1. Dinimama

    VIP

    wie geht man damit um?

    mein 13-jähriger hat zur schule seit jeher ein sehr gespanntes verhältnis, er tut sich mit dem sozialen schwer, was ja ab einem bestimmten alter ein sehr wichtiger faktor in der schule ist.
    beinahe jeden abend jammert er, dass er am nächsten tag nicht in die schule gehen will, jetzt, zu ferienende ist es besonders schlimm.

    ist er einmal in dieser stimmung, dann ist auch alles andere tragisch, er steigert sich dann so richtig in seinen kummer hinein (zumindest empfinde ich es so), bekommt eine total negative sicht auf alles, sieht nur mehr das schlechte, alles, was ihm an gutem, freudigem widerfahren ist ist wie ausgelöscht aus seinem gedächtnis.

    mich macht das ganze hilflos, manchmal auch wütend, dann tut er mir wieder leid.

    ich wüsste gerne, wie ich damit umgehen soll, denn ich habe den eindruck, dass es eher schlechter als besser wird.
     
  2. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Oje. Das klingt belastend, für ihn- aber auch für dich. :hug:

    Ich hab nicht wirklich einen Rat. Aber:
    Wäre es nicht gut, das in professionelle Hände zu geben? Ich denk, dass man da vielleicht eher raus findet, wenn wer von außen Hilfestellung gibt.
    Es dürfte ja manchmal nicht so leicht sein mit ihm (was ich so mitbekommen hab). Habt ihr diesbezüglich regelmäßig Hilfe /Ansprechpartner?
     
  3. Odin

    Odin Gast

    Da gehört ein heißes Kakaogespräch mit Schlagobers und Streusel her. Es klingt mir sehr nach bedrückt sein. Vielleicht ist etwas in der Schule was ihn belastet. Wichtig ist dass du da richtig zuhörst und einschätzen kannst. Klar sind in dem Alter Hormonelle Hochschaubahn, trotzdem hält ja auch die geistige und soziale Entwicklung nicht still - nur weil die Hormone durcheinander sind.

    Lieber einmal zu viel professionelle Hilfe gerufen, als einmal zu wenig.

    Du kannst es ja mal ansprechen, vorsichtig und schauen ob er sich öffnet. ich wünsch dir was :hug::hug:
     
  4. Ramata

    Ramata Gast

    Oh 13 ist wirklich ein beschissenes alter!!:(
    Ich habe es gehasst 13 zu sein! Ich weiß noch wie schlecht es mir damals ging. Schule war furchtbar und ich habe mich komplett unverstanden gefühlt und hab mich einfach in meiner Haut nicht wohl gefühlt. Also das kann ich sehr gut nachvollziehen in dem alter...War echt deprimiert in dieser Zeit und habe leider auch keine wertvollen Tipps für dich. Wollt nur sagen das 13 einfach ein schirches alter ist und ich deinen Sohn in der Hinsicht gut verstehe.
    Meine Eltern haben sich sehr schwer getan mit mir und sich mein Verhalten auch sehr zu Herzen genommen. Im Nachhinein kann ich sagen das es mir vielleicht geholfen hätte wenn sie meinen Zustand akzeptiert hätten und nicht alles so persönlich genommen hätten. Aber ich weiß, daß ist sehr schwer als Elternteil! Ansonsten vielleicht wirklich das Gespräch mit einem Psychologen suchen?
    Aufjedenfallwünsche ich dir gute nerven für diese Zeit!!:)
     
  5. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Schreibst du von meinem Kind?

    Meiner geht es nämlich seit dem 1. Schultag exakt so. Sie will nicht, sie mag nicht, die Kinder sind doof, die Lehrer sind doof, die Fächer sind doof, alles doof. Dazu kommt, sie entwickelt dann Stressbauchschmerzen, sprich die ganze Schulsituation schlägt ihr im wahrsten Sinne auf den Magen. Und das ist nicht nur ein bißchen Übelkeit, sondern richtige Krämpfe. :eek:

    Helfen tut soweit bei uns auch nichts, nur ich hab gemerkt, daß Bedauern eher alles noch schlimmer macht, sondern "nur" Verständnis und Empathie zeigen. Schule muss sein und auch wenn es den Kinderleins schwer fällt. Klingt jetzt schlimmer als ich es meine, aber es hilft der Elternseite, wenn man das soweit für sich akzeptiert und NICHT dem Impuls es dem Kind zu ersparen nachgibt. Wir können dummerweise nicht alle Steine dem Nachwuchs aus dem Weg räumen.
     
  6. Dinimama

    VIP

    ich habe eh schon versucht kontakt aufzunehmen, habe aber vermutlich ferienbedingt noch keine antwort.

    ich selber mache eh auch regelmäßig therapie, hätte ich das nicht wäre ich vermutlich eh schon narrisch geworden.
     
