1. influenza

    influenza Teilnehmer/in


    ein langjähriger lebenspartner (oder sogar ehepartner) eines getrennten elternteiles ist SEHRWOHL auch ein elternteil, nämlich ein stiefelternteil.
    das ausmaß von engagement und präsenz der biologischen elternteile hat nichts damit zu tun, wie sehr sich die stiefeltern einbringen können. es ist nicht so, dass im leben eines kindes genau platz für zwei hauptbezugspersonen ist. familien haben unterschiedlichste formen. manche kinder haben nur einen elternteil oder einenhalb (wenn zwar zwei vorhanden sind, sich aber nur einer wirklich kümmert. das ist in vielen aufrechten beziehungen so), manche kinder haben 3 oder mehr. bei manchen kindern übernehmen die stiefeltern teilweise oder ganz aspekte der elternrolle, bei manchen sind es onkeln/tanten oder großeltern.

    die elternrolle ist ein soziales konstrukt, die sich aus mehreren aspekten zusammensetzt. in erster linie sind das pflege (sich um die körperlichen und geistigen bedürfnisse kümmern, zb kuscheln,spielen, abholen,kochen, gewand herrichten, waschen, zuhören), erziehung ( werte vermitteln, fähigkeiten beibringen, beim lernen oder hausaufgaben helfen,..) und unterstützung (finanzielle verantwortung übernehmen undoder zeit und arbeit in das kind investieren).

    ich würde es als seltsam empfinden, wenn jemand jahrelang mit dem elternteil eines kindes zusammen ist und mit der familie im gemeinsamen haushalt lebt, und nicht teile der elternrolle übernimmt. vor allem wenn das stiefkind noch sehr jung ist.

    und @elternabend: ich sehe auch manchmal großeltern und getrennte elternteile ohne obsorge auf solchen veranstaltungen. sie sind nicht den erziehungsberechtigten vorbehalten, sondern allen menschen die an der erziehung des kindes intensiv beteiligt sind und sich dafür interessieren.

    wer das "recht" hat, ein kind zu erziehen, entscheiden die eltern. bei laufender beziehung entscheiden sie das zusammen, und nach einer trennung entscheidet es jeder selbst für sein familiensystem.
    wenn der getrennte elternteil andere personen (sei es die neue partnerin, sei es die oma) einbezieht und miterziehen lässt, kann mir das gefallen oder auch nicht. entscheiden kann ich sowas allerdings nur für MEINEN teil der familie. so wie ich nicht bestimmen kann, wann die kinder bei meinem ex schlafen gehen und er nicht bestimmen kann, was sie bei mir essen. ;)

    in der zeit, in der die kinder beim vater sind, bestimmt der vater, wer sich in dieser zeit mit den kindern beschäftigt und sie gegebenenfalls miterzieht. und in der mutterzeit bestimmt es die mutter. als mutter kann ich nicht in die vaterzeit hineinbestimmen oder irgendwas nicht "dulden" und umgekehrt. extremsachen (gefährliches zb, motorradfahren ohne helm :D) jetzt mal ausgenommen.
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    wenn die ex mitbetreuerin und somit bezugsperson ist, dann gilt das gleiche recht für sie.
    und kleingeistig und egoistisch sind auch alle jene, die verwandte des kindes gleich ausgrenzen, nur weil die mal irgendeine meldung abgeben.

    ich weiß dass das schwierig ist und leichter gesagt als getan - aber ein bisschen das ego bremsen zugunsten des kindes schadet nicht.

    kinder sind da meist noch vorurteilsfrei und gehen offen auf menschen zu, die ihnen offen entgegenkommen - bzw. haben auch einen guten instinkt, solange sie nicht instrumentalisiert werden, welche personen gut für sie sind und welche nicht.
     
  3. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    also meine kinder wollen meinen mann auf veranstaltungen wie schultänzen,sportfesten immer dabei haben und sind enttäuscht, wenn er nicht kommt um sich anzusehen was sie einstudiert haben und klatscht etc. ;)
    mein mann ist den großteils ihres lebens mit mir zusammen und sie erinnern sich auch nicht bzw kaum an eine zeit ohne ihn. einem der mädchen hat er lesen beigebracht und sie empfinden sich als kinder einer großen familie mit drei elternteilen. dass mein mann auch eine vaterrolle ihnen gegenüber einnimmt, ändert nichts an der vaterrolle ihres biologischen vaters.

    inwiefern profitieren meine kinder von meiner anwesenheit am elternabend? genausoviel/wenig profitieren sie auch von der anwesenheit meines mannes. er bringt sie nämlich nicht weniger zur schule als ich und hilft ihnen genausoviel bei den hausübungen. da ist es doch gut, wenn er organisatorisch alles mitbekommt und die lehrer kennt.
     
