1. Amber

    Amber Gegenpol

    Ich sehe in deinen Worten gerade eines unserer Kinder, daher würde mich interessieren, wie es bei euch weiterging bzw wie es deinem Sohn jetzt geht?
     
  2. samakaste

    VIP

    Ist das die Diagnose deines Kindes? :eek: Die Diagnose liest sich grad wie eine lebenslange Herausforderung....
     
  3. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Nein - mein Kind hat ASS, aber da ist eine oppositonelle Haltung manchmal inkludiert. ;)
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast

    meine kinder hatten weder ASS noch sonst was diagnostiziert bekommen - aber eine oppositionelle haltung nahmen sie jahreland ein:rolleyes:

    man muss nicht alles pathologisieren, meine ich.

    es gibt lernschwache menschen - um sie zu unterstützen muss man schauen wo sie hilfe brauchen.

    insofern bin ich bei samakaste - vielleicht ändert sich was, wenn die eltern ihren zugang zum "problem" ändern und dem kind anders begegnen.
     
  5. samakaste

    VIP

    ich kenn an die 100e kinder und jugendliche, die keine offizielle diagnose haben, und die oppositionelle haltung auch inkludiert ist. und das sag ich jetzt nicht, um deine, eure situation zu reduzieren, sondern weil ich das wichtig find:

    ich will dir aber natürlich nicht abstreiten, dass ihr die diagnose - aus wichtigen gründen - bekommen habt

    da fällt mir das gespräch von gestern ein, die mutter einer beeinträchtigten tochter, mit der ich mich offen reden trau (ich geb zu, ich hab oft berührungsängste, weil ich nicht verletzend sein will und mich wirklich nicht überall gut genug auskenn, um mitzureden) und wir sprachen über diagnosen und was das für eltern bedeutet: dass sie damals überwältigt war von dem drängen der ärzte, eine passende diagnose zu finden und sie sich einerseits dagegen gewehrt hat, weil sie ihr kind nicht stigmatisieren wollte. und dass andererseits eine große erleichterung da war, weil ja "schlimmeres" ausgeschlossen werden konnte. wie es ihr damals ging und wie sie heute damit lebt. und nun zur für mich sehr, sehr liebevollen und schönen erklärung: sie sieht ihr kind als "glückskind" an und freut sich über die feedbacks über ihren "sonnenschein, der immer so strahlt". ich finde, auch dieses kind hat ein riesenglück mit seiner mutter.
    wir sprachen auch sehr lange über diese typische vergleichszeit, wann welches kind zu gehen beginnt, trocken wird usw. und alle anwesenden mütter waren der meinung: es wird viel zu früh pathologisiert, die vergleiche lassen stress entstehen und bringen mütter und somit kinder unter druck usw.
    eigentlich ein altes thema: sei glücklich mit deinem kind und "sieh" es, dann wirst du richtige entscheidungen treffen. sagt sich so leicht, ist so verdammt schwierig.
    das passt jetzt auch a bissl zum thema "schule,lernen, schwierigkeiten" - ist das kind dann wirklich so oppositionell, oder sind das die gebündelten reaktionen auf diverse vorerfahrungen? ist diese haltung pathologisch oder eine gesunde reaktion? .... das kann man als nichtinformierte aus der ferne nie beurteilen, dafür brauchts faktenwissen um die familiäre/schulbiographische entwicklung und natürlich die beziehung zum kind mit reflexivem hintergrund.

    sry für die ausschweifung, aber ich find grundsätzlich, dass heutzutage zu viel problematisiert, zu schnell pathologisiert wird. wo sind all die "abenteuerlichen, lebenslustigen, erfinderischen, kämpferischen, neugierigen, bewegungsfreudigen..." kinder hin verschwunden, die es vor 10-20 jahren noch ganz selbstverständlich gab und auf die man stolz war?

    (und noch mal brokkoli: das ist bitte als gesamtgesell kritik zu lesen und nicht auf dich/euch gemünzt)
     
  6. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Natürlich - ich war als Teen auch oppositonell ( so wie wahrscheinlich alle Teens ;)), aber im Gegensatz zu einem ASSler habe ich es bewusst eingesetzt um zu "verletzen" und ich wusste immer wo es möglich ist und wo ich es unterlassen sollte.

    Ich habe diese Diagnose ( oder wie man es nennen soll ;)) nur ins Spiel gebracht, weil es ja angeblich bei jedem Kind möglich ist es zur Annahme von Hilfe zu motivieren.
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast

    das ist ein schwieriges thema - und ich denk, die alternative zu dieser "annahme" darf nicht der griff in die pathologiekiste sein, nur damit das kind irgendeinen namen hat. das hilft niemand.

    zum thema "motivieren zur annahme von hilfe": ich habe die erfahrung gemacht, dass nicht jeder mensch in jeder lebenslage von JEDEM menschen hilfe annehmen kann.

    so habe ich erlebt, dass sich meine tochter massiv gewehrt hat, dinge/anforderungen/gegebenheiten zu akzeptieren wenn sie von MIR kamen - schon bei ihrem vater war ihr widerstand geringer - und völlig "unparteiische" außenstehende (das konnte durchaus auch die mutter einer freundin sein, die mit der eigenen tochter nur im clinch lag) menschen fanden problemlos einen zugang zu ihr.

    oft ist man als eltern und kind in der beziehung festgefahren, man redet aneinander vorbei, die mächtigeren drohen mit allem möglichen, die unterlegenen ziehen sich in die opposition zurück und sind dagegen, einfach um dagegen zu sein.

    wenn eine vertrauensbasis aufgebaut werden kann, dann kann durchaus im sinne samakastes eine motivierende basis geschaffen werden.

    ich würde mich als eltern nicht scheuen, hilfe von außen anzunehmen - was die TE glb ich eh nicht macht.

    aber in ihrem fall wäre eben mal eine fundierte bestandsaufnahme der entwicklungssituation, der kongnitiven möglichkeiten usw. wichtig.

    und auch wichtig zu schauen, wie geht es dem kind als mensch, wie verstört und verunsichert ist es schon durch sein ewiges "versagen", das vielleicht auf einem bisher unerkannten problem (teilleistungsschwäche z.b.) beruht..
     
  8. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Dann sind wir eh einer Meinung :)
     
  9. samakaste

    VIP

    ja, diese erfahrung hab ich als junge hochmotivierte studentin gemacht und es war eine der wichtigsten für die nachfolgenden beruflichen situationen... und fürs private natürlich auch. du kannst immer hilfe anbieten, aber sie wird nicht immer angenommen.
     

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