1. Mum02

    VIP

    Auf der Website der privaten Med-Unis (Wien und Krems) wird von Förderungen durch die Länder bzw Studienbeihilfen geredet. Weiß irgendjemand, ob sich das in einem relevanten Rahmen bewegt, wenn die Eltern kein hohes Einkommen haben?

    Ich verstehe sonst nicht, wo die "gute soziale Durchmischung" auf diesen Unis herkommt. Oder nehmen die Familien tatsächlich hohe Kredite auf?
     
  2. Tuerkis

    Tuerkis Gast

    Soweit ich das weiß, nehmen zunehmend Studentinnen und Studenten selbst diese speziellen Kredite auf und beginnen mit Studienende mit der Rückzahlung.
    Die Kredite sind darauf ausgelegt.
     
  3. inkale

    inkale Gast

    Sozialstipendium der Uni Krems bekommt man, wenn man Anspruch auf ein öffentliches Stipendium hat. (Dann übernimmt die Uni 50% der Studiengebühren für den Bachelor). Dasselbe gilt für das Selbsterhalterstipendium.

    Zum einen das, zum anderen nehmen die Studenten sich den Kredit selber auf.

    Oder wie bei uns - bei uns ist niemand Akademiker in der Familie, wir verdienen zwar überdurchschnittlich gut, aber deshalb gehören wir noch immer der Mittelschicht an und eine jede Ausgabe muss gut überlegt sein. Wir versuchen es ohne Kredit zu finanzieren, müssen aber anderswo einsparen, z.B. Urlaube. Bzw. hätte mein Mann vorgehabt etwas früher beruflich zurückzustecken, das ist durch die Studiengebühren hinfällig geworden. Aber auch bei uns ist der Plan B, dass Kind sich einen Kredit aufnimmt, falls ein Einkommen aus welchen Gründen auch immer ausfällt.

    Darüberhinaus gibt es noch das Leistungsstipendium, da sind die Kriterien allerdings recht hoch gesteckt.
     
  4. inkale

    inkale Gast

    Wenn man die Option haben möchte, dass die Laufzeit des Kredites erst nach Studienabschluss beginnt, dann muss meines Verständnisses nach der Kredit durch den Studenten aufgenommen werden.
     
  5. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Meiner Einschätzung nach gibts in Krems überhaupt keine soziale Durchmischung. Die meisten Studenten kommen aus wohlhabenden Elternhäusern. Neben den Studiengebühren sind ja auch noch einige Extras zu bezahlen, z.B. eine Lupenbrille um 2000€ oder Gebühren für Praktika. Und das Elternhaus ist dann meistens auch nicht um die Ecke, also muss noch ein Zimmer/eine Wohnung bezahlt werden.
    In Summe sind da schon 200.000 ohne Wohnung fällig, mit Wohnung noch mindestens 50.000. Dafür einen Kredit aufnehmen finde ich für Normalsterbliche unrealistisch.
     
  6. inkale

    inkale Gast

    Kind berichtet anderes.
    Und entspricht auch nicht dem, was wir bisher an Studienkollegen kennengelernt haben.

    Woher hast du diese Infos?
    Bis jetzt gibt es vier Jahrgänge und davon haben wir noch nicht gehört. Auch nicht, dass für Praktika zu zahlen wäre.

    Nun, wenn man nicht vor Ort wohnt, wird man sich wohl auch eine WG suchen müssen. Das ist auch bei allen öffentlichen Unis und FHs so.

    Sino, ich schätze deine Beiträge sehr, aber diese Zahlen sowohl für Wohnung wie auch Studium sind für Krems unrichtig und sehr überhöht.
     
  7. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Jetzt würde mich interessieren, findet ihr (d.h. diejenigen, die mehr Einblick haben), dass mit dem "alten System" (Jeder wurde aufgenommen, aber ein hoher Prozentsatz - weiß ich aus der Bekanntschaft - wurde nach dem ersten Jahr "vergrault", und mit schlechten Noten hat man wahrscheinlich "ewig" auf Praktikumsplätze gewartet, die natürlich nicht unlimitiert zur Verfügung standen) eine bessere Selektion der potentiell guten Ärzte stattgefunden hat als mit dem neuen System?
     
