1. Sofie

    Sofie Aktive/r Teilnehmer/in

    Ich habe ein Problem mit meinem Sohn (13 Jahre). Er tut im Grunde was er will. Egal was ich zu ihm sage, nichts wird akzeptiert, er muss immer das letzte Wort haben, da er eine lautere Stimme hat als ich, bin ich ihm in dieser Hinsicht unterlegen.

    Wenn ich ihm in der Früh Essen herrichte und in den Kühlschrank stelle, damit er es sich nur erwärmen muss, wenn er von der Schule heimkommt, wird es in den seltensten Fällen gegessen. Er hatte gerade keinen Appetit darauf und nimmt sich etwas anderes.

    Wenn ich sage, er darf ein bestimmtes Computerspiel nicht spielen, gilt das gerade nur so lange, bis ich aus dem Zimmer bin. Dann spielt er es wieder.

    Wenn ich ihn um 21h ins Bett schicke, schläft er nicht. Er spielt Handy, nehme ich ihm das Handy weg, schaltet er den Fernseher ein. Manchmal steht er noch spät abends auf, und richtet sich etwas zum Essen. In der Früh kommt er natürlich nicht aus dem Bett. Ich müsste abends ein paar Stunden in seinem Zimmer sein, um sicher zu sein, dass er wirklich schlafen geht.

    Ein Problem ist auch sein Internet Konsum. Ich arbeite Vollzeit und komme erst abends heim, deshalb kann er nachmittags tun was er will. Wenn er von der Schule heimkommt, setzt er sich vor den PC, da bleibt er bis zum Schlafengehen. Verbiete ich ihm den PC, spielt er am Handy weiter. Als Bestrafung, wenn er etwas angestellt hat, schalte ich manchmal das W-Lan aus. Dann bekommt er Wutanfälle, die es in sich haben. Er schmeißt Sachen durch die Gegend, knallt Türen, schlägt mit der Faust gegen Möbel oder Wände und brüllt dabei aus Leibeskräften.

    Diese Wutanfälle passieren eigentlich immer, wenn ihm etwas nicht passt.

    Er hat vor niemandem Respekt. Seine kleine Schwester beschimpft er täglich, eine gemeinsame Familienmahlzeit in Frieden ist eigentlich nicht möglich.
    Ich war mit ihm schon bei einer Psychologin, doch dort hat er jegliches Gespräch verweigert.

    Ist so ein Benehmen normal für sein Alter? Manchmal kann er auch ein lieber Bub sein, aber nur, wenn alles so läuft, wie er es will.
     
  2. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Er ist 13, du solltest aufhören ihn wie ein kleines Kind zu behandeln.
     
  3. Solanum

    VIP

    paßt die leistung in der schule?

    was soll er deiner meinung nach am nachmittag machen?

    wieso richtest du ihm ein essen, wenn er es eh nicht akzeptiert?


    zu erdbaerins kommentar: ich glaube nicht, dass 13jährige alle freiheiten haben sollten. sie brauchen sehr wohl leitlinien. wenn das familienleben nicht paßt muß sehr wohl etwas geändert werden.
     
  4. Ich stimme Erdaerin teils zu.
    Bis aufs Internet. Ich würd die wlan zeiten kürzen. Hat zb bei meinem 14 jährigen neffen geholfen.

    Entweder du hast den tatsächlichen Ärger bzw das tatsächliche Problem aus deinem Post rausgehalten oder du kommst mit dem Abnabelungsprozess und dem eigenen Willen deines Sohnes nicht zurecht. Das würde ich sogar verstehen. Es ist nicht einfach wenn plötzlich jemand sagt er will das aber anders und dann auch protestiert.
    Wie alt ist den deine Tochter? Wenn sie um vieles jünger ist würde ich mal tacheles reden, dass es so nicht geht. Aber Geschwister streiten und ich bin mir sicher dass deine Tochter nicht immer unschuldig ist. Das sag ich als 6 Jahre jüngere Schwester und als Mutter ;) .
     
  5. Minerva

    Minerva Head of Frustblunzn
    VIP

    Gibt es einen Vater?

    Mein Sohn hat in diesem Alter von seinem Vater gelernt, dass er mit Menschen gefälligst respektvoll umzugehen hat, auch wenn sie ihm körperlich unterlegen sind.

