1. Zirberl

    Zirberl Gast

    ok. im vortrag hat sie keine solche geschichte erzählt. das buch hab ich eben noch nicht gelesen.
    nasales reden: mich hat nur wirklich der "weana släääng" gestört, den ich bei einem solchen vortrag eher als störend empfinde.
    konservativ stört mich meistens nicht. bin ich selbst. wobei ich dann auch wieder sehr alternativ bin. seltame Mischung. ;)

    aber anscheinend ist das buch doch anders, als es der vortrag war. muss es wirklich lesen. :D
     
  2. Zirberl

    Zirberl Gast

    ja, das kenn ich, wenn man manche leute nicht mehr treffen kann "weil die Kinder nicht wollen, dass ich weggehe", oder just dann Bauchweh/Kopfweh/sonstiges weh bekommen, wenn mama oder papa, oder gar BEIDE mal was unternehmen wollen.
    und ich bin toootaaaal verständnisvoll bei kleinen kindern! wirklich! meine hatten auch Zeiten, wo abschied (auch nur für einen abend) nicht leicht war.
    aber bei, wie du sagst, kindern, die schon weit in die vs oder gar ins gym gehen, hab ich da kein Verständnis mehr. das ist für mich auch ein zeichen der schwäche der Eltern - und die dementsprechende Reaktion der Kinder..
     
  3. Sommerlinde

    Sommerlinde Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich finde das schon mehr als verzogen: das ist ein Fall für Familientherapie. Ich sehe in dem geschilderten Fall ein verzweifeltes Kind und eine sehr hilflose, konfliktpanische Familie - und das schaukelt sich auf. ich denke mir oft, wenn ich diese Diskutiererei mit verzweifelten Kleinstkindern sehe: Ich würde auch brüllen. Da bist jung und müde/hungrig/verwirrt/ - weißt selbst nicht, was mit dir los ist und die Menschen, die es besser wissen sollten und für dich sorgen sollten, knien vor dir, heulen vielleicht auch (wirklich) und wollen vom Kind die Lösung.

    Ich halte es für verlogen und feig und narzistisch, Kinder "gleichberechtigt" und zu erziehen. Letztendlich habe ich als Elternteil die Verantwortung und die Entscheidung zu treffen, für jene Dinge, deren Konsequenzen so langfristig sind, dass sie ein Kind unmöglich abwägen oder sich darunter auch nur etwas vorstellen kann.
    Bestimmen können sie dort, wo sie auch die Verantwortung übernehmen können.
     

  4. ja, ich hab auch bewusst die alterklasse gemeint

    bei kleineren kindern ists was anderes, wobei da auch mitunter das "der papa kann das nicht so gut wie ich" mancher mütter mit reinspielt (aber das ist gänzlich o.t. ;)) oder auch vorher schon mords ein drama und gschiss deswegen gemacht wird, statt das ganze als tatsache zu präsentieren
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast

    das gleiche war beim winterhoff.

    große aufregung über diesen "erziehungsratgeber" - im vorwort erklärt der autor explizit, dass sein buch NICHT als erziehungsratgeber gemeint ist.

    ich selber habe das buch noch nicht gelesen, bin mir auch nicht sicher ob ich es kaufen werde, aber wenn ich drüberstolpere lese ich es auch.
    aber was ich sonst von der autorin gehört und gelesen habe, ist für mich sehr realistisch und keineswegs GEGEN kinder.
    es deckt sich auch mit meiner erfahrung, dass kinder selber nicht glücklich sind, wenn sie keine klare führung spüren.
    dann übernehmen sie das kommando und werden tyrannisch (roter becher, nein blauer, keine strümpfe im winter etc.)
     
