1. Brunilein

    Brunilein Teilnehmer/in

    Geburtsbericht meiner kleinen, wunderschönen, bezaubernden, kämpferischen, lebenslustigen und auch witzigen Tochter Annette *21.09.2014, 14:46, 3250 Gramm, 50 cm
    Entlassungsgewicht: 2600g Entlassungsgewicht Kinderklinik: 3000g

    Da ich mit hunderten Arztterminen während der Schwangerschaft und fünf stationären Aufenthalten ziemlich hinüber war, verzichtete ich ganz bewusst auf einen Geburtsvorbereitungskurs und las sehr viel darüber (ein Kurs hätte jetzt mehr gebracht).
    Im August war es das erste Mal sehr brenzlig, da ich neben SS-Diabetes und gefühlten 100 Gestose Verdachtsfällen auch SIH (schwangerschaftsinduzierter Hypotonie) hatte und man das erste Mal Protein im Harn fand, wurde ich in den Kreißsaal gebracht. Im Kreißsaal wurde ich auf Lungenreife mit Wehenhemmer vorbereitet, doch das bekam meine Kleine nicht, da die Ärzte meinten, wenn, dann kommt sie jetzt. Tja sie kam dann doch nicht und ich verbrachte eine "schöne" Woche im KH. Dort wurde ich wieder auf HELLP, Präklapsie, Gestose und andere Dinge untersucht. Mein Blutdruck wurde besser, mein Diabetes schlechter und ich hatte Todesangst, da ich jede Nacht total unterzuckert war. Meine Kuschelmaus hat das wenig berührt und sie strampelte im Bauch weiter und wie immer hatte ich zuviel Fruchtwasser. Entlassen wurde ich mit einer neuen Insulindosis und mit einem Blutdruckmedikament. Drei Tage später brachte mich mein LG wieder ins KH, da mein Blutdruck wieder bei über 160 war. Im KH wurde mir nur gesagt, na dann messens mal gescheit. So waren wir wieder zu Hause und ich weigerte mich irgendwas für mich zu tun machte es aber trotzdem, weil mir mein Kind sehr wichtig war. Soweit so gut. Bei der weiteren Kontrolle im KH wurde ich schonend darauf vorbereitet, dass mein Kind und ich wieder in Gefahr sind und es sein kann, dass mein Kind sterben wird, ohne geboren zu werden :mad: Tja das hatte ich schon mal und auf sowas hatte ich keine Lust mehr. Also wurde ich wieder in den Kreißsaal gebracht, die behandelten Ärzte haben das Personal wegen mir zusammengeschrien und es wurde schriftlich festgesetzt, dass weder ich noch das KH schuld seien, falls die Kleine stirbt. :eek:
    :eek: Mein FA war leider nicht da und so ging ich zu seiner Vertretung hin, der mir gleich eine Überweisung für die Einleitung der Geburt mitgab. So hatte ich wieder das gleiche Prozedere und einen neuen Hund geweckt - ich hätte wissen müssen, dass nicht alle im KH so einleitungsfreudig sind. So wurde ich wieder mit einer 24h Blutdruckmessung nach Hause geschickt und am nächsten Tag war der Arzt im KH ziemlich über das Ergebnis schockiert - und schickte mich nach Hause, da ich ihm versprach ganz brav im Bett zu liegen. Tja ich schlief, ich spritzte und mehr machte ich nicht. Zwei Tage später kam ich wieder ins KH und man merkte die Anspannung und mir wurde versprochen, dass am Do die Schwangerschaft vorbei sein wird. Hahahaha.
    Am Donnerstag wurde nach einer langen Diskussion mit der anderen Ärztin doch eingeleitet - tja die Blase sprang und mehr passierte nicht. Ich bekam Schmerzen ohne Ende, durfte nicht aufstehen und schlafen hätte ich auch sollen - das war zuviel. Also verlangte ich nach Mitteln, die dem ganzen ein Ende setzen könnten und war wieder im Kreißsaal (im Abstellkammerl - aber das war voll ok). Die Drogen, die ich dort bekam waren echt top - ich sah alle Zeichentrickfiguren und am nächsten Tag brach ich vor dem Team zusammen.
    Es erfolgte wieder die Einleitung und mein Muttermund war wie am Vortag 1 cm offen. Die CRP Werte stiegen immer mehr in die Höhe und ich war nur noch genervt. Wehen hatte ich natürlich keine.
    Tags darauf erfolgte die letzte Einleitung und der Muttermund war wieder nur 1cm offen. Wieder hatte ich den gesamten Tag keine einzige Wehe, dafür aber eine Infektion, die ab sofort mit Antibiotika behandelt wurde.
    Ich schrie nach Wehen, nach Mitteln, die mir Wehen bringen sollen, aber NEIN ich bekam nix. CTG war wunderschön und es wurde keine einzige Wehe aufgezeichnet. Am Abend wurden mir alle Getränke (Wasser, Tee), meine Spritzen und mein Reservepaket (also Zucker wegen der Unterzuckerung) weggenommen und ich schlief wieder ein. In der Nacht wurde ich wieder in den Kreißsaal geschoben. Warum weiß ich nicht - denn es waren wie immer keine Wehen in Sicht. Irgendwann kamen ganz viele Ärzte und sammelten alle Werte von mir ein - tja es wird bald da sein am Sonntag. Wir beschlossen, dass wir alle Möglichkeiten offen ließen und so bekam ich mal dank einem sehr wehenfördenden Mittel nach ca 5h einen Wehensturm. Das waren also die Wehen, die ich haben wollte. Vielleicht wird der Muttermund jetzt auch aufgehen? DENKSTE! Muttermund war wie immer 1cm offen und ich hatte lt den Ärzten kein Fruchtwasser mehr. GEBURTSSTILLSTAND
    Auf einmal ging im Kreißsaal die Türe auf und das´OP Team stand im Raum. Vollnarkose oder PDA? Ich wollte die PDA. Ich wurde schnell für den Kaiserschnitt vorbereitet und ich rief meinen LG an, dass er jetzt sofort kommen muss. Der Kreuzstich tat gar nicht weh, aber das Setzen des Katheters tat weh. Ich wurde aufgeschnitten und plötzlich hörte ich ganz was komisches. Ich fragte, wer da so komisch tut und der Arzt rief: IHRE TOCHTER!
    Die Oberärztin der Anästesie war total aufgeregt, weil sie wissen wollte, wie sie aussieht und schrie: DAS GIBTS JA NICHT, DAS KANN ES NICHT SEIN. Alle im OP waren total fertig und sie schrie DIE KLEINE HAT DIE GLEICHEN LIPPEN WIE DIE MAMA.
    Die Erleichterung spürte man im Raum. Ganz schnell zeigten sie mir meine Tochter und ich weinte, lachte zugleich und gab ihr ganz schnell ein Bussi aufs Gesicht. Endlich war meine Kuschelmaus da! Das beste kam aber: SIE war KERNGESUND und hatte den APGAR Wert auf unglaubliche 10/10/10 - mein LG wartete im Kreißsaal mit meiner Tochter und er wollte sie nicht mehr hergeben. Wir wurden nach 12 Jahren und einem Engelchen, das irgendwo auf uns wartet eine kleine süße Familie.
    Leider währte das Glück nur kurz, denn unsere Maus nahm rasant ab und sie litt wie andere auch an dieser fiesen Neugeborenen Gelbsucht. Das Stillen klappte auch nicht so, wie ich wollte und sie verschlief sowieso alles, was man verschlafen kann (Hörscreening, etc).
    Nach der Entlassung mussten wir leider auf die Kinderklinik, da sie noch gelber wurde, Durchfall hatte (ja es war heftiger Durchfall), fast nichts zunahm trotz Zufüttern und animieren zum Essen.
    Doch auch das überstanden wir - jetzt leben wir in meiner Wohnung und freuen uns auf tägliche Aktionen wie zb: Freiluftgeschäfte, Windelverweigern, Lächeln, Schmusen, Zunge zeigen, Schreien (ja auch das gehört zum Alltag einer Familie), Schlafen, Kuscheln und Stillen.