  4. inkale

    inkale Gast

    Man wird es einem neuen Partner aber auch nicht verwehren können ;).
    Wenn ein Elternteil in Begleitung eines Elternteiles ist, ohnehin nicht.
    Und auch dann nicht, wenn er das mit Einverständnis eines Elternteiles macht und alleine kommt.
    Seit der neuen Familienrechtsreform wurden darüber hinaus auch die Rechte der Stiefelternteile erweitert.

    Zum einen, organisatorisch - ich muss nicht alles nochmals erzählen, er hat die Informationen aus erster Hand und ist sofort im Bild, wenn eine Diskussion auf dieser Information basiert.
    Zum anderen ist er den Lehrern gut bekannt, eingebunden und auskunftsberechtigt. Und hat mich schon oftmals vertreten, wenn ich z.B. selber verhindert war. D.h. er ist jederzeit in der Lage am Letztstand anknüpfen zu können.

    Am ersten Elternabende einer neuen Schule waren wir zumeist zu dritt. Der Vater, mein Mann und ich. Und nein, das Verhältnis zum Vater ist nicht super, aber soweit haben wir uns im Griff, dass das möglich ist, denn immerhin wissen wir alle, dass wir am selben Strang ziehen und für unsere Kinder das Beste wünschen.
    Ich fände es sehr befremdlich, wenn mein Mann seine persönlichen Bedürfnisse für die Kinder zurückstellt, sie unterstützt wo nur geht -emotional und finanziell -und sich dann rechtfertigten müsste, warum er bei Veranstaltungen eingebunden werden bzw. so wie du es formulierst hast "einen Anspruch" ableiten möchte.
     
  5. ThePinky

    ThePinky Gast

    O.k. - wenn ein neuer Partner dann auch derjenige ist, der mit den Kindern lernt und mit den Lehrern interagiert erscheint es mir sinnvoll dass er/ sie am Elternabend teilnimmt. Aber in einer Situation, wie sie die TE lebt (Kinder seit 2 Jahren jedes 2. Wochenende)?
    Wie gesagt: in allen Situationen, wo man normalerweise auch erweiterte Verwandtschaft wie Tanten, Omas etc. mitbringen würde, fände ich es nicht sonderbar auch Partner der Eltern mitzubringen. z.B. bei Theateraufführungen der Kinder.
    Aber es soll und darf auch Bereiche geben, die den Eltern vorbehalten sind. Und nein, die neue Partnerin meines Ex ist KEIN Elternteil meines Kindes. Egal wie nett sie ist, egal wie sehr sie sich mit meiner Tochter beschäftigt. Auch kein Stiefelternteil, denn ich bin ja nicht tot.
     
  6. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    ich glaube nicht, dass der tod eines elternteils die voraussetzung für stiefelternschaft ist.
    soweit ich weiß gelten diejenigen personen als stiefeltern, die mit einem elternteil in einer lebenspartnerschaft/ehe sind. wobei es letztendlich die sache vom jeweiligen elternteil ist, ob er seinen partner in der elternrolle haben möchte oder nicht. das definiert dann, wie gesagt, das paar für sich. was der andere biologische elternteil dazu sagt, ist tertiär. schade (vor allem fürs kind), wenn er ein problem damit hat, aber im endeffekt nicht seine entscheidung.

    natürlich ist nicht jedes gspusi automatisch stiefmutter/stiefvater, aber wenn eine ehe oder langjährige beziehung vorliegt und evtl sogar ein gemeinsamer haushalt mit dem kind besteht, wär es absurd die soziale elternschaft abzustreiten.
     
  7. vestebeli

    vestebeli Teilnehmer/in


    Ich glaube du hast mich falsch verstanden:
    wir haben die Kinder fix 1 Tag unter der Woche (fallweise bis zu 3) und fix von FR-MO, das zwar nur alle 2 Wochen, aber aufgerechnet kommen wir sicher auf viel mehr Zeit als ein reiner "jedes-2.Wochenende-Vater von Samstag-Sonntag".. und es sind schon mehr als 3 Jahre, bei einem Alter von nicht ganz 5 der Kinder.

