1. -cebe-

    -cebe- Teilnehmer/in

    hallo!

    Bei meinem Sohn (7 Jahre) wurde Autismus und ADSH diagnostiziert (Befund liegt noch nicht vor, wir haben aber schon ein Gespräch mit der testenden Psychologin gehabt). Vor 2 Jahren wurde er bereits (von einer anderen Psychologin) getestet, damals wurde eine Wahrnehmungsstörung diagnostiziert, Therapievorschlag Ergotherapie. Das haben wir auch gemacht, wir haben uns auf die sozialen Schwächen konzentiert (die hat er vorwiegend in der Gruppe, was natürlich in der Einzeltherapie schwer zu üben ist, es hat ihm aber dennoch geholfen) Nach 2 Therapieblöcken hat die Ergotherapeutin dann abgebrochen weil sie meinte dass sie ihm nicht mehr helfen kann. Logopädie macht er auch immer wieder mal, weil er sehr undeutlich spricht und schwer zu verstehen ist, aber auch hier sind die Therapeuten oft ratlos was sie mit ihm üben sollen.

    Nun mit der neuen Diagnose haben wir folgende Therapievorschläge von der Psychologin erhalten:
    - wöchentliche Therapie bei der Psychologin
    - eventuelle Medikation wird mit dem Psychiater besprochen

    Von uns kommen dann noch ein paar Sachen dazu, die entweder vorher schon gestartet sind oder bereits geplant waren:
    - Spielgruppe (alle 2 Wochen, hier wird das soziale Lernen gefördert und das Kind soll lernen, welche Vorzüge es ins Spiel mit einbringen kann.) Er besucht diese Gruppe seit März und geht er sehr gerne hin und möchte das auch weiterhin machen.
    - Logopädie hatten wir bereits vor der Diagnose vereinbart und die läuft gerade an, wir würden sie schon weitermachen obwohl die Psychologin sagt dass sie das mittherapieren wird. (er hat auch Probleme mit der Hörverarbeitung)
    - Wir glauben eigentlich auch dass er Ergotherapie braucht, weil er den Stift nicht halten kann und mit der Schreibschrift massive Probleme hat.
    - Nach unserer Nachfrage steht auch im Raum ob er einen Integrationslehrer bekommt, ich habe keine Ahnung wie das abläuft und wie schwer das ist, die Schule hat ihn aber letztes Jahr sehr überfordert und es gab oft Probleme (er wollte nicht mitturnen, hat verweigert, hat mitten im Unterricht Wutanfälle bekommen usw.) Es war wohl für ihn und die Lehrerin und vermutlich auch die anderen Kinder nicht leicht, und da würden wir gerne dagegen wirken. Fachlich hatte er keine Probleme mit dem Stoff, er hatte eher Schwierigkeiten mit Schrift, Form, Stiftehaltung, Aufmerksamkeit usw.

    Das ist jetzt in Summe natürlich sehr viel und ich frage mich ob es schlau ist alles zu machen. Andererseits, wenn wir nur die von der Therapeutin vorgeschlagenen Maßnahmen machen ist das halt auch sehr wenig. Versteht mich nicht falsch, ich fühle mich bei der Psychologin in sehr guten Händen, aber eine Therapie einmal die Woche wird doch keine nenneswerten Änderungen erbringen oder? Daher würden mich andere Erfahrungen interessieren. Sollen wir noch einen Spezialisten aufsuchen? Oder ist es eher üblich dass er am Anfang täglich zu einem Therapeuten geht? Gibt es Spezialisten auf dem Gebiet? Worauf sollen wir uns konzentrieren?

    Ich freue mich auf Berichte und Kommentare von euch, momentan sind wir mit der Diagnose und den daraus folgenden Konsequenzen noch überfordert und wollen ihn aber natürlich bestmöglich unterstützen.

    Danke euch!
    -cebe-
     
  2. elke-f

    VIP

    DAS fragen wir uns auch.....ASS bestätigt, ADHS verdacht.

    wir machen ergo (schwerpunkt sensorische integration) und beginnen mit TEACCH sobald wir einen therapieplatz haben. derzeit haben wir eher elternchoaching und logopädie sollten wir noch beginnen.
    nachdem unsere tochter erst 3 ist, bleibt es derzeit auch dabei.
    ergo find ich aber ganz wichtig für sie, nicht nur für die motorik, sondern auch grad für die reizverarbeitung und zum regulieren lernen.

    geraten wurde uns ausserdem, es mit omega 3 fettsäure zu versuchen. evt würde sie damit etwas ruhiger, zumindest wurde eine wirkung anscheinend in klinischen doppelblindstudien nachgewiesen.
    da recherchieren wir grad mal....nur wunder darf man keine erwarten, eh klar.


    für medikamente ist unsere tochter zu jung und würde ich auch nicht wollen aus jetziger sicht.


    wir beginnen demnächst im i-kindergarten und hoffen, daß es klappt, denn sonst soll sie in eine heilpädagogische gruppe (was mich nicht sehr begeistert).



