1. Zwergenfee

    Zwergenfee Gast

    Nein - aber das ist die Frage die du dir stellen solltest - bzw. die von "Irgendwo da oben kommen sollte". Auch als nichtgläubiger Mensch.

    Was hast du zu tun. Denn lesen und schreiben lernen ist das eine, aber das wirds ja nicht sein.

    Es ist halt ein Irrsinn da zu meinen - ich bringe denen mal Deutsch bei und dann sollen sie weiterwurschteln. die älteren der Teilnehmer werden einen Job suchen - möglicherweise eine Ausbildung benötigen. Die Kinder müssen für den Kindergarten vorbereitet werden. Die Schulkinder werden alle anderen mit Links überholen und das frustriert die anderen - vor allem älteren Teilnehmern - dass die kleinen - nicht so alt sind wie sie - und trotzdem gescheiter.

    Sondern es geht nicht darum, dass die Leute Fehlerfrei Apfel buchstabieren und schreiben können - die müssen sich mit Ihrer Umwelt auseinandersetzen können. Dass man bei einem Amt einen Antrag stellen muss und ein Anruf nicht reicht und vieles mehr. eine Art "Entwicklungshilfe" nur eben im Inland - damit sich diese PErsonen im Inland selber weiterhelfen können und irgendwann auf eigenen FÜssen stehen werden.

    Nur eben - dich liebe Lucy da hineinzutheatern (so gerne du das auch tun würdest) - halte ich für eine Frechheit. Denn das ist keine Arbeit für 1 Person sondern für mindestens 3-5 Personen - die in Kleingruppen die diversen Altersschichten auf Gewohnheiten und Gepflogenheiten drillen.

    Denn es fängt ja mal mit der Organisation an - Anwesenheitslisten - lustig bei Analphabeten. Und wenn eine nicht kann schickt sie eine andere - weil die soll ja auch was lernen. Also entweder machst du mit dem Handy lauter Fotos - damit du die personen zuordnen kannst - oder du wirst halt alle paar Wochen bei 0 anfangen müssen, weil die Fluktation einfach zu gross ist - und auch gross sein muss - je nachdem wo du unterrichtest.
     
    Zwergenfee, 15. Januar 2016
    , Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Januar 2016
    #61
  2. minnimaus

    VIP

    :confused:
     
  3. Ich empfehle die ignorefunktion. Hab schon ueberlegt ob das geschwurbel automatisch generiert wird. Ähnlich googelübersetzungen. Die lesen sich auch so :D
     
  4. Ja, leider ist die Nachfrage größer als die Angebote. Es ist halt alles eine Kostenfrage. Diese Workshops werden ja alle kostenlos angeboten und müssen auch finanziert werden. Es sei denn die ReferentInnen machen dies auch ehrenamtlich, aber da gibt es dann auch nur begrenzte Zeitressourcen.

    Die Alternative ausgebildete DAF/DAZ-Leute zu nutzen, wäre optimal, aber da wären wir wieder bei der Kostenfrage. Der Vorteil bei den Ehrenamtlichen ist, dass nichts bezahlt werden muss.

    Wichtig bei allem Engagement ist, dass man nicht selber ausbrennt und sich zuviel zumutet. Die Arbeit mit Flüchtlingen kann sehr anstrengend und herausfordernd sein, da ist es wichtig, gut für sich selbst zu sorgen und sich nicht permanent zu überfordern. Natürlich ist es auch bereichernd für andere da zu sein, trotzdem ist es nicht sinnvoll, über die eigenen Grenzen zu gehen.
     
  5. lucy777

    lucy777 Gast

    wiedereinmal dichtest du dir was zusammen, anstatt zu fragen und dich zu informieren.
     