  6. Apfelsaft

    Apfelsaft Teilnehmer/in

    Das ist kein weana-slang, das ist Kunstsprache :D

    Und ja, das Buch ist schon sehr eigen und weicht deutlich von ihren Vorträgen ab - fast inhaltslos, aber amüsant zu lesen. Eine Erzählung über die meiste Zeit, fast SciFi. Sie hat sich einfach im Genre geirrt :D
     
    Apfelsaft, 15. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 15. Februar 2017
    #26
  7. Apfelsaft

    Apfelsaft Teilnehmer/in

    Winterhoff ist ein ganz anderes Extrem, auch wenn er vordergründig mit ihr auf einer Welle schwimmt!

    Der ist noch katholischer, noch leistungsorientierter, nur scheinbar und oberflächlich lösungsorientiert (seine einzige Lösung ist in Wahrheit und auf den Punkt gebracht: "zurück zu den Anfängen, als die Welt noch in Ordnung war" und meint damit vor dem digitalen Zeitalter).

    Man muss sich unbedingt auch mit den Hintergründen der Menschen, deren Bücher man liest beschäftigen, zumindest wenn es um Ideologien geht. Ich mag keine Ideologien!
     
  8. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Sehe ich ganz und gar nicht so und das Buch sollte auch nicht lösungsorientiert sein! Lucy hat es schon erwähnt: kein Erziehungsratgeber, keine Lösungen. Winterhoff beschreibt und der Leser kann seine Schlüsse daraus ziehen.

    Hier fiel jetzt mehrmals der Begriff leistungsorientiert und ich sehe Leistung überhaupt nicht negativ. Ganz im Gegenteil. Wir leben in einer sehr leistungsorientierten Gesellschaft und wenn aus Kinder Erwachsene werden, dann sollen sie fähig sein Leistung zu erbringen. Leistung geht aber für mich auch über die gesellschaftlichen Anforderungen hinaus und ist im privaten Bereich ebenso hilfreich und notwendig. Nur durch Leistung ist es uns möglich das Leben zu meistern.

    Wie von Nina schon beschrieben, häufen sich scheinbar junge Erwachsene die mit Erbringung von Leistung nicht mehr so gut oder gar nicht mehr umgehen können. Ob und welche Auswirkungen das haben wird, ist jetzt noch nicht so ganz abschätzbar.
     
    Heliamphora, 15. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 15. Februar 2017
  9. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    die frage ist ob man die sache nicht von der falschen seite angeht: warum brauchts eine Bezeichnung für das Kind? Vielleicht sollte man eher ein passendes Label für solche Eltern finden? ;)
     
  10. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Bin völlig d'accord. Und ich finde es gefährlich, Leistung nur auf ökonomische Parameter zu beschränken und an dem zu messen, ob jemand mal Karriere macht oder nicht.
    Wie du sagst: Was ist mit emotionaler Intelligenz, sozialer Kompetenz usw.? Ich kenne nicht wenige junge Erwachsene, die zwar irgendwie schaffen sich ökonomisch über Wasser zu halten, durch Jobs, die sie mehr oder weniger hassen, gleichzeitig aber privat und gesellschaftlich untergehen, weil sie einfach nicht kompatibel sind. Und damit meine ich nicht die supercoolen Aussteiger/innen, die halt ihre Jugend damit verbringen, nur mit einem Rucksack ausgestattet die halbe Welt zu bereisen. Die machen mE alles richtig ;) Sondern vielmehr die, die man umgangssprachlich so oft als "lebensunfähig" bezeichnet. Die haben (aufgrund ihrer Erziehung/Verhätschelung) nicht mal Ahnung, wie man eine Jahreskarte für die Wiener Linien organisiert oder können 2x jährlich zum Zahnarzt in ihr Leben einplanen. Die haben null Plan, keine Struktur, keinen Biss, keinen Bock, kein gar nix. Und das ist gesellschaftspolitisch einfach gefährlich. Dass es tragisch für den/die Einzelne/n selbst is, brauch ma gar nicht reden.

