1. menschen sind unterschiedlich "sozial", die einen brauchen mehr sozialkontake, die anderen weniger

    die einen fühlen sich nur wohl, wenns 50 bekannte haben und sich 5x/woche mit jemandem treffen und anderen reichen 2,3 gute freunde, die man 1,2 mal im monat trifft

    und genauso ists bei sport - den einen taugt ein "gruppensport" (fußball, eishockey etc) und andere sind lieber allein - ich finde, das muss man akzeptieren und wenn ein mensch kein salonlöwe ist, dann wird er auch keiner, egal, in wie viele salons er geschliffen wird

    was spricht dagegen, wenn dein sohn 1x die woche klettern geht statt zum kicktraining?

    ich will jetzt nicht panik verbreiten, das das mit dem "quält mit leib und seele tiere" würd ich schon, keine ahnung, mit einem psychologen abklären, das klingt irgendwie schon sehr beunruhigend und mit 8 sollte ein kind schon soweit sein, dass es versteht, dass das gar nicht geht
     
  2. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Pferdetherapie ist sicher toll - aber ich glaube, dass ihr zuerst einmal Ursachenforschung betreiben solltet.

    Für mich klingt es schon ein bisserl danach, dass er sich der Schwester gegenüber zurückgesetzt fühlt und seinen Frust an ihr auslässt, weil er keine andere Strategie hat um damit umzugehen.

    Da würde ich ansetzten und zwar mit beiden Kinder gemeinsam ( und auch für euch Eltern) -an deiner Tochter geht das Verhalten des Brudern wahrscheinlich auch nicht spurlos vorbei.

    Ich weiss nicht wo du her bist, aber vielleicht gibt es jemanden hier, der dir eine kompetente Stelle nennen kann? Bei uns war es damals ein Entwicklungsdiagnostisches und Therapeutisches Ambulatorium.
     
  3. dollyparton

    dollyparton Teilnehmer/in

    Klettern ist doch super und, so wie ich es kenne arbeitet man da auch im Team beim Sichern. Vertrauen, auf jemand anderen acht geben ... alles dabei. Es muss ja wirklich nicht jeder Fussball spielen *g*

    Was den Umgang mit Katzen angeht: das kenne ich und vermute da einen Zusammenhang mit Wahrnehmungsstörungen und Ängsten. Mein Sohn ist oft auf Kriegsfuss mit der Katze ... aber eigentlich, weil er sie fürchtet und nicht einschätzen kann.

    1 mal pro Monat etwas tun ist super ... aber ein Monat ist eine Ewigkeit in dem Alter. Vielleicht braucht ihr das öfter. Und damit meine ich nicht nur ihn. Es klingt ein bisschen so, als wärst du auch genervt und entmutigt was ihn angeht. Und das kenne ich. Mein Rat wäre, ein paar Sachen zu finden, bei denen ihr beide Spass habt. Das muss gar keine große Aktion sein. Eine Partie Schach mit ihm. Er begleitet dich am Fahrrad beim Joggen. Einfach ein paar Dinge, die euch wieder einander näher bringen.

    Versuch zB die Zeit zu nutzen, wenn seine Schwester ihre Freundinnen besucht.
     
  4. inkale

    inkale Gast

    Hast du den Eindruck, dass sich dein Kind von der Klassenlehrerin angenommen fühlt?
    Und tatsächlich angenommen wird? Also nicht nur der Versuch da ist?

    Eines meiner Kinder hatte auch eine problematische Zeit in der VS und die Lehrer immer versichert, dass sie voll und ganz hinter dem Kind stehen und sehr bemüht sind. Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo ich erkennen musste, dass sie wirklich bemüht sind, aber nicht mehr neutral sein können. Einfach, weil zuviele Altlasten mitgetragen wurden, von denen sie sich nicht mehr lösen konnten. Das führte dazu, dass die Erwartungshaltung an das Kind vorwiegend negativ behaftet war. Und Kind sich dann (meist) auch so verhalten hat. Wir haben sie dann Schule wechseln lassen und dort war dann zwar auch nicht alles wunderbar, aber doch merkbar unbelastet.