  6. Voland

    Voland she devil

    Hm, wie war das, du hast Unterrichtserfahrungen? Wo und mit welchen Gruppen? Denn homogene Gruppen sind im DaF Bereich praktisch nicht vorhanden, außer es kommen Gruppen von Schülern von irgendwo zusammen (zB bei den Sommerkursen, die wir haben, kommt es schon vor, dass ganze Schulklassen zusammen Sprachferien machen und auch da ist das Niveau oft unterschiedlich). Den Spagat zwischen unterscheidlichen Altersstufen, Bildungsschichten zu halten, mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Erfahren mit Fremdsprachen (oder eben gar keine), Halbalphabeten, die mich Doktoren zusammen im Kurs sind umgehen zu können, ist unser täglich Brot. Da braucht man nicht 5 Personen, da braucht man EINE gut ausgebildete und erfahrene Person.

    In einem meiner Kurse saßen: 3 Hausfrauen von 3 verschiedenen Kontinenten, eine davon mit 3 Jahren VS und Halbalphabetin, 2 Künstler, die 5 Fremdsprachen fliessend gesprochen haben, 2 Juristinnen und ein 16 jähriger unbegleiteter Minderjähriger ;)

    Außer der Dame, die kaum lesen konnte, haben übrigens alle die ÖSD Prüfung geschafft ;)
     
  7. fst

    fst Gast

    Ich habe Dt gelernt in einer VHS, es gab einige Putzfrauen aus Polen die etwas aelter waren und sehr unterschiedliche Ausbildungshintergruende hatten, ein junger Ungar der gut gebildet erschien, eine Hausfrau aus Brasilien, ein Marokaaner der angab nur Franzoesisch zu koennen (stimmte nicht), und einige junge Kindermaedchen aus verschiedenen Laendern, auch mit sehr unterschiedlichen Hintergruende. Die Altersspanne reichte von ca 20J bis ca 50J, Ausbildung von wsl Grundschule bis Mastersstudium abgeschlossen und waehrend manche (weiter)studieren wollten, war das Ziel anderer einfach besser kommunizieren koennen im Alltag. Keine Analphabeten, aber immerhin schon divers. :)
     
  8. Montessori-Material würde sich ev. sehr gut dafür eignen.

    Außerdem gibts schon div. Lernmaterialien für Flüchtlinge im Netz zum kostenlosen Download. z.b. hier: https://www.lingolia.com/de/daf
     
  9. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Lucy, weil du vorher gefragt hast, ob Schreib- oder Druckschrift: Unsere Schüler lernen bei uns nur die Druckschrift. Die wird auch in den Alphabetisierungsbüchern unterrichtet und genau erklärt: welcher Strich ist der erste und in welche Richtung wird er gemacht. Das würde ich genau wie im Buch machen. Wenn sie später in Eigeninitiative zusätzlich die Schreibschrift lernen wollen, haben wir einen Wisch, der kopiert und bei Bedarf kurz erklärt wird. Aber wirklich nur für die, die das lernen wollen, nicht verpflichtend. Bei mir sitzen sogar Leute im C1-Kurs (die haben gerade Wörter wie Prophylaxe und Placeboeffekt gelernt), die in Druckschrift schreiben. Deine erwachsenen Schülerinnen werden vermutlich auf mehreren Fronten kämpfen: korrekte Aussprache von Lauten, die es bei ihnen nicht gibt, Schreiben in die andere Richtung, später dann die nicht ganz einfache deutsche Grammatik, die in der Muttersprache ganz anders funktioniert.

    Nur zur Illustration: Meine Chinesen kennen keinen Genus, chinesische Nomen haben das nicht. Pluralbildung gibt's bei denen auch nicht, da stellt man halt eine Zahl oder "viele" davor. Bei uns musst du lernen, dass aus Baum Bäume wird. Sie kennen auch keine Deklination, keine Konjugation und keine Zeiten. Bei den Zeiten helfe ich mir dann immer mit gestern/heute/morgen.
     
