1. Dinimama

    VIP

    sorry für den titel, irgendwie gelingt es mir grad nicht besser, ich erklär euch, wie ich es meine:

    hattet ihr schon einmal die situation, dass ein freund/eine freundin eures kindes einen einfluss auf euer kind hatte, der euch unbehagen bereitet hat? wie seid ihr damit umgegangen?
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    ja hatte ich.

    zum "tun" - das kommt aufs alter an.

    einem kleinen kind einfach, beim schulkind schon schwieriger, in der pubertät bleibt nur beten.
     
  3. Dinimama

    VIP

    mir gehts um meine neunjährige tochter.
    sie hat eine beste freundin, die an sich eh recht lieb ist, die aber in einem sehr wohlhabenden umfeld aufwächst. meine tochter entwickelt (eh schon seit längerem, aber es wird zunehmen intensiver) eine materialismus, den ich immer weniger packe, es gibt nur mehr haben, haben, haben und eine latente unzufriedenheit wegen der sachen, die sie nicht hat.

    der andere punkt: sämtliche andere freundinnen verblassen neben dem mädel, nicht nur, dass sie sich nicht mehr für sie interessiert, sie ist des öfteren sogar regelrecht ungut zu ihnen. auch das gefällt mir gar nicht.

    sicher, es spielt wohl auch die beginnende (prä)pubertät eine rolle, der einfluss der freundin ist aber unübersehbar.

    jetzt kommen die ferien und ich bin richtig froh, dass die beiden einander dann einige zeit nicht sehen werden.
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast

    na das ist gut - dann habt ihr eine atempause.

    zum haben wollen - das wirst du aussitzen müssen.
     
  5. Chania

    PLUS + VIP

    reden, reden, reden.

    Wir führen hier immer wieder Gespräche über das "haben wollen", "haben müssen", Konsumwahn und Verschwendung, Wohlstand und Armut.

    Gebetsmühlenartig.


    lg
    Chania
     
  6. kookaburra

    PLUS + VIP

    Ja, hatte ich. Auch bei der knapp 9jährigen. Um Materielles ging es nie, aber das war so ein Streithansel und Zornpinkerl. Und meine Tochter hat das 1:1 kopiert. Mittlerweile bin ich mir aber gar nicht mehr so sicher, ob es nicht doch in ihr selber auch drinnen ist und es mir an der Freundin nur parallel dazu früher aufgefallen ist.

    Ich habe eine Zeit lang den Kontakt nicht explizit gefördert, d.h. wenigerEinladungen ausgesprochen, mehr andere Kinder eingeladen. Mittlerweile ist der Kontakt deutlich loser, Kind hat aber immer noch die unerwünschten Verhaltensmuster.

    Gebetsmühlenartig reden, das ist auch meine Devise.
     
  7. samakaste

    VIP

    Wir hatten das Thema daheim auch, allerdings mehr durch den Nachbarsbursch als bei meinen Kids selbst. Trotzdem ist das Thematisieren wichtig: du bist toll, so wie du bist, definier dich nicht übern Konsum....
    Aufhänger: i-phone, sonst bist nix. Das Neueste, eh klar ...

    Wir spenden viel an “Arme“ und die Kinder wertschätzen, dass es uns gut geht.
    Einmal begleiten zum Abgeben beim Sozialmarkt, einige Besuche bei “ärmeren“ Schulfreunden... sie verstehen jetzt wirklich: wir sind nicht reich, aber es geht uns gut. Es gibt Freunde ohne Garten, eigenes Zimmer, sogar ohne Bett (schläft auf der Couch), die Schwester eines Freundes hat nur ein Bein, andere Kinder spritzen jeden Tag. Es gibt viele Ebenen des Reich-seins.
    Konsum ist nett, aber unwichtig.

    Freundschaften, bei denen sich solche Gurus entwickeln, stellen wir ab, indem Kinder mit bodenständigerer Haltung eingeladen werden. Dann werden andere Themen interessanter und manches relativiert sich ganz schnell.... verbieten würd ich den Umgang nicht, dann verstärkt der Trotz und man kann nicht konstruktiv diskutieren.