    Liebe Maus, ich liebe DICH
     
  2. Josima

    Josima Teilnehmer/in

    allerherzlichsten glückwunsch!
     
  3. Lea-Loreen

    Lea-Loreen Wunder geschehen

    herzlichen Glckwunsch, da wars ja ganz schn turbulent bei euch, es freut mich sehr, dass es euch nun gut geht und ihr ganz aufgehen knnt innerhalb eurer kleinen Familie !!
     
  4. Brunilein

    Brunilein Teilnehmer/in

    ja es war sehr turbulent und der absolute Horror, aber wie sagt man so schön? Sobald das Kind auf der Welt ist, sind alle Strapazen vergessen.
    Das stimmt total!
     
  5. Lea-Loreen

    Lea-Loreen Wunder geschehen

    Das freut mich umso mehr, dass du nicht daran zu knabbern hast, sondern es hinnimmst und stattdessen das Glck geniet !!!! Hut ab !!
     
  6. Brunilein

    Brunilein Teilnehmer/in

    Danke!
    Aber ich find, da muss man einfach durch und das schöne daran sehen und das ist eben meine Tochter. Und die Hebamme, die ich hatte war total auf meiner Seite und unterstützte mich sehr - dafür bin ich ewig dankbar. Obwohl ich beneid eh ein paar, die eine wunderbare SS hatten aber egal. Ich hab für mich soviel dazugelernt, dass ich das hinnehmen muss wie es kommt. Und Panik bei der PDA hatte ich keine, im Gegenteil meine Füße lebten wieder mal und das kitzelte total also musste ich lachen.
     
  7. jeanie

    jeanie Teilnehmer/in

    Herzlichen Glückwunsch, dass Du Deine Tochter nun gesund in den Armen halten kannst.
    Und schön, dass Du die Zeit mit ihr jetzt so genießt :)
     
  8. Brunilein

    Brunilein Teilnehmer/in

    Dankeschön!
    Sie ist eben eine Kämpferin und das bewies sie uns täglich in der SS und jetzt glaubt sie sie muss es uns jeden Tag wieder beweisen. :D
    Ja ich bin so froh, dass alles so gut ausgegangen ist - eine natürliche Geburt hab ich beim Mr. Kaiserschnitt offen
     

Diese Seite empfehlen