    Ansonsten musst du eben zusehen, dass du der Chef im Ring bleibst, konsequent und gleichzeitig glaubwürdig.

    Dein Sohn mag dein vorgekochtes Essen nicht essen? Dann koch halt nichts mehr vor.

    Er will um 22 Uhr noch was essen? Na und?

    Er kommt morgens nicht aus dem Bett? Dann ist er eben zu spät in der Schule und soll sich dort erklären.

    Er darf ein bestimmtest Computerspiel nicht spielen? Nimm es ihm weg.

    Er ist zu lang im Internet? Ändere das WLAN Passwort täglich. Es soll sich sogar bewährt haben, dass Teenager sich das aktuelle WLAN Passwort genau dann erfahren, wenn sie ihren Haushaltspflichten nachgekommen sind.

    Er hat Wutanfälle? Ende von WLAN für Tag/Wochen/Monate.
    Er beschimpft Familienmitglieder? Soll er halt in seinem Zimmer essen.
    Er zerstört Dinge? Dann bezahlt er sie von seinem Taschengeld.

    Und wenn mal eine friedliche Phase hat, dann kannst du ihn belohnen oder auf Augenhöhe mit ihm besprechen, welche Regeln dir wichtig sind und er soll erklären, was ihm wichtig ist.
     
  6. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Nur kurz als Denkanstoß: meine jüngere Tochter ist 12 und wird von mir/uns nicht so reglementiert wie dein Sohn. Schlafen gehen war nie Thema - ich habe es als Kind/Jugendliche gehasst, wenn ich um eine gewisse Zeit schlafen musste. Ist ohnehin lächerlich, wenn man nicht müde ist, kann man einfach nicht schlafen. Und über die Jahre hat sich bei uns eingebürgert, dass die Mädels gegen acht in ihren Zimmern verschwinden und halt dann schlafen, wenn sie müde sind. TV haben beide, Handy ebenso. Manchmal erzählt eine, dass sie gestern so müde war, dass sie schon um 21 uhr eingeschlafen ist. Dann wieder, dass sie erst so spät ins Bett ist und deshalb müde ist. Am nächsten Abend sind sie dann gescheiter und gehen rechtzeitig zu bett. Weil die Aufstehzeit (6.30) ist natürlich schon vorgegeben. Aber wie gesagt, richtige Troubles gibts deswegen nicht.
    Ebenso werden Handy- und Computernutzung nicht reglementiert. Natürlich hab ich ein Auge darauf, dass sie sich ausreichend mit Freund/inn/en treffen und auch draußen sind, aber sie sind keine Babies mehr. Ich finde, dass sie sich das ganz gut einteilen.
    Was das Kochen angeht, müssen meine beiden recht selbständig sein. Oft kochen sie sich Kleinigkeiten selbst oder essen mittags eben nur kalt, wenn wir abends gemeinsam warm essen.

    Alles in allem würde ich vorschlagen, dass du versuchst, deinem Sohn mehr Freiheiten zu geben. Er soll doch selbständiger werden - oder? Und er versucht es ja auch vehement, wie man liest, und reagiert dann, wenn er wie ein kleines Kind behandelt wird, mit Wutanfällen.
    Und die neu übergebene Selbständigkeit kann man ihm ja auch entsprechend verkaufen. Sprich: Ok, du darfst selbst entscheiden, wann du schlafen gehst. Aber: wenn du zu spät schlafen gehst und am nächsten Tag müde bist, verbitte ich mir, dass du deine schlechte Laune an uns Eltern oder deiner Schwester auslässt. Du willst wie ein verantwortungsvoller Jugendlicher behandelt werden? Dann verhalte dich auch so. Sonst sind die Freiheiten schnell mal wieder fort.
    Und: Er braucht natürlich auch Pflichten. Wer Handy spielen will, kann auch mal die Wäsche waschen. Oder den Geschirrspüler ausräumen, die Tiere füttern, staub saugen o.ä. Oft reagieren Kinder da gar nicht großartig mit Unmut, sondern freuen sich und sind stolz, dass man ihnen etwas zutraut und Verantwortung übergibt.

    Einen Versuch wäre es wert - oder?
     
