1. Voland

    Voland she devil

    Hm, wo soll ich anfangen...;)

    Wir sind 3 Personen, GG, ich und Kind. Dieses ist gerade 3 geworden, geht in die Krippe, ich arbeite Vollzeit, seit November 2009. Ich habe das super Privileg meinen Traumberuf ausüben zu können, der mir aber auch einiges an Zeitmöglichkeiten gibt, Kind wann ich will abzuholen und mit ihm Zeit zu verbringen. Dann arbeite ich halt weiter, wenn er schläft.

    Ich habe ihn leider zu kurz gestillt, er hat sich mit knapp 6 Monaten abgestillt. Ich ernähre ihn nach TCM immer noch und bin dadurch immer sehr "exotisch", weil ein 3jähriger, der eben keine Süssigkeiten kennt (außer Alternativsüsses) ist schon "anders". Er schläft nicht alleine, dieses hatten wir nie als Ziel. Er wurde 2 Jahre von uns beiden getragen, jetzt geht er ganz alleine alles und hin un dda (immer seltener, leider) trägt ihn GG, ich kann es nicht mehr (ebenfalls leider, ich habe es geliebt). Er schaut bis heute nicht fern und das wird noch Jahre so bleiben, er liebt Bücher und Hörcds über alles.

    Ich bin ein Mischmasch, der 4 sprachig ausgewachsen ist und auch Kind spricht 2 Sprachen. Somit sind wir immer noch zusätzlich "exotisch" und werden oft gross angeschaut. Ich bin von Natur aus nicht gerne angepasst und individuallistisch und Kind scheint diese Gene gut geerbt zu haben. Er wird ab Herbst in einen recht alternativen Kindergarten gehen, bin gespannt, wie das dort wird...Ich bin sicher sehr kritisch in sehr vielen Punkten, was mir Sicherheit eine "Erbsache" ist, meine Mutter ist nicht anders ;) DIese ist seit 30 Jahren Buddisthin und auch wenn ich nicht aktiv praktiziere, ist das zu 99% meine Philosophie :)

    Was ich allerdings nicht mag, ist das pochen aus das "anders sein" :eek:;) Denn das meiste ist für uns natürlich und normal...:) :herz2: Was leider im Alltag nicht immer so ist und ich muss mich doch regelmässig erklären.

    Pass das, für den Anfang? :D
     
  2. Voland

    Voland she devil

    Ach, ja, windelfrei habe ich tatsächlich eine Zeitlang praktiziert, aber dann, bei einer längeren Reise, leider vernachlässtigt. Allerdings ist Kind recht früh sauber geworden (er wußte grossteils mit SW gewickelt), somit hat sich das Thema für uns mal jetzt erledigt ;) Würde ich aber bei einem potenziellen zweiten Kind wieder probieren, auf jeden Fall :)
     
  3. nordmama

    nordmama Teilnehmer/in

    Hallo,
    ich bin mir auch nicht sicher, was hier unter "alternativ" verstanden wird, aber ich gesell mich mal dazu.
    Für mich ist es selbstverständlich, mein Kind lange zu stillen und keine Beikost vor 6 Monaten einzuführen. Diesbezüglich bin ich aber in meiner Familie keineswegs "alternativ". Schwiegervater erzählt immer, er sei 3 Jahre gestillt worden, das sei das Beste für ein Kind. Auch meine Schwiegermama denkt so. Sie hatte in den 70er Jahren ein Frühchen und hat es sich nicht nehmen lassen, 4 Wochen 2 mal täglich mit abgepumpter Milch mit dem Bus(!) und 2 anderen Kindern in die 30km entfernte Klinik zu fahren, weil sie kein Auto hatten.

    Auch meine Familie ist so. Letztens musste ich mich vor meinem Vater rechtfertigen, warum meine Tochter mit 6 Monaten anfangen wird, zu essen. Er meinte, im 1. Jahr reicht doch die Milch, und wie soll die denn schon essen :D? Die kann ja noch nicht sitzen?
    Auch meine Oma hat immer gesagt, ich soll wo lange wie möglch stillen, das sei am billigsten. :D Ich denke, das liegt daran, weil sie aus dem bäuerlichen Milieu stammte, und damals gab es eben auch nicht die Möglichkeit, Flascherlkost zu beziehen, bzw. war dafür vielleicht das Geld nicht vorhanden.

    Die logische Folge des Stillens ist für mich das Familienbett, weil ich nicht 3 mal die Nacht aufstehen und Kind aus dem Gitterbett holen will. Auch Familienbett war bei meiner Familie selbstverständlich, Papa hatte 8 Geschwister und Mama 5, da gab es nicht Betten für jedes Kind.

