1. NrZwei

    NrZwei Teilnehmer/in

    An wen würdet Ihr Euch wenden wenn ihr nicht mehr könnt?

    Hausarzt?

    Wenn jemand noch aufstehen kann und noch irgendwie funktioniert (wenn auch eingeschränkt) ist es dann ein Burn Out oder eine Vorstufe?

    Wer diagnostiziert, wer schreibt krank, worin besteht die Therapie?

    Woran erkennt man den Punkt an dem man etwas tun muss? Was kann man tun?

    Danke für alle Antworten!
     
  2. marmor

    VIP

    Ich würde auf jedenfall einmal zum Hausarzt gehen. Ein Umfangreiches Blutbild machen lassen um organische Probleme, Blutarmut, Vitamin D Mangel, Diabetes, Entzündungen (CRP) und einiges andere als Ursache ausschliessen zu können.
     
  3. pewa21

    pewa21 immer im Einsatz...
    VIP

    Ich bin zum Hausarzt gegangen der hat mich mal krank geschrieben, dann Psychotherapeutin und weiter zum Psychiater.

    Untersuchungen ob es organische Gründe haben könnte habe ich nicht gemacht. Es war bei mir eindeutig klar dass die Ursache psychisch ist.

    Alles gute dir
     
  4. pewa21

    pewa21 immer im Einsatz...
    VIP

    Erste Verdachtsdiagnose hat der Hausarzt gestellt und mich krankgeschrieben.

    Im weiteren Verlauf kamen zu Gesprächstherapien bei der Psychotherapeutin dann die Termine beim Psychiater mit Verschreibung von Medikamenten.
     
  5. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Beim Burn-Out Fall in unserer Familie war es so:

    Hausarzt für den Krankenstand und dann gleich Termin bei Psychiater für weiterführende Therapie (ev. sind auch Medikamente notwendig)

    Ein "irgendwie" funktionieren im Sinne von Kinder in KiGa bringen war noch möglich, aber schwierig. Arbeiten ging gar nicht - sich auf etwas konzentrieren, etwas erledigen war nicht mehr möglich.

    Krank geschrieben hat der Hausarzt, die Diagnose hat der Psychiater erstellt und der Hausarzt den Krankenstand dann aufgrund der Befunde vom Psychiater entsprechend verlängert, bzw. dann der Kontrollarzt der Krankenkasse

    Therapie: war einerseits medikamentös und zusätzlich Gesprächstherapie mit div. "Hausaufgaben" (z.B. Entspannungsübungen)
    Eigentlich hätte der Patient sofort eine 6wöchige Kur antreten sollen/können (Wunsch von Arzt und Krankenkasse).

    In dem Fall war klar, dass etwas getan werden muss, weil arbeiten nicht mehr möglich war. Rückblickend betrachtet hätte viel früher etwas passieren müssen.

    Durch Gespräche mit anderen Betroffenen ist mir aufgefallen, dass viele über Schlafprobleme klagen. Nicht einschlafen / durchschlafen können, lange wachliegen, bei der kleinsten Kleinigkeit aufwachen und dann sofort hellwach sein dürfte auch so ein ungutes Zeichen für zu sehr unter Spannung stehen sein, usw.
     
  6. NrZwei

    NrZwei Teilnehmer/in

    Danke an Alle!

    Was heißt Arbeiten ist nicht mehr möglich?

    Im entsprechenden Fall geht es um körperliche Symptome (Kopfweh, Schwindel, Übelkeit) und psychische (Müdigkeit, Panikattacken, Gefühl der Überforderung, vermehrtes Gefühl der totalen inneren Leere und neuerdings Zerstreutsein und Vergesslichkeit).

    Arbeiten ist aber weitestgehend möglich. Es geht jedoch wenig weiter und ist mit enormen Energieaufwand verbunden. Manches wird bis zur letzten Minute liegen gelassen um dann in einer Hauruckaktion die notwendige Energie aufbringen zu können.

    Es gibt bessere und schlechtere Tage.
     
  7. alwi

    alwi working mum
    VIP

    Das klingt schon sehr nach "nicht mehr möglich" oder zumindest nach sehr bald "überhaupt nichts mehr möglich".

    Ich halte es nicht für sinnvoll zu warten bis es überhaupt nicht mehr geht.
     
  8. Liselotte

    Liselotte Gast

    Wenn man nur noch funktioniert, dann ist man mmn eh schon an dem Punkt.
    Hausarzt ist aus meiner Sicht der erste Ansprechpartner, weil der dich auch schnell und unkompliziert krank schreiben kann und weitere Untersuchungen einleiten. Dh. organisch mittels Blutbild checken ob alles ok ist und dich weiter verweisen an Neurologen/Psychiater/Therapeuten etc..

    Diagnosen bei Burnout sind sehr unterschiedlich. Depressionen, Angststörungen, vegetatives Erschöpfungssyndrom waren bis jetzt die häufigsten. Tw. in Kombination.

    Therapie besteht meist aus einer Mischung zw. Medikamenten und Psychotherapie.
     