  7. Dinimama

    VIP

    das habe ich schon so oft gemacht, es kommt leider nicht wirklich etwas konkretes, eher drehen wir uns im kreis, was auf dauer extrem zermürbend sein kann.
     
  8. Dinimama

    VIP

    ich will ihm eh nichts ersparen, ich finde lernen extrem wichtig und eigentlich ja auch schön. außerdem muss er lernen sich in der welt zurechtzufinden, den schwierigkeiten auszuweichen macht ja nichts besser, eher im gegenteil, man steigert sich da unter umständen immer mehr hinein und dinge, die objektiv kleinigkeiten sind, werden so zu unüberwindbaren hürden.

    mein sohn hat früher übrigens auch stark körperlich reagiert, war eh auch der bauch.
    irgendwann wurde das aber besser.
    jetzt ist seine lösung eher das abschalten, bevorzugt mit hilfe von elektronischen medien. wir haben das mittlerweile klar reglementiert, er würde sonst absolut abgleiten und völlig den bezug zur realität verlieren.
     
  9. Liselotte

    Liselotte Gast

    Hat er Zukunftspläne? Berufsideen? Könnte er sich leichter tun, wenn er die Schule "nur" als Mittel zum einem Zweck betrachten könnte?

    Bei meiner helfen folgende "Interventionen" manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal auch gar nicht:
    1. Ich erzähl ihr, wie es mir in ähnlichen Situation ergangen ist damals in der Schule, aber auch jetzt mit vergleichbaren Situationen im Berufsalltag und wie ich damit umgehe. Das findet sie superspannend und lenkt die Aufmerksamkeit auf mich und von ihr weg.
    2. Konkretisieren: Festnageln, wenn Aussagen kommen wie "ALLE, JEDER, ist IMMER xy zu mir. Dann frage ich nach: ist die a auch böse? und die B? und die C? Echt? Was haben die denn getan, gesagt, etc...wann und wie, was hast du darauf gesagt,....
    Dieses abstrakte nebulöse: alles ist so böse, löst sich manchmal auf wenn man es versucht im Detail festzunageln und sie kommt dann drauf, eigentlich ist es eh nicht soooo schlimm :D
    3. Übertreibung und Ironie: Ich reagier dann mit: ECHT :eek::eek::eek: Die xy war SOOOO gemein :eek::eek::eek:. WIRKLICH:eek::eek:Na SCHRECKLICH ist das...
    Hilft manchmal, weil ich sie so zum Lachen bring, kann aber auch vollkommen daneben gehen. Ist wirklich situationsabhängig.
    4. Ignorieren und auf das hier und jetzt lenken: "Mama, alles ist so böse", " Wirklich? Schau die schönen Blumen da drüben..." What so ever... teilweis auch in Verbindung mit 5. NOrmalisieren: "Ja, ist halt so, Punkt. GEht jedem mal so, ist nix besonderes, das geht vorbei...."
    6. die Intellektuelle: Ich sag ihr, dass sie die Wahl hat jetzt böse oder grantig zu sein, was immer geschehen ist, es ist ihre Entscheidung wie sie damit umgeht. (Funktioniert mit zunehmenden Alter imm besser.
    7. Zu Tode Kuscheln und Trösten.

    Was ich tu hängt massiv von der Situation ab, sie nimmt nicht immer alles gleichermaßen gut auf, ich reagier da stark nach Bauchgefühl. Eigentlich kann man nur ausprobieren.
    Und natürlich gibts die Tage wo ich auch grantig werd und ihr sag, dass mich diese Suderei voll nervt:eek:
     
  10. Liselotte

    Liselotte Gast

    EIne eher erwachsene Methode wäre noch am Abend eine Reflexionsrunde zu mache, was an dem Tag die besten und schönsten Erlebnisse und Vorkommnisse waren. WEiß nicht ob das bei einem pubertierenden Burschen funktioniert.
     
  11. DaisyD

    VIP

    Habt ihr eine andere Form gefunden, wie er effektiv abschalten kann? Etwas, wofür er brennt, was ihm wirklich Spaß macht? Ein mühsamer Schultag lässt sich auch für Kinder meist leichter ertragen,wenn man weiß, am Nachmittag lockt dann das, was ihm Spaß macht....
     
  12. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Dann passts ja eh. Bei mir hats nur bei "leid tun" geklingelt, weil ein gutschi-gutschi hilft in solchen Situationen nicht, im Gegenteil.