    Tragen ist für mich auch selbstverständlich, allein schon wegen der öffentlichen Verkehrsmittel. Auch meine Mama hat mich getragen (bin 1980 geboren) Zur Zeit benutzen wir doch hauptsächlich den Kinderwagen, meine Tochter liebt ihn, für mich wäre es aber kein Problem, sie ausschließlich zu tragen, wenn sie das wollen würde.

    Geimpft werden meine Kinder auf jeden Fall. Wären wir nur in Österreich, würde ich überlegen, aber ich will meinen Kindern auch andere Länder zeigen. Wir sind aber kritisch, impfen nur was wir für unverzichtbar halten, dies unter homöopathischer Begleitung.

    Was gibt es noch? Windelfrei habe ich mal probiert, ich gebe zu, es war mir zu stressig. Dieser Stress hat sich auf das Kind übertragen. Ich werde in 2 Monaten vielleicht wieder probieren, wenn es wärmer wird.

    Nicht taufen lassen, hat für mich übrigens nichts mit alternativ zu tun, über den Zaun schauen und dem Kind auch von anderen Religionen zu erzählen, halte ich für extrem wichtig.

    In Karenz wird mein LG auch gehen. Das ist für uns selbstverständlich und war auch in seiner Firma nie ein Thema.
     

  4. Alternativ bedeutet für mich, wenn man nicht mit dem Strom schwimmt (deshalb sehen einen meist auch nur andere so). Und bei uns am Land, in unserem Dorf, ist es eben so, dass ALLE getauft werden (ob gläubig oder nicht), deshalb "alternativ". Ich rede nur von MEINEM Fall.

    Du redest in deinem Fall auch vom Impfen... hätte im Prinzip auch nix mit alternativ zu tun. Aber ich weiß trotzdem wie du's meinst ;)
     
  5. schnuppe2003

    schnuppe2003 Teilnehmer/in

    sehr interessante runde hier :)

    als alternativ werde ich zwar nicht bezeichnet (ich erfülle nicht das äußere bild einer alternativen mutter :D) hab und tu immer noch meine kinder allerdings schon etwas anders behandelt als der großteil sonst.

    hab die größeren in den 90erjahren ausschließlich getragen (da war man noch echt ein schräger vogel), hab die jungs ungefähr 2 jahre, die tochter 3 jahre gestillt, alle sind im familienbett großgeworden. auch tochter wurde natürlich getragen und kleinwürmchen hängt jetzt gerade auf mir :love:

    die drei älteren hab ich mit stoffis gewickelt, selten mal WWW, der junior ist die meiste zeit windelfrei, ich stress mich allerdings nicht, hab ja auch sonst sehr viel um die ohren und wenn mal keine zeit ist, dann kommt eine popolino drauf. allerdings ist er immer sehr beleidigt, wenn er nicht in die wanne ludln darf.

    wir sind aber auch sonst eher auf der alternativen seite angesiedelt. wir versuchen so ressourcenschonend wie möglich zu leben (haben trotz vier kindern kein auto - mit voller absicht :D), kaufen schon sehr viel bio wenn auch nicht immer (fütter mal 2 jugendliche, ein schulkind, einen riesengroßen mann und eine stillende mutter mit 100% bio durch, das geht ins geld), reisen mit dem zug, nicht mit dem flugzeug.... da gäbs noch vieles mehr, wenn ich genauer nachdenken würde.

    ena, du bist ja umgezogen, seid ihr da im 12. geblieben, oder hat sich das geändert? meine jungs sind nämlich im 12. in die schule gegangen und sie waren super glücklich dort.
     
  6. Voland

    Voland she devil

    Ich habe mich oft in den letzten Jahren gefragt, was dieses "alternativ" bedeuten sollte und hätte mich vor unserem Kind NIE als solche bezeichnet. Was ich jedoch immer für mich beeinsprucht habe, ist ein gewisser Individualismus, der sich einfach ergeben hat. Völlig natürlich und ungezwungen.

    Erst nachdem ich hier angefangen habe zu schreiben (mit dem alten Nick wären es jetzt in Summe wohl mehr wie 4 Jahre), bin ich so oft auf diesen Begriff gestossen. Teilweise hat er mich fast schon gestört, weil ich von Natur aus kein Mensch bin, der sich "gruppieren" muss, aber jetzt, nach so vielen Jahren, habe ich wirklich zum ersten Mal das Gefühl, ich hätte gerne einen Austausch mit Leuten, die mich nicht gross anschauen, weil wir einiges (nicht) machen...So ungefähr, ich hoffe, das war jetzt nicht zu konfus ;) :D
     
  7. Julikind

    Julikind Teilnehmer/in

    Schön, dass noch einige hergefunden haben!

    Mmmm "alternativ" erlebe ich doch einiges in meiner Lebenseinstellung - aber vor allem im Vergleich zu anderen und Vergleichen ist ja nicht unbedingt und immer das Gelbe vom Ei. Mir war der Begriff individuell auch immer näher!