    Übrigens - auch, wenn euer Leidensdruck nachvollziehbar ist - man liest auch aus deinen Zeilen recht deutlich heraus, dass das eine Kind der "Sonnenschein" ist und das andere eben der Mühsame und Schwierige. Ist jetzt keine Kritik, weil es oft einfach der Realität entspricht, das Geschwisterkinder so unterschiedlich ihre Eltern fordern. Man muss dabei halt ungemein aufpassen, dass das beim Kind selber nicht so ankommt. Sie bekommen hier wesentlich mehr mit als man glauben möchte. Ich habe damals auch sehr mit mir gekämpft um meinem Kind neutral - und liebevoll - gegenüberstehen zu können. Manchmal ist mir das echt schwer gefallen. Umso klarer wurde mir, dass es für Außenstehende wie Lehrer noch um ein vielfaches schwieriger ist Kinder in so schwierigen Phasen annehmen zu können. Auch, wenn man möchte und es glaubt zu tun. Die Erkenntnis, dass sie das nicht konnten war dann letztendlich die Entscheidung für den Wechsel.

    Dessen ungeachtet würde ich hinterfragen, warum das Kind die Klasse wiederholen soll und was das ändern würde.
     
  5. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Meiner hat zwar keine Angst für Katzen - aber er kann ihre Signale nicht "auslesen" - das kann er bei Menschen aufgrund seiner "Besonderheit" auch nicht, aber da bekommt er ein Training, damit was er intuitiv nicht erfasst mit "Logik" lernt.

    Wenn er sich einbildet, dass er jetzt die Katze beschmusen will und die Katze die Ohren anlegt und sich flach macht, weil sie das nicht will - dann tut er es trotzdem. Daran arbeiten wir gemeinsam.
     
  6. inkale

    inkale Gast

    Wir haben Kind damals klinisch austesten lassen und danach hat sie eine Therapie gemacht. Die hat ihr unheimlich viel gebracht. (Das war noch vor dem Schulwechsel).

    Bevor ihr auf Vermutungen eine Therapieform startet würde ich euch ebenfalls eine gesicherte Diagnose/Austestung empfehlen. Den Großteil der Kosten bekommt man in der Regel von der Krankenkasse refundiert (Wir haben damals 250 Euro für eine umfangreiche Austestung bezahlt und die Kasse 80% übernommen; also der Selbstbehalt lag dann bei 50 Euro).
     
  7. Odin

    Odin Gast


    Gerade bei schulwechsel liegts wirklich sehr am lehrer- passt der wieder nicht- kannst schon probleme haben das kind überhaupt noch in die schule zu treiben. Waldorf ist nicht unbedingt das allheilmittel.

    Unsicherheit: diese kinder spiegeln so herrlich ihr Gegenüber wider. Die Kehrerin wird auch probleme haben, er zeigt sie ihr. Man kann mit positiver verstärkung so viel aus den kindern rausholen, die sind lernbegabt, die wollen und können wenn man mit ihnen richtig umgehen lernt. Er ust zu klein zum lernen, die lehrerin könnte dass- falls sie wollte- Landesschulrat usw. Diesekinder benötigen sehr viel halt und struktur, sehr behütet- sehr interagierend. Eine sehr "harte" Hand - die natürlich auch liebevoll ist - aber neben weichen "na wird schon werden" Kundgebungen - säuft er euch ab. Nur bekommen sie das nicht= unsicherheit, und selbstzweifel.

    deshalb nochmals therapie und ihr auch indem ihr lernt wie ihr das positive rausputzen könnt. Und ihm den halt vermittelt den er braucht wenn er da draussen in der schule sitzt. Es gibt explizit Elternschulungen in diesem Bereich wo ihr mit einem Therapeuten erarbeiten könnt wie das Kind sicherer und selbstsicherer wird.
     