  10. spacedakini3

    spacedakini3 Teilnehmer/in

    Ich hab grad ein kostenlose app zum Deutschlernen gefunden:
    http://www.phase-6.de/hallo/

    Ich hab am Handy keinen Platz mehr, um sie zu installieren, also, ich kann nicht sagen ob sie gut ist -aber vielleicht kann sich das wer anschauen.
     
  11. lucy777

    lucy777 Gast

    also wir werden zu zweit sein.
    je eine ehrenamtliche pro familie übt mit der familie in der jeweiligen wohnung.

    mal schauen, wie das wird.
    ich hab noch immer keinen richtigen plan - aber morgen starte ich (die kollegin war schon zweimal bei "ihrer" familie und meint, die kinder sind eigentlich recht gut drauf, sie lernt mit dem familienvater).

    mal sehen wie "meine" familie so drauf ist und was sich ergibt.
     
  12. lucy777

    lucy777 Gast

    ein update, wen´s interessiert:

    "meine" familie ist supernett und willig, v.a. die mutter täte gerne.
    so wie es ausschaut, gibt es noch zumindest eine weitere person, die mit der familie arbeiten will - sie wird sich wohl auf die beiden erwachsenen konzentrieren und eine wird mit den kindern lernen.

    mein part könnte dann der "spielerische" sein - also domino, puzzle usw. und die hausübungen.

    wenn sich mal alles eingespielt hat, dann werden sich alle ehrenamtlichen mal treffen und sich austauschen.

    einer der (etwa 9 oder 10 jahre alten) buben ist leider bettnässer, aber eine therapie macht hier noch keinen sinn, wegen der sprachbarriere.

    meine anfangsängste habe ich überwunden, mal sehen wie es weitergeht.
     
  13. hejoka

    VIP

    Auf http://wegerer.at gibt es ganz viel Material für die Volksschulkinder.
    Artikel, EZ/MZ und auch ganz viele Spiele

    Ich habe mal ein Uno für die Zeiten entwickelt, wenn du magst, mail ich es dir.

    Gruss
    Manuela
     
  14. lucy777

    lucy777 Gast

    ich bin ziemlich ratlos.

    zu dem mehrfach versprochenen treffen der beteiligten helfer ist es noch immer nicht gekommen, und vermutlich kommt es dazu auch nicht.

    die situation in der familie ist so, dass sie noch immer freundlich und nett sind - aber die verständigung wird leider nicht besser.

    die kinder schnappen zwar phrasen wie "sitz, platz, rolle" auf, wenn sie im park hundebesitzern zuschauen - aber die verständigung über ganz einfache dinge klappt noch immer nicht.

    hausübungen haben sie scheinbar nie - zumindest zeigen sie mir, wenn ich danach frage, immer die gleichen zettel mit einzelnen buchstaben.

    also sowas wie geregeltes üben etc. habe ich schon längst aufgegeben.

    nun ist auch das miteinander spielen fast nicht möglich, weil spielregeln nicht erklärt/verstanden werden können. abgesehen davon macht der kleine (5) ständig radau, schmeisst die spielbretter um etc.

    die eltern wirken depressiv auf mich (kein wunder), die kinder wollen sich austoben, bewegen, radfahren, fußballspielen, aber das müsste jemand zuständiger in die hand nehmen, der auch kompetenz hat.
    ich frage mich, was in den ferien sein wird.

    ehrlich gesagt empfinde ich meine stunden dort inzwischen fast als qual, weil konstruktiv nichts getan werden kann, die leute überhöflich sind - aber ich merke, manchmal hätten sie gerne einfach ruhe.
    es scheitert nicht zuletzt auch an den finanziellen und logistischen möglichkeiten.
    alles was über spielplatz (der eher für kleinere kinder gedacht ist) hinausgeht, kostet ja was oder ist weiter entfernt.

    wo ein wenig weitergeht, ist mit dem vater, da lernt ein mann einmal die woche mit ihm, wenn keine kinder da sind.

    letztens war ich mit den kindern und der mutter eis essen, die mutter war unentspannt und saß sichtlich auf nadeln, was ich verstanden habe, hatte der mann noch kein essen bekommen?!?

    ich bin höchst unrund in der sache.
     
