1. hexe-79

    hexe-79 Teilnehmer/in

    Ich weiß nicht, ob ich damit hier richtig bin.
    Mein Großer hat eine Schwäche bei der Raumwahrnehmung und Raumkoordination. Er hat nie Dinge in Kisten geräumt, immer versucht, das runde Teil durchs dreieckige Loch zu drücken (mit Gewalt und Gebrüll) bei diesen Steckdingern und konnte lang keine Puzzle bauen.
    Im Kiga hatte er dann auch eine Zusatzbetreuung, die ihn gut auf die Schule vorbereitet hat, vor allem graphomotorisch, ich musste (und werde sicher weiter müssen) mit ihm das Schreiben zusätzlich üben.
    Bücher waren immer schon toll für ihn, er hat Vorlesen immer geliebt und liebt es noch. Ich dachte mir daher, dass beim Lesen nix falsch laufen kann. Er konnte auch im November alle Buchstaben und diese auch zusammenlauten und er hat verstanden, was er da (vor)gelesen hat. Nur liest er immer noch so wie zu Weihnachten, langsam, Buchstabe für Buchstabe (wenn er nicht gerade Wörter erfindet, die seiner Meinung nach gut passen würden, aber leider nicht dastehen :rolleyes:) und er stolpert oft über längere Wörter. Er verwechselt auch Buchstaben, lässt welche aus oder "erfindet" welche dazu.

    Wie kann ich ihm beim Lesenlernen helfen? Gibt es da Übungen, wie man die Wortwahrnehmung und damit die Lesesicherheit stärken kann?
    Er liest selber nicht gern und kommt damit in einen Teufelskreis. Ich glaub aber, dass er lieber lesen würde, wenns nicht so anstrengend wäre, sprich er besser und flüssiger lesen könnte.

    Danke für die Antworten.

    LG
     
  2. dexxana

    dexxana Legasthenikerin...

    Hallo

    Ich kann dir nur von meinem Schulkind und von anderen Berichten, dass die meisten Kinder ein Jahr brauchen um wirklich flüssig lesen zu lernen. Ich weiß auch nicht ob es wirklich gut ist wenn du schon vor der Schule mit den lesen beginnst. Bei uns hätte die Buchstabenmethode nix gebracht, da die Kinder(in der ersten Klasss) mit Silben lesen gelernt haben. Und manche Kinder ( jetzt in der dritten) lesen bis heute noch lange nicht flüssig ;)
     
  3. dollyparton

    dollyparton Teilnehmer/in

    Ich würde mal bei einem Legasthenie-Trainer vorbei schauen.

    Und sonst: es gibt Bücher, in denen die einzelnen Silben durch Farben gekennzeichnet sind - vielleicht hilft das? Mit dem Auge einer Spur zu folgen ist auch wichtig, da kann zB der Addicta-Ball eine lustige Übung sein.
     
  4. hexe-79

    hexe-79 Teilnehmer/in

    Vielleicht hast du meine Signatur nicht gesehen: Mein Großer ist bereits sieben und hat die erste Klasse VS bereits hinter sich! Lesen gelernt hat er dort, auch wenn er sich vorher dafür interessiert hat.

    LG
     
  5. hexe-79

    hexe-79 Teilnehmer/in

    Das hab ich selbst mal probiert. Das ist ja höllisch schwer! Hat aber Suchtpotential.

    Sohnemann scheitert leider schon an den zweidimensionalen Kugellabyrinthen. Das wäre nur demotivierend für ihn und würde mit "Ball in die Ecke Pfeffern" enden. Er ist leider auch nicht sonderlich ehrgeizig, gibt leicht auf ("Das kann ich nicht"). Und der Stolz, wenn ers doch kann, hält sich leider in Grenzen, das ist leider auch kein Motivator.

    LG
     
  6. lisa11

    VIP

    Folgende Dinge fallen mir bei deinem Posting ein:

    - Was sagt die Lehrerin? Ist sie mit seinem Lesestatus nach der 1.Kl. zufrieden, oder nicht?

    - Es gibt eine Lesemotivationsregel: Wenn man auf einer Seite im Buch mehr als 5 Wörter nicht gut lesen kann, dann sollte man ein anderes Buch wählen.

    - Lesen ist Übungssache: Jeden Tag 10 - 15 Min. lesen. Dein Sohn hat das Prinzip ja verstanden, somit fehlt ihm wohl einfach nur die Übung.

    - Viele Erstlesebücher sind etwas fad :eek: Da er auch Vorlesen mag, wären vielleicht die "Zuerst ich ein Stück, dann du" Bücher etwas für ihn.

    - Meine Tochter mag auch Bücher mit Rätseln drin, z.B. Duden Lesedetektive.
    Lük wäre vielleicht auch eine Möglichkeit Lesen und Rätsel zu verbinden. Beim gibt es für jedes gelesene Kapitel ein Pickerl - vielleicht auch eine Motivation?

