Ich würde mit den Eltern des Freundes mal ein Gespräch führen und die Pros und Contras so einer Operation mal durchrechnen.

Hatte im Dezember unabsichlich so eine Operation - einseitig. Es war ein Nebeneffekt einer anderen Operation, aber den Winkel der Ohrmuschel hat es verstellt. Und ich bin fast 3 Wochen herumgelaufen wie ein Zombie. Ich konnte keine Geräusche mehr filtern, keine Entfernungen mehr erhören, die Hörqualität war unter jeder Kritik und habe mit Wattebauschen in den Ohren geschlafen da die Geräusche in diesem Ohr total verzerrt wahrgenommen wurden (Kindergeplauder neben meinem operierten Ohr war das schlimmste, es war so unheimlich laut) , da die Ohrmuschel ja doch ein Schalltrichter ist, und das Hirn sich erst umgewöhnen muss und die Laut und Leise-Regler im Hirn erst richtig wieder programmieren müssen. Heute geht es wieder, ich höre wieder wie ein Luchs, nur die 3 Wochen bis dahin waren wirklich nicht ohne, war sehr anstrengend.

Als "Nur" kosmetisch ist so eine Operation sicherlich nicht.

Drücke dir die Daumen dass sich noch ein paar andere Betroffene Melden.

 

Gegen stark abstehende Ohren hilft wirklich nur eine OP.

Schwierig.
Ist nicht super, andauernd gehänselt zu werden. Mädchen können es ja gut mit längeren Haaren kaschieren. Ich persönlich find abstehende Ohren nicht schlimm. Wobei der Betroffene es oft schlimmer empfindet als Außenstehende.

Bei der OP wird hinter dem Ohr ein Schnitt gemacht. Operierte Leute erkennt man daran, dass oft eine Wölbung an der äußeren Ohrmuschel fehlt, weil das Ohr ja durch den SChnitt etwas nach hinten gezogen wird. Aber wer es nicht weiß, der merkt es nicht bei anderen Menschen.
In meinem Umkreis sind 2 Leute, die so eine OP hinter sich haben....mit 24, mit 17 . Sie sind echt glücklich damit. Wobei....ich persönlich fand die Ohren zuvor o.k.

Mit 17 brauchts leider noch das Einverständnis der Eltern. Also viell. warten bis 18, wenn es ihn wirklich so sehr bedrückt.
Von der Krankenkasse wird's z. B. - soweit ich noch weiß - bezahlt, wenn man sehr darunter leidet und ein psycholog. Gutachten vorlegt.

Ich denke, mit 17 kann sich Dein Freund evt. eine unverbindliche Meinung bei einem Arzt einholen, ohne die Eltern fragen zu müssen. Vielleicht noch einmal mit den Eltern reden.

Aber...wenn die Belastung nicht allzu schlimm ist wegen den Hänseleien, würde ich abwarten...bis die Schule vorbei ist ( dauert halt leider noch eine Weile ), da hat Dein Freund später ein anderes Umfeld, wo die Leute eher nicht so drauf sind und dann ist das Problem möglicherweise aus der Welt.

Ich drücke Euch die Daumen.

 

Leidergottes bezahlt die Krankenkasse diese Operation nur bis zum 15 Lj., dann muss man die Kosten üblicherweise selbst übernehmen. Das haben seine Eltern wohl vermasselt, weil zu lange zugewartet.

Ab 14 Jahren kann ein Pat. in jedem Fall selbst einen Arzt aufsuchen, auch ohne Einverständnis der Eltern.
Grundsätzlich könnte auch eine Op ohne deren Einverständnis erfolgen, es wird aber nicht viele Ärzte geben, die es dann trotzdem machen, wg. der zu befürchteten Schwierigkeiten.
Möglicherweise kann eine Kostenübernahme der Kasse doch noch erreicht werden, wenn man nachweisen kann, das der Leidensdruck erst jetzt aufgetreten ist.

 

Warum Burschen nicht? Genau das war nämlich mein erster Gedanke.

 

Ja eh, auch Burschen könntens ebenso unter längeren Haaren verstecken. Manche mögen keine längeren Haare oder ihnen passt es nicht...

"Hexi 68: Leidergottes bezahlt die Krankenkasse diese Operation nur bis zum 15 Lj., dann muss man die Kosten üblicherweise selbst übernehmen. Das haben seine Eltern wohl vermasselt, weil zu lange zugewartet."

Oh, wusste ich nicht, dass es nur bis 15 die KRankenkasse übernimmt....ja hab eh gemeint, scheinbar falsch beschrieben....wenn der LEidensdruck sehr groß ist, übernimmts die Krankenkasse.
Ja ich finds wirklich voll schad, dass da die Eltern vom Burschen nicht darauf eingegangen sind.

Mein Mann hatte ( laut seiner Erzählung) mit 14 noch abstehende Ohren ( und deshalb eine Jimmy Hendriks Frisur ), aber nicht sehr schlimm, das hat sich sehr gut "ausgewachsen"....sieht man gar nix mehr von abstehenden Ohren.

