OK, ein bissl lang: Mein Sohn ist sechs und hat gerade mit der Schule begonnen - jetzt stellt sich heraus, dass es für ihn ein Riesenproblem ist, in der Schule/im Hort auf die "große Seite" zu gehen - er sagt, er will sich nicht selber abwischen. Er meint, es graust ihn. Sauber ist er an sich ca. seit dem dritten Lebensjahr. Im Kindergarten hat er sich das letzte Jahr über - nehme ich an - selber abgewischt. Jedenfalls haben die Pädagoginnen das gesagt - sie wischen im letzten Jahr nicht ab, damit die Kinder das in der Schule schon können. Daheim hat er sich bisher immer beharrlichst geweigert, sich selber nach dem Stuhlgang zu reinigen. Wir haben ihn halt (mit erfolglosen Diskussionen, ob er nicht zumindest üben will) abgewischt, weil wir davon ausgegangen sind, dass er halt nur daheim noch etwas "bequem" ist, sich aber auswärts eh problemlos selber versorgt (siehe Kindergarten). Seit zwei Wochen hat er nun gelegentlich Stuhl in der Unterhose. Zuerst habe ich geglaubt, er hat Durchfall, weil er meinte, er habe nichts gespürt, bzw. nur eine Blähung. Aber es kann aufgrund der Konsistenz mittlerweile kein Durchfall sein. Einmal hat eine Horterzieherin gerochen, dass es in die Unterhose ging und ihn umgezogen. Einmal habe ich ihn abgeholt und gesehen, wie er mit angestrengtem, gequälten Gesicht gegen den Stuhldrang angekämpft hat. Und so bin ich dahinter gekommen, dass er unterdrückt, was geht, damit er nie in der Schule oder im Hort gehen muss. Das geht so weit, dass er mittlerweile auch daheim total verstopft ist und den Reiz offenbar wirklich nicht mehr spürt. Gleichzeitig hat er einen Hautausschlag bekommen - offenbar ist die Ausscheidungsleistung nicht ausreichend. Bauchweh hat er auch immer wieder. Und natürlich ist ihm das alles furchtbar peinlich, am liebsten will er gar nie mehr Gacki machen und ist der Überzeugung, wenn er es nur lang genug versucht, geht das Gacki eh irgendwohin weg (weil der Reiz ja verschwindet). Trinken tut er wirklich viel. Gespräche sind sehr schwierig, weil er sich rundaus weigert, sich selber abzuwischen. Es graust ihn. Wir haben ihm erklärt, warum es ganz wichtig ist, aufs Klo zu gehen und dass man das nicht abstellen kann etc. Wir haben auch vor, Darmerziehung zu machen, so dass er dann meistens daheim in der Früh schon alles erledigen kann, aber das dauert ja auch, bis sich alles reguliert, vor allem, weil er schon so verstopft ist. Wir geben ihm jetzt ein diskretes "Federpennal" ausgestattet mit frischer Unterhose, zehn Feuchttüchern und einem Nylonsackerl mit, damit er sich selbst in Ordnung bringen kann und sich der Popo nicht mehr so entzündet (und er nicht den ganzen Tag lang stinkt, weil er´s verschweigt). ABER - was, wenn er dann doch mal in der Schule muss? Er soll ja nicht dauernd in der Furcht leben, dass es sein könnte...und wenn ich ihm jetzt jeden Tag Leinsamen gebe und er gackt sich in der Schule an? Hat wer Ideen, wie ich ihm helfen kann? Arzt? Mit der Lehrerin reden? Ich habe die Befürchtung, dass ihm der Arzt einfallsreich rät, halt aufs Klo zu gehen, weils ganz wichtig ist. Und die Lehrerin hat teilweise schon Kinder heimgeschickt, weil ihr ihre Zähne nicht geputzt genug waren - wie würde sie dann auf Stuhlprobleme reagieren? Sohn ist ganz dagegen, ihr was zu sagen, weil er Angst hat, sie würde sich sonst vor ihm grausen. Aber ich denke, es könnte helfen, wenn sie davon wüsste. Er ist echt arm.
Na geh der arme Zwerg. Ich würde unbedingt mit der Lehrerin reden....sie sollte schon wissen, wie sehr ihn die Thematik belastet. Als Pädagogin sollte sie soviel Feingefühl und Fingerspritzengefühl haben ihn nicht in eine peinliche Situation zu bringen. Vielleicht hat sie eine "Idee" wie ihr die "Sache" organisieren könnt. Ich finde ganz toll wie DU ihn unterstützt und welche Maßnahmen du getroffen hast. Kann dir leider nicht wirklich einen Rat geben, aber ich hoffe, ihr könnt das "Problem" bald lösen. Alles Liebe Happyness
Danke. Ja, ich glaube auch, dass die Lehrerin es wissen sollte. Schon allein, falls es mal nötig ist, ein bisschen mehr Zeit für die "Toilette" aufzuwenden, um alles in Ordnung zu bringen. Und auch im Hort werde ich es, glaube ich, sagen. Nicht beim Abholen am Nachmittag, sondern ich rufe am Vormittag an. Einfach, damit alle sensibilisiert sind.