    Und alternativ verstehe ich vielleicht auch am ehersten so wie Stella, die glaub ich geschrieben hat, dass man sich mehrere Alternativen offen hält und das Kind (natürlich mit den Eltern) seinen selbstbestimmten Weg finden lässt.

    Das klingt jetzt theorethisch ganz zuckerlrosa, war für mich in der Praxis aber nicht immer nuuuuur einfach und fein.

    Ich war mir z.B. ziemlich sicher, dass ich gerne BLW machen würde. Mich hat die Idee glücklich gemacht, ich hab mich einfach damit sehr anfreunden können, nachdem mir das Beikostthema irgendwie schon schwer im Magen gelegen ist. Meine Eltern und Schwiegermutter haben das am Anfang aber eher kritisch beäugt. Das hat mich - die ich dann doch nicht so felsenfest sicher war - auch gestresst, aber zum Glück haben dann alle gesehen, dass unser Weg doch was kann. Das einzige was natürlich dabei für mich gezählt hat, war, dass meine Tochter glücklich mit dieser Art zu essen ist.

    Auch mein Mann ist übrigens nicht der perfekte, ausgeglichene, immer fröhliche Karenz-Papa (genauso wie ich auch nicht perfekt war), aber er macht eben viele Dinge anders und auch gut - auch das fällt ja unter alternativ :)!
     
  8. Mimi27

    Mimi27 verliebt

    sagt ihr mir, ob ich "alternativ" bin:

    2 kinder, 3,5 jahre und 6 monate alt. kind 1 wurde 2 jahre lang gestillt. kind 2 wird noch immer voll gestillt.
    großkind kannte die ersten 2,5 jahre keine süßigkeiten.
    wir praktizieren FB, weder kind 1 noch kind 2 haben eigene betten. (somit ganz viel platz im kizi. ;)).
    wir haben großkind ausschließlich getragen, kind 2 ebenso. (wobei wir einen kinderwagen haben und kind 2 den auch kennt und hin und wieder damit von oma kutschiert wird.)
    wir leben großteils vegetarisch, ich koche zu 99% nur bio-kost.
    auch bei kleidung achte ich auf organic cotton, kauf aber auch bei h&m, zara, etc.
    die weniger "alternativen" dinge:
    ich bin pro-impfen. nicht alles, aber doch die wichtigeren sachen.
    unsere kinder sind/werden (leider) getauft. ich war total dagegen, es wurde deswegen viel gestritten, mein mann bestand darauf und nach einem jahr streiterei habe ich dann bei großkind nachgegeben und mein mann durfte ihn taufen lassen. :rolleyes: bei kind 2 beginnt die streiterei gerade von neuen, wobei ich aber mittlerweile das "wurschtigkeitsstadium" erreicht habe. :mad:

    in unserem bekanntenkreis bin ich mit meiner einstellung und lebensweise komplett allein, deshalb seh ich mich doch als "alternativ". (ich sag ja gern, dass ich einfach "gesund leb". ;))
    :wave:
     
  9. Liora

    Liora Teilnehmer/in

    Hallo!
    Aus reiner Neugier:
    was heißen denn die ganzen Kürzel?
     
  10. KatjaMami

    KatjaMami Teilnehmer/in

    Ich gesell mich mal dazu, wenn ich darf:

    Habe Hannah über 2,5 Jahre gestillt, anfangs ausschließlich und nachher auch noch lange getragen (bis sie dann mit ca. 1,5 Jahren auch gern im Buggy saß, da haben wir dann abgewechselt)

    von BLW und WF hatte ich damals noch nie was gehört, aber wenn ich davon gewußt hätte, hatt ichs sicher probiert.

    Familienbett haben wir jetzt teilweise immer noch. Anfangs hatten wir nur eine 2 Zimmer Wohnung, da gabs keine andere Möglichkeit (hätts aber auch nicht anders gewollt), nach dem Umzug bekam sie dann ein eigenes Zimmer, in dem sie Abends in ihrem Bett einschläft und irgendwann in der Nacht zu uns kommt.

    Obwohl ich erst 21 Jahre alt war, als Hannah auf die Welt kam, hab ich mich von der Verwandschaft/Bekanntschaft nie beeinflussen lassen. Die haben einfach gemerkt, dass alles was ich mach Hannah total gut tut und sie ein so ausgeglichenes Baby ist. Bezüglich LZS bekam ich v.a von den Schwiegereltern viel Lob, obwohl Schwiegermama ihre Kinder nicht gestillt hat. Meine Eltern habens auch ohne Kommentar hingenommen.