 

Beide meiner Kinder wurden die Segelohren gerichtet und beide Kinder haben die ganz normalen Wölbungen in der Ohrmuschel.
Ich poste gerne ein Bild ( vom Ohr)

 

ein dickes Fell zulegen und drüberstehen. so gemein wie in der schule gehts im echten leben zum glück nicht zu. wenn er in der schule nicht wegen der ohren gehänselt wird dann wird er wegen etwas andrem gehänselt. wsl für die ohrenop- jugendliche in gruppen mit negativer dynamik sind einfach arschlöcher.

 

Ist aber auch nicht einfach immer darüber zu stehen. Kann den Wunsch gut nachvollziehen. Wäre er mein Junge, würde ich es ihm erlauben.

 

Wenn es ihn "nur" wg. dieser Klassenkollegen so stört/fertig macht und er selbst keine OP sonst wollen würde - dann würde ich ihn bestärken, dass er mehr auf "Durchzug" schalten kann......... die Schule dauert nicht ewig und dann sind die Stänkerer weg... ! (wenn sie wirklich stänkern wollen, dann finden sie auch was Anderes, wenn es nicht seine Ohren sind..., übrigens)

Er sollte es mit diesem Alter selbst entscheiden dürfen, ob er eine OP haben will, oder nicht.

Toll, dass du so zu ihm stehst (und seine Eltern/Familie/Freunde natürlich...!)!

lg Asterix

 

Das ist ja gerade das Problem des Mobbings.
Wenn der Gehänselte drüber steht und sich so gefällt/annimmt wie er nun mal ist, dann fällt die Stänkerei auf unfruchtbaren Boden.

Nur wenn ihn eigentlich selber stört, was von den 'lieben Kollegen' zum Anlass genommen wurde ihn aufzuziehen dann trifft das!

Daher gehe ich mal davon aus, dass er sich seine Segelohren korrigieren lassen möchte weil sie ihn selber stören!
Dann soll er das aber auch durchziehen ....

 

ich würds auch erlauben, ich glaub nur nicht dass es was an den hänseleien ändern wird. drüber stehen muss man im leben mit und ohne schönheitsop lernen.

 

Nun ja, letztlich muss immer die Person selber mit dem ganzen Spektrum der Hänseleien leben, aber auch und das ist eher der Punkt mit sich selbst, wenn man sich so eben nicht akzeptiert dann ists auch schwer dass man drüber steht wenn andere dies nicht tun. Ich finde halt auch dass man auch sagen muss mit 17 kann man auch über eine OP nachdenken und mit eintscheiden, das sollten aber Eltern gemeinsam mit dem Jungen klären. Gemeinsam eine Lösung suchen.
Bei Erwachsenen ists eben so dass die OP der Schritt sein kann, alles andere hilft da wenig, kenne es zum Beispiel von Babys dass man mittels Schalen oder früher auch Stirnbändern entgegen wirkte.

 

Mit 18 kann er es dann selbst entscheiden..... natürlich wäre es wünschenswert, wenn die Eltern ihn verstünden und hinter ihm stehen würden.

Warum sind die Eltern dagegen (wenn der Wunsch von ihm kommt - er muss damit leben - und es etwas ist, dass sich relativ leicht beheben lässt und ihn offenbar schon länger belastet) ...?

lg Asterix

 

Ja, du wie gesagt das waren frühere Methoden, sowas macht man eh nicht mehr und die Schalen sind von Earwell, hab das mal gesehen als ich eine Bekannte und ihr Baby im Krankenhaus besucht habe.
Asterix, da hast du auch Recht - letztlich spätestens mit 18 hat man es als Mensch in der eigenen Hand und das mag manches Mal auch gut so sein.

 

Ich verstehe.
Steh du weiter so lieb zu ihm und vielleicht kannst du auch etwas "vermitteln", wenn du mit den Eltern gut kannst...
Sonst wartet, bis er 18 ist - es ist sein Leben und wenn ER damit unglücklich ist, ist es sehr wohl auch SEIN Problem....! (es ist ja keine riesige, weitreichende Veränderung/OP - aber für ihn wohl ein großer Schritt in ein befreiteres Leben ).

Er könnte sich ja inzwischen selbst mal erkundigen bei Ärzten... (HNO Arzt...) - da kann er ja mit 17 alleine hingehen - einfach um sich vielleicht klarer zu werden, ob und wie eine mögliche OP ablaufmäßig und vorgehensmäßig wäre. Er kann dort ruhig sagen, dass er das mit 18 dann machen will.

lg Asterix

 

Kamilla: Nun ja, gar nicht so lange, das waren so an die 4-5 Wochen wenn ich mich richtig erinnere, das geht eigentlich und danach sah das Öhrchen auch wieder super gut aus - auch dem Gehör geht es bestens, das ist es ja was man auch immer befürchtet bei den Säuglingen, aber alles ok. Vielleicht meldet sich ja noch wer der eigene Erfahrungen damit hat hier? Wäre auch gut.
Asterix: Finde ich auch gut - wie du so schön sagst, es ist jedem sein eigenes Leben und wenn solche Dinge helfen etwas zu verändern sollte man sich als Elternteil auch nicht dagegen sperren.