    Und - ich habe nie erwähnt, das ich auf einen Elternabend mitgehen möchte :) soviel dazu.
    Ich glaube auch nicht gesagt zu haben, dass ich den Anspruch auf "Mama" oder "Elternteil" haben möchte, aber man kann ja sehr viel in Dinge hineininterpretieren.
     
  8. @Lucy: Du verwirrst mich. In einem anderen Therad, hast du vollstes Verständnis für die Mutter eines Kindes, dass sie sauer auf die Exschwiegermutter und Großmutter ihres Kindes ist, weil diese ihr gesagt hat, dass das Kind Schwierigkeiten in der Schule hat und Unterstützung bei den Hausaufgaben und beim lernen bräuchte.

    Hier hingegen stehst du auf Seiten der Stiefmutter und hast keinerlei Verständnis für die Mutter selbst.

    Also sind die Ansprüche der Stiefeltern in deinen Augen höher zu bewerten als die der Großeltern - :rolleyes: auch eine interessante Sichtweise. Ganz anders auch als die gesetzliche Lage, vielleicht sollte man dann die gesetzliche Lage auch ändern und dieser Sichtweise anpassen.:rolleyes:
     
  9. ThePinky

    ThePinky Gast

    Entschuldige vestebeli, ich habe meine posts eigentlich nicht mehr direkt auf das bezogen, was du gesagt hast, sondern auf die posts von influenza und anderen. Aber ich habe das nicht gut gekennzeichnet. Ich habe schon verstanden, dass du keinen Anspruch auf Elternschaft erhebst, sondern bei div. Anlässen einbezogen werden möchtest. Andere hier sehen aber neue Partner als sowas wie einen zusätzlichen Elternteil und da bin ich dagegen, wenn das kind zwei präsente Eltern hat.
     
  10. ThePinky

    ThePinky Gast

    Ich finde es wiederum absurd einem neuen Partner eine Rolle anzudichten, die ihm nicht zusteht. Er/sie darf gerne einen Platz im Leben des Kindes haben. Aber wenn es Eltern gibt, die ihre Elternrolle wahrnehmen, dann ist dieser Platz nicht frei. Auch nicht wenn du das Wort "sozial" davorsetzt.
     
  11. lucy777

    lucy777 Gast

    deine interpretation - mit oder ohne rollende augen - verwirrt mich auch.

    soweit ich das hier richtig lese, geht es nicht um hinterrückstratschereien mit der bekannten, die die lehrerin des kindes ist oder darum, dass die stief der leiblichen mutter vorschreibt, ob sie mit dem kind übt oder nicht, sondern um eine grundlegende ausgrenzung der neuen partnerin des vaters.

    das sind für mich zwei ganz unterschiedliche themen.

    würde die stiefmutter sich mit der lehrerin über die schulischen belange des kindes unterhalten und dann mit guten tipps antanzen, verstünde ich auch hier die verärgerung der mutter.
     
  12. lucy777

    lucy777 Gast

    du bist eine bezugsperson und zwar auch im empfinden der kinder.
    sie WOLLEN dich gerne bei den verantstaltungen dabeihaben.
    das ist das entscheidende.

    und ich verstehe, dass du dich unfair behandelt fühlst.
    da du aber schreibst, dass die mutter der beiden grundsätzlich kein problem mit dir hat, im gegenteil froh ist, dass du dich mit kümmerst, müsste mit einigem guten willen möglich sein, dass zu zumindest pro semester bei EINEM event dabei bist.

    wenn die mutter kein einsehen hat, dann würde ich einfach auf ihre zustimmung verzichten und gemeinsam mit meinem partner dabeisein, wo der rahmen groß genug ist, dass man sich auch ausweichen kann.

    dann seid ihr beide (dein partner und du) anwesend, ihr beide sitzt aber halt woanders.
    hat die mama einen neuen partner und geht der mit?
     
  13. Offensichtlich beeinträchtigt deine Meinung vorallem die Sympathie oder das Geschlecht der postenden Person. Dass du in ähnlichen Fällen sehr unterschiedlicher Meinung bist. Na gut, dann häng dein Fähnchen weiterhin in den Wind - verständnis muss man aber nicht dafür aufbringen.
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast

    meine meinung beeinträchtigt die sympathie oder das geschlecht der postenden personen?:eek:
    geschlechtsumwandlung durch meinung?
    könnte eine marktlücke sein.
     