  9. Liselotte

    Liselotte Gast

    Geh zum Arzt. Wenn du nicht schon in einem Burnout bist, bist du auf einem guten Weg dahin und meiner Erfahrung nach kommt man ohne Unterstützung da nicht mehr raus.
    (Außer es mit einer grundlegenden Änderung in absehbarer ZEit zu rechnen)
     
  10. Liselotte

    Liselotte Gast

    Bei mir hat in einer extremen Situation die Kombination aus VitD und Urlaub massiv geholfen. Man sollte organische Ursachen bei solchen Zuständen nicht unterschätzen.
    Das VitD hat bei mir gewirkt wie ein Antidepressiva, ich hatte keine Ahnung woher auf einmal die Energie kommt :D
     
  11. NrZwei

    NrZwei Teilnehmer/in

    Danke vielmals für Eure Erfahrungen

    *grübel*
     
  12. pewa21

    pewa21 immer im Einsatz...
    VIP

    Ich hab ja auch nur von mir gesprochen, dass es bei anderen auch organische Gründe haben kann bezweifle ich nicht. ;)
     
  13. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    Es wäre wohl jetzt an der Zeit, auf die Symptome deines Körpers, deiner Psyche zu hören und etwas dagegen zu unternehmen, BEVOR du alleine dazu vielleicht nicht mehr (kräftemäßig etc.) in der Lage dazu bist...!

    Such dir fachliche Hilfe und nimm deine Befindlichkeiten ernst - leider trauen sich viele keine Hilfe anzunehmen/zu suchen, bevor es ihnen den Boden komplett unter den Füßen wegzieht.

    Sei dir wichtig ! Und schau, dass du auch ernst genommen wirst, zu oft werden solche Sachen herabgespielt - im Endeffekt hat niemand was davon...

    Alles Gute,

    lg Asterix:wave:
     
  14. Bei Burnout hängt es davon ab wie weit fortgeschritten es ist. Am Anfang hilft Beratung/Coaching, später wenn es massiver geworden ist, dann braucht man/frau eine psychologische oder psychotherapeutische Behandlung. Schließlich eine medizinische und wenn es noch weiter fortgeschritten ist, hilft nur mehr eine stationäre Behandlung.

    Bei diesem Link werden 12 Stadien des Burnouts dargestellt.
    http://koerper-psychotherapie.at/burnout-12stufen.pdf

    Anfänglich ist es so, dass das Gefühl da ist, sich in einem Hamsterrad zu befinden. Der Eindruck entsteht alles selbst machen zu müssen und dass es keine Unterstützung gibt. Schließlich gerät alles aus dem Gleichgewicht. Überforderung stellt sich ein und eigene Bedürfnisse werden vernachlässigt. Irgendwann taucht die Frage auf, wozu arbeiten und es beginnt ein Rückzug von sozialen Kontakten. Bis hierher hilft Beratung/Coaching. Wenn sich innere Leere breit macht, ist es Zeit für psychologische Begleitung, Psychotherapie und medizinische Betreuung. Wenn bis jetzt nichts unternommen wurde, kommen depressive Gefühle und Verzweiflung hinzu und körperliche Beschwerden nehmen zu. Wenn der totale Zusammenbruch gekommen ist, hilft nur mehr stationäre Therapie.

    Burnout Tests
    http://www.cconsult.info/selbsttest/burnout-test.html
    http://www.netdoktor.at/teste-dich-selbst/burnout/

    Leitfaden Burnout
    https://www.wko.at/service/unterneh...g-foerderungen/Leitfaden-burn-out-wifi-us.pdf

    Empfehlenswert ist ein Blutbild beim Hausarzt / bei der Hausärztin zu machen. Wenn sich bereits totale innere Leere und Krankheitssymptome bemerkbar machen, ist eine Psychotherapie zu empfehlen.

    Alles Gute!
     
  15. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Ich finde es ganz wichtig, dass bei diesen 12 Stufen des Burnouts unten angeführt wird, dass nicht unbedingt alle Stufen durchlaufen werden bzw. dass es überlappen kann.
    Das, was ich über das Thema weiß ist, dass es sich oftmals sehr lange nicht so eindeutig in einer der ersten Stufen manifestiert, was deshalb auch dazu führt, dass die Diagnose erst viel später gestellt wird/werden kann.

    Zur Ausgangsfrage der TE:"woran erkennt man den Punkt, dass man etwas tun muss?"
    Wahrscheinlich zeigt sich das erst ganz deutlich, wenn der Leidensdruck zu groß geworden ist. Nachdem du aber eh schon merkst, dass irgendwas schon länger gesundheitlich schief läuft, wäre es mmn höchste Zeit, sich an einen Arzt (Hausarzt) zu wenden. Alles weitere wird er einleiten (notwendige organische Befunde anfordern, evtl. Überweisung zum Facharzt etc.)
     
  16. latella

    latella auf neuen wegen
    VIP

    klingt durchaus eventuell nach burnout (noch irgendwie eingeschränkt funktionieren) oder nach etwas anderem. ferndiagnosen sind immer ein luder.
    aber auf jeden fall ists keine "vorstufe" von irgendwas, sondern handeln ist JETZT angesagt.

    der hausarzt schreibt dich krank und macht diverse körperliche standarduntersuchungen die psychologIn oder psychotherpeuIn therapiert (im falle körperlicher gesundheit und burnout).
    alles gute und schau - bitte noch rechtzeitig - gut auf dich :hug:
     

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