er ist wieder "heimgekehrt" und hat auf die omi geschimpft und wollte nie wieder was von ihr hören und sehen und hat den kontakt abgebrochen....

    vergangene weihnachten ist wieder alles eskaliert und er hat mir an den kopf geworfe, ich sei eine kreatur, die omi hat recht, was mich betrifft und er hat nur so getan, als hätte er keinen kontakt zu ihr, er telefoniert nämlich täglich eh mindestens 3 mal mit ihr... ätsch. :eek:

    wie willst einem 17jährigen klar machen, dass der kontakt zu gewissen leuten schädlich für ihn ist, wenn er es nicht so sieht, weil er von eben diesen manipuliert wird?

    (bitte es handelt sich um einen 17jährigen, der rechtlich bereits jetzt nahezu machen kann was er will und im september volljährig ist)
     
  4. miloo

    miloo Teilnehmer/in

    er war bereits stationär...
    und wenn jemand nicht therapiebereit ist, bringt auch eine zwangstherapie nichts...:rolleyes:
    er ist quasi austherapiert!
     
  5. WMF1

    WMF1 Teilnehmer/in

    Hallo!
    Du könntest in deinem Post meinen Bruder beschreiben, nur dass dieser immer das Glück hatte durchzurutschen. VS gerade mal so geschafft, Mittelschule immer auf der Kippe, danach schickte ihn meine Mutter auf eine FH (er selbst konnte / wollte sich für nichts entscheiden) schaffte die Jahre immer mit Nachprüfung dann ab zum Heer, davor auf Anraten des AMS einen MC Job. Danach Arbeitslose während der er Führerschein machte, dann wieder Bewerbungsphase dann die Idee er könnte die Matura nachmachen dann Studium. Jetzt mit 30 wohnt er noch zu Hause aber arbeitet immerhin schon 4 Monate.
    Die Depression wurde bei ihm diagnostiziert als er seinen ersten Liebeskummer hatte und da Selbstmordabsichten zeigte. Mit Medikamenten verhielt er sich dann plötzlich wie ein normaler Mensch (unternahm etwas, redete mit anderen, schaltete einmal den Computer aus)

    Meine Mutter wollte / konnte es auch lange nicht sehen. Sie überlegte auch ihn vor die Türe zu setzen weil ab 18 kannst du nichts mehr machen! Ohne abgeschlossene Ausbildung ist das Kind nicht selbsterhaltungsfähig sprich die Eltern müssen! es erhalten egal ob es zu Hause wohnt oder nicht. Zu einer Therapie kannst du ihn auch nicht zwingen und so bleibt es abzuwarten bis die Einsicht von selbst kommt ...
    Das schlimmste an der gesamten Situation war, dass sich mein Bruder schlau gemacht hat und genau wusste dass meine Mutter ihm nichts anhaben konnte wenn sie ihm drohte ihn raus zu werfen.

    Ich durfte dieses ganze Drama miterleben, die Hilflosigkeit, die Aussichtslosigkeit. Ich kann dir leider keinen ultimativen Rat geben außer fang sofort an zu handeln, wenn er 18 ist hast du noch weniger Handhabe als jetzt schon.

    Wenn er die Klasse nicht schafft geh mit ihm zum AMS und lass ihn dort beraten (gibt eine eigene Zweigstelle für jugendliche).
    Schau dich nach Therapiemöglichkeiten um.

    Ich wünsche dir alles Gute und starke Nerven.
    :wave:
     
  6. Als austherapiert gilt ein Patient, wenn die kurativen Behandlungsmöglichkeiten seiner Erkrankung erschöpft sind und keine weiteren Therapieoptionen mehr bestehen, die zu einer Heilung oder erheblichen Besserung des Gesundheitszustandes führen könnten.