  15. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Waren die Erwachsenen schon im Wertekurs? Das klingt nach einer mittelalterlichen Rollenverteilung.
     
  16. lucy777

    lucy777 Gast

    ich weiß nicht ob du gelesen hast, dass die 13jährigen mädchen und die mutter nie in einer schule waren.
    das IST wohl mittelalterlich.

    die familie ist noch unter der betreuung der caritas und ich glaube ihr asylverfahren ist noch nicht abgeschlossen. daher wahrscheinlich auch kein "wertekurs".

    die familie ist eher traditionell, ja.
    und hilfe müsste anders ausschauen.
     
  17. meinst du wirklich, dass ein wertekurs gegen Depressionen und Entwurzelung die Loesung sein kann? Fuer mich klingt das ganz schwierig auf allen Ebenen. Die Flucht war eine grosse Anspannung, die ist jetzt weg. Und nun ist Unsicherheit, Langeweile und Sinnlosigkeit der Alltag. Was tust du ohne Freunde, ohne Arbeit und ohne Geld in einem fremden Land? Stell dir vor du lebst in einem Plattenbau in Kasachstan, wirst betreut und bekurst, kannst aber nicht weg und hast kein Geld. Wie wuerde es dir gehen?

    @lucy, muss schlimm sein fuer dich. Gibts Gaerten in der Naehe? gartenprojekt? Natur kann heilsam sein und etwas pflanzen Sinn geben. Aber sind natuerlich auch nur Tropfen, um das Leben wieder zu finden werden sie vor allem Glueck brauchen. Ich wuensch es euch allen!
     
  18. lucy777

    lucy777 Gast

    die frau und zwei der kinder haben plötzlich massiven haarausfall, ohne erkennbare ursache.
    das ist für mich die reaktion auf den stress den sie hatten auf der flucht.

    sie leben in einer eh netten mansardenwohnung, ca. 70m2, aber ohne balkon, kein hof zum spielen, kein garten.
    was zu fuß erreichbar ist, ist ein großer spielplatz, ja - aber du weißt ja, wie spielplätze normalerweise konzipiert sind, schön bis anfang VS - dann wird es schwierig.
    und wenn es regnet, was es derzeit oft tut, was dann.

    alles andere, da bräuchten wir ein auto, es sind 5 kinder. das kann ich nicht bieten.
    traiskirchen hat ein seit kurzem gartenprojekt in der nähe - aber das transportproblem ist ja das gleiche.
    öffentlich bin ich da einen tag lang unterwegs....:eek:

    und - letztlich - auch die zeit. gedacht war einmal die woche 1,5 stunden zum "lernen und reden".
    das kann ich bringen - aber nicht jede woche einen halben tag.
    ich kann ihnen auch mal allen zusammen ein eis spendieren und ich überlege jetzt auch von meinem geld einen günstigen staubsauger zu kaufen, den sich die frau wünscht - - aber fahrräder für 5 kinder?
     
  19. Heliamphora

    Heliamphora The Only Easy Day Was Yesterday
    PLUS + VIP

    Hast du einen Vereinshintergrund? Veilleicht lässt sich über Vereine etwas organisieren? Oder über Facebookgruppen, da gibt es einige Flohmarktseiten und manchmal werden auch Sachen verschenkt.

    Ein Fahrrad für ein größeres Kind könnte ich anbieten, es müsste allerdings überholt werden bzw. repariert werden.
     
  20. Sino

    Sino Teilnehmer/in

    Die Integration funktioniert NUR über die Sprache.
    Ich würd in diesem Fall Russisch und Kasachisch lernen und das wär mir wichtiger als dem Göttergatten pünktlich sein Essen zu servieren....und bei dieser Prioritätensetzung wären wir wieder bei den Wertekursen.
     

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