1. lucy777

    lucy777 Gast

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    sie hat doch absolut keine ahnung......
     
  2. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    bitte ausblenden! macht die unterhaltung konstruktiver.
     
  3. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Das müsste dann auch auf sehr kinderreiche Familien mit 10, 12 oder 15 Kindern zutreffen.
    Ein SOS-Kinderdorf ist im Grunde nichts anders als eine WG und dort sind Kinder doch gut aufgehoben.
    Warum solltes das im staatlichen Bereich nicht funktionieren?


    Ich hab darüber nachgedacht und fühle und denke da wie Lucy. Ich hätte wohl auch starke Probleme damit, wenn immer die Möglichkeit besteht, dass das Kind in die Ursprungsfamilie zurück muss.
     
    Heliamphora, 12. Februar 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2016
    #23
  4. ThePinky

    ThePinky Gast

    Du bringst es auf den Punkt. Es ist gut, dass es solche Einrichtungen gibt - da es eben nicht genug Pflegeeltern gibt, überhaupt für "schwierige" Kinder. Aber Latella und Influenza hätten ja lieber solche Betreuungsformen statt Pflegefamilien, weil Pflegefamilien zwar enthusiastisch aber überfordert seien. Dem kann ich nicht zustimmen. Ich finde grundsätzlich eine vielleicht manchmal überforderte Familie, mit den Bindungen die dort entstehen, besser als eine - auch kompetent geführte - staatliche Einrichtung.
     

  5. deswegen kann man ja trotzdem seine meinung dazu schreiben, oder? ;)

    ich sehs wie lucy (und ja, ich bin/wäre auch schon zu alt)

    ich hätte, hätte ich selbst keine kinder bekommen können, eins adoptieren können, aber ich hätte nicht, keine ahnung, was man dafür braucht, mentale/psychische stärke und wahrscheinlich auch ein gewisses maß an distanziertheit, ein kind zu mir zu nehmen und es dann wieder herzugeben
     
  6. ThePinky

    ThePinky Gast

    Wobei statistisch gesehen nur 2% der Pflegekinder wieder in die Herkunftsfamilie rückgeführt werden. Also zu 98% kann man das Kind behalten, wenn man möchte. (was natürlich kein Trost ist,wenns einen betrifft)
     

  7. ja eh, und ich glaub, es kommt auch öfters vor, dass aus dem status "pflegekind" der status "adoptivkind" wird

    und ich hab jetzt noch einmal drüber nachgedacht, irgendwie ists schon sehr egoistisch so zu denken, wie ich denke - da geht nur um mich um meine befindlichkeit dazu und nicht, worums eigentlich gehen sollte, ums wohl des kindes :(

    wir hatten nachbarn, die ständig pflegekinder hatten, da war ich so 15 herum. die hatten die kinder quasi als "einkommensquelle" der frau, bzw konnte sie durch das einkommen zu hause bleiben. die hatten ein großes haus und dementsprechend immer 4,5 pflegekinder unterschiedlichen alters.

    ich hatte nur mit 2en mehr kontakt (altersbedingt, bzw war die eine nicht viel jünger als ich und wir sind gemeinsam mit dem bus gefahren), sehr herzlich gings dort nicht zu und beide sind auch, sobalds ausbildungsmäßig soweit waren, ausgezogen (von sich aus), bzw nahm sich eine früh eine eigene wohnung und die andere ging dann in ein betreutes wohnheim für teeanger
     
  8. ma306

    ma306 Aktive/r Teilnehmer/in

    Egal wie gut der Betreuungsschlüssel in der WG ist, ich denke den kann man nie mit einer "fixen" Familie vergleichen mit Mutter, Vater, Verwandtschaft etc.
    Erzieher haben Schichtdienst, Wochenende, Urlaub, Karenz, Krankenstand, kündigen .....
    Könnt ihr drehen und wenden wie ihr wollt, aber eine Familie kann einem einzelnen Kind mehr Aufmerksamkeit schenken als eine handvoll "Mitarbeiter" die für mehrere Kinder (welche alle ihre Geschichte mittragen) zuständig sind.

