Der Titel ist vielleicht etwas blöd. Im Grunde möchte ich gerne wissen was eure Gründe waren eure Kinder in eine mittelschule zu geben anstatt in ein Gymnasium und ob ihr zufrieden seid mit der Mittelschule?
Meine Tochter geht jetzt in die 3. Klasse und langsam mach ich mir Gedanken wie es nach der volksschule weiter gehen soll.
Sie ist zwar einer der jüngsten in ihrer Klasse weil im August geboren, aber sie geht sehr gern in die schule und hat - bis auf Mathe- keinerlei Probleme. Aber dieses depperte Mathe...Sie hat ne 3 im letzten Zeugnis bekommen und tut sich leider trotz Nachhilfe schwer im rechnen. Es wurde bei ihr ne leichte Form von Dyskalkulie festgestellt und jetzt weiß ich nicht ob das Gymnasium in diesem Fall die richtige Entscheidung ist...Was ich eigentlich schade finde, denn sonst tut sie sich eher leicht in der schule und Kinder mit Legasthenie schaffen ja auch das Gymnasium. Bei Dyskalkulie scheint es aber leider kaum Hilfestellungen zu geben

Eure Meinungen sind gefragt- danke!

LG

 

Bei uns gab es eine Info-Veranstaltung "wohin nach der VS" für die Eltern aller 3. und 4. Klässler.
Da gab es die unterschiedlichen Anforderungen Gymnasium und NMS - vor allem in Bezug auf
Selbständig lernen/Aufgaben machen... da war mir ziemlich schnell kLar dass Sebastian mit seiner lerneinstellung und seinem Tempo keinesfalls in ein Gymnasium gehen wird.

Und wenn man bedenkt mit welch unterschiedlichen Methoden man heutzutage Matura machen kann - ich wusste bis dato nix von Lehre mit Matura - achte ich ganz besonders auf die Stärken und Schwächen meiner Kids um die (möglichst) richtige Wahl zu treffen - denn Schule soll Schon auch Spaß machen

 

Bei uns "am Land" ist die Auswahl leider nicht allzugroß, wir haben in der Nähe 2 Gyms und 2 NMS.

Bei uns war es so, dass die uns nächstgelegene NMS leider keinen guten Ruf hat und der Ausländeranteil relativ hoch ist. Die 2. NMS hat einen musikalischen Schwerpunkt, der meine Kids nicht interessierte.

Meine Kids haben sich beide NMS im Rahmen einer Schulexkursion angeschaut und sich ein Bild davon gemacht. Von der nächstgelegenen NSM waren sogar 2 Lehrer in den Unterricht der 4. Klasse VS involviert, was mich persönlich sehr gestört hat, da Gymnasien prinzipell schlecht gemacht wurde und die Kids richtig unter Druck gesetzt wurden in die NMS zu wechseln. Das wurde aber so stümperhaft gemacht, dass dies sogar die Kids durchschaut haben - denn wir Eltern haben uns da komplett zurückgenommen um den Kindern eine möglichst neutralen Einblick verschaffen zu können.

Wir haben uns dann noch beide Gyms angeschaut und die Kids haben eigentlich die Entscheidung selbst getroffen, da sie sich in einem Gym sofort pudelwohl gefühlt haben unbedingt dort hin gehen wollten. Bis jetzt (2. Klasse Gym) haben die Kids (und auch wir Eltern) diese Entscheidung zum Glück nicht bereut!

Also - Schritt eins:
Am wichtigsten ist natürlich einzuschätzen, was kann ich dem Kind zumuten. Lernt es gut, lernt es schnell, lernt es gerne - sind die Voraussetzungen für den Besuch eines Gyms gegeben oder ist es nur der elternliche Stolz der das Kind ins Gmy treibt, obwohl vielleicht eine NMS besser wäre? Das kannst nur Du für dein Kind entscheiden.