  7. Liselotte

    Liselotte Gast

    Wer schreit hat verloren. Es zählt weder die Lautstärke noch der Zeitpunkt wann was gesagt wird. Ich diskutiere gerne, aber oft komm ich an den Punkt wo ich meinem Kind in aller Ruhe sage, dass es jetzt genug ist und dass xy gilt. Egal wie lange sie noch weiterargumentiert, schreit, tobt, es gilt xy. Darauf bestehe ich. Ich erwarte nicht, dass es ihr gefällt oder dass sie es akzeptiert, sie hat es schlicht zu tun, bzw. es hat zu geschehen.


    Entweder akzeptierst du das, oder du kochst nicht mehr vor.

    Dann weg mit dem Spiel.
    In dem Alter stellt sich der Schlafrhytmus um. Das Schlafverhalten kann auch hormonell bedingt sein. Ich würde ihn da echt lassen. Keiner kann auf Kommando schlafen. Meine bald 12jährige schläft sehr selten vor 10:00

    Zeiten reduzieren oder in unterstützen, dass er irgendwelche anderen Aktivitäten und Hobbys entwickelt.


    Würde ich komplett ignorieren.



    Wenn er das tut, klar intervenieren und ihm die Grenzen zeigen. Wie alt ist die Schwester?
     
  8. Sofie

    Sofie Aktive/r Teilnehmer/in

    Danke für eure Antworten!

    Seine Leistungen in der Schule sind mittelmäßig. Er ist zwar nirgends negativ, aber er macht nur das Allernötigste.
    Ich würde mir wünschen, dass er auch andere Hobbies hat als nur vor dem PC zu sitzen. Ab und zu trifft er sich mit einem Freund, doch meistens kommuniziert er mit ihnen nur über Skype, wenn sie gemeinsam Online-Spiele spielen.

    Seine Schwester ist 7 Jahre alt. Er sagt oft, dass er lieber keine Schwester hätte, dass sie blöd ist und sagt dann Schimpfworte zu ihr. Dass sie an Streitereien nicht unschuldig ist, weiß ich schon, aber meistens ist doch er der gemeinere zu ihr. Er sagt ihr auch manche Sachen an, wie zB. dass sie ihm etwas bringen soll, ihm die Türe zumachen usw., das macht sie dann auch alles. Er benimmt sich ihr gegenüber oft auch so, als wäre er der Erziehungsberechtigte. Er sieht nicht ein, dass er auch ein Kind ist, und ich die Chefin bin.

    Computerspiele wegnehmen geht leider nicht, weil er die Spiele alle online spielt. Mich stört es, wenn er stundenlang Counter-Strike spielt. Das Spiel ist erstens ab 16 und ich finde Spiele, wo man mit echt aussehenden Waffen auf Leute schießen muss, nicht gut.

    Beim Essen und Schlafengehen wäre ich kompromissbereit. Jedoch bis spät in der Nacht im Internet herumsurfen finde ich einfach nicht gut.

    Ich habe schon öfter versucht, ihm klarzumachen, dass er auch Aufgaben im Haushalt übernehmen kann. Er macht die Dinge dann schlampig, dass ich es doch selbst machen muss, oder er erklärt mir, dass es meine Aufgabe sei, denn er ist ein Kind.

    Ich bin alleinerziehend, wir haben zwar einen guten Kontakt zu meinem Ex-Mann, er unterstützt mich auch manchmal, wenn ich mich nicht mehr aussehe. Doch das hat mein Sohn gestern auch ins lächerliche gezogen. Er hat gemeint, ich kann wieder zu XX weinen gehen, dass er wieder Schimpfe bekommt.
     
  9. wirsindwir

    wirsindwir Teilnehmer/in

    Einfach verdammt streng und hart sein. Ganz ehrlich, was wird der machen wenn er älter ist?
    Tastatur, PC wegnehmen... alles möglich.
    Mein Sohn ist 19 und seit zwei Jahren.. anscheinend spätpubertär.. selten deppert.
    Na dann komm ich ihm genauso, dann bekommt er sich recht schnell ein. Auch wenn er 19 ist...
     
