1. Auryn79

    Auryn79 Aktive/r Teilnehmer/in

    Was mir zu dem Kleinen noch eingefallen ist vielleicht bei Sportverein etc. mitmachen lassen, bei uns gibt es so Kinderturnen.. da könnte jemand mit ihm hingehen und dann die Eltern.. bzw. auch die Pfadfiner.. ich glaube nicht, dass die großartig was verlangen würden, bzw. hätte er da auch Gelegenheit zum Auspowern mit Kindern seiner Altersgruppe..

    Ansonsten verstehe ich wenn du sagst, in diesem Fall passt es leider nicht.
     
  2. lucy777

    lucy777 Gast

    nächster treffer!

    die buben wollen fußballspielen, die mädchen auch!
    warum die noch nicht im ansässigen verein integriert sind, weiß ich nciht.
    vielleicht nehmen die grad niemand, vielleicht müssen sie besser deutsch können, vielleicht hat auch nochniemand gefragt.

    wieder: es bräuchte kommunikationsmöglichkeiten mit den betreuern.

    DANN kann ich z.b. sagen, OK ich übernehme das, ich gehe nachfragen.

    aber ich kann ja nicht ins blaue hinein was machen, ich bin nur einer von mehreren freiwilligen helfern und hab keinerlei informationen, wie es mit der familie insgesamt steht.
    die familie kann es mir nicht sagen, weil sie kompliziertere sachverhalte nicht artikulieren können - die zuständige verspricht treffen, die nie zustande kommen.

    detto der 5jährige - der gehört längst in einen kiga.
    erst hieß es, ja unbedingt, da schaue ich, dass ich den vor dem sommer unterbringe - letztens habe ich die fam. gefragt - da hiess es september.

    ich habe mir das ehrlich gesagt anders vorgestellt.
    mein eindruck ist, man macht integration - aber nur an der oberfläche.

    ICH nehme eine isolierte, orientierungslose familie wahr, mit helfern, die irgendwie herumwerkeln - und scheinbar hat niemand echtes interesse, ein richtiges netz zu knüpfen.

    oder vielleicht steh nur ich draußen, vielleicht mag man mich nicht integrieren, weil man zwar hilfe nicht abweisen mag - aber die eingeweihten kommunizieren eh miteinander?
    ich fang auch schon an verschwörungstheorien zu spinnen - aber gibts das wirklich, dass derart unprofessionell agiert wird??
     
  3. lucy777

    lucy777 Gast

    ich überlege zumindest die besuche auf 14tägig zu reduzieren.
    noch habe ich mich nicht durchgerungen, die familie gänzlich aufzugeben, der hauptgrund, so blöd das klingt, ist dass ich ihnen ja nicht mal erklären kann, worum es mir geht.

    aber es bringt wirklich nichts, jede woche auf der matte zu stehen, zwei stunden unstrukturiertes tohowabohu zu absolvieren und wieder zu gehen.

    es ist ja auch kein absichtsloses "plaudern" möglich, wie denn, mit ein paar vokabeln?
    und für "so tun als ob" ehrlich gesagt, ist mir meine energie zu schade.:eek:

    nein - junger mann ist nichts.

    eher frauen, kinder....
     
  4. lucy777

    lucy777 Gast

    ich hätte eine bitte an diejenigen von euch, die da erfahrung haben:

    was würdet ihr an meiner stelle tun, also mit den fakten, die ich geschildert habe?

    mein impuls wäre, der zuständigen eine mail zu schicken, dass ich mich fürs erste mal zurückziehe, weil ich in keine richtung die möglichkeit für eine konstruktive hilfe sehe

    plaudern und einfach "da sein" bräuchte mehr wortschatz

    lernen bräuchte kleinere gruppe, ungestörte arbeitsmöglichkeit

    spiele spielen detto, da stört entweder der kleine oder die großen fadisieren sich und verlieren das interesse

    unternehmen scheitert an der logistik (außer auf den spielplatz gehen, aber DAS können bitte die eltern ja selber machen) und am rechtlichen, was ist, wenn ein unfall passiert - und natürlich auch an den kosten.
    ein eis hin und wieder ist ja kein thema, aber das ist halt auch n ur hin und wieder interessant.

    oder habe ich einfach eine ganz falsche erwartungshaltung?
     