Schritt zwei: Schulen anschauen (ev. Schwerpunkt - musikalisch, sportlich, Informatik etc. vorab herausfiltern) und dann auch die Meinung und das Gefühl des Kindes mit in die Entscheidung einfliessen lassen.

 

ich hab mir die entscheidung extrem schwer gemacht. julia ging grundsätzlich gerne in die schule, wir hatten aber pech mit der lehrerin die sie teilweise echt runtergemacht hat und ihr selbstbewusstsein was schulische dinge angeht war gleich null... sie ist nicht wirklich selbstständig, braucht oft ansprache und hat von sich aus nie gelernt oder ähnliches... sie hatte aber nie eine schlechtere note als gut. sie hatte in deutsch immer eine 2 und in mathe ist sie zwischen 1-2 geschwankt...

wir haben uns für eine private wms entschieden. in eine öffentliche mittelschule hätte ich sie auf keinen fall gegeben dort war mir das niveau viel zu niedrig. mit dieser schulform (eben eine wms keine nms) haben wir für uns das richtige gefunden. noch dazu haben wir viel glück mit den lehrern und sie ist richtig aufgeblüht. sie hätte in gym wahrscheinlich auch geschafft aber sicher nicht mit den erfolgserlebnissen und mit der freude die sie jetzt in dieser schule hat.

wenn ich den stoff vergleiche dann sind sie bei den hauptfächern auf gymniveau da wird sie kein problem haben (vielleicht mit der durchsetzungskraft weil sie halt jetzt doch verhätschelt wird aber das schaffen wir schon). bei den nebenfächern ist das niveau nicht ganz so hoch wie im gym. da schalten sie einen gang zurück und bleiben bei den grundlagen...

 

Ich bin am Land aufgewachsen und war 4 Jahre das einzige Mädchen aus meinem (3500 EW) Dort, das auf ein Gymnasium gegangen ist, meine Geschwister waren beide in der HS. Mit dieser Erfahrung war ich in der Kindergartenzeit meiner Tochter noch der festen Überzeugung, dass mein Kind nicht um jeden Preis auf ein Gym gehen muss.

Im Laufe der VS Zeit meines Kindes an einer öffentlichen VS in Wien sehe ich das aber nun ganz anders, auch wenn mein Sozialistenherz dabei zutiefst blutet. Unsere Tochter spielt sich gsd in der Schule und somit ist der weitere Schulweg klar, wäre es nicht so, würde ich ernsthaft überlegen, aufs Land zu ziehen, wenn wir keinen Platz in einer der wenigen guten privaten NMS/WMS finden würden. Man hört jetzt immer öfter, dass Kinder bereits in der VS Nachhilfe bekommen, was ich vor einigen Jahren noch ziemlich erschreckend fand, mittlerweile verstehe ich es, wenn Eltern in Wien ihre Kinder unbedingt auf ein Gymnasium schicken wollen, die NMS verkommt zumindest in Wien zu einer Restlschule mit va großen sozialen Problemen Solange es keine gemeinsame Schule bist 14 gibt, werden diese Unterschiede auch immer massiver, und so traurig ich das auch finde, mein Kind würde ich in Wien in keine öffentliche NMS schicken.

 

Ich habe kein Kind in einer Mittelschule aber mein Weg wäre folgender. Wie Biggi schon angemerkt hat: Zuerst mein Kind einzuschätzen - kann es mit den steigenden Anforderungen im Gymnasium zurechtkommen oder wäre es überfordert? Vielleicht auch die Meinung der VS-Lehrerin einholen? Dann würde ich Mittelschulen suchen (auch private bzw. Mittelschulen mit weiterem Anfahrtsweg wenn notwendig) und mir diese näher anschauen. Und dann würde ich darauf hoffen, dass ich eine Schule davon für mein Kind verantworten kann

Davon abgesehen gibt es glaube ich auch spezielles Training für Dyskalkulie (wie auch für Legasthenie). Kommt so etwas für euch in Frage? Auf die Schnelle habe ich mal folgende Seite gefunden: http://www.recheninstitut.at

Wie du sagst, gibt es ja auch Kinder mit Legasthenie im Gymnasium und es wäre schade, wenn deine Tochter wegen einer Rechenschwäche scheitert obwohl sie sonst fürs Gymnasium geeignet wäre.