  10. Fencheltee

    Fencheltee I'm having such a good time
    VIP

    Wieso kann? Er ist 13. Er möchte die Freiheit haben selbst zu entscheiden wann er schlafen geht, wann er isst, was er spielt (dazu weiter unten). Dann muss er auch Pflichten übernehmen. Sich nur die Rosinen rauszupicken, geht nicht. Und wenn er die ihm übertragenen Aufgaben schlampig macht, dann macht er sie eben nochmal, bis es passt. Meine Töchter sind u.a. für Katzen füttern und Kisterl machen verantwortlich. Und wenn das nicht ordentlich gemacht ist, dann machen sie's nochmal. Bis es passt. So lernen sie sehr schnell, dass es weniger Aufwand ist, es gleich ordentlich zu machen. Und erwarte dir bitte nicht, dass er nicht auch mal deswegen maulen wird oder er die Aufgaben immerzu mit einem Lächeln im Gesicht ausübt. ;) Das muss auch nicht sein. Hauptsache, er räumt den Geschirrspüler aus. Ob er dabei überglücklich ist oder nicht, ist nebensächlich.
    Ich schicke meine Töchter auch einkaufen, wenn so wie jetzt Ferien sind und ich arbeiten bin. Sie sind alt genug, sie wollen auch essen - also ist es ihnen durchaus zuzumuten, dass sie Lebensmittel kaufen gehen, oder?

    Was die nicht altersgerechten Spiele angeht: Damit hätte ich ein massives Problem. Kann mich nicht-jugendfreie Seiten (und damit Spiele) nicht sperren? Ich würde hier wahrscheinlich ganz rigoros vorgehen: Seite sperren und wenn er versucht, das zu umgehen, dann gibts einfach kein internet für ihn. dann kann er auch nicht mehr skypen, surfen usw.
    und toben kann er dann auch, so viel er will.
     
  11. Dani2k

    Dani2k wär gerne cool
    VIP

    er spielt die onlinespiele wahrscheinlich über steam oder eine ähnliche plattform. dort kannst du das spiel sehr wohl sperren...

    zum rest kann ich nur sagen das man durchgreifen muss. ich hab zwar ein mädchen aber die kanns auch manchmal ganz schön. wlan pw ändern ist schonmal gut. wenn er dann wüten will soll er das tun. in seinem zimmer... ein handy ist ein privileg und kein recht das ich ihr jederzeit wieder wegnehmen kann usw. ich würd weniger reden und mehr konsequenzen setzen. ist unglaublich anstrengend und zermürbend aber anders geht es wohl nicht...
     
  12. Asterix

    Asterix Der Weg ist das Ziel...
    VIP

    :hug::hug:

    Das ist die (fast) Vollpubertät..... :rolleyes::(

    Die Abgrenzung zu dir (als Mutter/weibliche Person, siehe auch kl. Schwester...) ist mehr als offensichtlich.
    (und tut auch weh, ich weiß...)

    Er versucht mit allen Mitteln sich seine "neue Freiheit" zu erkämpfen. Und die überschießenden Hormone (ich finde, bei Burschen ist es noch einen Ticken schlimmer als bei Mädchen...) lassen ihn explodieren, unorthodoxe Dinge tun (Wutausbrüche, Herumhauen mit Sachen etc.). Die Synapsen etc. spielen verrückt und er ist zeitweise nicht mehr ganz "Herr über sich selbst/über seine Gefühle".... und so kracht es ständig/oft...

    Da ist guter Rat teuer.... :eek:

    Meine Tipps dazu (aus der Bubenmuttererfahrungsschatzkiste ;)):

    - kein Essen mehr vorbereiten -> bringt ja nix, wenn er es eh nicht isst, spar dir die vergebene Liebesmüh.... in diesen Zeiten muss man (leider...) oft aus der Not eine Tugend machen und Dinge akzeptieren lernen, die einem nicht so zusagen - > in sehr vielen Fällen ist es zeitlich begrenzt und bessert sich wieder - natürlich kann der Zeitraum manchmal recht lange sein....

    - W-Lan würde ich bis zu einer best. Zeit (21h/22h...) zur Verfügung lassen und dann abdrehen/ausstecken/sperren, je nach dem. Dafür vorher tolerieren, dass er wieder die meisten Jugendlichen zur Zeit viel spielt, surft... dann aber hart bleiben ab dieser ausgemachten Zeitgrenze.

    - vielleicht tut/täte es ihm gut, wenn er z.b. einen Sandsack hätte, auf den boxen könnte, wenn er wütend ist... (wenn Platz in seinem Zimmer ist dafür). Oder ihn anderwertig zu Sport versuchen zu motivieren... (macht der Vater ev. Sport? Oft machen das die Jungs gern mit ihren Vätern und es würde, auch wenn es nur 1x/Woche ist (ev. steigern, bei Gefallen, mit Freunden etc.), erstens der Beziehung gut tun, und zweitens die überschießenden Hormone etwas entgegenwirken...)