    Odin, 24. Januar 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 24. Januar 2017
    #27
  8. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Schreibst du am Handy?
     
  9. Odin

    Odin Gast

    *offtopic

    Jetzt nimmer - aber das Wlan geht öfters mal ex derzeit...

    und ja - sorry für meine Tippsler :rolleyes:
     
  10. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Die sind mir egal - bin ja selber alles andere als fehlerlos. :)
     
  11. DaisyD

    VIP

    Klettern kann ein sehr sozialer Sport sein!

    Außerdem gibt es bei jeder Einheit viele kleine erfolgserlebnisse, viele einzelne Möglichkeiten, zu lernen, neues umzusetzen. Und man ist nicht von den mit Spielern abhängig....weniger konfliktpotential;)
     
  12. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Ich glaube nicht, dass der Wechsel in eine andere Schule die Problemchen mit seiner Schwester verändern... Sie sind dann glaub ich, in der selben Schulstufe - und ob sie da in der selben Schule, oder auch nicht sind, ist ja egal - selbe Schulstufe ist gegeben (außer, er wiederholt nicht).

    Wenn er selbst meint, mit der Lehrerin gar nicht zu können/wollen, ist das sehr schwierig zu entscheiden....

    Er braucht sicher eine strengere Hand, aber auch viel Gespür für seine Art der Begegnung, des Umgangs mit Menschen...

    Mein Großer ist auch speziell in seiner Art, aber ich hätte ihn niemals in eine andere Schule gegeben, wg. seinem Bruder, der sich da viel leichter tut, schulisch etc.
    Er muss lernen, damit klar zu kommen, dass er ist, wie er ist - oder, es vielleicht doch noch ändern kann, mit oder ohne Hilfe...

    Man kann nicht immer davonlaufen... manchmal ist es aber besser, sich/etwas zu verändern.... das kann man von hier aus nicht wirklich beurteilen...

    Auf jeden Fall sollte er weiter abgeklärt werden (vielleicht gibt es noch andere Ansätze etc.) und falls er es zulässt (ich weiß, dass es leider daran oft scheitert...), nach Therapieansätze jeglicher Art gesucht werden...

    Mein Sohn hat übrigens auch jede Art von Teamsport verweigert.... wir haben viel probiert... negativ...

    Habt ihr schon ausprobiert, ihn eher mal nicht "besonders" zu behandeln... seine negativen Seiten, was er so von sich gibt etc. zu negieren?
    Manchmal ist es nicht gut, wenn sich der Fokus nur auf diese spezielle Person richtet, sondern er einfach so genommen wird (soweit es halt tolerabel ist), wie er ist.... diese Sonderstellung durch die spezielle Art ist oft genau das Problem... natürlich irgendwie ein Teufelskreis... und sehr schwierig, ich weiß... :(

    Wurden Hochbegabungen ausgeschlossen/ausgetestet?

    Was würde er wollen, wenn man ihn fragt....? (neue Schule, oder wiederholen oder so weiter wie gehabt)

    lg Asterix
     
  13. Radium

    PLUS + VIP

    ich würd ihn auch klettern schicken, grad beim klettern braucht man immer einen zweiten, als klassischen einzelsport seh ich klettern nicht. auch bouldern ist lustiger wenn mehrere sind.

    was mich stutzig macht ist das tiere sekkieren. das in zusammenschau mit einer längeren krankengeschichte im baby/kleinkindalter würden mich zeitnah einen termin bei einem kinderpsychologen ausmachen lassen.

    evtl braucht er einfach eine zeitlang professionelle hilfe um das zu verarbeiten.
     
  14. MrsBrightside

    MrsBrightside Studentin Mama
    VIP

    Hallo! Ihr habt es wirklich nicht leicht!