    Gsd suchen sich die Kinder nette Kids aus. Es wird schon auch ausgetestet und mal neue Kinder eingeladen... aber meistens sprechen sie aus, was ich mir denke... “der war nett heut, mit dem kann man gut spielen, die ist blöd weil sie immer alles bestimmen will....“ da decken sich unsere Eindrücke fast immer.

    In eurem Fall würd ich auch auf die Reifung übern Sommer setzen und andere Freundschaften forciern.
     
  8. Dinimama

    VIP

    ja, auf den sommer hoffe ich eh.
    zu treffen mit anderen muss ich sie eigentlich zwingen bzw überrumpeln (so wie letzten samstag, da war sie zuerst extrem sauer, dass ich eine ehemalige kiga-freundin eingeladen habe, und hat ärgstens herzumgezickt, dann haben sie sich aber eh super verstanden und einen tollen tag verbracht.)

    wie gesagt, besagte freundin ist eigentlich eh ok, ihr familiärer background ist halt nicht ganz meines. dabei sind auch die eltern nicht ungut, aber halt so, dass den kindern quasi jeder kleine wunsch erfüllt wird, so ganz nebenbei.
    daran misst sich meine tochter dann, das macht es so mühsam.

    wir selber haben eine eher konsumkritische haltung, wobei wir jetzt auch nicht darben und knausern.
    tochter verbindet liebe zeigen im moment halt leider stark mit geschenke bekommen, damit kämpfe ich sehr!
    wir reden viel über das thema, der erfolg ist leider mäßig bis nicht vorhanden.
     
  9. samakaste

    VIP

    Naja, das wird halt auch dauern....nur reden ohne “praktisch-anschauliches“ gegengewicht.

    Nachbarin hat das damals gut gelöst: i-phone-kin is cool? die hat angst vorm gewitter und kann nit radl fahrn. Das is echt cool? ... zack - relativiert wars, die coole i-phone-biene :)
     
  10. hejoka

    VIP

    Ich kann deine Bedenken gut nachvollziehen.
    Aber im Nachhinein gesehen hat sich der Spruch "in jeder Krise steckt eine Chance" bewahrheitet ;)

    Gruss
    Manuela
     
  11. Liselotte

    Liselotte Gast

    @Dinimama, vielleicht habe ich ja ein Deja-vu oder verwechsel was, aber kann es sein, dass ihr vor einiger Zeit schon ein ähnliches Problem hattet?
     
  12. Dinimama

    VIP

    über die vergleich, die sie mit ihrer freundin punkto besitz anstellt, habe ich schon ein mal geschrieben, es hat nur noch mehr zugenommen, und dass sie an anderen so stark das interesse verloren hat und teils richtig ausgrenzend ist ist hinzugekommen.
     
  13. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Deine Tochter beginnt zu begreifen, dass es andere Lebensstile gibt als den ihrer Herkunftsfamilie. So beginnt die Loslösung, die der wichtigste Aspekt der Pubertät ist.

    Sie probiert sich aus, hinterfragt, provoziert - das ist normal. Sie muss lernen, mit den Konsequenzen ihrer Handlungen zu leben. Wenn sie andere Freundinnen vernachlässigt, wird sie das vielleicht bald bereuen. Sie wird schon merken, dass Konsum und Reichtum echte Freundschaft nicht ersetzen. Lieber mit 9 als mit 19.