    - Schimpfwörter innerhalb der Familie, könnte man z.b. mit "Strafgeld" belegen... 50cent /Wort, Abzug vom Taschengeld, oder dafür etwas daheim "arbeiten"... (sollte aber für beide Kinder gelten, fairer Weise)

    - Dein Exmann/sein Vater müsste offensichtlich mehr hinter dir als Mutter stehen - er sollte ihn öfter mal sehen/zur Seite nehmen, nicht nur als "Wau Wau", wenn was nicht passt, sondern sich generell mehr einbinden/für ihn interessieren und ihm verklickern, dass sich JEDER seiner Mutter gegenüber "ordentlich" verhält - also Respekt entgegenbringt - und man versuchen sollte, über alle Probleme (möglichst) in Ruhe zu reden - denn dann ist erstens das Gegenüber wohlwollender gestimmt, und andererseits kann man in den allermeisten Fällen Kompromisse erreichen, die für alle Beteiligten lebbar sind.
    Trotz allem - Mutter = Erziehungsberechtigte und das letzte Wort bei heiklen Themen ist ihr, bzw. dem Vater, vorbehalten.
    Ideal wäre es, wenn du mit deinem Exmann gut kannst, dass ihr sehr große, brisante, schwierige Themen zusammen mit eurem Sohn besprecht (vorab idealerweise eure Rahmenbedingungen absteckt) - so 1x/Monat fände sich doch bestimmt 1h Zeit dafür. Das dann aber sachlich und auch so, dass er seine Argumente vorbringen kann und in die Entscheidung miteinbezogen wird. (und auch ev. Konsequenzen bei öfteren Verstößen überlegen).

    Man muss dem jungen Mann verklickern, dass er nun MEHR Verantwortung bekommt (von euch..), ABER dafür auch MEHR selbst beitragen muss... halt so, wie man es als Erwachsener tun muss, dh. im Klartext:
    Handeln hat Konsequenzen (die jetzt stetig weitreichender werden) und wer MEHR Rechte hat (bzw. fordert), hat demzufolge auch MEHR Pflichten.... :cool:

    Wenn das mit den Familienessen momentan so gar nicht klappt, würde ich z.b. sagen, dass am Woe gemeinsam gegessen wird(vielleicht da auch auf Essenswünsche eingehen) - dafür muss sich aber jeder (auch die Mutter..) zusammenreißen und es wird weder geschimpft, noch gemaßregelt, und an den Wochentagen darf er zu anderen Zeiten essen/alleine, wie auch immer. Das ist zwar nicht das, was man als Eltern will, aber manchmal ist es besser so....
    (das kleinere Übel, sozusagen)

    Punkto Schlafenszeiten ist 21h jetzt sicher "zu früh"... da sind die Pubis meistens grad voll in Fahrt und es ist schwer, auf Schlafmodus umzuschalten... daher ist er dann lange wach, ist ihm fad, wird er unrund und ist erst unausgeruht am Morgen. (was übrigens keine Seltenheit ist, sondern eher der Normalzustand in der Pubertät!)

    Deshalb gestehe ihm zu, dass er bis 22h/22.30h aufbleibt.

    Das mit dem spät Essen holen kenne ich auch gut..., der Große macht das schon lange so.

    Dass die Pubis gerne sehr explosiv geladen sind, oft unerwartet übers Ziel hinausschießen, ist leider sehr typisch. Wichtig (nachdem du es ja mittlerweile auch weißt), dass DU möglichst ruhig bleibst... du musst nicht lauter sein/werden als er.... ! Ruhig, aber bestimmt sagen, er soll bitte in normaler Lautstärke mit dir reden, dann wirst du ihm auch zuhören, etc. Wenn nicht, dreh dich um und geh weg, mach deine Arbeit weiter, ignoriere sein Verhalten. Er wird sicher immer wieder mal was von dir wollen.... (Schulzeug, Gewand, .....) - und darauf bestehen, dass er in ordentlicher Art und Weise mit dir redet - so wie du es auch tust (das ist ganz wichtig!).