    LG, Lisa
     
  7. avocado

    avocado Gast

    hat er schon ergotherapie gemacht? würde ich empfehlen.
     
  8. dollyparton

    dollyparton Teilnehmer/in

    Witze-Bücher würden mir noch einfallen, da hat man schon nach wenigen Worten ein "Erfolgserlebnis".

    Den Addict-Ball gibt es übrigens in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, vielleicht geht ja die einfache Version schon ein bisserl?
     
  9. hexe-79

    hexe-79 Teilnehmer/in

    Danke für die vielen Anregungen. Das meiste davon hab ich in der einen oder anderen Art und Weise schon versucht, leider ohne Erfolg.

    Ergotherapie hatte er schon mal. Das ist ein ziemlicher Aufwand, vom Ansuchen angefangen bis zum Temin, vor allem weil er in einer GTS ist, zusätzlich Fußball spielt, HipHop tanzt und im Herbst auch noch ein Instrument lernen möchte. Und die kleine Schwester gibts ja auch noch. Die kann unmöglich mit zur Ergotherapie, die ist nämlich drauf und dran ihn entwicklungsmäßig zu überholen. Das war auch für die Therapeutin eindeutig klar. Und für mich ist das schlicht und einfach nicht machbar, ich hab keine Möglichkeit sie einmal die Woche bei jemandem zu lassen. Wir haben keine Großeltern in der Nähe und wenn die einspringen, dann wegen "großen" Terminen und nicht so regelmäßig.

    Ich werd mich auf jeden Fall mal an den schulpsychologischen Dienst wenden. Vielleicht krieg ich ja dort brauchbare Infos. Ich möchte ihn auch auf Legasthenie testen lassen und dann ein passendes Training machen, wenn nötig.

    Vielleicht hat ja jemand ein paar Übungen oder Tricks, was ich jetzt in den Ferien schon machen kann.

    Danke dafür! LG
     
  10. dexxana

    dexxana Legasthenikerin...

    Sorry habe mit den Handy gelesen und da sieht man die Signaturen nur wenn man direkt darauf klickt. Dann konnte ich wohl nix Beitragen dazu ;)
     
  11. Aurore

    Aurore Teilnehmer/in

    Ui, mein Bub dürfte da ganz ähnlich sein, nur ist er ein Jahr älter. Räumliche Orientierung und visuelle Wahrnehmung sind ganz schlecht, dafür ist er sprachlich weit überdurchschnittlich, wie bei der Legasthenieaustestung herauskam. Er lernte schnell lesen, machte dann aber keine Fortschritte mehr und will grundsätzlich nie was üben. Er liebt aber, wenn wir ihm vorlesen. Ich kaufte daher letzten Sommer einige "Erst ich ein Stück dann du" Bücher. Später stiegen wir dann auf normale, altersadäquate Bücher um, bei denen ich je nach Schwierigkeitsgrad 2-3 Seiten lese und er eine. Da diese Bücher im Gegensatz zu den Erstleserbüchern spannend sind, will er selber, dass wir lesen. Allein liest er aber nach wie vor kaum. Auf diese Weise schafften wir heuer im Frühling sogar zwei Bände Harry Potter und er liest inzwischen sehr flüssig. Dafür wurden in der zweiten Klasse die Probleme mit der Rechtschreibung sehr groß. Wir müssen viel üben und trotzdem macht er viele Fehler. Schreibschrift geht noch gar nicht, weil er sich bei den ganzen Kringerl und Schlaufen nie merkt, in welche Richtung er den Stift bewegen soll... Und wie deiner, meidet er alles, was er nicht gut kann.
    Wir machen jetzt Ergotherapie und ein Legasthenietraining nach Sindelar.
     
  12. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

  13. Nordlicht

    Nordlicht Teilnehmer/in

    Hört sich alles auch ein bisschen nach Sehschwäche an. Kann das sein?
     
  14. lisa11

    VIP

    Schwierig...

    Gibt es etwas was er gerne macht, und wo man das Lesen einfließen lassen kann? z.B. Kochen, da muss er dann das Rezept lesen können (vielleicht einfache Kinderrezepte)?
    Wenn's mehr in Richtung Handwerk geht sind Kasimir und Frippe Bücher gut...

    Oder sich gegenseitig Briefe "schicken" - ich schreib aus der Arbeit manchmal Mails, die dann mein Mann ausdruckt. Vielleicht kann ein Onkel/Tante/Großeltern was schreiben?

    Sonst ist es sicher gut, wenn du das weiter abklären lässt!

    Kinder werden übrigens deshalb besser und schneller beim Lesen, weil sie sich oft vorkommende Wortbilder merken. Kinder mit räumlichen Schwierigkeiten haben hier meist Probleme... Erkennt er "und, oder, aber,..." oder muss er es lesen?