    Und auch wenn das Wort als verstaubt abgetan werden kann: Was vielen fehlt ist (Selbst)Disziplin. Daheim, in der Schule, später im Job, im Privatleben usw.
    Ich kenne knapp 30jährige, die sehr leger aufgezogen wurden, die möchten sich nicht mal festlegen, ob sie am nächsten Tag zu Besuch kommen, weil da müsste man ja planen und ev. andere Termine daran anpassen usw. Alles soll spontan und wenn sie grad Bock haben geschehen. Aber sich festlegen oder fix zusagen für irgendwas is nicht drin. Und das sehe ich sehr kritisch.
     
  11. Zirberl

    Zirberl Gast

    weil die betroffene Eltern dann vielleicht solche bücher nicht lesen? :D

    nein, spaß beiseite. wahrscheinlich ist es egal, wie man wen nennt. menschen, die reflektieren und sich mit dem Thema auseinandersetzen, die lesen idealerweise querbeet und behalten das gute. ;)
    und leute, die es wirklich betrifft, rennen oft leider mit solchen Scheuklappen herum, dass sie bei so einem Thema nach 2 minuten auf durchzug schalten bzw das buch weglegen.
     
  12. immerich

    VIP

    ich hab das Buch nicht gelesen.

    Aber die Aussagen der Autorin in Inteviews und in den Medien sind plump, populistisch und strotzen vor Klischees.
    Die Dame bleibt auf einer Beobachtungsebene, die sie ausbaut und übertreibt und sie liefert keine fundierten Zusammenhänge (dafür viele falsche Schlussfolgerungen!!!), geschweige denn Lösungsansätze.

    Ich glaube nicht, das sie es schafft, Eltern zu helfen, sondern sie prangert alle an, ohne echte Handlungsanregungen.

    Provokant: sie legitimiert das Verhalten von tyranischen Eltern!

    http://www.woman.at/a/tyrannenkinder-martina-leibovici-muehlberger
     
  13. ThePinky

    ThePinky Gast

    ich weiß nicht. Gfrast? Aber vielleicht sollte man lieber einen Namen, für Eltern, die sich sowas gefallen lassen erfinden? Die Unterstellung "Tyrannenkind" ist jedenfalls unfair, weil es erst wieder dem Kind die Verantwortung für das Nicht-Gelingen der Eltern-Kind Beziehung zuschiebt. (etwas, das ja gerade von der "tyrannenkinder-Fraktion" der erziehungsratgeber stark kritisiert wird) Und meiner Meinung nach kommen daher eher Probleme als z.B. dadurch dass ich mein Kind bei der Frage wohin wir in Urlaub fahren mitreden lasse.
     
  14. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Naja, wenn man sich so umhört dürfte es schon eine Trend in diese Richtung geben.

    Vielleicht magst du das näher definieren und auch schreiben.

    Das war wohl auch nicht die Intention dieses Buch zu schreiben, wie auch bei Winterhoff.
    Es ist kein Erziehugnsratgeber der Lösungen oder Handlungsanregungen geben soll.

    Warum werden diese Bücher immer als Erziehungsratgeber gesehen, wenn die Autoren klar zum Ausdruck bringen, dass es keine Erziehungsratgeber sind oder das es nicht das Ziel ist Lösungen anzubieten?
     
  15. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP


    Das Endergebnis ist aber dann ein Gfrast oder eben ein Tyrann und wenn die Kinder erwachsen und eigenständig sind, ist es völlig nebensächlich ob die Eltern dafür verantwortlich sind, denn dann wird die Person gesehen und keine Verbindung mehr zu den Eltern hergestellt.

    Die Verantwortung wird ja (sowohl bei Winterhoff als auch bei Leibovici) den Eltern zugeschrieben. Klar kann man ein Buch auf seinen Titel reduzieren, ob das sinnvoll ist steht aber auf einem anderen Blatt.
     
  16. inkale

    inkale Gast

    Gratuliere.
    Körperliche Überlegenheit ist mir nicht wichtig, aber die mentale Überlegenheit hatte ich nicht immer. Und von kontrolliert und alles unter Kontrolle weit entfernt.

