1. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Da wäre ich vorsichtig und würde, sofern ich nicht unmittelbar dabei bin, keinen der beiden in Schutz nehmen. Meine beiden versuchen immer wieder das Unschuldslamm hervorzukehren und dabei schenkt keiner dem anderen etwas.

    Wir stellen uns auf keine Seite. Streitereien sind selbst zu lösen und sind schon seit einiger Zeit nicht mehr in unserer Anwesenheit auszutragen - wir wollen das unnötige Gezanke einfach nicht mehr hören. Selbstverständlich würden wir als Mediator zur Verfügung stehen, aber weder schimpfen wir noch gibt es Konsequenzen für einen der beiden.
     
  2. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Ist ein Ansatz den ich auch eher mal versuchen würde.
    Sozusagen noch eine Chance geben, dass er zeigen kann, dass er verantwortungsbewusst agieren kann.
    Klar die Grenzen aufzeigen, sagen was man sich erwartet, aber auch einmal nachfragen was sich Kind erwartet oder ob irgendetwas in seinem Leben nicht so rund läuft wie er sich das vorstellt.

    Klappt die Selbstregulation und die Eigenverantwortung bis zum Tag X (den man vereinbaren kann) nicht, dann eben der Entzug der Möglichkeiten.
     
  3. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Nein, so wars nicht gemeint. Aber anscheinend kann die TE ihre Grenzen absolut gar nicht einfordern. Einfach dastehen und sagen er soll nicht, bringt nichts, man muss es schon so meinen.

    Meine Mutter war was das angeht ziemlich schwach, die hat als ich in dem Alter war noch versucht zuzuschlagen. Eines Tages hab ich zurückgehauen und seitdem war unmissverständlich klar, daß ICH die Stärkere bin und daß sie mir nichts mehr zu sagen hat.

    Ich seh halt die Gefahr bei der TE daß es zu einer ähnlichen Situation kommt. Mir fehlt da einfach die grundsätzliche Fähigkeit und der Wille an einer friedlichen Familiensituation zu arbeiten. Und die Eltern müsen das zuerst lernen, bevor sie es an ihre Kinder weitergeben können.

    Meine Hoffnung war einfach, daß der Vater der stärkere Elternteil ist und dadurch noch was ausrichten kann.
     
  4. Crocodylia

    Crocodylia Aktive/r Teilnehmer/in

    Im Ernst? Du nimmst deinem 19jährigen Sohn den PC weg, wenn er nicht brav ist?
     
  5. Solanum

    VIP

    höcht effektiv, wenn man will, dass er bald auszieht. ich bin mit 19 wegen den erzieherischen einwirkungsversuchen meiner eltern ausgezogen. das war nicht in ihrem interesse.

    zur te: meine kids sind viel jünger - ich habe da nur erfahrungen mit den kinder anderer.
    ich würde dir dennoch raten dir vorher zu überlegen was du machen wirst, wenn er deine grenze übertritt und das beinhart durchziehen, v.a. wenn er meint, dass du ihm nichts zu sagen hättest. vorher überlegen deswegen, dass du nichts ankündigst, was du niht durchziehen kannst/willst. wenn das internet seine achillesferse ist würde ich die auch nutzen. wie minerva schon gschrieben hat würde ich ihm das tagespaßwort erst geben, wenn von deiner seite her alles paßt.
    dass er in der schule keine probleme hat ist schon erfreulich. es ist ihm nicht alles wurscht.
     
  6. Liselotte

    Liselotte Gast

    Stark sein muss man innerlich. Es ist schon auch eine Haltungsfrage und gerade Kinder und Jugendliche springen auf jede Schwäche an und provozieren. Es hängt dann ganz viel davon ab wie man damit umgeht, weil jeder hat Schwächen.
    Bei respektlosen Verhalten klar darauf hinweisen, dass es respektlos ist und dass man sich schlicht besseres Verhalten erwartet. Das funktioniert aber nur, wenn man auch tatsächlich den Anspruch hat und es sich selbst wert ist das mit aller Klarheit einzufordern. Natürlich funktioniert das nicht auf Anhieb, aber je mehr man sich positioniert, je klarer man wird, desto eher hört sich das dann auch auf.
    Ich mein wenn man als Mutter wirklich oder im übertragenen Sinn "rearen geht" in solchen Situationen, dann gibt man dem Kind einfach die Macht über sich und seine Gefühle.

    @ TE: was geht in solchen Situation in dir vor? Was fühlst du?

    Ich spüre in dem Beitrag von der TE viel Hilflosigkeit und wenig Ärger.
    Bei der TE klingt für mich ein
     