    Ein paar Gedanken die mir beim Lesen gekommen sind:
    1. wollte ich euch Klettern vorschlagen, weil es das Selbstbewusstsein stärkt, man die eigenen Grenzen besser kennen lernt, die Konzentration fördert außerdem muss man im Team arbeiten. Super wenn euer Sohn es ausprobiert hat und gerne macht. Das würde ich total fördern!! Kampfsport ist vielleicht auch interessant? Es wirkt sehr als würde er extrem unglücklich, unsicher und ohne Selbstbewusstsein durchs Leben gehen. :(

    2. du willst ihn nicht mit noch mehr Aufmerksamkeit für sein "grausliges Verhalten" belohnen. Ich vermute er fühlt sich selber nicht wohl in seiner Haut und kann auch oft nicht anders. Überall bemerkt er dazu noch, dass ihn keiner ok findet. sogar die eigene Familie hat die Nase voll. Es muss sehr schwierig für ihn sein. Ich würde ganz klar Grenzen setzen aber Bestrafungen oder Entzug von schönen Erlebnissen nicht als Druckmittel einsetzen, möglicherweise kann es sich dadurch auch entspannen. Gibt es eine Oma, Opa oder Tante, Onkel die/der mit ihm klar kommt und regelmäßig mit ihm Zeit verbringen kann? Scheinbar genießt er es die alleinige Aufmerksamkeit zu haben. Evtl überfordert es ihn auch wenn zuviele Leute beisammen sind. Es ist natürlich Schade, wenn nach einer Unternehmung nachher die Stimmung wieder schlecht ist, aber immerhin war es davor einige Stunden harmonisch. :rolleyes:

    3. man hört auch heraus wie schwierig die Situation für euch ist. Dass ihr euch nach Ruhe, Harmonie und Normalität sehnt. Ihr habt viele schwierige Jahre hinter euch und es ist noch immer kein Ende in Sicht. Daher meine Idee: Nehmt ihr euch als Eltern regelmäßige Auszeiten? Wenn nein, ist das dringend nötig! Macht unbedingt immer wieder etwas ohne die Kinder!

    4. Es klingt so, als wärt ihr in einem Teufelskreis von negativen Mustern. Es liest sich für mich sehr heraus, als wäre die Kleine das Goldkind und der Große einfach immer anstrengend. Sie ist ja auch angenehmer und er anstrengender. Aber für mich liest es sich schon wirklich teilweise abwertend und extrem genervt von ihm, andererseits merkt man auch, dass du dir für ihn und euch alle eine leichtere Situation wünscht und ein schlechtes Gewissen hast. Ich würde euch als Eltern nahelegen in Therapie oder Beratung zu gehen. Letztendlich habt ihr die Verantwortung für die Familie und ihr könnt Maßnahmen zur Veränderung ergreifen, das wird ein 8-jähriger nicht schaffen. Er ist so wie er ist. Wichtig ist, dass ihr alle gemeinsam eine Art und Weise findet wie ihr das Familienleben gemeinsam erträglich und lebenswert gestalten könnt. Redet auch mit ihm und sagt ihm, dass ihr bemerkt habt, dass es ihm oft nicht gut geht, es ihm schwer fällt sich zu konzentrieren oder Freunde zu finden und dass ihr ihm gerne helfen wollt und daher neue Dinge ausprobieren wollt, noch ein paar Tests machen etc...

    5. kann ich mich den meisten Vorschreiberinnen anschließen. Lasst nochmals eine ausführliche Diagnostik machen. schaut, dass ihr jede Unterstützung bekommen könnt. Beobachtet die nächsten 5 Monate und schaut, dass er soviel Hilfe bekommt wie er braucht. Vielleicht gibt es irgendein Kind mit dem er sich versteht. Ladet es ein und die Schwester soll inzwischen zu einer Freundin oder so. Helft ihm Beziehungen aufzubauen. Eine andere Schule glaube ich verlagert das Problem nur an einen anderen Ort, wenn du das Gefühl hast er kommt kognitiv mit dem Stoff mit, braucht er evtl. andere Unterstützung und Förderung. Wie sieht es mit der Parallelklasse aus? Wäre dahin ein Wechsel möglich? Vielleicht kommt er mit diesem Lehrer dann besser aus?
     