Du tust sicher das Richtige. Um auch für alle Beteiligten zu wissen unter welchem "Druck" der arme Zwerg steht.....und eben wie du schreibst, einfach ein bisserl sensibilisiert sind. Sag Bescheid wie sie auf deine "Info" reagiert haben.
Ich würde mal dringend einen Kinderpsychologen aufsuchen. Ich finde es ziemlich ungewöhnlich, dass sich ein Kind davor ekelt, nach dem Stuhlgang den Po zu reinigen - es ihn aber umgekehrt nicht stört, wenn dann mal etwas in die Hose geht, das ja auch für ihn unangenehm sein muss und das für seine Umgebung ja dann auch erkennbar ist. Irgendwo muss ja auch der Grund liegen, warum er sich im Kindergarten den Po offensichtlich selbst gereinigt hat und sich dazu in Schule und Hort nicht mehr imstande fühlt. Wie geht es ihm sonst in Schule und Hort? Geht er gerne hin? Hat er bereits Freunde? Ich bin keine Psychologin, aber ich denke mir, dass der Grund nicht im Ekeln liegt, sondern in einem anderen Bereich und das Kind den Ekel als Vorwand nimmt, um zu erreichen, nicht mehr in Schule und Hort zu müssen. Wenn es generell nie funktioniert hätte, ok - aber wenn es zumindest ein Jahr offenbar problemlos im Kindergarten funktionierte, würde ich mir Gedanken machen, warum vorher schon und jetzt nicht mehr.
Ja, das beschäftigt mich auch. An sich geht er mit seinen Kindergartenfreunden in die Schule, die kennt er alle seit drei Jahren, und sein bester Freund ist auch im Hort, deswegen geht er auch so gern hin. Auch die Schule taugt ihm - sagt er. Seine Leistungen sind entsprechend. Es ekelt ihn eh, wenn was in die Hose geht, aber er verdrängt das offenbar dann. Ich werde morgen auch im Kindergarten anrufen und erfragen, wie das im letzten Jahr wirklich war.
Einerseits im Kindergarten anchfragen, andererseits ggf. wirklich einen Kinderpsychologen aufsuchen. Ich denk mir halt, dass das Mitgeben von div. Utensilien nur eine kurzfristige Lösung sein kann, wenn man dieses "Problem" nicht schnellstmöglich mit professioneller Hilfe löst, zieht sich das bis ins Erwachsenenalter, es wird ja von alleine nicht besser. Außerdem ist die Frage, ob er sich - wenn was in die Hose geht - auch wirklich umzieht, denn da kann er ja erst recht mit Stuhl in Berührung kommen, und dann müsste ihn erst recht ekeln. Ich fürchte, irgendwas hat bei ihm eine Phobie ausgelöst, die dringendst nach Lösung sucht.
Mir würde noch für die kurzfristige Entschärfung einfallen, dass er es vielleicht mit Einweghandschuhen probieren könnte. Alles Gute, ist echt eine sehr schwierige Situation. Gruss Manuela
mein Sohn benutzt auch nur im Notfall die Schultoiletten, wir waren da auch beim Arzt weil es ja irgendwann nicht gesund sein kann,raustellte sicht ,das er Anfangs nur Angst hatte ,da es doch grosse Wcs sind und vorallem die Stille dann meistens dazu,Kinder die sich Schauermärchen erzählten.Dazu kam einfach der Ekel,weil es oft nicht sauber war.Abgeholfen haben wir dann indem wir ihm Tüchleins mitgaben und auch eine sogenannten Tapferkeitsstein.Wie schon vorher gesagt,irgendwas steckt sicher dahinter,nur so leicht findest man es nicht heraus....trotzdem alles Gute!!
Hallo, same here . mein Sohn ist 5 und ekelt sich auch davor den Popo abzuwischen.Er braucht auch immer Freuchttücher dafür und macht nur zuhause "groß" bzw. bei Freunden - damit ihm ein Erwachsener helfen kann (er bittet auch die Eltern seiner Freunde darum, dass ist ihm nicht zu peinlich ). Ich denk in der Schule wird er auch noch so sein, er mag seine Hände nicht schmutzig machen . Ich finds übrigens auch toll dass du deinen kleinen so unterstützt! Bei ihm ist es offenbar ja viel schlimmer und akuter. Das mit dem Tapferkeitsstein inkusive Übungseinheiten (vielleicht vom Papa? - wir versuchens grad über diesen Weg) find ich toll. Wie haben denn die Kinder im Hort und in der Schule auf seine schmutzige Unterhose reagert? Ich könnt mir vorstellen dass das für ihn grad verdammt schwierig ist - wenn ich so an meine VS Zeit zurückdenke hätten sich die Kinder bestimmt noch ewig lang lustig gemacht darüber... Versuch vieleicht mal gemeinsam mit ihm eine Lösung zu finden, frag ihn was er denn machen könnte. Viel Erfolg! lg nina
Zähneputzen ist wichtig, keine Frage. Aber die Lehrerin schickt ernsthaft Kinder nach Hause, weil ihr die Zähne nicht gut genug geputzt sind?
