1. Sonnenblume2016

    Sonnenblume2016 Aktive/r Teilnehmer/in

    So liebe Eltern!

    Ich hätte da mal eine Frage:

    Ab wann lässt Ihr Eure Kids alleine mit welchen Alter?
    Und vorallem wielange?

    Bei mir ist es so, dass ich bis 17 Uhr arbeite, der Hort meiner Großen aber nur bis 17 Uhr da ist. Jetzt möchte ich, dass meine Große (juni wird sie 7 Jahre) alleine um 17 Uhr heimfährt und sie ist halt dann ca. 20 - 30 min alleine zuhause und das auch nicht immer - nur jede 3te Woche, wo auch mein Mann Nachmittag Schicht hat.

    Wie habt ihr das geübt, mit euren Kindern ?
    Ich würde gerne ein paar Tips brauchen. Da es nur um eine Haltestelle geht. Geht von der Schule runter steigt bei der Haltestelle ein und fährt eine Haltestelle und steigt wieder aus und dann geht sie ungefähr 5 min. heim.

    Vielen Dank im Voraus!
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    das hängt - auch rechtlich - ganz vom entwicklungsstand DEINES kindes ab.

    wenn es den weg beherrscht, keine probleme mit ein- und aussteigen, sich rechtzeitig im bus bemerkbar machen, dass es aussteigen will, keine schwierigkeiten mit türaufsperren hat, verlässlich und nicht zu wahnsinnstaten (zündeln etc.) neigt ist nichts dagegen einzuwenden.

    ich würde aber - wenn es nur alle drei wochen mal so ist - schon öfter diese situation trainieren.
     
  3. Gecki

    Gecki Teilnehmer/in

    Mein Großer wird auch im Sommer 7 und er darf schon ab und zu mal ein bisschen alleine bleiben - z.B. wenn ich den Müll runter bringe, mal kurz in den Keller muss, etc. Ich würde ihm alleine aber durchaus auch mehr zutrauen.

    Aufsperren lasse ich ihn jedes Mal, wenn wir vom Spielplatz kommen - unsere Eingangstüre hakt leider manchmal, das muss er üben können.

    Zum Busfahren kann ich bei MEINEM Kind leider nichts sagen - wir fahren nicht so oft Bus.
    Aber ich würde in eurer Situation beim Abholen, das Kind alleine machen lassen und mich nur im Hintergrund halten, wenns wirklich Hilfe braucht (und durchaus auch mal weiter fahren lassen, wenns die Station verpasst - ich IM Bus selbstverständlich :D oder einen anderen Weg nach Hause gehen lassen, etc.)

    Und regelmäßig üben! Alle 3 Wochen mag das Mutterherz beruhigen, ist meiner Meinung nach zum Verinnerlichen aber zu wenig.
     
  4. Pauline

    VIP

    Meine Tochter ist ab dem zweiten Schultag alleine Bus gefahren und auch alleine zur und von der Haltestelle nach Hause/zur Schule gegangen.

    Außerdem war sie ab der dritten Schulwoche einmal in der Woche 30 min alleine zu Hause, da ich von der Arbeit nicht früher wegkomme. Es war nie ein Problem.

    Sie durfte auch ein paar Monate vor Schuleintritt schon alleine eine Runde durch den Ort drehen, wenn sie vorher gesagt hat, wo genau sie hingeht. Außerdem durfte sie ab und zu zu Hause bleiben, wenn ich einkaufen gefahren bin. Es war aber nie länger als eine halbe Stunde.
     
  5. ich oute mich jetzt als glucke :eek:

    ich hätte, wobei ich nicht einmal genau sagen kann warum, kein gutes gefühl, wenn mein kind allein ins leere haus heimgekommen wäre

    keine ahnung, irgendwie die "angst" dass jemand mitgeht und sich dann bei der tür reindrängt oder so

    wie gesagt, ich kann das "ungute gefühl" nicht wirklich beschreiben


    allein heimgehen ist okay, wenn der weg relativ kurz und gut bekannt und "sicher" (meine hatten am heimweg eine strasse ohne gehsteig) ist, ebenso eine halbe stunde/stunde allein daheim (ohne küchenexperimente co, heimkommen und meinetwegen fernseher einschalten), aber dieses "allein ins leere haus" machert mir irgendwie bauchweh
     
  6. Maggie

    VIP

    20 Minuten hat meine Tochter in dem Alter manchmal schon zum Schuhe ausziehen, Jacke aufhängen und Schultasche wegstellen gebraucht. Solange sie nicht dazu neigt, irgendwelchen Blödsinn anzustellen und sich auch nicht fürchtet, wenn sie alleine ist, sehe ich da kein Problem.
    Hast du sie schon gefragt, ob es für sie ok wäre?