  8. inkale

    inkale Gast

    Bei einer Informationsveranstaltung des Bundeslandes NÖ vor zwei Jahren wurde uns von einem Arzt, der die Ausbildung der Jungärzte am dortigen Spital leitet auf diese Frage geantwortet, dass sich die Qualität der Studenten durch das Auswahlverfahren doch deutlich verbessert hat.

    Im Gegensatz zu früher, wo wirklich alle die Lust hatten inskribieren konnten, stellen sich jetzt überwiegend nur jene dem Auswahlverfahren, die das aus Überzeugung wollen.
     
  9. Maritina

    PLUS + VIP

    Es ist nicht so, wie von Dir beschrieben. Früher galt die Prämisse: wer inskribiert und nicht krepiert, der promoviert (Zitat E.Kaiser). Medizin hatte eine äußerst geringe Drop-out-rate (ganz im Gegensatz zu Pharmazie oder den NaWiStudien).

    Es war allerdings auch so, dass jeder Österreicher, der wollte, auch studieren durfte. Für die Ausländer galten für eine Aufnahme an einer Wiener Uni die gleichen Voraussetzungen wie in ihrem Heimatland. D.h., dass Deutsche, die den Numerus Clausus nicht geschafft haben, auch in Wien nicht studieren durften. Seit alle EU-Bürger keine Ausländer mehr sind und den Österreichern gleichgestellt, haben unsere Kids massive Konkurrenz aus dem Nachbarland...
     
  10. Relaxo7

    PLUS + VIP

    Also, von meiner Maturaklasse haben 4 mit Medizin angefangen, 2 haben gleich nach einem Semester oder Jahr gewechselt. Aus der sonstigen Bekanntschaft kenne ich auch 2, die angefangen haben. Und die Aufhörer waren alles Personen (allerdings 3 von 4 weiblich, vielleicht haben die Mädchen die höhere Dropout-Rate?), die schon jahrelang darüber geredet haben, dass sie Medizin studieren wollten! (Die eine wollte sogar explizit Kinderärztin werden.) Der Maturakollege, der Orthopäde geworden ist, hat es hingegen nie an die große Glocke gehängt, dass er Medizin studieren wollte, im Gegensatz zu dem, der "Landarzt" geworden ist.

    Es handelt sich übrigens um Graz, und mein Maturajahr war das "Orwell-Jahr". Von Graz kenne ich dafür niemanden, der Pharmazie abgebrochen hat, aber einige, die das Studium erfolgreich absolviert haben (alle weiblich). Eine hat Astronomie abgebrochen und Pharmazie erfolgreich absolviert, ist das klischeehaft? :D Zweien wurde das Pharmaziestudium bei einer Berufsberatung empfohlen.:eek:
     
  11. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Die offiziellen Studiengebühren kannst du auf der Homepage lesen: 158.000 für 6 Jahre. Im Absatz darunter steht extra, dass man noch einige Anschaffungen hat, ohne Zahlen.

    Wenn dir leichter ist, dann reduzier die Wohnkosten auf 30.000 für 6 Jahre, in einer WG im Besenkammerl kommt das schon hin. Meine Tochter hat ihr Studium in einer 1-Zimmerwohnung verbracht. Wir haben in den 6 Jahren 50.000 für ihren Lebensunterhalt überwiesen. Davon kannst du die Familienbeihilfe abziehen und etwa alle 2 Monate einen Flug nach Hause mit ein bissl Shopping dazurechnen. Öffentliche Uni in Berlin ohne hohe Studiengebühren (215€/Semester, Semestertickt ist da dabei), Humanmedizin, ohne große zusätzliche Anschaffungen, alle Bücher in der Bibliothek ausgeliehen, nix selbst gekauft, keine teure Lupenbrille oder so, nur ein paar Sachen wie Stethoskop, Arbeitsmäntel, Sezierbesteck, nichts davon über 100€.

    Die Infos über Zahnmedizin in Krems hab ich von GGs Kollegen, dessen Sohn studiert seit 1 Jahr dort.

    Es ist schon klar, dass die Lebenshaltungskosten nicht direkt dem Studium zugerechnet werden können, aber sie fallen halt an und müssen auch von irgendwem bezahlt werden. Ich glaube, für viele Eltern ist das allein schon eine arge finanzielle Belastung, noch ganz ohne Studiengebühren.
     