Wir waren mit unserer Tochter bei einer Psychologin, die auf Einkoten spezialisiert ist. Wenn Du willst, gebe ich Dir die Adresse, sie ist in Wien. Sie konnte uns wirklich nachhaltig helfen, es waren nur wenige Sitzungen nötig, die die KK auch teilweise übernommen hat. Für die Schule: vl. könntest Du ihm Einweg-Handschuhe miteinpacken, dann muss er sich nicht schmutzig machen. Wenn Du mit der Lehrerin und dem Hort sprichst, Du musst leider damit rechnen, dass Du auf Unverständnis stößt. Nicht alle Erwachsenen, auch die Pädagogen nicht, wollen sich mit "sowas" auseinandersetzen. Leider. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass Deinem Sohn im Kiga wohl doch geholfen wurde. War bei uns im Kiga auch so und zu Hause ruft mich meine Tochter auch immer noch. Nur in der Schule macht sie sich selber sauber (mehr oder weniger ). lg Chania
das kann und darf sie nicht! wie stellt sie sich das rechtlich vor? sie kann kein kind während der unterrichtszeit "heimschicken"! falls am weg etwas passiert ist sie verantwortlich!
Danke für Eure Ratschläge und Erfahrungen! @Chania: Ich wäre - für alle Fälle - recht dankbar für die Adresse! Auch der Tipp mit den Latexhandschuhen könnte ihn ansprechen, klingt gut! Das werde ich ihm morgen vorschlagen. Ich habe heute mit einer Psychologin drüber gesprochen, die mich an eine Fachkollegin, die auf Entwicklungspsychologie von Klein- und Schulkindern spezialisiert ist, vermittelt hat, mit der ich ein sehr gutes Vorgespräch hatte. Einen Termin haben wir auch schon. Die Lehrerin hat sehr verständnisvoll reagiert und mir zugesichert, dass sie alles tun wird, was sie kann, damit er sich sicherer fühlen kann. Auch die Hortleiterin hat durchaus recht sensibel reagiert. Sie wird einfach ein Auge darauf haben, dass er immer kann, wenn er mag, und dass - egal, was ist, keine blöden Kommentare kommen. Sein bester Freund geht sehr nett mit seiner Angst um, soweit er sie bemerkt - er hat sogar schon einmal für ihn gefragt, ob er aufs Klo darf, wie er selber sich nicht getraut hat. Das seltsame ist, dass die Hortdame mir wieder versichert hat, dass die Kinder immer gehen dürfen, wenn sie müssen. Meistens gehen sie auch eh einfach und fragen gar nicht extra. Im Kindergarten habe ich auch angerufen - die Leiterin hat gemeint, sie hat ihn ab dem letzten halben Jahr nicht mehr abwischen müssen, bis auf einmal, als er Durchfall bekam. Natürlich weiss sie nicht, wie regelmäßig er überhaupt im Kiga Stuhlgang hatte. "Abwischtraining" will er nur mit dem Papa machen, mit mir nicht - soll mir recht sein, ist schon mehr als er gestern machen wollte.
meiner (auch 1.vs) ist auch einer, der sich jahrelang beharrlich geweigert hat, sich selbst den popsch abzuwischen. ich hab ihm aber immer gesagt "bis zur schule musst du das lernen". und so wars auch - pünktlich ein paar wochen vor schuleintritt (er ist ein septemberkind, also er war bereits kurz vor dem 7. geb) hat er aus eigenem antrieb zu üben begonnen. nur wenns extra klebrig ist (und daheim geschieht), dann ruft er mich zur hilfe. aufs schulklo geht er trotzdem nie, erzählt er mir. aber nicht wegen dem großen geschäft. er hat angst sich beim stehpinkeln selbst anzupinkeln und das wäre peinlich von zuhause ist er nur sitzpinkeln gewohnt - das wiederum graust ihn am schulklo...
Hallo! Bei meinem Sohn habe ich die Lösung gefunden, er verwendt Feuchttücher zum Abwischen (weil er das Klopapier) auch nicht mag und es ihm graust. Mit den Feuchttüchern geht das sehr gut, er hat immer eine Packung mit in der Schultasche. LG susa
Hi! Nachdem der Thread wieder aufgetaucht ist: Unser Problem hat sich auf andere Weise gelöst, da "steckte" ja mehr dahinter (siehe anderer Thread), und seit wir das wahre Problem erkannt haben, funktioniert auch im Verdaungsbereich alles wieder wie vorher.
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