 

ich hab das hier eh schon mal erzählt, aber gerne nochmal. Meine Tochter ist ins Gymnasium gegangen, sitzen geblieben, Wiederholungsprüfung negativ. Hab sie dann rausgenommen und in eine Mittelschule. Diese hat sie mit Vorzug gemacht, ist anschließend auf die Oberstufe, Matura, Studium und jetzt ist sie Lehrerin.

Mein Sohn hat sich in der Volkschule gespielt, trotzdem hab ich entschieden ihn in kein Gym zu geben, da er sozial sehr sensibel war. Ich hab gott sei Dank ganz in der Nähe die Junior High (bilinguale Mittelschule) so war er doch gefordert. Streber ist er keiner, trotzdem geht er jetzt schon in die 2. Oberstufe am Weg zur Matura.

Ich möchte aber dazu sagen, das ich nur hier im 23. die Mittelschulen kenne. Bei uns waren die Entscheidungen gott sei Dank genau richtig.

Alles Liebe

 

Weil ich es gerade heute für eine Arbeit gelesen habe:
Bei Kindern, deren Eltern deutschsprachig ohne Migrationshintergrund mit Matura im mittleren Einkommensbereich (also bei meinen Kindern), steigt die Gefahr von Kompetenzarmut (also dass sie die Bildungsstandards nicht erreichen) um ein Vierfaches, wenn sie Mittelschulen mit einer hohen sozialen Belastung besuchen.
Leider nehme ich an, dass in meiner Wohnumgebung alle Mittelschulen dieser Kategorie entsprechen.
Mein zweiter Sohn hat Ende August Geburtstag, er ist ein Traummännlein und hat schwere Legasthenie. Eigentlich will ich ihm nicht den Druck im Gymnasium zumuten. Aber ich will ihn auch nicht in eine Bildungssackgasse schicken. Konfessionelle Mittelschulen kommen nicht in Frage. Da wird die Auswahl dann schwierig... Wahrscheinlich wird es daher doch ein Gymnasium mit Druck und Stress für die ganze Familie
Und ja, ich bin sehr froh, dass es in Wien einen Legasthenieerlass gibt und Schulen darauf Rücksicht nehmen müssen. Bei Dyskalkulie ist das viel schwieriger.

 

wieso denn?

 

Weil Bub mit Religionen gar nichts am Hut hat. Er war schon in der der VS unter keinen Umständen dazu zu überreden, R-Unterricht zu besuchen. In konfessionellen Schulen ist das aber, soweit ich weiß, Pflicht.
Er ist überzeugter Atheist, der kein Verständnis für Religiosität hat. Das würde wohl nicht gut ankommen.

 

Und die Anton Kriegergasse? Oder die Kandlgasse?

 

ja, es ist pflicht.
vermutlich hängt es stark von der jeweiligen lehrerin/dem jeweiligen lehrer ab, wie religiös das ganze dann abläuft. ich kann mir gut vorstellen, dass es auch lehrerInnen gibt, bei denen ein atheist an der richtigen stelle ist, aber das weiß man natürlich vorher nicht.
es gibt sicher schulen, die da eher hardcore unterwegs sind, aber bestimmt nicht alle. deswegen eine schule von vornherein auszuschließen finde ich fast ein wenig schade.