  12. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Ich hab mal irgendwo gehört, Medizin gehört zu den teuersten Studienrichtungen. Da macht es aus finanzieller Sicht schon Sinn, die Dropout-Quote zu reduzieren und den Zugang zu beschränken. Ob der Test oder der Notendurchschnitt die beste Methode ist, um geeignete Kandidaten zu identifizieren, kann ich aber nicht beurteilen. Es wird immer irgendwie ungerecht sein.
     
  13. inkale

    inkale Gast

    Dann sprechen wir über unterschiedliche Universitäten in Krems.
    Zahnmedizin wird an der Danube Private University gelehrt, meine Tochter studiert an der Karl Landsteiner Humanmedizin (bzw. Gesundheitswissenschaften im Bachelorlehrgang).

    Die WG Kosten liegen bei etwa 350 für ein Zimmer, inkl. Betriebskosten.
     
  14. tibia

    tibia si pronto?
    VIP

    Der Test sagt mMn nicht aus, ob ich das Studium schaffe oder ein guter Mediziner werde. Ich hätte den Test vermutlich nicht geschafft. Ich finde es arg, in welche Vorbereitungen (zeitlich, finanziell) sich Junge da jetzt begeben, die dann "unbelohnt" bleiben.
     
  15. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Gut, dann glaubst du mir nun also doch. Warum hätte ich lügen sollen?

    Meine Tochter bezahlt für ihre Wohnung mit Betriebskosten jetzt ungefähr 380. Zu Studienbeginn vor 7 Jahren waren es auch 350.
     
  16. inkale

    inkale Gast

    :confused:
    Hätte ich wissen müssen, dass du von der Zahnmedizin sprichst?
    Ich vermute einmal, dass alle hier in der Diskussion davon ausgegangen sind, dass es um die Humanmedizin geht.
    Und hätte dir ja auch auffallen können, dass etwas nicht stimmt, wenn ich andere Zahlen nenne und meine Tochter gerade das erste Jahr in Krems abgeschlossen hat. Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass du mir nicht geglaubt hättest ;).
     
  17. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Ja, war mein Fehler, anzunehmen, dass 2 medizinische Studienrichtungen an einem Ort etwa gleich teuer sind. Ich hab gedacht, das wär die gleiche Uni. Ich hab den Thread nur überflogen. Dass deine Tochter dort studiert, hab ich erst später mitgekriegt. Aber leider sind die von mir genannten Summen für Zahnmedizin durchaus realistisch. Mit der Wohnung bin ich auch nicht so falsch gelegen, da zahlt ja deine Tochter für ihr Zimmer genauso viel wie meine für die Miniwohnung. Sparpotential gibts da keines mehr. Meine Tochter war verglichen mit ihren Studienkollegen immer am genügsamsten. Andere Eltern zahlen 1000/Monat Lebensunterhalt, in München noch deutlich mehr.

    Es ist ein Wahnsinn, wie teuer der Traumberuf manchmal sein kann. Alle Eltern, die das irgendwie derstemmen, haben meine Hochachtung und ich bin heilfroh, dass ich nur die Lebenshaltungskosten und Heimatflüge meiner Tochter zahlen hab müssen. Mittlerweile bezahlt sie alles selbst ;)
     
  18. inkale

    inkale Gast

    Ja, leider.
    Wobei es davon aufgewogen wird, wenn man sieht wie sie in ihrem Studium aufgeht.
    Soeben ist die Nachricht eingetrudelt, dass sie die Jahresprüfung erfolgreich bestanden hat :). Jetzt ist ihre Erleichterung groß und sie freut sich schon auf das 2. Jahr, weil das soooo cool sein soll. Und jetzt kann sie endlich Urlaub planen.
     
  19. Maritina

    PLUS + VIP

    Aaah, ich hab im Orwell-Jahr zu studieren angefangen. :)

    Meine Daten und Erkenntnisse habe ich aus den Jahren1990 bis 1994, als ich auf der Medizinischen Chemie als Tutorin mit den Erst- und Viertsemestrigen beschäftigt war. Vielleicht waren die Umstände in Graz tatsächlich andere?
     
  20. Maritina

    PLUS + VIP

    :herz2::herz2:Glückwunsch-Glückwunsch-Glückwunsch.Glückwunsch!!!!:herz2:

    :):):)
     

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