    Und du meinst, dass jemand der austherapiert ist, gesund wäre? Das kann doch nicht dein Ernst sein? Abgesehen davon halte ich es für geradezu fahrlässig einen nichtmal 18 jährigen
    sich selbst zu überlassen und zu denken, dass es keinerlei Hilfe mehr gibt.
     
  7. miloo

    miloo Teilnehmer/in

    absolut richtig. leider wissen weder mediziner, noch lehrer noch jugendamt wirklich rat. wie schon gesagt - wir sind sämtliche stationen durch. er ist tatsächlich nicht im herkömmlichen sinn magersüchtig, sondern tatsächlich zu faul zum essen. er isst nur was schnell geht, er verweigert alles was ihm nicht schmeckt (gemüse, obst), ernährt sich von burger (wenn er grad mal bei mäci vorbeikommt) oder kebap (wenn er dort vorbei kommt). ganz egal was ich koche - er isst davon ausschließlich das fleisch, sonst nichts! weil er es nicht mag. (omi hat ihm immer gepredigt, er muss nur das machen, was er auch wirklich will)

    er macht also grundsätzlich nur, "was er mag". wäschewaschen? mag er nicht. duschen? mag er nicht. lernen? wozu, schafft er auch so. mit dem hund gassi gehen? interessiert ihn nicht. auf der terrasse sitzen? im bett ist es bequemer. an den see fahren? der weg ist zu weit (500 m). mit freunden auf urlaub fahren? wozu, wohin? mit dem papa autofahren lernen? die bedingungen (dafür ein bissl für die schule zu lernen) sind zu mühsam.

    bei ihm heißt "mag ich nicht" = "mach ich nicht". punkt. und da fährt die eisenbahn drüber.

    und wenn die mutti ihm die wäsche nicht wascht und ihm nicht nur burger essen lässt, verweigert er eben komplett. entweder isst er dann halt nichts, oder er lässt sich von omi zum mäci führen, oder sich von ihr die wäsche waschen - die schleppt er dann nämlich lieber zu ihr, als selbst die deppensichere waschmaschine aufzudrehen.

    als er stationär in der hinterbrühl war, haben die ihm auch nochmal medikamente (die gegen depressionen) abgesetzt, weil er eben doch keine depressionen hat...

    WIE kann ich ihn auffangen?? WIE?? ich bin wirklich verzweifelt, ich sehe meinen sohn offenen auges ins nichts laufen und ich habe alles versucht. wirklich alles. mit verständnis, mit nachgiebigkeit, mit strenge, mit motivation, soviele möglichkeiten aufgezeigt, soviele freunde von mir haben versucht ihm zu helfen - jeder mit einem anderen ansatz...
     
  8. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Mein Eindruck: da ist ein junger Mann, der in seinem Leben noch nichts leisten musste und auch noch nie etwas aus eigenem Antrieb erreicht hat - dem also auch das Erfolgserlebnis fehlt, etwas aus eigener Kraft erreicht zu haben, auf das er stolz sein kann.

    Das führt dann dazu, dass er sich selbst unfähig und unzufrieden fühlt -> die Depression ist im Grunde eine logische Konsequenz, vor allem, wenn ADHS dazu kommt.

    Wenn du ihm jetzt noch ständig alles vor den Arsch trägst, wird sich daran nichts ändern. Er muss selbst etwas schaffen, sein eigener Erfolg und das tolle Gefühl, etwas sinnvolles geleistet zu haben. Diese Entwicklungsphase wäre viel früher dran gewesen und es ist immer schwer, solche Phasen nachträglich zu absolvieren.

    Ich würde ihn mit Situationen konfrontieren, in denen er mit Menschen oder Tieren zu tun hat, denen es deutlich mieser geht als ihm. Freiwillige Arbeit im Tierheim, freiwilliges Praktikum in einer Behinderteneinrichtung, Mithilfe bei der Betreuung von Flüchtlingen/Asylbewerbern (!), Mithilfe in einer Senioreneinrichtung. Ich denke an eine Tätigkeit, die ihm Bodenhaftung vermittelt, das Gefühl gebraucht zu werden und eine sinnvolle Sache zu machen - Erfolgserlebnisse eben.