  7. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    liebe sofie,

    mein GG würde jetzt sagen: "dein sohn hat die pubertät." ;) so wie unserer übrigens auch, er ist 15 und seit mehreren jahren "mittendrin". das meiste, was du beschreibst, kenne ich auch, u.a. die streitereien mit der schwester (8).
    ich wünschte, er gäbe bescheid, mit wem er unterwegs ist und wann er heimkommt. häufiges nachfragen hilft aber nicht. eher umgekehrt: wenn ich lockerlasse und vertrauen "ausstrahle" anstatt ständig nachzufragen, geht es am besten. dann ruft er sogar überraschenderweise an und sagt bescheid, dass er später kommt.
    ich wünschte auch, er würde mit uns essen. tatsache ist aber, dass ihm das, was ich koche, grundsätzlich nicht schmeckt (mit wenigen ausnahmen). er kocht sich dann selber etwas. auch hier hat druck überhaupt nichts geholfen - ich kann ihn ja schwer zum essen zwingen... es ist besser, seit ich mich damit abfinde. ich achte beim kochen jetzt nicht mehr darauf, ob es ihm eh auch schmeckt, sondern koche für mich und und die tochter. und finde es super, dass er so viele unterschiedliche sachen kochen kann. ;)
    das mit dem schreien ist ebenfalls besser, wenn ich es nicht überbewerte. wenn er mich anschreit, gehe ich weg - sonst laufe ich gefahr, auch zu schreien und auf den machtkampf einzusteigen. das hat leider zur folge, dass wir oft gar nichts miteinander reden. ich mache immer wieder gesprächsangebote, frage nach etc., die werden aber meistens nicht angenommen.
    kommandos/befehle an die schwester? das ist ihre sache. sie kann sie befolgen oder nicht. wobei es bei uns so ist, dass die beiden sich zwischendurch auch wieder sehr sehr gut verstehen und z.b. zu zweit einkaufen gehen. aber er kann oft echt gemein sein zu ihr! da muss ich aufpassen, dass ich mich nicht einmische. ich bestärke aber die tochter, dass sie weggehen soll, wenn es ihr nicht taugt.
    mit dem computerkonsum hab ich mich abgefunden. so lange in der schule alles passt und er sich um die wichtigen dinge kümmert, kann ich m.e. nichts dagegen sagen.

    lg
    pezi
     
  8. Pezi

    Pezi Aktive/r Teilnehmer/in

    meiner meinung nach: total normal, aber für alle beteilgten anstrengend... ;)
     
  9. Sofie

    Sofie Aktive/r Teilnehmer/in

    Vielen Dank für eure Antworten, Erfahrungen und Denkanstöße!

    Ich werde mir nun alles zusammenschreiben, was ich mir von meinem Sohn erwarte, welche Kompromisse ich eingehen kann und wie ich mir ein friedliches Zusammenleben vorstelle. Und dann in einer ruhigen Minute werde ich mit ihm darüber reden.

    Meine Angst ist, dass wenn es so weiter geht, sich die Fronten immer mehr verhärten und in ein paar Jahren kein Gespräch mehr möglich ist.
     
  10. soho

    VIP

    Ich denke, da ist schon noch ein Unterschied zwischen 13 und 15!
    Für mich klingt das nach erstem abchecken.... was geht....
    und ich denke mit 13 muss man schon noch ein paar Regeln verlangen und (mentale)Stärke beweisen,
    sonst lässt der sich mit 15 wirklich gar nix mehr sagen.
    Schließlich sind die Eltern mit 15 voll haftbar und verantwortlich, was ausgehen betrifft und heimkommen.

    Mein Mann hat meiner Tochter (heute 18) immer erklärt, dass wir quasi eine Wohngemeinschaft sind, wo jeder seine Rechte und Pflichten hat und es nur miteinander funktionieren kann.

    Ich schick dir viel Kraft und Geduld
    lg
     
  11. Lilli2

    Lilli2 Teilnehmer/in

    Nimm dir fürs erste lieber weniger an Problempunkten vor.
    Das, was für dich am Schlimmsten ist, hat Vorrang.
    Meiner Erfahrung nach reicht es auch bei manchen Dingen, dass man manches für sich selber entscheidet und für sich selber mal durchzieht (z.B. beim Essen).

    Die grundlegenden Dinge besprich mit deinem Sohn in Ruhe.

    Und lass dich von ihm nicht aus deinem Konzept bringen. Es werden vielleicht in der Hitze der noch folgenden Gefechte trotzdem wieder hämische Aussagen kommen.
    Du wirst - bei allen guten Vorsätzen - auch manchmal weiterhin Fehler machen.
    Na und?
    Für Fehler braucht sich niemand schämen. Man kann daran arbeiten oder seine Vorgangsweise überdenken.
    Und falls er wieder mal deine vermeintlichen Schwächen oder Fehler als Mittel zum Verletzen hernimmt - sieh es gelassen.
    Er schäumt gerade im Moment über und leider ist das in der Pubertät normal.
    Weise ihn darauf hin, dass so ein Verhalten und solche Aussagen vollkommen daneben sind. Ihr könnt gerne weiterreden, wenn er es schafft angemessen mit dir zu reden.

    Und ja, du machst halt auch mal was nicht so optimal. So what??!!
    Kein Grund, dich damit fertig machen zu wollen.
    (das setzt voraus, dass die Art deiner Kommunikation mit ihm ebenfalls von Respekt geprägt ist und du in überforderten Momenten ebenfalls darauf verzichtest ihn mit seinen Fehlern runtermachen zu wollen - da ist es besser gar nichts zu sagen)

    Edit: Ich seh es auch nicht so schlimm, wenn du bei deinem ExMann Hilfe im Umgang mit eurem Sohn suchst. Natürlich wär es leichter, wenn du alle aufkommenden Probleme völlig souverän meistern könntest. Aber wer schafft schon alles selber.
    Wenn dich dein Sohn damit verletzen möchte, kannst du ja auch ruhig anmerken, warum du so gehandelt hast.
     
    Lilli2, 13. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 13. Februar 2017
    #31

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