    Den Schulweg kannst du ja ein paar Mal mit ihr gehen. Oder gibt es in eurer Nachbarschaft vielleicht auch noch andere Kinder mit dem gleichen Weg? Da könnten sie sich ja zusammentun.
     
  7. Knopfmama

    Knopfmama Fettnäpfchenhüpfmeisterin

    Mein Sohn (9) ist schon auch mal länger alleine. Wenn ich einkaufen fahre zB und ihn es nicht freut mitzufahren. Oder ich hock mit Freunden in der Nachbarschaft. Er weiß wo ich bin und wie ich zu erreichen bin.

    Ab dem kommenden Schuljahr wird er nach der Schule auch länger mal allein sein müssen. Da ist er 10, geht ins Gym. Essen kann er sich selber aufwärmen, für Notfälle sind meine Eltern ein paar Häuser weiter. Bis jetzt hat er immer bei ihnen Mittaggegessen, jedoch kommt nun auch das Mädel von meinem Mann zu uns (wird 12). Ich kann nicht von meinen Eltern verlangen auch auf das Mädel "aufzupassen".

    Es würde sich um max. 2 Nachmittage die Woche handeln wo die Kids sich dann halt selbst versorgen müssen und alleine die Hausaufgaben zu machen haben. Ich sehe da kein Problem, war bei mir damals auch so. Ich finde dass es gut funktionieren sollte. Es wären dann ca. 3 - 3,5 Stunden.
     
  8. bixi

    bixi + das Trio mit 8 Pfötchen

    Mein Kleiner wird in Kürze 8, er ist schon mal eine Stunde alleine, wenn ich länger arbeite und er nicht zu mir in die Firma kommen mag oder, so wie normalerweise am Freitag (außer heute), wenn er ca. 30' vorm Papa heim kommt.
    Letztes Jahr mochte er das noch gar nicht, seit Beginn der 2.Kl. fordert er es sogar ein. Speziell geübt haben wir nicht, weil er sowieso meistens mit dem Bus nach Hause fährt. Er hat strikte Anweisung, keine Küchengerätschaften in Gang zu setzen, die Gartentüre zu verschließen (damit der Hund nicht abhaut) und keinesfalls die Türe zu öffnen.

    Normalerweise liest er, wenn er alleine ist oder spielt Tablet, manchmal macht er sich auch eine Jause.

    Wenn der Hort so nahe liegt, würde ich die Kleine täglich alleine heim fahren lassen, dann wird das für sie schnell zur Routine.

    Wichtig wäre mir, dass das Kind keine Angst vor dem Alleineheimkommen hat. Wenn sie noch unsicher ist, kannst du ihr helfen, indem ihr die Abläufe ausführlich besprecht oder du schreibst ihr einen kurzen Brief, der auf dem Küchentisch auf sie wartet.
     
  9. carnik

    carnik missChica 2.0
    VIP

    Meine Maus (gerade 7 geworden, 1. VS) ist eigentlichen nie alleine bzw bewältigt auch nur ein kleines Stück des Schulwegs alleine. (Geschätzt 300m)
    Ich merke nur gerade, dass sie dieses Bedürfnis extrem verspürt und ich es ihr auch zutrauen würde.
    Also von dem her,ich denke du könntest es machen.
     
  10. nina64

    nina64 Teilnehmer/in


    Ungute Gefühle hatte ich mehr als genug, aber bei uns gabs keine andere Möglichkeit:

    Junior ist ab der 1. Klasse VS nicht nur allein heimgekommen, er musste sich in der Früh auch allein auf den Weg machen.
    Gut, seine Schule war fußläufig in wenigen Minuten erreichbar - Bus fiel also weg.