    Akut könntet ihr zum Beispiel (s)ein Zimmer renovieren: Tapeten runter, Tapeten rauf, die Möbel neu aufteilen.

    Und natürlich immer mal darauf hinweisen, dass das Lebens leichter ist, wenn man sich ärztlich begleitet medikamentös helfen lässt.
     
  9. miloo

    miloo Teilnehmer/in

    sag einmal, wie undicht bist du eigentlich????? glaubst du ich schreibe hier ellendslang weil ich ihn sich selbst überlasse???? bitte lass deine kommentare - sie sind nicht hilfreich. danke, dass du es probiert hast, aber ich kann mit deinem "input" nichts anfangen.
     
  10. fst

    fst Gast

    Nur, was soll sie machen? Schon juengere Kinder weigern ihre Medikamente bzw Therapien. Klar ist er weder gesund noch erwachsen, aber auch kein VSler mehr wo man die Leitung derart über nehmen kann.
    Zwingen wird sie ihn nicht können.
    Kann er irgendwo hin, raus aus seiner Umgebung, gibt es Verwandte weit weg oder im Ausland die ihn sich für eine Weile annehmen würden?
     
  11. inkale

    inkale Gast

    Sag was schreibst du so aggressiv und abwertend?
    Wo schreibt sie, dass sie ihn für gesund hält, nur weil er für die Institutionen austherapiert ist?

    Schon einmal mit Teenagern zu tun gehabt, die keine Therapieplätze bekommen bzw. frühzeitig entlassen werden, weil sie nicht bereit sind aktiv an der Therapie mitzuarbeiten?
    Solange der junge Mann von sich aus nicht einwilligt sich therapieren zu lassen, sind einem hier ziemlich die Hände gebunden. Und bei einem 18jährigen hat die Mama genau nichts mehr zu sagen. Hingehen und die Einverständniserklärung muss er schon selber unterschreiben. Ein Teufelskreis.
     
  12. Sie schrieb von rauswerfen und von zu faul etwas zu essen, von lügt strategisch und hat noch so einige unschöne und abwertende Begriffe verwendet.
    Ich denke der erste Schritt wäre mal dem "Kind" mit Respekt zu begegnen und dann einen ordentlichen Therapieplan zu machen. "Austherapiert" und alles auf die Oma schieben, ist doch keine Lösung und auch kein Ansatz dafür.
     
  13. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Meine große Tochter war ähnlich, in einer vergleichsweise abgeschwächten Form. Sie konnte sich schwer zu etwas motivieren und hat sich nicht viel zugetraut (wir haben extra einen IQ Test machen lassen, um ihr schwarz auf weiß zu zeigen, dass sie nicht dumm ist - ganz im Gegenteil).

    Ich habe daraus gelernt, dass es für Heranwachsende unheimlich wichtig ist, Erfolgserlebnisse zu haben. Wenn sie die in der Schule nicht bekommen, dann ist es umso wichtiger, dass es Gelegenheit gibt, sie an anderer Stelle zu bekommen.

    Bei meiner Tochter half zum Beispiel, dass meine Mutter sie an vielen Nachmittag mit in den Garten nahm, wo sie gerackert haben: Gelände roden, Beete anlegen, Karnickel verfluchen, Zäune bauen, Baumschnitt verbennen und voller Stolz die Früchte der Arbeit ernten.

    Als es darum ging, sich für eine Au-pair-Stelle zu bewerben, habe ich sie machen lassen, in ihrem Tempo, mit ihrem Engagement - ging voll in die Hose. Sie hat das Jahr nach dem Schulabschluss im Supermarkt an der Kasse verbracht (auch da hat sie sich selbst beworben und ich musste sie nur mäßig treiben), aber sie hatte auch dort positive Rückmeldung. Für ihren Ausbildungsplatz hat sie sich dann richtig ins Zeug geworfen und das tut sie auch jetzt noch während der Ausbildung.