    Es wird nicht gleich, nicht immer so sein, wie erhofft. Genauso hartnäckig, wie er ist, musst du auch bleiben, aber ganz ruhig (nach außen zumindest...) und mit klarer Botschaft. Pubertät ist eine Phase, mit der wir zwar theoretisch rechnen, aber wo die Praxis oft noch viel härter ist als erwartet... :rolleyes:
    (vielleicht kauf dir so Anti-Stress-Bälle, die du dann gegen die Wand wirfst, wenn es grad ganz mühsam ist, halt in einem anderen Zimmer ).

    Es wird noch schlimmer, wenn du laut wirst, wenn du ihm nicht einen gewissen Teil seiner "Freiheiten" zugestehst, wenn du ihm zuviel erlaubst.... der Grat ist schmal, aber es ist machbar.

    Und das vielleicht Allerwichtigste... sag ihm immer wieder mal, vielleicht abends, wenn er chillig drauf ist, beim Gute Nacht Sagen etc., dass er grad zwar sehr anstrengend ist(er wird vermutlich das selbe von dir behaupten, lächle dann), aber dass du ihn lieb hast und ihr euch schon zusammenraufen werdet... :hug:
    und mach ihm auch mal unerwartet eine kleine Freude - auch, wenn er es scheinbar grad nicht "verdient".... erwarte keinen großen Dank, wenn doch was Nettes kommt, nimm es dankbar an :).

    Kopf hoch!

    lg Asterix
     
  13. Lilli2

    Lilli2 Teilnehmer/in

    Ich kann mich meinen Vorposterinnen vollinhaltlich anschließen.

    Bei meinem Großen hatten wir auch solche Episoden in dem Alter.
    Nach Monaten des "Kämpfens" hab ich für mich beschlossen, wie ich mir unsere Familiensituation vorstellen kann und was gar nicht geht.
    In einem entspannten Moment habe ich mich mit meinem Großen zusammengesetzt und ihm in Ruhe von meinen Gefühlen und ja, auch von dem Gefühl der Ohnmacht das Richtige für ihn zu tun, erzählt.
    Ich habe es nicht mehr ausgehalten, wie geladen jeden Tag unsere Familienstimmung war, weil ich ständig wegen Aufgaben machen, Zimmer zusammenräumen, PC,.... keppeln musste.
    Ich habe ihm gesagt, dass ich es vermisse, dass wir gut miteinander auskommen und dass es mir zuviel ist, wenn ich ihn ständig anraunze und wir kaum ein normales Wort mehr miteinander wechseln.

    Meine Entscheidung damals war, dass er selbstsicher und kompetent genug ist, dass er sich um seinen Job, nämlich Schule, von da an selber kümmert. Ich bin immer da, wenn er Unterstützung braucht, er kann mich immer fragen, aber ich höre auf mitzudenken und seine Schultermine mitzuplanen.
    Ebenso hab ich klar gemacht, wie wir zukünftig miteinander reden werden.
    Und dass wir diesbezüglich beide kräftig daran arbeiten werden - ich hab ihn als Begrüßung schon meist mit Schulfragen genervt....

    Das ist jetzt schon viele Jahre her und für uns war es der richtige Weg. Es hat mir ungemein viel Druck genommen.
    Sohn hat seine Dinge rel. gut in den Griff bekommen u. steht nun kurz vor der Matura.

    Edit: verbale Ausraster seinerseits hat es sehr selten, aber doch, gegeben. In dem Moment habe ich niemals reagiert und auch seine Aussagen sofort "zur Seite gestellt", mich umgedreht und bin gegangen.

    Es gibt die Vereinbarung, dass man ALLES sagen darf, jedoch immer mit einem Grundmaß an Respekt. DAS würde ich als erstes einfordern. Die kleine Schwester fertig machen, dich anpatzen, dass du dich bei deinem Ex ausheulen würdest, usw. - das ist keine akzeptable Art der Kommunikation in der Familie.

    und wegen PC: wenn es wirklich nicht anders geht und er sein Timing für Schule, Freizeit und PC nicht hinbekommt, dann gibt es abends ein online-Limit. Dann wird einfach der Netzzugang abgedreht.
     
