unterschiedliche ansichten darüber, wie ein badezimmer ausschauen soll.
also hygienemäßig.

nur - in dem fall muss ich mich (nach hartem kampf und liebevoller unterstützung hier im forum)
aber wohl zurücknehmen - ist nämlich IHR badezimmer.

gesetzt den fall, euch taugerts nicht, wenn ihr angenommen zu besuch seid, wie`s da so ausschaut, würdet ihr drüberputzen (nur für euch halt, damit ihr euch besser fühlt) oder schweigend zähne zusammenbeißen?

 

oje, oje. meine schwestern und ich hatten jahrelang grabenkämpfe mit meiner mutter wo der mistkübel stehen soll.

ich hab meine mutter dafür gehasst. jetzt, wo sie's nimmer kann, geht's mir ab. irgendwann hab ich's halt unter zähneknirschen akzeptiert, weil ändern konnt ich sie eh nicht - nur mich, aber ich hätt lieber was mit ihr unternommen, anstatt ihr beim putzen zuzusehen.

gegenfrage: wie würd's dir gehen, wenn dein besuch zum putzen anfängt, weil er mit deinen hygienevorstellungen net leben kann?

 

also wegen dingen wie unordnung oder wo der mistkübel steht, würd ich bei niemandem ein wort verlieren, zum einen, weil ich selber schlampig bin - zum anderen, weils mir egal ist.

aber was meine gäste IMMER vorfinden, ist ein geputzes bad, eine saubere toilette, und der rest vom haus ist marke "gemütlich, aber nicht pickert".

und wen ein gast mein bad zu dreckig findet, würd ich drüber nachdenken.

 

liebe lucy, es ehrt dich, dass dein badezimmer immer geputzt ist, nichts desto trotz ist es ihr badezimmer. du kannst nur hoffen, dass sie einen partner findet, der die gleichen hygienevorstellungen hat, wie du.

und wenn wer dein badezimmer ned hygienisch findet, dann würd ich ned weiter drüber nachdenken, weil des wird dann auch schon wieder ung'sund.

wie schlimm ist es denn? muss man sich mit gasmaske nähern? verbringst du mehrere tage bei ihr oder sind's nur stundenbesuche? gibt's noch andere ärgernisse?

 

eh - weißt, jetzt bin ich eh schon wieder drüber - und sie auch.
war halt mal wieder zoff - der letzte liegt jahre zurück.
und ich hab halt auch noch immer - und immer wieder - zu lernen, das bleibt mir nicht erspart.

 

ich war nie in indien

hinter jedem konflikt steht für mich eine zweite "wahrheit", eine andere ebene, die dinge sind oft vielschichtiger, haben mit den einzelnen biografien zu tun - da kanns dann passieren, dass man als mutter angesichts einer gewissen situation sich fragt, was man denn wohl falsch gemacht habe.
und je nachdem, wie wichtig für eine mutter (als mensch jetzt betrachtet) dieses "richtigmachen" seelisch überlebenswichtig war/ist, entsprechend tief kann das aufwühlen.

verstehen kann das nur jemand, der ähnliches erlebt hat, für andere können das einfach peanuts sein, nicht wert, sich drüber aufzuregen.
nicht das eine solche betrachtungsweise (was gehts dich an, ist ihre wohnung) nicht AUCH hilfreich ist, denn schliesslich stellt es ja auch eine "wahrheit" dar, zur guten lösung brauchts aber manchmal mehr.

 

ich lass sie nach ihren vorstellungen leben.
aber es war so, dass ihr und mein recht auf selbstbestimmung halt kollidiert sind.

du bist sehr schnell mit wertungen (zwänglich, kleinkariert). wie verträgt sich das mit der toleranz, die du für dich forderst?
ich mein das nicht provokant, sondern wirklich interessiert.´
also ich meine das so: meine tochter hat ein recht, so zu leben, wie sie das will, keine frage, aber was ist mit mir?

ich seh mich nämlich weder als zwänglich, noch als kleinkariert.

 

@sino

klar, die intoleranz ist gegenseitg, wenn schon.
denn du findest meinen anspruch oder den deiner mutter als kleinkariert und zwänglich.
hast du / hat deine weltsicht mehr anspruch auf "richtigkeit"?

zu indonesien:
natürlich kann ich mich in meinem anspruch an was auch immer in richtung abwärts orientieren, aber ist das sinnvoll oder bringt das weiter?
genauso könnte ich sagen: schau dir doch die wohnung von X an - wie nett und ordentlich DIE ist.
das müsste dann genauso gelten, wenn eine mitteleuropäische wohnung mit einem häusl in XY verglichen wird.

was dann noch bleibt, ist der standpunkt: das ist MEINE wohnung, die geht dich nichts an.
gut - das stimmt.

aber: wenn eine seite sich auf MEINS und geht dich nichts an versteift, darf dann das auch die andere?
geht mich dann auch alles andere nichts an?
(sie ist ja noch studentin, du verstehst?)

also nur mal zum gegenüberstellen.

 

Putzen tu ich nur bei mir daheim, wenns ein sehr gutes Verhältnis ist und mir der Dreck oder die Unordnung zu groß vorkommt, frag ich an, obs vielleicht Hilfe will oder braucht. Kann ja sein, dass sie sich nicht fragen traut.

Kommt ein nein, biete ich ihr nur an, mich zu fragen, wenns die Meinung ändert und das wars dann. Es wird nicht mehr drüber gesprochen. Hab ich kein so tolles Verhältnis, dann verkneif ichs mir. Ist eben ihr Dreck und wenn sie sich so wohl fühlt, auch in Ordnung, ich wohn ja nicht dort.

Mehr aber nicht.

Und zu dem Angehen - alles was du finanzierst, geht dich - bedingt - was an. Alles andere nicht. Ergo, zahlst ihr Studium, kannst einen Studienerfolg verlangen. Zahlst ihre Wohnung, kannst eine Grundordnung verlangen.

 

das tut mir jetzt echt leid - ich hätte gerne weiterdiskutiert, aber wenn du meinen standpunkt, ohne jetzt wirklich details zu kennen, als krank einstufst, wird das wohl nichts.
aber danke, dass du dir zeit genommen hast, deine sicht mitzuteilen.

 

Aber wenn mir die Häferln die Türe öffnen, da sie schon von selbst laufen, dann werd ich schon ein klein wenig ähh, stinkig.