  15. Nein, ich meinte, deine Meinung wird von Sympathie bzw. dem Geschlecht der Person beeinflusst.

    Meine zukünftigen Fehler kannst du dir behalten, brauch sie nicht mehr.
     
  16. hejoka

    VIP

    Aus dem Weg gehen, also getrennt an Festen teilnehmen, würde ich auf keinen Fall.
    Die Kinder sind dann total hin- und hergerissen, zu wem sie zB als erster nach einer Aufführung hinlaufen sollen und ihre Freude teilen sollen.

    Gruss
    Manuela
     
  17. lucy777

    lucy777 Gast

    eine gute lösung wäre nur zu finden, wenn die mutter ihren standpunkt ändert bzw. ein kompromiss gefunden wird.
    hin- und hergerissen sind die kinder auch so.
     

  18. ich weiß natürlich nicht, wie es genau im hause influenza läuft, aber nach dem, was sie schreibt, stell ichs mir so vor, dass ihr (aktueller) mann wesentlich mehr zeit mit den kindern verbringt, als der leibliche vater und somit erfüllt er mehr "vaterrolle" als der "richtige vater"

    dass er das tut und dass es bei ihnen scheinbar wunderbar funktioniert find ich wichtiger als das festklammern am wort "elternrolle" und für kinder ist eine gute beziehung zu einem erwachsenen wesentlich wichtiger, als die definition (stief)vater

    @influenza, wie sagen deine kinder zu deinem mann? redens ihn mit papa an, oder mit dem vornamen?
     
  19. lucy777

    lucy777 Gast

    influenza idealisiert halt auch gerne ihre situation - wie es eh jeder ein bisschen tut.

    für mich ist die elternrolle eine, die eh niemand antasten kann - WIE nun jeder diese rolle ausfüllt, ist wieder eine andere frage.

    und für die kinder selber ist das meistens auch klar - der papa ist der papa und die mama die mama - auch wenn diese menschen schwächen und fehler haben und versäumnisse begehen.
    kinder lieben ihre eltern und brauchen ihre wurzeln.

    aber das heißt ja nicht, wie du schon richtig sagst, dass man nicht bezugsperson für ein kind sein kann, auch wenn keine leibliche verwandtschaft besteht. und für kinder ist es einfach schön, wenn sie "ihre" menschen um sich haben können und die sich vertragen bzw. respektieren.

    respektieren bedeutet aber auch, keine groben grenzverletzungen zu begehen, also da muss man schon achtsam sein.
    wenn nun eine bezugsperson bei einem für das kind wichtigem fest auch dabei sein will, ist das keine grenzverletzung, sondern eine normale reaktion.
     
  20. influenza

    influenza Teilnehmer/in

    QUOTE=Doertie-Goertie;14721908]ich weiß natürlich nicht, wie es genau im hause influenza läuft, aber nach dem, was sie schreibt, stell ichs mir so vor, dass ihr (aktueller) mann wesentlich mehr zeit mit den kindern verbringt, als der leibliche vater und somit erfüllt er mehr "vaterrolle" als der "richtige vater"

    dass er das tut und dass es bei ihnen scheinbar wunderbar funktioniert find ich wichtiger als das festklammern am wort "elternrolle" und für kinder ist eine gute beziehung zu einem erwachsenen wesentlich wichtiger, als die definition (stief)vater

    @influenza, wie sagen deine kinder zu deinem mann? redens ihn mit papa an, oder mit dem vornamen?[/QUOTE]

    zeitmäßig würde ich das jetzt gar nicht abwiegen. die kinder verbringen ungefähr gleich viel zeit in beiden familien, wobei sich der vater die betreuung mit seinen eltern aufteilt und ich mit meinem mann (den sie beim vornamen ansprechen, wenn sie vor fremden über ihn sprechen aber stiefvater sagen). die kinder haben ein gutes verhältnis zu allen personen im betreuungssystem und kommen auch gut damit klar, dass die erwachsenen sich nicht alle gut verstehen und oft unterschiedliche ansichten haben. richtigen streit gibts allerdings nicht mehr, und wenn irgendeine veranstaltung ist, können wir normal nebeneinander sitzen und smalltalk führen ;)

    "perfekt" ist natürlich nichts im leben (außer evtl meine haare, haha), aber ich bin zufrieden.
     

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