    Sorg dafür, dass dein Sohn Erfolgserlebisse hat und dafür arbeiten musste. Eigene Leistung, eigene Erfolge. Gleichzeitig müssen die Kinder lernen, dass auch Misserfolge einen nicht in den Abrund treiben. Manchmal hat man eben keinen Erfolg, auch wenn man sich angestrengt hat - manchmal gewinnen die vermaledeiten Karnickel.
     
  14. inkale

    inkale Gast

    Miloo - vielleicht wäre eine betreute Jugend WG etwas für ihn, weiß aber nicht, ob das mit 18 noch geht.
    Da hätte er Regeln, an die er sich wie alle anderen halten muss und Strukturen. Und ein neues Umfeld erleichtert es, mit alten Mustern zu brechen. Oft hilft es schon wenn man sieht, wie andere ihr Leben meistern um selber in die Gänge zu kommen.
     
  15. striezerlhase

    striezerlhase Teilnehmer/in


    Du traust dir eine Ferndiagnose zu, .... Wahnsinn! Aufgrund eines Beitrages.

    Eine einzige Freiheit.
     

  16. klar klingts nicht nett, was sie schreibt, aber scheinbar ist der bursch wirklich so und es hat in meinen augen wenig sinn, wenn ich anderen von seinem verhalten und unseren problemen erzähle und dabei das essentielle unerwähnt lasse, bzw umständlich in nette formulierungen packe, oder?

    ich hab wiederholt den eindruck, dass miloo einfach am ende ist, verzweifelt ist und eben NICHT resignieren und aufgeben und ihn rausschmeissen will, sondern ihm wieder lebenwillen und positive motivation vermitteln will

    wobei ich "schick ihn ins ausland zu freunden/bekannten" gut finde - vielleicht hilft ihm das auch, bzw hilft ihm generell einmal ein bissl abstand zu mutter und großmutter was

    gibts eigentlich sowas wie "die strengsten eltern der welt" wirklich? also die möglichkeit, dass man sie in ein anderes land zu anderen leuten schickt, wo sie einmal deren lebensweisen etc kennenlernen?
     
  17. hanna59

    hanna59 Teilnehmer/in

    du schriebst, er war 2 wochen stationär, oder? austherapiert is der bursch noch lange nicht, ich würd ihn zumindest mal zu einer fundierten diagnosestellung stationär geben

    ich red von langfristiger aufnahme und grundlegender therapie. 2 wochen sind nix, wenn man sich seinen leidensweg anschaut. (es soll auch durchaus vorkommen, dass manche menschen gar nicht in "freiheit" leben können, weil sie mit dem leben draussen nicht zurecht kommen. ) wichtig wäre einmal, ihn zu stabilisieren.
     
  18. miloo

    miloo Teilnehmer/in

    wow - wow - wow! danke dir, damit hast du völlig recht. in dem ewigen strudel, zu überlegen was man (also ich bzw. mein mann) tun könnte um ihn zu helfen, ist genau das untergegangen, was du im ersten satz ansprichst. und genau das ist vermutlich der punkt. er hat aus eigenem antrieb noch nie was erreicht, weil er es gewöhnt ist, dass ihm alles gerichtet wird... du hast vollkommen recht mit deiner einschätzung! gleichzeitig hat er den biss nicht, etwas zu erreichen, nach kurzer zeit ist sein motto "eh wurscht, das schaff ich eh nicht".

    mein mann hat versucht, ihn ein bißchen zu motivieren, indem er ihm autofahrstunden (schon mit 15 oder 16) vorgeschlagen hat. "schau, wennst jetzt ein bissl für bio lernst und einen dreier auf den test kriegst, dann gehen wir nächste woche autofahren". einen tag hat sohnemann gelernt um dann (einen tag vorm test) zu sagen, einen dreier schaff ich sowieso nie, ein vierer am test reicht ja auch.