  5. Ich würde schon eine kurze Mail schreiben, aber nicht zu negativ sein. Einfach sagen: für dich sind die Rahmenbedingungen in dieser Familie nicht passend. Und dass du glaubst, dass es besser wäre für die Familie getrennte geregelte Kursangebote zu finden. Andererseits: es kann ja schon sein, dass es jemanden gibt, für den es passt. So negativ würde ich es nicht sehen. Vielleicht gibts jemanden, der einfach nur einmal in der Woche plaudern will. Das ist ja durchaus auch wichtig und sinnvoll. Aber dein "Arbeitsauftrag" war ein anderer und den konntest du nicht erfüllen. Für einfach plaudern ohne Ziel ist dir deine Zeit zu wertvoll. Versteht sicher jeder. Aber das muss nicht heißen, dass es nicht jemanden geben könnte, für den das passt.

    Such dir einen einzelnen jungen Mann oder eine einzelne junge Frau und lern da gezielt, das wird besser zu dir passen und dann ist deine Energie richtig eingesetzt. Für diese Familie warst du nicht der richtige Deckel.
     
  6. Ja, das gibt es, dass derart unprofessionell agiert wird. Dass du nicht integriert wurdest ist ein Kollateralschaden. Leider kommt das häufig vor, weil, so blöd das klingt, Integration wirklich keine österreichische Stärke ist. Das weiß jedeR, die schon mal in ein anderes Dorf zog und da Jahre brauchte um ordentliche Kontakte zu knüpfen. Österreich ist keine offene Gesellschaft und auch ÖsterreicherInnen sind oft nur rudimentärst integriert. Das fällt nicht auf, wenn jemand die Sprache spricht und einen job hat, aber sobald das nicht so ist, merkst du es.

    Zudem hat ja jemand schon an anderer Stelle geschrieben: die Bezahlung in dem Bereich, egal ob Sozialarbeit oder Deutschunterricht ist so schlecht, dass jedeR, der nur ein bisschen Selbstwertgefühl hat, da schnell wieder draußen ist. Es gibt ein paar wenige sehr gute Leute, die nicht aufs Einkommen angewiesen sind, aber die Mehrheit lebt mit den oft prekären Arbeitsverhältnissen nicht besonders gut und das wirkt sich auch auf die Motivation aus.
     
  7. lucy777

    lucy777 Gast

    ich mag es auch nicht negativ sehen und wäre immer noch bereit, in einem strukturierteren umfeld mitzuarbeiten.
    möglicherweise findet sich da noch was - wenn nicht, ich hab eh meine ehrenamtliche dauerarbeit, die mich fordert.

    aber danke vielmals für deine wertvolle anregung und analyse.,
     
  8. nonoa

    VIP

    Ich würde mich hauptsächlich um den Kleinen kümmern, aber auch nur, wenn die Chemie passt.
    Bzgl. Versicherung: in Wien ist man als Freiwillige bei den Arbeiter-Samaritern versichert, wie genau weiß ich aber nicht.
    Es sind alle mit der Situation überfordert, ich denke nicht, dass du außen vor gelassen wurdest.
    Auch ich habe mein Engagement in einer Flüchtlingsunterkunft aufgegeben, hatte sehr ähnliche Gründe wie du hast. Unkoordiniert (auch ich brauche Strukturen) und keine Hilfe.

    (Woher kommt deine Familie? Für Farsi könnte ich jemanden fragen, ob er übersetzen kann.)
     
  9. lucy777

    lucy777 Gast

    aus dem irak.

    ich danke dir für deinen bericht - irgendwie komme ich mir ja wie ein versager vor.
    aber unter diesen rahmenbedingungen kann ich nichts einbringen, und so tun als ob ist nicht meins.
     
  10. fst

    fst Gast


    Ja, Du füllst einfach diese Mitarbeiter-Form aus und gibst es ab.

    Wenn Du ein paar grundlegende Dinge schriftlich mitm Mann klären möchte, zB wann die beste Uhrzeit ist etc, dann kann ich natürlich auch wen bitten es aufzuschreiben (wir sind ja ein Bissl weit weg von Euch).

    Ich denke Du kannst nur gut in Dich hineinhörchen, ob es gut ist weiter mit ihnen (und wie) zu machen oder eben nicht. Ich bin sicher Du hilft wo Du kannst und es richtig entscheiden kannst, ob diese Tätigkeit stimmig und sinnvoll ist oder eben nicht.
    Vlt wirklich nur auf den Kleinen fokussieren und die Großen einfach freundlich begegnen. Wenn Du das Gefühl hättest es würde was für ihn bringen. Vlt könnte die Mutter Dir zeigen wie sie kochen und ihr könntet gemeinsam kochen?
    Keine Ahnung, ich wünschte ich hätte Ideen.
    Alles Gute.
     