    wir können uns, wenn du magst via pn austauschen bzw habe ich schon ein kleines "netz" mit anderen eltern, die zt ältere kinder und somit bereits mehr erfahrung haben. und wir sind bei einer ganz, ganz tollen psychologin gelandet, die sich ECHT sehr gut auskennt und gute anlaufadressen für medikation, therapie und co hat.

    in nö kenne ich mich leider nicht aus, wie das zb mit persönlicher assistenz in der schule ist....aber nicht ganz einfach, fürchte ich....

    eva-7 könnte dir da evt helfen.


    lg elke
     
  3. jana13

    jana13 Teilnehmer/in

    Mein Sohn ist seit Juni 4 und geht seit April 2016 zu einer privaten Logopädin. Er hat mit 1 Jahr normal geredet und dann kam nur mehr Gebrabbel. Nach den ersten Stunden hat er schon angefangen erste Worte zu sagen. Mittlerweile kann er sich relativ gut verständigen, auch wenn er meist Monologe über Rutschen (seine Obsession) hält. Ein normales Gespräch ist noch nicht möglich, aber er antwortet meistens auf Fragen. Die Logopädin macht das super, finde ich, es wird eine Baustelle nach der anderen angegangen. Zur Zeit werden vermehrt Präpositionen geübt und wir machen zu Hause ja auch regelmäßig mit ihm die Übungen. Ich weiß, dass wir noch eine ganze Weile zu ihr gehen werden, weil er auch nach fast 1 1/2 Jahren Therapie noch viel aufzuholen hat.
    Seit Februar 2017 geht er außerdem einmal in der Woche zur Ergotherapie, die ihm sehr sehr viel gebracht hat. Ich hätte nie gedacht, dass eine dreiviertel Stunde pro Woche so viel bewirken kann. Seit er dort ist, ist auch die Sprache viel besser geworden und er hat seine Aggressionen besser unter Kontrolle. Er zuckt nicht mehr so häufig aus und im Kindergarten (er ist ein Integrationskind) haben sie auch eine Verbesserung im Verhalten bemerkt. Die Ergo hat auch seine Mankos bei der Motorik verbessert. Wir haben jetzt 20 Einheiten Einzeltherapie und ab September wird er in eine Gruppentherapie mit 4 Kindern gehen, in der er soziale Interaktionen und den Umgang mit anderen Kindern lernen soll. Da hat er sehr große Defizite.

    Diagnose haben wir noch keine, sind aber bei der Autistenhilfe gerade am Austesten, bzw startet das Ganze im September. Der Kindergarten sagt es schaut nach ASS aus, die Ergo und Entwicklungsdiagnostik sagen auch autische Verhaltensweisen. Ich bin schon gespannt was raus kommt. Wenn sich der Verdacht bestätigt, dann wird er, wenn die Ergo im Winter zu Ende ist, bei der Autistenhilfe mit ADA anfangen.

    Uns wurde immer von allen Therapeuten und Psychologen geasgt, dass 2 Therapien pro Woche genug sind und unser Sohn sonst überfordert wäre.
    Dein Kind ist ja etwas älter, aber ich finde jeden Tag eine Therapie schon arg viel.

    Ich würde eventuell ein Beratungsgespräch bei der Autistenhilfe in NÖ in Anspruch nehmen, das ist kostenlos und vielleicht erfahrt ihr da etwas hilfreiches.

    Wenn du Fragen hast, nur zu. :)
     
  4. Odin

    Odin Gast

    Bei integrationslehrern war es immer so dass zu einem speziellen stichtag(ende sept. Anfang oktober) so und so viel bedarf an stützlehrern angegeben werden muss. Kommst im november drauf dass 12 deiner klassenkinder adhs haben-schaust für das dchuljahr meist durch die finger.

    Zum anderen, nicht jede therapie hilft jedem kind. Das kind muss mittun, bereit sein daran zu arbeiten. Manche kinder mögen auch ihre therapeuten nicht, die kann fachlich top sein, wenns mit der sympathie happert, kannst 3000 euro in therapien stecken, es kommt dsbei nichts raus.

    Hand in hand mit neurologen und psychologen und therapeuten. Ich denke da funktioniert es am besten.
     
  5. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Geht es jetzt da um Integrationslehrer oder Assistenten?

    Therapie - der Kleinere hatte Logo (Privat), Ergo (Privat) und bekommt Tomtass Training in der Schule.
    Ich weiß nicht, ob es wichtig ist, aber er hat kein ADHS.

    Grundsätzlich hat er aber das Glück in einem sehr gutem ( im Sinne von für ihn passenden und verständnisvollem) Umfeld zu sein und er ist ziemlich beliebt. Dafür bin ich sehr dankbar. :herz2:
     
  6. Brokkoli

    Brokkoli = happy-go-lucky
    VIP

    Was ich dir auch empfehlen kann - ein Autismus Eltern Workshop. ( Mein Kind hat A. Workshop natürlich ;))

    Mir hat der sehr geholfen den Blick durch die "Autismusbrille" zu üben und schärfen (und damit den Kindern zu helfen) und man trifft auf andere Eltern, die ähnliche Kinder haben.
     