    Kennst du diese Seite? http://www.legasthenie.at/tag/raumliche-wahrnehmung/
    Vielleicht ist da etwas für euch dabei...

    Alles Gute!
    Lisa
     
  15. Leseratte63

    Leseratte63 Teilnehmer/in

    Schau mal auf www.Legasthenie.at. Da gibt es eine Leseschablone, die man auch selbst nachrasten kann. Damit kannst du je nach Bedarf einzelne Buchstaben, Silben oder ganze Wörter freigeben. Ist eine gute Übung. Ich würde mehrmals täglich 2-3 Sätze so mit ihm üben. Ausßerdem lass ihn immer wieder mal ein Wort auf- und wieder abbauen. Z.B. H, ha, hab, habe, haben - habe, hab, ha, h. Am Besten wäre es, wenn er dazu die Buchstaben vorher aus z.B. Plastilin Formen oder aus Papier ausschneiden würde. Ein einfacher Zettel und Stift oder das ganze am Pc, wo er sich jeden Buchstaben auf der Tastatur suchen muß macht aber sicher mehr Spaß!
    Es kann schon sein, dass er ein Raumlageproblem hat, ausgelassene Buchstaben in einem Wort deutet aber eher auf ein Serialitätsproblem hin.
    Ich würde ihn auf jedenfalls von einer Legasthenietrainerin austesten lassen.

    LG Eva
    P.S. Ich schreibe vom Tablet aus, daher die Fehler!
     
  16. hexe-79

    hexe-79 Teilnehmer/in

    Ja, das klingt sehr nach meinem. Und macht mir Mut, dass es besser wird, erschreckt aber auch wegen der zusätzlichen Termine. Für mich ist das immer ein riesiger logistischer Aufwand. Aber wenns hilft, werd ichs wohl machen.

    Danke auf jeden Fall für deinen Beitrag!

    LG
     
  17. hexe-79

    hexe-79 Teilnehmer/in

    Danke für die Beiträge. Ich werd mich mal durch die Links klicken.

    So weis aussieht werd ich um eine Legastheniediagnose nicht herum kommen und eine zusätzliche Therapie wirds wohl auch (wieder) werden. Hoffe das bringt dann alles was. Eigentlich sollte ich mit ihm ja auch Haltungsturnen machen. Das arme Kind aht wirklich alles abgekriegt, was keiner braucht.

    Achja: Sehschwäche leigt definitv keine vor. Wir waren gerade erst beim Augenarzt zur Routineuntersuchung und dort hat er zwar auch die Reiehfolge durcheinandergebracht, aber alle Buchstaben und Zahlen erkannt. (Der Arzt hat sie dann einzeln gezeigt, da wars kein Problem, in der Zeile hat er auch immer eine ausgelassen)

    LG
     
  18. DaisyD

    VIP

    der test beim augenarzt hat mich jetzt an den sohn einer bekannten erinnert.....


    der hat zwar gut geshen, konnte aber die buchstaben nicht "fixieren", hat also sowohl im wort sich verloren, als auch die zeile immer verloren. ich kann mich leider gar nicht erinnern, wie diese problematik benannt wurde, aber er machte online übungen beim optiker auf speziellen programmen, die das ganze schnell verbesserten.
     
  19. lisa11

    VIP

    Weil ich grad dein post gelesen hab und in der Kombination mit deiner vorigen Beschreibung:

    Hat schon mal jemand vermutet, dass dein Sohn einen nicht "abgebauten" Tonischen Labyrinthreflex hat? Wenn Kinder frühkindliche Reflexe nicht wieder verlieren, kann das schwerwiegende Folgen haben.

    Schau mal hier, ob das auf deinen Sohn zutreffen könnte:

    http://www.praxis-lerntraining.de/Checkliste_TLR.html

    http://www.ganzheitliche-foerderung...xe/asymmetrische-tonischer-nackenreflex-atnr/

    Hier allgemein zu frühkindlichen Reflexen und Problemen http://www.inpp.info/index.html

    LG, Lisa
     
  20. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Schau das Problem mit dem lesen ist dass es verschiedene absätze gibt richtig flüssig lernt man erst wenn man die Worte als Ganzes erblickt und die Buchstaben keine einzelnen laute sind die man im Hirn erst zusammenlauten muss. Das bringt Übung und nochmals Übung, vom einkaufen gehen und das Kind selbst Einkaufszettel schreiben lassen bis dem Kind 2 Euro in die Hand drücken und selbst Eis einkaufen lassen, das blaue Eis sieht toll aus aber wie heißt das und was ist da drinnen...

    Nur eben häng dich da nicht so rein, wenn du Druck machst endets im Frust und lesen soll ja Spaß machen und neugierig machen...
     

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