    Dir bleibt, echt zu bleiben, deine Sicht der Dinge zu vertreten und ansonsten die Spleens und Weltverbessererphase deiner sich abnabelnden Kinder langmütig auszusitzen. Kopf hoch, es sind höchstens noch 10 Jahre :D
     
  14. meint sie damit kind x, das ein i-phone hat?

    sorry, aber find ich echt mies :mad:

    wenn ein kind ein superteures handy ist und meins nicht, dann erkläre ich meinem kind, warum ich nicht bereit bin, ihm eins zu kaufen und damit hat es sich

    ein anderes kind derart runterzumachen, nur weil man selber scheinbar nicht in der lage ist, dem eigenen zu erklären, warum man ihm kein 700,- handy kauft (oder was weiß ich was ein i-phone kostet), find ich absolut gschissn

    und, kanns kind halt noch nicht radlfahren, na und, wirds schon noch lernen und ich kenn eine menge erwachsene, die sich vor gewittern fürchten, find ich jetzt nichts worüber man sich lustig machen muss :rolleyes:
     
  15. kirschzuckerl

    kirschzuckerl zurück aus d. sommerpause

    wenn das mädel eigentlich eh nett ist und deren eltern ja auch, dann versteh ich nicht, warum die freundschaft so ein dorn im auge ist.
    nur weil sie seiten an deiner tochter hervorbringt, die offenbar eh so angelegt sind? das ist nichts unübliches, das jungteens eine schwer materielle phase haben. konsum ist eines der dinge, die sie (scheinbar) schon früh kapieren und beherrschen wollen. geht auch wieder vorbei, dauert aber länger, wenn die eigenen eltern sichtlich angewidert davon sind (stichwort rebellion).

    ich würd euren lebensstil unbeeindruckt weiterleben, ihr bei forderungen oder unverschämtheiten oder gejammer die jeweilige meinung dazu sagen, so nüchtern wie möglich und ansonsten das ganze aussitzen. humor hilft manchmal vielleicht auch....kannst ihr ja androhen, dass ihr plant, besitzlos in den wald zu ziehen mit einem spirituellen führer.

    sieh das nicht so eng! auch die fixierung auf eine person ist normal!
     
  16. Llandra

    Llandra Working mum and mountain lover
    VIP

    Ich habe es auch so verstanden, dass offenbar nicht die Freundin da Problem ist, sondern die Begehrlichkeiten Deiner Tochter. Ich hatte im Gym (also schon älter) auch Freundinnen, die materiell um Hochhäuser besser gestellt waren, ja, das ist nicht einfach und ich schäme mich auch, was ich meinen Eltern damals an Vorwürfen an den Kopf geworfen habe, weil wir eben kein Geld hatten und ich das damals sch... unfair vom Leben fand. Bei uns war es auch so, dass nicht meine Freundinnen das Problem waren, sondern ich, weil ich halt auch so gerne so vieles gehabt hätte, was die anderen Mädels hatten. Meine Mama hat mir mal (da war ich schon lange erwachsen) erzählt, wie schlimm das für sie war, weil ich so fordernd war und sie gerne mehr gegeben hätten, aber schlichtweg nicht konnten.

    Wahrscheinlich hilft wirklich nur, dem Kind immer und immer wieder zu erklären, warum man dieses und jenes nicht möchte oder auch nicht kann und dass es nicht gut ist, nur über Materielles zu definieren. Bei meinem Kind mach ich es zunehmend so, dass ich jetzt keinen Wunsch von vorne herein ablehne, aber Dinge, die ich absolut entbehrlich finde, muss sie sich mit ihrem Taschengeld oder Erspartem selbst finanzieren und dann waren diese Sachen in der Vergangenheit ganz schnell uninteressant. Wie das dann mit 14.15 ist, trau ich mir nicht zu sagn, aber dzt ist dieses "auch haben wollen" gsd kein Thema bei ihr.

    Die Freundschaft unterbinden würde ich nicht, weil die Freundin ja eigentlich nicht dafür kann, dass Deine Tochter so auf sie reagiert, aber die 2 Monate Sommerferien tun vielleicht ganz gut, dass sie sich auch auf andere Dinge focussieren kann.
     