    Ich habe damals ein Kinderhandy gekauft mit dem er uns jederzeit problemlos anrufen konnte (Mama war Speicherplatz 1, seine Geschwister 2 + 3), und ich ihn natürlich auch.
    Und dass das immer aufgeladen war (Akku + Wertkarte) habe ich genauso peinlich kontrolliert wie die Tatsache, dass es vor meiner Abfahrt am Esstisch zu liegen hatte.

    Wenn etwas außertourliches passiert ist hat er auch jederzeit bei zwei Nachbarinnen anläuten können. Und das war uns wirklich eine sehr, sehr große Hilfe!!!!
    Sohnemann hat nicht nur einmal seinen Schlüssel irgendwo angebaut und stand dann vor verschlossener Tür :(.

    Lustig war das Ganze nicht, aber wir hatten keine andere Möglichkeit!
     
  11. Liselotte

    Liselotte Gast

    Meine Tochter hat das mit Punkt 7 sogar aktiv eingefordert alleine fahren zu dürfen. ca. 30 min in die Schule inkl. einer Fahrt mit der U-Bahn. Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie den Weg zuerst unter Beobachtung zurücklegt. Ich also ca. 50 m hinter ihr dann in einen anderen U-Bahn Wagon eingestiegen. Dann haben wir angefangen, dass wir uns erst bei der U-Bahnstation treffen etc. bis sie nach ca. 2 Wochen alleine gefahren ist.
    Wir haben auch ein paar potentielle Situationen durchbesprochen und sie bekam zu diesem Zeitpunkt ihr erstes Handy

    Alleine zu Hause gelassen habe ich sie erstmals seit sie ca. 5 ist. Aber auch da ist es von ihr gekommen und wir haben uns langsam vorgetastet.

    Wenn dein Kind grundsätzlich vernünftig ist und sich an Abmachungen hält und von sich aus Bereitschaft zeigt, dann sehe ich kein Problem. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass dieses Stückchen Selbsständigkeit den Kids wirklich gut tut.
     
  12. Leia24

    VIP

    Mein Sohn fährt seit der 2. Schulwoche alleine mit dem Bus. Es ist allerdings eine Kleinstadt und der Stadtverkehrsbus mit dem eigentlich nur Schulkinder fahren- dass da mal ein anderer Fahrgast mit ist, ist die Ausnahme und dann entweder ein Elternteil oder gaaanz selten wer anderer.
    Er steigt mit 20-30 Schulkindern ein (über die Straße zum Bus wird er aber gebracht) und steigt mit allen anderen bei der Schule aus. Mittags das Gleiche in die andere Richtung. Auch da wird er an der Station noch immer abgeholt.
    Zuhause bleiben darf er inzwischen gelegentlich über einen kurzen Zeitraum. Das längste war ein paarmal, wenn ich die Schwester vom Kindergarten geholt hab. Da sind 30 Minuten die maximale Dauer die ich berechne, tatsächlich waren es glaub ich nie länger als 20-25 Minuten. Er ist sehr brav und zuverlässig, wir machen auch jedes Mal genau aus, was er nicht darf und was er im Notfall (Angst, er tut sich weh..) macht (anrufen, zur Nachbarin gehen- gibt 3 mögliche Nachbarinnen, die er kennt)- ist bisher aber nie eingetreten.
    Das Heimkommen wäre mir und niemand ist da wäre mir nicht sympathisch. Auch kann er noch nicht aufsperren, das geht sehr schwer bei uns.

    Den Schulweg zu Fuß darf meiner noch nicht bewältigen, das ist zu zweit und zu viel Verkehr ist außerdem. Finden würd er den Weg aber problemlos.
     
  13. Denja

    Denja Teilnehmer/in

    Meine Kinder (6+8) bleiben problemlos kurz allein daheim, wenn ich einkaufen fahr, oder einen der beiden wo hin bringe. Das sind etwa so 30min-1h, je nachdem.

    Meistens sitzen sie vor der Glotze. Sie kennen alle Nachbarn, und nachdem da etliche Pensis dabei sind, ist immer wer greifbar (im Notfall). Die Große kann auch das Festnetztelefon bedienen (Handys haben sie keine).

    Ich denke schon, dass das geht.
     