    Eines meiner Kinder hat eine Gabe andere mürbe zu machen und Grenzen zu ignorieren. Und damit beeinflusst sie selbstverständlich ihre Umwelt enorm. Ganz gleich ob Schule oder Familie.

    Welche Begriffe man für solches Verhalten verwendet ist mir eigentlich herzlichst egal. Man muss sich dem laufend stellen ob man will oder nicht - und das kostet unheimlich viel Energie. Und gibt dem Kind selbstverständlich auch Macht.
     
  17. ThePinky

    ThePinky Gast

    Ich habe die Altersgruppe von der wir reden, nicht klar eingegrenzt. Du redest von Teenagern, wenn ich mich richtig an das Alter deiner Kinder erinnere. Die "Tyrannenkinder"- Truppe unterstellt manipulatives Verhalten schon gerne bei 3 jährigen. Oder die 10 jährige im Beispiel von D.G. Was will die schon groß machen, wenn die Mutter trotz des "Theaters" fortgeht?
    Außerdem ist ja interessant, dass eines deiner Kinder offenbar besonders zu derartigem Verhalten neigt, die anderen aber nicht so. Daraus könnte man schließen, dass die Erziehung hier eine untergeordnete Rolle spielt, denn die wird ja bei allen Kindern ähnlich gewesen sein.
     
  18. immerich

    VIP

    was soll ich denn erwarten, die Dame ist immerhin Psychotherapeutin und Familiencoach und sitzt in einschlägigen ExpertInnengremien!!!!

    (Vielleicht wäre sie aber eh besser beraten, Romane zu schreiben.
    Auch dort kann sie ihre Beobachtungen verarbeiten (das hat z.B. Hochgatterer sehr gut und wertschätzend gemacht!!!))
     
  19. immerich

    VIP

    ich sehe gerade: die Dame ist Geschäftsführerin (!) der ARGE Erziehungsberatung und Fortbildung GmbH
     
  20. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Natürlich spielen mehrere Faktoren zusammen, aber wenn dann ein resolutes Kind und eine sich unterordnende Mutter/Vater/Elternpaar dazukommt, dann wird's heikel.
    Und zum Beispiel der 10jährigen: Natürlich kann die Kleine nix machen, wenn die Mama trotzdem fortgeht. Nur sind das dann Mütter/Elternteile, die nicht damit umgehen können, wenn das Kind dann traurig ist; sie machen sich emotional erpressbar, weil sie ihren Kindern von klein auf jede Enttäuschung, Frustration, jedes Problem ersparen wollen. Und das potenziert sich halt dann, je älter die Kinder werden.
    Wir alle wissen, dass es nicht leicht ist, wenn die eigenen Kinder enttäuscht sind, wenn sie etwas nicht bekommen, etwas nicht so klappt, wie sie es gerne hätten usw. Und da scheiden sich dann die Geister: es gibt die, die's aushalten und wissen, dass Frustration und Enttäuschung zum Leben dazugehört und der Umgang damit geübt werden muss (von klein auf) und die, die ihren Kindern alles abnehmen wollen und sie überbehüten. Das geht dann halt nach hinten los.
    Deshalb: Eine Bezeichnung für derartige Eltern halte ich für passender als eine Bezeichnung für solche Kinder.

    (und ganz ehrlich: ich halte wenig davon, Kinder von Haus aus mit einem Heiligenschein zu versehen und es als Tabu anzusehen, ihnen gewisse Charaktereigenschaften zu unterstellen. V.a. negative. Bei den positiven überschlagen sich die meisten Eltern ja, um diese hervorzuheben. Aber natürlich gibt es Kinder, die einfach manipulativer sind als andere. Die schnell rauskriegen, an welchen Schrauben sie zu drehen haben, damit sie bekommen was sie wollen.
    Nicht alles ist reines erziehen/verziehen. Weil dann müsste es ja - die richtige Erziehung vorausgesetzt - nur nette, liebe, rücksichtsvolle Erwachsene geben. :rolleyes:)
     

Diese Seite empfehlen