    Wir hatten in meiner Schulzeit immer Kinder aus dem Heim in den Klassen. Die waren nie wirklich integriert, sie blieben leider immer "die Anderen". Da gehts um ganz simple Sachen wie Geburtstagspartys, Nachmittage am Spielplatz, Hobbies etc. ... durften die nicht.
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast

    natürlich ist eine "fixe familie" das ideal.
    aber auch in pflegefamilien werden und wurden kinder geschlagen, missbraucht etc.

    also so zu tun, als würden in wohngruppen die meisten kinder zu "wolfskindern" und in pflegefamilien dagegen sei immer alles wonne waschtrog ist purer blödsinn.

    wie immer hängt die qualität einer betreuung von den einzelnen menschen ab - in familien genauso wie in einrichtungen.-
     
  10. lucy777

    lucy777 Gast

    liebe TE - ich würde euch empfehlen, diesen kurs zu absolvieren, ganz ohne idealvorstellung und rosa brille.

    ideal fände ich, wenn ihr euch ein paar stunden gespräch mit einem psychologisch geschulten menschen leisten würdet um eure eigene motivation genau auszuloten und zu hinterfragen.

    denn was bedeutet eure entscheidung für euch, für eure familie, euer vorhandenes kind?
    was ist, wenn ihr das kind - wider erwarten - in die herkunftsfamilie zurückgeben müsst, was ist, wenn das kind,das ihr zur pflege bekommt, euer kind ablehnt, wenn es probleme macht, weil es probleme HAT - was ist wenn eurer leibliches kind das "neue" kind ablehnt?
    was ist, wenn eure beziehung zerbricht?
    was ist, wenn das pflegekind da ist - und du plötzlich schwanger wirst, aber z.b. liegen musst?

    gibt es ein soziales netz, in das ihr eingebettet seid, familie oder freunde, die euch unterstützen und entlasten?

    traut ihr euch zu, auch ein traumatisiertes kind, das sich aber nicht artikulieren kann, zu verstehen und zu versorgen?

    der grundgedanke ist schön, nachvollziehbar - wir sind noch nicht komplett, also holen wir uns halt ein pflegekind.
    aber nach dieser entscheidung ist nix wie vorher - das stellt euer bisheriges leben auch ein stück weit auf den kopf.
    es ist nicht so, dass da jemand kommt und sich nahtlos in das "jetzt" einfügt.
     
  11. Wobei ich grad da das problem bei pflegefamien sehe. Urlaub und krankenstand kann ich bei meinen eigenen kindern nehmen und die kinder zu den grosseltern verschicken. Bei einem pflegekind ginge das nicht, grad wenns eher schwierig ist, kannst das alten leuten nicht so easy ueberlassen. Ich finds gut dass es pflegeeltern gibt, glaube aber dass sie mehr unterstuetzung kriegen sollten, ich kenne paare die durch das pflegekind voellig zerbrochen sind, das ist dann wieder ein trauma fuers kind.
     
  12. lucy777

    lucy777 Gast

    auch in unserem bekanntenkreis ist ein junges paar (kann keine eigenen kinder haben), dessen beziehung nun, da das pflegekind da ist, tief in der krise ist.
    dieses neuorientieren, neu finden, das auch paare mit leiblichen kindern durchmachen (und oft genug dran scheitern!) bleibt auch im fall eines pflegekindes nicht aus.
     
  13. lavie

    lavie wwddd?
    VIP

    ein mir sehr nahe stehendes paar konnte keine kinder bekommen und hat sich - da shcon zu alt für ein adoptivkind, da der prozess zu lang dauert - für ein pflegekind entschieden. also alle kurse durchlaufen etc. es kam dann aber nie dazu, und ich hab mitbekommen, wie pflegeeltern teilweise verheizt werden. sie waren als langzeitpflegeeltern angemeldet (eben diese kinder, die dann zu 70-80% [war die aussage vor wenigen jahren] in adoptivstatus übergehen), aber haben ganz offensichtliche kurzzeitpflegekinder vorgestellt bekommen. die aufregung groß, der aufwand groß, aber es war bei genauerer betrachtung ganz eindeutig, dass diese kinder über kurz oder lang wieder zu ihrer ursprungsfamilie zurückkommen würden (das erste beispiel war das härteste: mutter auf entzug und daher "nicht mehr drogensüchtig", vater war gar nicht im gefängnis wie kolportiert, beide elternteile haben das kind regelmäßig in der einrichtung besucht - dass dieses kind zurückgeht, war sehr eindeutig).