    Lilli2, 8. Februar 2017
    , Zuletzt bearbeitet: 8. Februar 2017
  14. ich würde ihm grundsätzlich mehr "selbstbestimmungsrechte" geben, zumindest was das thema "schlafenszeiten" betrifft und das thema essen und gleichzeitig würde ich das internet abmelden, so lange, bis sein benehmen wieder den mindestanforderungen an einen teenager betrifft - handy kann er behalten, allerdings würde ich drauf achten, dass das datenvolumen nicht kostenpflichtig überschritten werden kann

    rigoros wäre ich beim internet, weil ich sein verhalten, auch wenn er 13 ist, nicht akzeptieren könnte

    kein problem, wenn er und die kleine schwester einmal streiten, aber für mich liest es sich so, dass er ihr gegenüber (und auch dir) absolut respektlos ist und das ist eins der wenigen dinge, wo meine definitiv NICHT durchgekommen sind damit

    ebenso wie ich nicht akzeptieren würde, wenn er gegenstände durch die gegend schmeißt, oder auf möbel eindrischt - ich hab kein problem, wenns hin und wieder ein schreiduell gibt, aber zerstört wird nix, bzw wenn er ständig was von mir zerstört, versenk ich sein handy im klo

    ich hab beim lesen das gefühl, dass du fast schon ein bissl angst vor ihm hast, kommt das hin?

    wenn ja, dann musst du daran was ändern und zwar schnell

    bzgl fernsehen - ich weiß, warum meine erst mit 15, 16 eigene fernseher in ihren zimmern hatten, da hatte ich mit 13 wenigstens noch ein bissl kontrolle, was sie schauen und wann schluss ist

    sprich, sollte er einen eigenen fernseher haben, dann würd ich den auch vorübergehend einziehen

    ich bin an sich keine freundin von strengen strafen, aber das verhalten liest sich wirklich schon extrem ungut und ungesund und eben, wie oben geschrieben, extrem respektlos und wenn man mir keinen respekt entgegenbringt (das kann man ach von 13jährigen verlangen), dann kriegt er meinen auch nicht - so lange, bis er sein verhalten ändertn

    auch so hämen a la "oh, gehst wieder zum papa plärren" ist etwas, das meinen blutdruck steigen lässt - geht auch nicht
     
  15. Erdbaerin

    Erdbaerin Et bliev nix wie et wor
    VIP

    Der Satz zeigt aber mMn sehr gut, wo das Problem liegt. Nämlich daß die TE schlichtweg nicht stark genug ist vom den Burschen auch nur irgendwas einzufordern. Sie schreibt ja selbst, sie wäre ihm unterlegen.

    Das Bürschchen sollte mal ein paar Wochen beim Erzeuger verbringen.
     

  16. naja, was hilft dir noch so energisches einfordern, wenns dein gegenüber nicht macht?

    und was soll der vater machen?

    ihn zum abwasch prügeln, oder wie?

    du kannst noch so "stark" sein, wenn der andere nicht will, wirst immer einschauen

    und ich kann mit einer unaufgeräumten küche trotzdem immer noch besser leben, als mit derart respektlosen meldungen - wenn man mir so kommt, kanns aus zorn, wut und im affekt durchaus passieren, dass ich ihm das handy aus der hand nehm, damit aufs klo renn und es dort versenke und dann ein boshaften "ma, gehst halt zum xy rearn". vor allem wenn vorher auch schon diverses aus der ecke kam

    nicht sonderlich produktiv, aber immer noch besser, als ihm eine zu pracken
     
  17. lucy777

    lucy777 Gast

    erinnert mich stark an die pubertät meiner tochter - und ich kann doerti g. nur recht geben:
    wenn dein gegenüber immer wieder über die grenze geht, hast du keine chance.

    eine geradlinig und sicher zum gewünschten ergebnis führende taktik wird es kaum geben, weil viel davon abhängt, wie konsequent dein sohn die gesetzten grenzen überschreitet.

    es kann gut sein, dass er eigentlich nur will, dass du dich mit ihm auseinandersetzt, es kann aber auch sein, dass du keinen stich machst.

    aber immerhin hast du ja einige "angebote" zu machen - z.b. essen und schlafenszeiten.
    wenn kein kompromiss herausschaut bezüglich maßlosem internetkonsum bleibt dir eh nur die beschränkung des zuganges.
    was aber unter umständen nur einen teilsieg bedeutet, es kann auch sein, dass er bei freunden nachholt, was du ihm einschränkst oder dass er mit schulschwänzen oder einfach nicht heimkommen reagiert oder ähnliches.

    aber egal - wichtig ist, dass du reagierst.
     