 

wir wohnen "am land" von daher hatten wir es insofern etwas leichter mit schulentscheidung, weil eben nms auch in frage kommen. zumndest die mit einem schwerpunkt, die "restklassen" sind hierorts auch nicht zu empfehlen...
jedenfalls haben wir uns bei unserem sohn bewusst gegen das örtlich gym entschieden, das sehr groß, unpersönlich und undifferenziert ist, für eine nms klasse mit sprachenschwerpunkt.
nun, in einigen dingen bin ich recht zufrieden. in den hauptgegenständen lernen sie meinem eindruck nach ordentlich was. in den nebengegenständen schon etwas weniger als im gym. wobei sich die dinge, die ihn interessieren , mein sohn eh selber holt. bzw ich es auch nicht sinnvoll finde, wenn viel stoff schnell in die kinder "hineingestopft" wird und dann eh wieder vergessen.
die idee, dass in der nms intern differenziert werden kann, weil 2 lehrer da sind in den hauptfächern, ist leider ein frommer wunsch. weder wenn sich mein sohn wo grad schwerer tut noch wenn er - wie sehr oft - eigentlich gut und gerne mehr gefördert werden könnte, haut das wirklich hin.

ich bin aber gleichzeitig auch sehr froh, dass er derzeit nicht alle seine energie für die schule braucht - er hat grad viel energie noch übrig für tolle andere dinge. er geht jetzt in die 3., hat in der 1. und 2. durchgängig super noten und es ist jetzt eigentlich schon fix, in welches org er weitergehen wird.

 

Stehen auf der Liste, die wir in Betracht gezogen haben. Wobei, die Kandlgasse nimmt ihn nur, wenn er in D eine 2 schafft. Sie nehmen Kinder ohne AHS-Reife nur aus dem Bezirk. Die oben erwähnte Junior High nimmt auch keine Kinder mit 3 in D. Dank Legasthenieerlass hatte er auf die erste Schularbeit immerhin eine 2, aber bei uns steht noch alles in den Sternen. Er will in die Schule, in die seine Freunde gehen, und das ist eine AHS.

 

habt ihr nicht auch noch den plan, dass er die 4. wiederholt, dh dass das alles eh erst in über einem jahr spruchreif ist?

 

Ist auch eine der Möglichkeiten, wenn die VS mitmacht. Er würde das wollen, ich eigentlich auch.

 

wie ist denn die einstellung der vs dazu?

 

Ist es anders fuer andere Kinder? - interessiert mich wirklich -

 

Danke erstmal für euer input!
Laut Lehrerin wäre meine Tochter, abgesehen von Mathe, absolut ahs reif. Sie meint es wäre schade wenn es nur wegen Mathe nichts werden sollte aber andererseits soll sie sich dann nicht die ganze ahs zeit durchquälen weil sie nicht rechnen kann...
Ich habe sie schon beim Rechenzentrum auf Dyskalkulie testen lassen. Alleine das hat 240€ gekostet. Wenn ich sie dort wöchentlich in die Nachhilfe schicke kostet mich das jeden Monat 240€. Das ist nicht wenig Geld...Ich meine, wir haben 3 kinder und in der 3. Klasse schon soviel Geld für Nachhilfe ausgeben schien mir verrückt. JetzT kommt ne mathestudentin 1x die Woche für 20€ die Stunde zu uns. Falls Sie sich aber dadurch nicht wirklich verbessert bleibt mir nichts anderes übrig als sie ins Rechenzentrum zu schicken. Ich warte mal das halbjahreszeugnis ab. Wenn die 240€ wirklich gut angelegt sind und es ihr tatsächlich hilft, dann ist es das natürlich wert. Finde es nur schade das wir nicht die selben Hilfestellungen kriegen wie jemand mit Legasthenie...
Ich schaue mir private nms in der nähe an und auch die ahs die wir hier haben. Eine öffentliche nms kommt nicht in Frage.
Kennt jemand von euch ev die Evangelische nms beim karlsplatz bzw das Evangelische Gymnasium beim Gasometer?

Danke nochmals!

 

julia hinterfragt auch alles. sie hat kein problem damit. die religionslehrerin stellt sich gern der diskussion