  17. morgenmuffel

    morgenmuffel Aktive/r Teilnehmer/in

    Bei uns war das Materielle in der 4. VS plötzlich Thema. Es begann schleichend mit harmlosen Fragen wie "Wieviel m² hat unser Haus?" "Wieviel verdient ihr?" und wurde immer schlimmer, plötzlich war H&M untragbar, Mutter in Jean war peinlich (Kostümchen wär nötig gewesen:eek:)
    Gott sei Dank hat das die ganze Klasse betroffen und dort auch negative Auswirkungen gehabt (die Kinder in "kleinen" Wohnungen waren out und wurden ausgeschlossen) sodass auf Initiative von einigen Eltern die Lehrerin massiv eingeschritten ist und dies einige Wochen sehr stark thematisiert hat.
    Ob dies eine normale Phase der Kinder war oder ob dies von bestimmten Kindern ausging, weiß ich nicht.
    Bei uns wurde es durch das Eingreifen der Schule sehr rasch besser, allein hätt ich mir vermutlich den Mund fusselig geredet. Jetzt im Gym ist eher die neuerste Smartphone/Computerausstattung Vergleichsmaßstab, aber da sieht mein Sohn ein, dass es nicht alle Jahre das neueste Modell geben kann und auch keine Notwendigkeit dafür besteht....
    :wave:
     
  18. Liselotte

    Liselotte Gast

    Wir hatten dieses Thema mit dem Vergleich und dem Materialismus auch ein Zeit. "Mama, warum haben wir kein Haus, Mama, warum haben wir das nicht, Mama ich hätte auch gerne..."
    Ich habe ihr ruhig und sachlich erklärt woran das liegt, hab mit ihr darüber geredet, dass andere Menschen andere Lebensentscheidungen treffen, andere Prioritäten haben und darüber warum ich meine Entscheidungen getroffen und meine Prioritäten gesetzt habe.

    Es sehe es als einen Entwicklungsprozess den ich begleiten kann und bin neugierig wo es letztendlich hinführen wird.
    Genauso dieses Klammern an bestimmte Personen, hatte meine auch, hat sich in der letzten Zeit aber gebessert. Auch hier sehe ich mich primär als Begleitperson und Coach. Auch hier spannend was die Zukunft bringen wird.
    Ich bin ja so neugierig auf mein Kind :D

    War übrigens auch für mich spannend in Punkto Selbstreflektion und Klärung meiner eigenen Position und Einstellung zu den Themen, weil irgendwie sind ja tolle Häuser und I-Phones schon auch eine coole Sache - oder? ;)
     
  19. Migale

    Migale Gast

    Jein. Besitz ist an sich nichts cooles und es macht einen Menschen nicht cooler. Inhalt macht cool.
    Gut, mein Kind ist noch bei weitem nicht 9, aber es wäre halt mein Zugang zu diesem Thema.
     
  20. Dinimama

    VIP

    danke für eure weiteren inputs!

    bis auf die größe unserer wohnung, die sich tatsächlich nicht ändern lässt (die aber auch nicht grad klein ist) ist es so, dass ich mir ihre größeren und kleineren begehrlichkeiten durchaus leisten könnte, was ihr auch bewusst ist.

    tatsache ist, dass ich vieles einfach nicht kaufen WILL, aus verschiedensten gründen und nicht zuletzt deshalb, weil ich schon so oft erlebt habe, dass etwas uuuunbedingt sein muss, kurze zeit später liegt es irgendwo im eck und keiner interessiert sich dafür.
    das ist auch der unterschied zur freundin, die auch unbedingt will und dann im gegensatz zu meinem kind meist auch bekommt.

    ich bin absolut überzeugt von meiner konsumhaltung (und bitte, ich bin keine asketin, ich mag schöne dinge, wir leben also nicht in einer kargen zelle!) und mir ist auch klar, dass ich doch einige jahre älter und reifer bin als meine tochter.
    auf dem standpunkt: "lieber weniger, dafür von wirklich guter qualität, und das habe ich dann auch sehr lange" bin ich schon seit jahrzehnten, schon als ich sehr jung war (aber natürlich älter als neun) war mir das wichtig.

    aber gut, es wird nicht der letzte punkt sein an dem meine tochter und ich unterschiedliche vorstellungen haben.......
     

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