  7. marmor

    VIP

    Vitamin D kann man auch noch messen und prüfen lassen. Das würde ich sowieso bei allen "chronischen Krankheiten" machen lassen.
     
  8. -cebe-

    -cebe- Teilnehmer/in

    Hallo,

    ich danke euch vielmals für die Nachrichten, das hilft uns schon sehr weiter! Wir haben ihn mittlerweile im Autismuszentrum angemeldet und starten dort vermutlich im Oktober. Dort ist alles unter einem Dach und ich hoffe dort wird er dann optimal betreut.

    Gespräch mit der Direktorin gibts in der letzten Schulwoche, dann schauen wir mal wie wir ihn dort unterstützen können. Die Schule (mit allem was dazugehört) ist bei ihm sicherlich das schwierigste und das ihn am meisten überfordert. Die Sommerferien haben ihm so gut getan, ich fürcht mich richtig vor September :cool:

    Nehmen eure Kinder auch Medikamente?

    Eine Frage an die ADHS-Eltern, wie geht ihr vor? Welche Therapien macht ihr mit euren Kindern?

    Liebe Grüße
    -cebe-
     
  9. Sassenach

    VIP

    Hallo cebe, als Basistherapie würd ich immer ergo empfehlen. Für ADHS macht Verhaltens/sozialkompetenztraining sehr, sehr viel Sinn. Medikamente würd ich nie pauschal ja oder nein sagen. Wie hoch ist der Leidensdruck? Danach würd ich gehen, der Vorteil ist, zB Ritalin wirkt sehr schnell und unretardiert ist die Wirkung in 2-4 Stunden weg. Dh man muss es nicht wochenlang nehmen und einen Spiegel aufbauen und hat nicht noch lange Zeit danach eine Wirkung und muss es ausschleichen.

    Bücher die mir gut gefallen haben: Wackelpeter und trotzkopf, alles von Cordula Neuhaus
     
  10. -cebe-

    -cebe- Teilnehmer/in

    Danke Kikaninchen für deine Antwort!
    Ich weiß eh dass es schwer zu sagen ist wegen den Medikamenten, es ist so eine schwere Entscheidung! Vor allem jetzt in den Sommerferien, wo alles viel ruhiger und entspannter ist und es ihm so viel besser geht als während der Schulzeit, ist der Blick halt sehr gefärbt. Aber de facto wird er vermutlich wieder nach kürzester Zeit überfordert sein...
     
  11. Samyeli1976

    Samyeli1976 Aktive/r Teilnehmer/in

    @marmor: Autismus und ADHS sind aber per se keine "chronischen Krankheiten" sondern Fehlschaltungen im Gehirn. Ich denke, da kann man mit Fettsäuren und Vitaminen wenig dagegen tun.

    Aber anders rum.... Ich hätte mal eine Frage an alle hier: Bei welchen Psychologen seid ihr und wie lange hat es gedauert, bis ihr Plätze bekommen habt? Ich finde irgendwie keinen Psychologen, der meinen Sohn langfristig betreuen kann/will. Wir waren bisher bei 2 verschiedenen (Privat 1x und Autistenhilfe) zur Abklärung, jetzt soll er einen Termin für "Entspannungstechniken" kriegen - aber die hat auch gleich gesagt, das ist nix langfristiges sondern halt so 2-3 Sitzungen.

    Ich denke, gerade für einen Aspie wäre ein wenig Konstanz nicht so schlecht.

    Mein Sohn macht gar keine Therapien. Er ist motorisch und sprachlich so gut, dass er das nicht braucht. Was wir aber privat machen ist Pfadfinder und japanischer Schwertkampf. Die Pfadfinder findet er sehr cool, weil sehr viele Betreuer da sind, die sich mit den Kindern beschäftigen. Das taugt ihm natürlich (15 Kinder 7 Betreuer). Bei den Pfadfindern ist halt auch das oberste Grundprinzip, dass man den Schwächeren hilft, dass man zuvorkommend miteinander umgeht,.... Das hilft ihm auch bei der Integration in die Gruppe.

    Beim Schwertkampf profitiert er auch sehr. Er lernt dort, Blickkontakt zu halten (ist beim Kampf obligatorisch) und Bewegungen/Blicke zu deuten. Außerdem ist es in der Halle sehr laut und er muss sich auf seinen Trainer konzentrieren. Die genauen Bewegungen fördern die Koordination. Und das Wichtigste: es macht ihm total viel Spaß.
     
  12. Artemis

    Artemis Göttin der Jagd

    Schau bezüglich Schreibhaltung, ob eine Dyspraxie vorliegt, das ist eine häufige Komorbidität. Das muss man nicht zwingend ausführlich diagnostizieren lassen, aber es kann vom SPZ im Zuge einer SPF Feststellung befundet werden und im Gutachten vermerkt, denn dann kann man sich Erleichterungen wie Computerbenutzung beim Schreiben ausmachen und Ergo wär dann auch essentiell.
     
  13. elke-f

    VIP

    ich hab vor kurzem alle psychologInnen in wien und angrenzenden nö durchforstet und alle angemailt, die mit autisten arbeiten. wir haben ab november einen therapieplatz.
     

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