  15. Maritina

    PLUS + VIP

    Es ist viel Kluges gesagt worden, das ich hier nicht wiederholen möchte.

    Nur 2 Aspekte:

    1) Ich erlebe es immer wieder, dass sich Geschwister ihre Nische suchen, wo der Andere eben nicht ist. Die Schwester besetzt die Nische everbody`s darling, er gibt den kleinen nerd. Er wäre sicherlich furchtbar für ihn, wenn er in der gleichen Klassenstufe wie seine Schwester wäre und sie ihm dann noch (durch Wohlverhalten, freundliches, offenes Wesen, Mitmachen im UNterricht, ...) überlegen wäre. Daher würde ich auch zur 2-Schulen-Lösung tendieren, wobei ich nicht sicher bin, ob Walddorf das richtige Konzept ist, Ist er in der Lage, mit Euch ein offenes Gespräch über sich und seine Situation zu führen? Ohne, dass die Schwester dabei ist?

    2) Nur weil ein Pferd so groß ist, heißt es nicht, dass es nicht auch gequält werden kann! Bitte vergiss die Reiterei, bis der gute und verantwortungsvolle Umgang mit Tieren sichergestellt ist.
     
  16. Crocodylia

    Crocodylia Aktive/r Teilnehmer/in

    Liebe TE,
    ich würde:
    *eine gute Diagnostik anstreben - "Wahrnehmungsstörungen" sind ein weites Feld, es wäre für den Buben und euch wichtig, etwas genaueres zu haben. Wissen ändert den Umgang. Wissen entlastet.
    * versuchen, meinen eigenen Blickwinkel auf ihn zu ändern- vielleicht ist es keine Eifersucht die ihn so sein lässt?
    * versuchen, dass Positive an ihm zu sehen:
    Er kann gut allein sein.
    Er kann gut klettern....
    Er kann Freundschaften mit Älteren aufbauen.

    Selbst die meisten negativen Eigenschaften haben ihr positives.
    Und: was tut er gern? Was kann er gut=
    * und nicht zuletzt: mir selbst Hilfe holen - du klingst schon sehr belastet.

    Ich denke, wenn die Lehrerin einen Wechsel will (weil auch ihr Blick auf ihn schon sehr getrübt ist) und er auch, würde ich ihn wechseln lassen. Aber der Schulwechsel ist meiner Meinung nach nicht das eigentliche Problem.
     
  17. Herbstwaerme

    Herbstwaerme Eigenheim fast fertig :)

    Also erstmal an alle ein großes :hug:
    VIELEN Dank für die vielen Antworten, das hilft enorm die Situation mit vielen verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

    Wo fang ich an?
    Ein Klassenwechsel kommt bestimmt nicht in Frage, weil die Lehrerin letztes Jahr Direktorin war, Dienstälteste und wenn ich ihr mit Klassenwechsel komme (warum macht man einen Klassenwechsel, weil man mit der Lehrerin nicht auskommt) das kann ich nicht "nett" formulieren, dann ist er und vl auch noch die kleine komplett unten durch bei ihr. Es ist auch noch nicht sicher, ob sie mitgeht mit dieser Klasse dh. vl bekommt er dann in der dritten eine andere. Das muss ich ihr noch irgenwie charmant rauskitzeln.

    Mit ihm offen zu sprechen ohne seiner Schwester hab ich schon dreimal versucht, er meint, dass ihm alles egal ist, Hauptsache nicht weiter seine Lehrerin. :(
    Was ich von ein paar Seiten gehört habe, wenn sie ein Kind nicht mag, dann macht sie es regelrecht fertig. Pädagogisch gesehen, Schnuller in den Mund und aufstehen vor der Klasse - vor allen als dumm hingestellt zu werden. Lauter so Sachen halt - ganz schrecklich, ich weiß. Als wir erfahren haben, dass wir ausgerechnet diese Lehrerin bekommen, also noch dazu mein Sohn, war ich erstmal fertig. Aber sie scheint ihn wirklich zu mögen. Ob sie richtig auf ihn eingeht im Sinne von Klassengemeinschaft fördern, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Beim nächsten Gespräch werden ich sie bestimmt darauf ansprechen.