  18. ThePinky

    ThePinky Gast

    Was soll das ändern? Seine Grenzen muss schon jeder selber abstecken. Das klingt schon sehr nach dem altmodischen "na warte, wenn der Papa heimkommt, dann..."
     
  19. nachdem ich, als ich grad noch einmal nachgedacht hab, im obrigen post doch sehr negativ war, möcht ich versuchen, was positives nachzuschicken ;)

    was bei meinen in, sagen wir "schwiegerigen phasen" recht gut geholfen hat, war ein langes gespräch, nur wir 2 und ohne fluchtmöglichkeit (meine große hat, wenn ich gewagt habe, sie zu kritisieren, gern die augen übergedreht und mir die tür vor der nase zugemacht und zugesperrt)

    ich kauf meine zigaretten immer an der grenze, dh eine strecke ca 45 minuten, das ist eine gute zeit um zu reden

    und versuch, einen positiven anfang zu finden - meinetwegen mit der lockerung der schlafensgehzeiten, oder andere dinge, wo du nachgibst und dann, wenn die grundstimmung gut ist nachlegen, dass du dir aber von ihm auch ein paar dinge wünscht, in erster linie, dass er sich besser benimmt, der schwester und dir gegenüber, dass es verletzend ist, wenn er so abgeht und beängstigend, wenn er eskaliert

    wenn er drauf einsteigt, würd ich vorerst auch davon absehen, ihm das internet zu streichen

    sprich, ich würds als erstes wirklich mit einem ruhigen gespräch versuchen, ohne dass er dir auskann und nur er und du

    sollte er sich daraufhin bessern, würd ich ihm meinetwegen die pc lassen

    ändert er sich nicht, dann gibts wirklich harte und strenge konsequenzen - aber eine chance würd ich ihm noch geben


    viel glück
     
  20. samakaste

    VIP

    find ich nen falschen zugang
    so erreichst du zwar den "sieg" in der momentanen konfrontation
    langfristig zieht er aus und bleibt weg - mal überspitzt gesagt

    Ich glaub nicht , dass sie "nicht stark genug ist". Wegschicken zum Erzeuger und dort auch die Tage verzocken, weil der viell sogar eine Schulfreistellung unterschreibt? Na, ich weiß nicht, wär nicht mein Traum. Ausser er ist immer - beziehungsebenenmäßig und auch sonst - eingebunden und zieht mit Muttern an einem Strang.

    Ich finde, die TE hat hier schon einige gute Tipps bekommen.
    Mein Rat: Beziehungsebene wieder hinbekommen, auf Augenhöhe kommunizieren (was schon geraten wurde: ich fühl mich hilflos, ich vermiss dich, wir müssen das gemeinsam hinbekommen), Freiheiten was Schlafenszeit und Essen betrifft ja (zur Autonomieförderung), aber glzt Regeln für Medienkonsum ändern (muss er auch wollen, respektieren) und fragen, wie er die neue Freizeit denn verbringen will und das fördern (Medien sind Zeitfresser, er ist isoliert, ...)

    Wenn Vater mithilft, gehts leichter und schneller.
    Das Verhältnis zur kleinen Schwester muss auch besprochen werden.

    Und noch mal: ich glaube, als berufstätige Mutter (40h?) ist es nicht leicht, das Leben der Kinder immer so zu beeinflussen, wie man es für optimal hält. Da würd ich nicht von Schwäche reden, manchmal muss man einfach auch Geld verdienen, auch wenn man lieber bei den Kids wär. Ich denke, wie in vielen anderen Familien auch, hatte der Bursch zu früh zu viel Autonomie, zu wenig Grenzen und hat sich einfach in die unerfreuliche Richtung entwickelt - klar, wer wär nicht gern faul, wenn keiner was sagt weils keiner sieht? Medien sind eine einfach zugängliche und permanente Verlockung, oder?

    Kopf hoch, konsequent sein, trotz Regeln immer auch sagen "ich hab dich lieb, machen wir es uns nicht so schwer, du bist doch schon so groß, erlaub mir auch, dich wie einen Jugendlichen zu behandeln und halt dich an die Vereinbarungen, die wir treffen....

    Das wär mein Weg ;)
     

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