    Und PC wird bei uns auch reglementiert. Letztens musste sie ohne ihren heißgeliebten Laptop in die Papawoche und das hatte erstmal eine heilsame Wirkung. Dummerweise zieht das bei 13jährigen nicht mehr...;)
     
  13. Dinimama

    VIP

    danke, da sind viele punkte dabei, die wir eh auch immer wieder machen und wo unser sohn ähnlich reagiert. (nur zu tode kuscheln geht gar nicht, das mag er überhaupt nicht)

    ich werd mir das noch einmal punkt für punkt zusammenschreiben, so ala schummelzettel.
     
  14. Dinimama

    VIP

    das haben wir eine zeit lang versucht, so wirklich drauf angesprungen ist er nicht.
     
  15. Dinimama

    VIP

    achja, von wegen beruf: lange zeit hatte er keine ahnung, in letzter zeit kam immer wieder "vielleicht etwas mit bauen, architektur oder so".
    er war auch immer recht gut in mathe und hat ein sehr gutes räumliches vorstellungsvermögen, allerdings hat er in letzter zeit in fast allen fächern, auch in mathe, einen totalen durchhänger und vergisst sachen, von denen man am vortag noch dachte, dass er sie zu 100% intus hat.

    im ernstfall, also wenn er so richtig negativ drauf ist, nützt aber der hinweis, dass er für so eine ausbildung noch ziemlich viel lernen muss, genau gar nichts.
     
  16. Dinimama

    VIP

    leider nicht so wirklich.

    er geht einmal in der woche fußball spielen, wobei da der hauptmotivator ist, dass er zwei buben trifft, mit denen er danach noch handyspielt bzw über die spiele fachsimpelt.
    gingen die zwei nicht mehr ins fußball, dann würde er vermutlich auch nicht mehr gehen.

    er baut grundsätzlich gerne lego, wobei da seine ansprüche immer höher werden und er oft frustriert ist, weil die dinge dann nicht so klappen, wie er es sich vorstellt.
    ein legobauklub wäre toll, haben wir auch schon gesucht, bis jetzt wurden wir aber noch nicht so richtig fündig.

    es gibt einige dinge, die ihm spaß machen, auch zb draußen unterwegs sein, wobei man ihn zum rausgehen oft richtiggehend zwingen muss, sprich das ist etwas, wo die initiative von außen kommen muss.

    über einen passenden sport habe ich mir schon oft gedanken gemacht, auch mit ihm gemeinsam, er hat einiges auch schon probiert, der funke ist aber nirgends übergesprungen.
     
  17. Dinimama

    VIP

    wir hatten jetzt über die weihnachtsferien relativ eng gesteckte grenzen und mein eindruck war, dass ihm das (inkl vieler anderer unternehmungen) sehr gut getan hat.
    die einsicht ist aber gleich null, er sieht das also völlig anders. (im sinne von "ja, xy war schon schön, aber länger am handy spielen wäre viel schöner gewesen.")
     
  18. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    In diesem Alter erleben die Kinder große körperliche Veränderungen: der Körperbau verändert sich und gleichzeitig finden im Gehirn massive Umbaumaßnahmen statt. Dein Sohn wird quasi kernsaniert.

    Meine Kinder hatten alle drei einige Jahre, in denen sie eher zurückgezogen in ihren Zimmern verbrachten, fast wie verpuppt. Wir mussten sie mit vielen guten Worten zu Freizeitbeschäftigungen herauslocken und haben häufig ein desinteressiertes, nörgelndes Kind dabei gehabt.

    Die Schule war ein notwendiges Übel und ich habe mit ihnen ausgemacht, dass später einmal niemanden mehr die Noten aus der 7. oder 8. Klasse interessieren werden, aber sie sollten doch bitte zusehen, versetzt zu werden. Jedes meiner Kinder hat eine Klasse wiederholen müssen, aber alles in allem hat das funktioniert.

    Später kamen sie wieder an die frische Luft, waren wieder interessiert, wurden lebendig.

    Diese Durststrecke zwischen 13 und 16 Jahren (ungefähr) sollten wir unseren Kindern vielleicht einfach zugestehen und schauen, dass es keine gröberen Probleme gibt, aber auch keine hohen Ansprüche.
     
  19. Solanum

    VIP

    da spielt wohl der suchtfaktor mit, der die zeit am handy als die erstrebenswerteste dastehen lässt :(
    ich habe keine erfahrung als elternteil eines pubis. meiner unbedarften einschätzung nach solltet ihr beim handy dranbleiben und schauen, dass das nicht sin rückzugsort wird.
     
  20. Dinimama

    VIP

    ich bin mir fast sicher, dass die anderen aktivitäten zumindest zu einem großen teil ebenso viell spaß machen wie das handyspielen, aber das kann er natürlich nicht zugeben.
     

Diese Seite empfehlen