    das paar hat das ganze übrigens nicht weiter durchgestanden. sie haben dann von der idee eines pflegekindes wieder abstand genommen (was eine gute idee war, finde ich, denn 1. sollten pflegekinder kein ersatz für unerfüllten kinderwunsch sein und 2. ist sowas eine massive aufgabe und dem kind zuliebe sollten das bitte nur menschen machen, die gefestigt sind - bei dem mir nahestehenden paar sehe ich das aber nicht). mittlerweile haben sie sich getrennt (nach sehr, sehr langer beziehung).
     
  14. sydlonlove

    sydlonlove unerkannte Zwillinge
    VIP

    Pflegefreistellung bekommt man auch für Pflegekinder!
    https://www.usp.gv.at/Portal.Node/u...inderung/pflegefreistellung/Seite.440200.html

    ich kenne eine Familie, da sind die Kinder Langzeitpflegekinder wo die Mutter keinerlei Interesse mehr an den Kindern hat. die Kinder sind glücklich, vertrauen ihren Pflegeeltern, sind auch teilweise bei der Oma zur Betreuung (wieso sollte das bei Pflegekindern nicht gehen - meine Eltern und die Eltern meiner Freundin sind ca gleich alt, beide können noch Enkelkinder versorgen). Wenn ich die Geschichte nicht kennen würde, hätte ich nie vermutet dass diese Kinder nicht die leiblichen sind. Sie waren jedoch schon als Baby bei den Pflegeeltern
     
  15. lucy777

    lucy777 Gast

    es ist wichtig, nicht nur EINE seite einer sache zu sehen, sondern in die überlegungen auch die weniger schönen, weniger idealen möglichkeiten einbeziehen.

    natürlich gibt es viele geglückte pflegebeziehungen - aber auch viele gescheiterte.

    ich will der TE und ihrem mann auch nichts unterstellen - vielleicht sind sie genau die familie , die das gut hinkriegt.
     
  16. Ist schoen wenn es klappt. Ich sprach nicht von pflegefreistellung, sondern davon was passiert, wenn die eltern krank sind. Und ich glaube dass pflegeeltern da mehr unterstuetzung bekommen sollten. So wie du es darstellst koennen nur leute pflegeeltern werden, die fitte grosseltern im hintergrund haben. Dadurch gibts noch weniger leute die das machen koennen.
     
  17. simplify

    PLUS + VIP

    Ich bin überzeugt, dass latella völlig recht hat;
    meine Erfahrung beziehe ich aus zwei Fällen die ich juristisch betreut habe - und dort habe ich mitbekommen, wie wenig Unterstützung die Pflegeeltern bekommen um mit den individuellen Herausforderungen mit den - teils sehr schwierigen, traumatisierten - Kindern zurecht zu kommen.

    Nicht zu übersehen ist auch, dass das Jugendamt in der Regel darauf Wert legt, dass der Kontakt zu den leiblichen Eltern weiter besteht und die Kinder teils stark loyal zu ihren leiblichen Eltern, denen sie zu ihrem eigenen Schutz weggenomen wurden, agieren und eben nicht loyal zu den Pflegeeltern, die schon ziemlich reflektiert sein müssen, um auf diese ihnen gegenüber gezeigte Ablehnung immer verständnisvoll und gelassen zu reagieren. In einem der Fälle hatten die Kinder trotz idealem Umfeld bei den Pflegeeltern immer den starken Wunsch, wieder zu ihren Ursprungsfamilien zurück zu kommen, und dies auch obwohl sie schon im Kleinstkindalter zu den Pflegeeltern gekommen sind. Die leibliche Mutter hatte bei den 14-tägigen Besuchskontakten ihr Schärflein dazu beigetragen, obwohl sie offiziell immer erklärt hat, nicht in der Lage zu sein, die beiden Buben zurückzunehmen (sie hatte inzwischen noch zwei Kinder bekommen, wovon eines ebenfalls in eine Pflegefamilie gekommen ist). Im anderen Fall war eines der Kinder stark lernbehindert (Alkoholsyndrom, Mutter Trinkerin in der Schwangerschaft), die Pflegemutter war damit völlig alleine gelassen und hat alles versucht, dem Kind zu helfen, eine reguläre Volkschule zu schaffen. Schlussendlich haben in beiden Fällen die Pflegeltern nach einigen Jahren aufgegeben, die Kinder mussten erneut eine Familie verlassen und leben nun allesamt in betreuten WGs, wobei eines davon inzwischen selbst (mit 15) Mutter wurde und ihr Kind in eine Pflegefamilie gekommen ist......
    Hut ab vor allen Pflegefamilien, die es schaffen, Kindern nachhaltig ein Zuhause zu geben, aber ich denke, dafür muss man einerseits schon jahrelange Erfahrung mit eigenen Kindern und andererseits einen guten pädagogischen Grundstock haben, Idealismus und eigener Kinderwunsch sind meines Erachtens nur zwei ganz kleine Bausteine.
     