    Natürlich sind wir alle genervt von ihm und leider braucht er nur eine Kleinigkeit anzustellen und wir reagieren über. Das ist uns auch bewusst aber es ist einfach so schwierig. Wirklich täglich bemühen wir uns, ihn so zu nehmen wie er ist und reden, reden, reden was wir tun können um ihm zu helfen.
    Klar geht es ihm nicht gut und seine Schwester verdeutlicht es ihm noch mehr. Deshalb versuchen wir dem entgegenzuwirken um eher mit ihm etwas zu unternehmen. Aber dann können wir uns wieder anhören von ihr: "Muss ich auch immer so böse sein, damit man mit mir so schöne Sachen macht."
    Das bricht mir ehrlich gesagt immer mein Herz. Sie sagt oft, dass sie sich einen anderen Bruder wünscht. Klar, vesteh ich auch. Denn nur selten spielt er mit ihr, das was er ständig macht, ist sie zu piesacken. 30x am Tag ca. Und 29x bleiben wir ruhig. Also ihr seht, es ist einfach unmöglich.
    Und trotzdem wird er so geliebt von mir, bekommt so viele Kuschel und Streicheleinheiten, darf mir fast immer beim kochen helfen, damit er sich nicht zurückgesetzt fühlt aufgrund seinem Verhalten. Da ist er auch immer so brav und hilft mit, aber kaum kommt die Schwester, schon geht es los. Miteinander mithelfen ist absolut unmöglich, da wird dann geschaut, wer schneidet schöner, wer macht was besser und das endet dann wieder im Chaos. Darf nur einer mithelfen, gibt's Tränen, immer wieder. Ach ich sag euch was. :D Einmal die Woche kommt er eine Stunde früher nach Hause und da ist er das bravste Kind... Aber er hat nunmal eine Schwester und damit muss er klar kommen.


    Mir ist auch bewusst, dass mich mein Kind spiegelt. Umso mehr denk ich mir oft, wie schlimm muss ich denn selbst sein?! Was möchte mir denn mein Kind sagen?!
    Wir waren schon bei etlichen Kinesiologen, Kinderpsychologen, Klinischen Psychologen etc. Ergotherapien piep APO. Also alles was die schul- und alternativ Medizin bietet haben wir schon durch. Sogar zu dem Heiler nach Brasilien wollten wir fliegen :( :( Auf Autismus ist er auch getestet worden - auch nix. Eine Kinesiologin hat mal behauptet dass er eine leichte Form hat, aber das wurde dann sofort professionell ausgetestet und das war negativ.

    Eben, ich denk mir auch, dass man nicht immer davonlaufen darf und wenn ich ihn in eine andere Schule gebe, macht es wohl auch nicht leichter. Aber was ist wenn doch? In dieser Situation greift man nach jedem Strohhalm und versucht diesem Kind zu helfen.

    Kampfsport haben wir ihn auch schon mal schnuppern lassen,... Na des is nix für ihn. Da ist er eher der Softie. Beim Klettern braucht er halt immer einen Erwachsenen zum sichern. Bouldern taugt ihm nicht. Klettern kann er wirklich gut und deswegen macht er es wahrscheinlich auch so gern. Ich bin selbst eine begeisterte Sportlerin und deshalb möchte ich ihm etwas zum auspowern bieten. Mein Freund ist Fussballtrainer und er will eben nicht. Zwingen tun wir ihn nicht dazu, ein paar Monate hat er in einem anderen Verein gespielt und sobald es dann zum Gemeinschaftsspiel wurde, wollte er aufhören. Gut, akzeptiert. Ich bin Schwimmtrainerin und er war zwei Jahre bei mir in der Gruppe, aber das letzte halbe Jahr wollten dann beide nicht mehr mitmachen. Gut, akzeptiert.

