1. pachy

    pachy ... auf neuen Wegen

    Nach drei Jahren und drei verschiedenen Montessori-Kinderhäusern bzw. -gruppen bin ich leider sehr frustriert und enttäuscht, wie Montessori-Pädagogik hier umgesetzt wird. Ich habe mich bereits seit meiner frühen Jugend mit der Montessori-Pädagogik auseinander gesetzt und bin eigentlich immer sehr überzeugt davon gewesen.
    Ich dachte auch, es wären gute Kindergärten, die wir ausgesucht haben, und wir waren wirklich sehr umsichtig in unserer Wahl und haben trotz knappen Budget die Kosten keine Rolle spielen lassen. Und obwohl meist anfangs alles gut war, hat sich in jedem der Kindergärten nach einigen Monaten alles zum Schlechten gewendet. Zum Beispiel:
    *) die Kinder durften außerhalb der Montessori-Arbeiten kaum spielen - also ich meine freies Spiel. Mein Sohn sprach davon, dass "heimlich gespielt" wurde, oder dass die Kinder stundenlang geputzt haben, weil sie sich bei dieser Montessori-Tätigkeit nebenbei unterhalten durften/konnten
    *) Bewegung kommt viel zu kurz, die versprochenen Konzepte wurden nie umgesetzt
    *) die Kommunikation zu den Eltern wurde auf ein Mindestmaß reduziert (Vorschlag von der Leitung war, überhaupt nur mehr über eine Zettelbox zu kommunizieren! Einseitig, zu ihnen), obwohl es bei Montessori eigentlich ein Pädagogen-Eltern-Team geben sollte. Einmal wurde mir, als ich bei offener Tür auf meinen Sohn wartete und den Kindern zusah, sogar die Türe kommentarlos vor der Nase geschlossen.
    *) In Entwicklungsgesprächen wurden uns wichtige Entwickungen unseres Sohnes nicht oder erst nach Monaten erzählt. Er wurde entweder als komplettes Problemkind ohne positive Seiten hingestellt, oder "es passt alles", je nachdem, wie das Verhältnis zur Leitung gerade war. Das wurde mir auch von anderen Eltern berichtet, d.h. der tatsächliche Entwicklungsstand war nur schwer zu erkennen.
    *) Gutgemeinte Kritik oder Vorschläge wurde in keinster Weise angenommen sondern als Einmischung verstanden und persönlich genommen - ich war allerdings in meiner Wortwahl und Kritik wirklich sehr vorsichtig.
    *) Pädagogische Kompetenz von Eltern wird von den Montessori-Pädagogen nicht ernst genommen und belächelt, es wurden andererseits immer wieder Montessori-Bücher empfohlen (unabhängig davon ob ich ihnen erzählte dass ich bereits recht gut Bescheid weiß).
    *) Die Montessori-Pädagogen vermittelten das (fast sektenartige) Bild, dass die Montessori-Pädagogik das einzig wahre und gute für das Kind sein kann. Wenn es mit dem Kind im Kinderhaus nicht klappt, liegt es nicht am Kindergarten, der Pädagogik oder den Pädagogen, sondern am Kind oder eher(!) an den Eltern. Die Empfehlung mit dem ("auffälligen") Kind zum Psychologen zu gehen bekamen mehrere Eltern.

    Ich bin leider sehr enttäuscht, und immer noch der Meinung, ein gut umgesetztes Montessori-Konzept wäre toll (gewesen) für unseren Sohn. Aber nach so vielen negativen Erfahrungen sagt er selbst, er will nie wieder in einen Montessori-Kindergarten. Das musste ich mir nun von der Seele schreiben. Danke fürs Lesen. :wave:
     
  2. Nickie

    Nickie Teilnehmer/in

    Welche Kinderhäuser/-gruppen habt ihr denn ausprobiert? Ich suche gerade selbst und wäre über Erfahrungswerte sehr dankbar!
     
  3. inkale

    inkale Gast

    Meine Kinder waren im Childrens's House und wir waren sehr, sehr zufrieden.
    Die von dir angesprochenen Probleme kenne ich alle nicht.
     
  4. pachy

    pachy ... auf neuen Wegen

    PN!
     

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