    simplify, 13. Februar 2016
    , Zuletzt bearbeitet: 13. Februar 2016
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    #37
  18. nina64

    nina64 Teilnehmer/in

    Wenn du dich zu alt für ein Pflegekind fühlst - keine Frage, dann ist das so!

    Aber aufgrund der mangelnden Bereitschaft zur Pflegeelternschaft hat eine Bekannte im Alter von ca. 50 Jahren, für eine klar abgegrenzte Zeit, ein Geschwisterpaar zur Pflege bekommen.
    Die Mutter musste in Haft, die Kinder (damals 4 bzw. 5) sollten nicht getrennt werden und die Pflegeeltern hatten außerdem die Auflage den Kindern den Kontakt zur leibl. Mutter zu ermöglichen.
    Die Kinder waren dann viel länger bei ihr als ursprünglich vereinbart weil es nach einer Haftentlassung nun mal nicht ganz einfach ist wieder in ein geregeltes Leben einzusteigen .................lange Geschichte!
    Sie hat aber heute noch einen intensiven Kontakt zu ihren Schützlingen und deren Mutter.

    Und weil das so schön geklappt hat wurde sie vom JA bald wieder kontaktiert.
    Nach Kurzzeitpflege div. Schützlinge hat sie im Herbst 2015 wieder ein Kind (12) für längere Zeit bei sich aufgenommen - im zarten Alter von 58!
     
  19. Eisvogel

    Eisvogel Teilnehmer/in

    Liebe Angie,

    ich weiß nicht wies in wien läuft, aber in der steiermark wird die eignung von sozialarbeiterinnen des jugendamtes geprüft. dies findet im 4 augenprinzip statt, d.h. die gespräche werden von 2 sozialarbeiterinnen geführt. dabei werden fragen über motivation, sozialisation der pflegewerber, erziehungsstil, werte usw. gestellt. es finden in der regel 3 gespräche statt, eines zuhause bei den pflegewerbern. daneben muss ein kurs beim pflegeelternverein absolviert werden, gesundheitszeugnis und strafregisterauszug werden ebenso verlangt.

    Wichtig ist sich den unterschied zu einer adoption vor augen zu halten. bei pflegekindern gibt es fast immer besuchskontakte zur herkunftsfamilie! es prallen unterschiedliche erziehungsstile und werte aufeinander. es entstehen oft eifersüchte zwischen eltern und pflegeeltern.

    auch zu bedenken, die kinder tragen oft schon einen ordentlichen "rucksack" mit sich herum. auch wenn sie noch jung sind haben sie oft schon traumatische erlebnisse gemacht, jeder bindungsabruch ist traumatisch. viele kinder haben mehr als einen solchen hinter sich.

    ich wills dir entscheidung nicht ausreden, nur punkte zu bedenken geben
     
  20. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Siehst du, und in Wohnheimen - kommt keiner der Pädagogen kuscheln, wenn das kind Angst hat, oder Gespenster sieht. Pädopil... ja ein Wort das hier ständig und dauernd die Runde macht.

    Also warum muss man so sehr auf das veraltete System - Kinder ins "Heim" pochen- wenn sie doch dort nicht das bekommen was sie benötigen - kuscheln, streicheleinheiten oder gar soziale Nähe. Und manche Kinder würden gerade das brauchen - mehr wie ein Bissen Brot.
     

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