  14. samakaste

    VIP

    Ich bin so ähnlich wie Dörtie-Görtie, ich bin auch ne Glucke.
    Meine Kinder sind jetzt 7 und 10 und wir haben das Thema Babysitter abgehakt: wir hatten zwei und es hat nicht geklappt. Die eine war viel zu nett, der haben die Kids auf der Nase rumgetanzt und sie wollte immer so lange Nachgespräche mit mir (für Tipps für die eigenen kleineren Kinder) dass mir das zu anstrengend wurde und wir habens eingestellt. Und die zweite hat mit den Kindern nur vorm TV gesessen. Also eindeutig zwei fails und ab und an mal alleine lassen ist notwendig.

    Alleine (zu zweit und im Haus) sind sie nur "im Notfall" und das funktioniert für 30min - 1h. Alles darüber hat mir zu viel kreatives Potential :D. Ein Kind jeweils alleine lassen ist rein vom Bauchgefühl her besser möglich. Besser funktioniert das in den Monaten, in denen man draussen spielen kann:

    Wir wohnen in einer Art Reihenhaussiedlung und die Kinder kennen viele Nachbarn und wir können zB 1-2 Stunden weg und die Kinder wissen, wenn sie was brauchen, können sie bei A und B anläuten (Klo, Durst, Pflaster..) wenn sie in der Zeit im Gemeinschaftsgarten spielen. Das machen auch die anderen Nachbarn so, das funktioniert super. Wir sind aber eine wirklich gute Gemeinschaft und immer wieder schaut einer der Eltern raus, ob jemand ein Eis will, ob alles passt...

    Wir jonglieren mit den Dienstzeiten immer so, dass einer von uns daheim ist, wenn die Kinder von der Schule kommen. Sollte das mal wirklich kollidieren, dann wär es möglich, sie alleine zu lassen. Allerdings immer gern bis max 1 Stunde.
    Wir haben auch die Möglichkeit, dass beide Kinder im Notfall zu ihren besten Freunden gehen könnten. Es ist immer entstressend, auch das zu wissen.
    Haben befreundete Familien solche Problemtage, schlafen die Kinder auch bei uns und die Eltern sind entlastet.

    Die Tochter (10) hat Autonomiebeweise ("Ich will das alleine schaffen!") nie eingefordert, sie ist auch etwas bequem und genießt Taxi- und Begleitservice (was auch an uns liegt). Heuer hab ich angefangen, sie mit ihrer Freundin alleine zum Eisessen, Schuleinkäufe ecc zu schicken, damit sie selbständiger wird und nicht zu sehr am Rockzipferl hängt.
    Sohn (7) ist als zweites Kind deutlich autonomiefreudiger und fordert Unabhängigkeiten ein.

    Ich muss aber sagen, wir wohnen in einer kleinen Stadt und alles ist zu Fuß erreichbar und überschaubar.

    Wenn du das deiner Tochter zutraust, ihr das vorher durchsprecht und sie ein Notfallhandy dabei hat, seh ich da keine Probleme.
    Warum fragst du denn bei anderen Eltern nach?
    Jedes Kind ist anders und es gibt 7jährige, die gehen alleine heim, kochen sich was und machen sorgfälltig die HÜ um dann zu lesen. Dann gibts 7jährige, die dürfen nicht alleine von der Schule heimgehen... Ich würd mich am eigenen Bauchgefühl und der Reaktion vom Kind orientieren, wenn ich das vorschlage!
     
  15. Bussibaer

    VIP

    Ich finde es auch komisch, da bei anderen nachzufragen, weil jedes Kind anders tickt. Meine Tochter (7) fährt zweimal die Woche alleine mit dem Bus heim und geht von der Haltestelle alleine nach Hause. Da bin ich zwar meistens schon daheim, komme aber auch manchmal ein bißchen später als sie und sie weiß das auch und darf derweil Nintendo spielen. In der Regel bin ich spätestens eine halbe Stunde nach ihr daheim. Wir haben ein Festnetztelefon, über das sie mich jederzeit erreichen kann.
     
  16. Esira

    PLUS + VIP

    Mit dem alleine zu Hause lassen hätte ich für eine Stunde kein Problem. Das macht meine Tochter mit 7 Jahren auch 1 x pro Woche. Mehr Sorgen würde ich mir machen wenn sie um 17 Uhr alleine heim müsste. Da ist es doch schon dunkel. Da würde sich meine glaube ich fürchten.
     