  11. nonoa

    VIP

    Dann sprechen sie arabisch, da kann ich nicht helfen.
    Ich versteh dich, auch ich habe an mir gezweifelt, merke aber jetzt, dass meine Hilfe bei dem Pärchen sehr wohl ankommt und ich zu einer wichtigen Bezugsperson geworden bin. (Der Mann kann allerdings englisch, das ist eine riesige Erleichterung in der Kommunikation.)
     
  12. fst

    fst Gast

    Du bist ganz sicher kein Versager. Du hast ihnen Freundschaft und Hilfsbereitschaft immerhin erwiesen. Es gehört zum echte Helfen dazu, mMn, zu erkennen wenn etwas nicht funktioniert.
     
  13. lucy777

    lucy777 Gast

    ich würde der familie gerne ein paar zeilen schreiben, dass ich mich verabschiede (ev. weil ich privat mehr zu tun habe) und wenn es wieder besser passt, wir uns wiedersehen.

    vielleicht ändert sich ja was an den rahmenbedingungen.

    glaubst du könnte dein mann sowas schreiben?
    bis etwa 13h?

    edit: also ohne das mit den rahmenbedingungen natürlich.:eek:
     
    lucy777, 30. Mai 2016
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. Mai 2016
  14. fst

    fst Gast

    Oh, leider nicht bis 13h, er ist in der Arbeit nie wirklich erreichbar. Aber heute Abend ganz sicher. :hug:
     
  15. lucy777

    lucy777 Gast

    das wäre sehr nett!!!
     
  16. Hegaelis

    Hegaelis Gast

    Zuerst möcht ich noch einmal betonen, dass ich dein Durchhaltevermögen und dein Engagement wirklich gut finde.:daumenhoch: (Das muss auch einmal gesagt werden.:))

    Für mein Gefühl machst du das Richtige, wenn du dich distanzierst.
    Ich hab das am Anfang dieses Threads schon einmal geschrieben: man soll das machen, was man gut kann und wozu man sich fähig fühlt. Und mMn muss man sich unbedingt eingestehen, wenn man nicht (mehr) so viel schafft, wie vielleicht zu Beginn geplant.
    Ich verstehe gut, dass man da vielleicht ein bisschen mit sich hadert.
    Aber es hilft nichts: es ist nur sinnvoll, wenn es für alle Beteiligten gut ist. Sobald du als Helfende merkst, dass du anstehst, musst du die Notbremse ziehen.

    Ich selbst hab ja auch die Erfahrung gemacht, dass ich bei meinem ersten Versuch in der Flüchtlingshilfe nach einiger Zeit die Notbremse ziehen musste (hab davon schon irgendwo in dem Thread geschrieben). Das ist sicher nicht angenehm für einen selbst, aber es ist halt notwendig.

    Für mich ist die Patenschaft auch das besser Modell, übersichtlich und sehr zielgerichtet.
    Mein Patenkind (ist eigentlich kein Kind mehr, weil schon über 18) ist schon recht selbständig und dadurch, dass er verschiedene Anlaufstellen hat (Betreuerin in der Unterkunft, aber auch Lehrpersonen in den Kursen, die er macht und eben wir) lastet auf mir allein nicht so viel Druck.
    Ich denk zwar auch manchmal, dass ich noch "mehr" für ihn machen könnte. Aber das ist eigentlich Blödsinn, weil es ja nicht darum geht, dass ich ihm jeden Stein aus dem Weg räume. Er will ja auch selbst zurecht kommen.

    Wirklich schwierig ist, dass man mit der Zeit so einen ungeschönten Einblick in die ganze Asylthematik bekommt. Dass es zum Teil vom Staat hausgemachte Probleme sind, die eine funktionierende Integration verhindern und dass da scheinbar der Wille zur Veränderung fehlt.
    Mein "Schützling" ist sehr integrationswillig und darin muss er unterstützt werden.

    Ich wünsch dir alles Gute! Vielleicht findest du ja etwas, wo du dich zielgerichtet und für dich kräfteschonend einsetzen kannst. Und falls du nichts finden willst, ist es ja auch in Ordnung (aber das weißt du eh). :)
     
  17. lucy777

    lucy777 Gast

    ich habe viel gelernt durch diese erfahrung. insofern ist ja nichts "umsonst".
    sollte mir dieses thema nochmal begegnen, weiß ich, worauf ich achten muss.
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast

    gestern habe ich mich von "meiner" familie verabschiedet.
    ich bin traurig und hoffe, dass sich die rahmenbedingungen vielleicht doch noch ändern.
     

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