    ja so ein praktikum im sozialen bereich würde ihm nicht schaden - es hapert aber wieder am "freiwillig". aber ich werds versuchen. an wen wendet man sich da am besten? an die caritas? an ein alters oder behindertenheim direkt? aber das müsste wieder ich für ihn organisieren, er selbst wirds nicht tun... (schon gar nicht wenn es nicht bezahlt wird)
     
  19. miloo

    miloo Teilnehmer/in

    ja das hab ich vor einem halben jahr schon mal mit der familienhilfe und dem jugendamt (an das ich mich damals schon strohhalmsuchend gewendet habe) besprochen - er ist eigentlich zu alt dafür, denn es geht nur bis 18, dann muss er raus. und 18 ist er in 3 monaten...

    ein anderer ansatz, den, ich glaub fst war es, jemand eingebracht hat, wäre tatsächlich ihn ins ausland zu schicken. ich habe eine (allerdings um vieles ältere) cousine in australien... in der nähe von canberra

    boa - ein arger gedanke... mein "kindi" so weit weg... aber vielleicht sollt ich wirklich kontakt herstellen? aber was soll er dort dann machen? kann ich ihm von hier aus einen job dort suchen? uaaa - mir rinnt die ganslhaut, ich find die idee super - aber ich gacks mich gleichzeitig an... wie schlag ich ihm da am besten vor, ohne dass er sofort wieder dicht macht und gar nicht zuhört... *kopfkratz*
     
  20. simplify

    PLUS + VIP

    Liebe TE: Die Ratslosigkeit kann ich nachvollziehen, ich deiner Haut möchte ich wahrlich nicht stecken. Ich wüsste nicht was ich mache, kann nur aus eigener Erfahrung berichten, dass ich mit 19 Jahren und 1 Monat (also damals gerade Volljährig) ohne größere Vorwarnung von daheim rausgeflogen bin (mein gesamtes Zeug in Säcken verpackt weggebracht, mein Zimmer untervermietet). Ich wurde mit meinem Geldunterhalt ausgestattet und war sonst auf mich alleine gestellt, allerdings hatte ich zuvor keine schulischen oder gesundheitlichen Probleme, eine gewisse Eigenständigkeit war mir schon zuzutrauen. Einmal im Wasser bin ich auch geschwommen, vielleicht ginge das auch für deinen Sohn gut - du muss ihm schließlich keineswegs Obdach gewähren wenn er mal Volljährig ist, du muss ihm nur Unterhalt bezahlen ...

    Die Beziehung scheint jedenfalls, ungeachtet dessen dass du sicher versucht hast, dein Bestes zu geben total kaputt zu sein. Meine Gedanken dazu was ich von eurer Situation gelesen habe: hier ist eine Kernfamilie (ja ich hab schon mitbekommen, dass es noch ein kleines Kind und neuen Partner gibt, aber die scheinen keine Rolle zu spielen) aus Mutter - Großmutter - Enkel gegeben und die beiden beteiligten Frauen begegnen einander mit gegenseitiger Abwertung und fordern wechselseitig Loyalität vom Enkel, wahrscheinlich gepaart mit der Androhung von Liebesentzug wenn er eine Partei ergreift und wahrscheinlich mit Triuphbekundungen, wenn er bei der "anderen Seite" wieder mal eingefahren ist. Super was er hier vorgelebt bekommen hat, dass er jeden menschlichen Respekt sowohl vor Mutter als auch Großmutter verloren hat, kann ich sehr gut nachvollziehen. Es geht hier nicht darum, wer schuld ist an dem ganzen Hass und der ganzen Verachtung, aber das war nun mal das vorherrschende Gefühl in seiner Kernfamilie.

    Vielleicht wäre es wirklich gut für ihn, auch aus dieser Situation rauszukommen.
     

Diese Seite empfehlen