  17. wuzimaus

    wuzimaus Teilnehmer/in

    Warum man bei anderen Eltern nachfragt? Wenn ich mir nicht sicher bin, ob meine Entscheidung richtig ist, frage ich auch nach (aber nicht im Forum, sondern mein persöhnliches Orakel).
    Oft hat man Angst, etwas falsch zu machen und wenn man hört, das es andere auch so machen, fühlt man sich einfach sicherer. Oder man bekommt Gründe für eine Entscheidung genannt, die man selber nicht bedacht hat (Betriebsblind).
    Ich glaube schon, das der TE klar ist, das sie selbst ihre Entscheidung treffen muß, aber man wird sich doch hoffentlich Input holen dürfen.:boes:
     
  18. Zirberl

    Zirberl Gast

    ich war seinerzeit ab 7 jahren ein Schlüsselkind. mein bruder kam meisten gegen 15 Uhr nach hause, meine mutter später.
    abgesehen, dass ich grundsätzlich lieber meine mama zuhause gehabt hätte, war es kein Problem für mich, alleine zu sein.

    meine tochter habe ich ab 7 jahre zu fuß von der schule nach hause gehen lassen (ca. 2 km), und auch mal am nachmittag alleine gelassen, wenn ich einkaufen gefahren bin. da war sie dann ca. 1-2 stunden alleine.
    bei meinen söhnen (fast 8 und 9) ist das etwas anderes,....die kommen auf so blöde Ideen,... :D
    aber wenn großtochter dabei ist, lass ich auch die beiden zuhause, wenn ich mal wohin muss.

    wobei großsohn und kleinsohn abwechselnd 4 oder 5 stunden haben, und einer dann immer alleine zuhause ist, wenn ich kleintochter vom kiga hole. und das kann schon mal 40 Minuten dauern.

    ich hab dabei weder ein schlechtes gefühl, noch ein schlechtes gewissen. ;)
     
  19. samakaste

    VIP

    Du hast ein persönliches Orakel? Da schau her :D
    Klar darf man sich immer Inputs holen und dass letztendlich jeder seine Entscheidungen treffen und die Verantwortung tragen muss, ist hoffentlich auch klar.
    Ich finde, es ist ein Zeichen der gesellschaftlichen Verunsicherung (bzw. eine Auswirkung der Professionalisierung von Familienkompetenzen, Beschneidung der elterlichen Kompetenz/Autorität), dass immer mehr früher selbstverständlich getroffene Entscheidungen nachgefragt werden. Das ist ein doch auch systemkritisch zu sehender Faktor.
    Ein :boes: oder "wird man wohl fragen dürfen" bestätigt mir das in dem Kontext.

    Das ist bei uns auch so ähnlich :D
     
  20. Liselotte

    Liselotte Gast

    Es ist kein Zeichen gesellschaftlicher Verunsicherung sondern ein Zeichen, dass sich soziale Peer-Groups und Referenzgruppen ändern. Weil keiner trifft Entscheidungen aus dem Nichts, jeder trifft Entscheidung auf Basis von Erfahrungen und oder Diskussionen mit anderen.
    Ich habe zB keine 5 Geschwister und 10 Nichten/Neffen/Cousinen/Cousins aufwachsen gesehen. Keine Erfahrungen auf Basis derer ich mir einen Eindruck machen hätte können, was zB 7 jährige können oder nicht. Ich hatte auch keinen Freundeskreis der Kinder hatte. Den habe ich mir dann erst aufgebaut, als ich selber eines hatte. Ich hatte genau mein ganzes Leben bis zur Geburt meiner Tochter NICHTS mit Kindern zu tun.

    Außerdem ist es einfach total divergent. Es gibt Eltern, die nach der Jugendfürsorge schreien, wenn du ihnen erzählst, dass du dein Kind mit 4 alleine daheim gelassen hast. Eltern die dich der Vernachlässigung bezichtigen, weil dein armes Kind nicht mit dem Auto vor die Schule kutschiert wird (ja ist jetzt überspitzt ;)) Wenn du da vielleicht anders tickst tut es einfach gut zu hören oder zu sehen, dass auch andere anders ticken.

    Nachfragen, Erfahrungen austauschen und in die eigenen Entscheidungen einbeziehen ist ein normaler Prozess. Manche machen das in der Familie, manche im Freundeskreise, ander greifen auf soziale Medien zurück. Das auf gesellschaftliche Verunsicherung zurückführen find ich schon heftig.
     

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