    Vielleicht aber würde ihm der Zugang zu Tieren Spaß machen, natürlich eine gewagte andere Form zu meinem Hobby und Beruf (nur wenn man sich auspowert, ist man ausgeglichen) aber bei Pferden hat er echt einen guten Zugang. Dann hat er dann eben ein Tier statt einem Freund. Gott klingt das vielleicht dämlich, aber was ist wenn das gar keine so abwegige Idee ist. Dann müssten wir uns in der Gegend umsehen, wo man ein Pferd unterbringt und das macht er dann eben in seiner Freizeit. :rolleyes:

    Also ihr meint, ich soll ihn nochmal austesten lassen? Die letzten Teste ist drei Jahre her...
     
  18. Odin

    Odin Gast

    Schau: ihr brauchts einen Kinderpsychologen und davor sollte ausgetestet werden und dann zur Familientherapie / zum Psychologen / zu einem Mentor der auch mit Kindern arbeiten kann . Es gibt positive bestärkung in der Erziehung und negative Bestärkung, das Kind das ständig mit der küchengabel am Stromstecker herumhantiert wird genauso beobachtet wie ein Kind das brav sein Zimmer aufräumt? Ne, das am Stromstecker wird mehr beachtet - weil es ist einfach gefährlicher.

    Hier muss man den "Teufelskreis" umdrehen. Die Negativen Aspekte rausnehmen und das kind wieder positiv aufbauen. Das geht - ist aber eine schwerstarbeit. Und nein - da hilft kein "ach könntest du nicht mal so brav sein wie deine Schwester" (wozu sollte er: da kriegt er weniger beachtung). Dumm ist er ja nicht in seiner Art - eigentlich ein ziemlicher Wiffzack - er hat euch in der Hand und kann walten und schalten nach seinem Belieben.

    Es ist schwer sich als Eltern diesem Problem zu stellen. Aber man hat ja nix "falsch" gemacht. Ihr habt auch nix falsch gemacht - und ihr seid auch keine "Schlimmen" Menschen. Wichtig ist für euch als Familie dass ihr wieder zusammenwachsen könnt und das Urvertrauen dass so ein Kind entwickelt wieder aufmöbelt. Und dann die Familie gesellschaftlich wieder aufbaut, mit euren Marotten, mit euren positiven und negativen Seiten und schaut dass ihr ineinander passt wie ein Zahnrad einer Maschine. Es hilft nichts jetzt "Nur das kind zum Psychologen zu schicken" - genauso wenig wie dass ihr "Den Kopf in den Sand steckts und hoffts dass in 1-2 Monaten alles wieder gut ist". Arbeitet gemeinsam an dem Problem - da wachst ihr auch als Familie besser zusammen und der Alltag kann euch eigentlich nix mehr anhaben. .
     
    Odin, 25. Januar 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Januar 2017
    #38
  19. du überlegst allen ernstes ihm ein pferd zu kaufen, quasi als ersatz für menschliche sozialkontakte :eek:

    einem 8jährigen?

    oder seid du und dein freund reiter, bzw pferd-erfahren und -affin?
     
    Doertie-Goertie, 25. Januar 2017
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Januar 2017
    #39
  20. Odin

    Odin Gast

    Pferde Tiere - jein. Als Therapieform ideal. Tiere zeigen 1:1 ihre Gefühlwelt wieder und es gibt kaum "falsch" spielende Tiere. Mit Tieren kann man arbeiten, wenn das Vertrauen zum Menschen unterbrochen ist. Aber nur mit Tieren arbeiten heißt auch, ich brauche mich nicht mehr bemühen mit Menschen agieren zu müssen (weil die können auch falsch sein, Spässchen machen die ich nicht verstehe, oder gar "ein falsches Spiel" mit einem Spielen welches ich nicht durchschaue).
     

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