    Rückblickend bin ich mir sicher, dass all diese Dinge dazu beigetragen haben, dass Hannah heute ein sehr intelligentes, rücksichtsvolles, verlässliches und allseits beliebtes Kind ist. (Mal sehen, was die Pubertät dann bringt:rolleyes:)

    Beim zweiten Kind, dass ja Anfang Mai auf die Welt kommt, werd ichs sicher wieder so machen und hab mir auch fest vorgenommen WF auszuprobieren. Hab mir ein gutes Buch zum Thema gekauft und es klingt vollkommen logisch, dass Babys anzeigen, wenn sie müssen. Sie melden sich ja bei Hunger auch :)

    Hoffe, ich schaffs beim 2.Kind auch ins LZS-Unterforum :)
     
  11. sonci

    sonci Teilnehmer/in

    Huhu, ich will mich hier auch anschließen.
    Ich kann aus dem bereits genannten Pool der bereits genannten "alternativen" Denk- und Handlungsweisen folgende bieten: Sara ist über 2 und wird noch gestillt, Familienbett, ex Windelfrei, BLW, Karenz-Papa (seine Firma war auch nicht begeistert)
    Außerdem noch Babyzeichensprache (nicht unbedingt alternativ, macht aber auch nicht jede/r)
    Beziehung statt Erziehung, d.h. ein respektvoller authentischer Umgang, statt starren Grenzen (soweit möglich)
    Wunsch nach Unschooling (bzw. geht Töchterchen nicht in den Kindergarten oder zur Tagesmutter, was in Wien mit 2 auch schon recht exotisch ist)
    Wir würden auch gerne die Kinderzeit und Arbeitszeit gerechter zwischen uns zu verteilen, aber dafür haben wir leider noch keine Lösung gefunden. Ich arbeite geringfügig und versuche Arbeiten zu finden, wo meine Tochter dabei sein kann.

    Ich habe mir gottseidank einen recht alternativen Bekanntenkreis aufgebaut, wodurch das meiste von meiner Liste "normal" ist.
    Allerdings war es am Anfang in der Familie recht krass, weil meine Schwägerin (Ostdeutsche) 1/2 Jahr vorher das Baby bekommen hat und total das andere Extrem praktiziert hat. Da wurden wir schon oft sehr kritisch beäugt. Sie haben sich aber daran gewöhnt und momentan überzeugt eher unser "Ergebnis" :D

    Allerdings habe ich oft Schwierigkeiten, mit "normalen" Müttern passende Gesprächsthemen zu finden. - Wie geht es euch dabei?? Worüber redet ihr mit anderen Müttern am Spielplatz oder so?
     
  12. pepples

    pepples Gast

    übers wetter :D. nein, über irgendwelche belanglosen themen, wobei ich zufällig schon ein paar mit der gleichen einstellung getroffen hab.

    soll deine tochter gar nicht in den kiga? wie macht ihr das?
    meine tochter fängt mit knapp 2,5 an obwohl ich noch 2 jahre zu hause bin, einfach weil ich denke das es ihr gefallen wird. sie wird allerdings nur 2-3 stunden pro tag gehn.
     
  13. Ich tu mir auch schwer gesprächsstoff zu finden, wenn die mutter ganz andere ansichten hat. Meist ist eh nicht alles unterschiedlich und ich komm gut damit klar, dass ich es so mache und andere mütter eben anders. Außerdem bin ich niemand, der anderen seine meinung aufzwingt. Ich denk mir einfach meinen teil.
    Aber irgendwie hab ich in letzter zeit schlechte erfahrungen gemacht, weil die leut mit mir bzw meiner art zwetschki aufzuziehen nicht klar kommen. Ich kanns mir nicht anders erklären.
     
  14. Ena

    Ena Winterkinder

    Könnt ich jetzt gar nicht sagen, ich komm eigentlich leicht ins Gespräch. Aber so wie in anderen Lebensbereichen auch erzähl ich nicht gleich jedem, dass ich Tandemstille und windelfrei mache (zB) sondern unterhalte mich mal über "belangloses". Haushalt und Kinder etc. Themen, die so gut wie jeden betreffen. Was macht mein Kind, in welcher Phase ist es gerade, wieviel Schlaf bekomme ich, wohin mit den Wäschebergen usw. Kaum jemand von meinen Bekannten macht das so wie ich, aber je älter die Kinder werden, umso eher findet man Themen, über die man sich unterhalten kann. Und wenn mal eine Mutter mich beobachtet, wie ich den Kleinen auf den Topf setze und interessiert nachfragt, erzähl ich ihr halt mehr. Und oft erzählt sie dann von ihren Erfahrungen mit dem Topf und schon hat man wieder ein Gespräch am Laufen. Ich finde, man muss ja nicht immer das gleiche erlebt haben, um sich unterhalten zu können ;)
     

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